Albert T. Fischer - Die Seeweite

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Der Roman spielt im schweizerischen Mittelland, vorwiegend in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, leuchtet aber auch in seine leid- und gewaltvolle erste Hälfte. Er erzählt von den enormen Umbrüchen einer bisher scheinbar heilen Gesellschaft.
Geschildert werden die Familiengeschichten von 'Nachbarn' – in ihren Strukturen und ihrem beruflichen Wandel wird klar, wie die Neuerungen der Zeit ihren Weg bis in das letzte Dorf in die einzelnen Biografien der Menschen hinein finden.
Liebe und Leid, Eifersucht und Hoffnung; Aus diesem Garn sind viele der Fäden gesponnen, die Leo Buss bei einem Rehaaufenthalt in die Hand gedrückt werden mit dem Auftrag: 'Kümmere dich darum'. Geduldig fädelt Buss einen faden nach dem anderen auf, sortiert, legt, überblickt und staunt. Die gesamte Bandbreite menschlicher Existenz findet in den Einzelschicksalen ihren Niederschlag. Ein grosses Sittengemälde bis in unsere Tage.

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Wichtig erschien ihm hingegen die Spinnerei, dass sein Vater Aufseher war, dort Geld verdiente und die Fabrik schon immer war und immer sein würde, denn Garn würde es immer brauchen, so lange die Menschen sich mit Kleidern bedeckten, wärmten und schützten, hatte Vater gesagt.

Wichtig war auch, dass sein Vater mehr und besseres Essen bekam als Rolf und die anderen, vor allem Käse, Wurst oder gar Siedfleisch in Sulz. Das liebte sein Vater besonders. Von daher habe Sulzach seinen Namen, sagte er.

Hin und wieder brachte er für sich ein Stück richtiges Fleisch und liess es sich von der Mutter braten. Schliesslich trage ein Aufseher eine grosse Verantwortung, müsse schwer arbeiten und allen Ärger ertragen. Und Mutter hatte auch gesagt, später würde er, Rolf, ebenfalls Aufseher sein und das beste Essen der Familie haben. Jetzt musste er sich wie die Schwestern und die Mutter mit Kaffee, Milch, Brot, Suppe, gekochten oder gebratenen Kartoffeln und im Sommer mit Gemüse aus dem Garten hinter dem Haus zufrieden geben. Im Winter kochte die Mutter immerzu Dörrbohnen, Sauerkraut oder Sauerrüben. Rolf hasste alle drei Gerichte. Manchmal, etwa an Sonntagen, gab es Marmelade zum Frühstück, Bratenbrot an Sauce zum Mittagessen und Käse am Abend. Orangen und Bananen kannte er nur vom Dorfladen. Äpfel brachte die Mutter hin und wieder, wenn sie dem Bachbauer bei der Ernte oder sonstwie half. Schokolade hatte es an Weihnachten gegeben. Vater hatte sie gekauft, ans Christkind glaubte selbst die Rös nicht mehr.

Die Theres hatte ihr Essen immer im Dachzimmer bekommen. Mutter hatte ihr alles zu Brei verstossen einlöffeln müssen. Manchmal leistete das Kind Widerstand, strampelte, spuckte und brüllte dabei unausstehlich. Am einfachsten ging es mit dünner Suppe aus der Flasche. Da trank die Theres meistens wie ein Bebe. Jetzt war sie tot.

Wenn Mutter hätte arbeiten können, ahnte Rolf, wäre vermutlich vieles besser gegangen. Vielleicht hätte er ab und zu nicht nur Wurst und Käse, sondern jede Menge Schokolade, Bananen und Orangen aus dem Kolonialwarenladen bekommen, wie viele andere Kinder, mit denen er zur Schule ging und deren Mütter in der Spinnerei oder in der Zigarrenfabrik arbeiteten. Vielleicht jetzt, wo die Theres tot war, würde die Mutter arbeiten gehen.

Noch immer waren Schulferien. Rolf freute sich auf deren Ende. Manchmal langweilte er sich. Im Allgemeinen ging er gerne zur Schule, nicht nur und nicht immer, warum genau wusste er nicht.

Eigentlich wollte Rolf Pfadfinder werden. Doch der Vater war dagegen. Vater und Mutter – sie waren immer gleicher Meinung, solange Rolf mithören konnte – drängten ihn, im Jugendspiel Trompeter zu werden. Noch besass er kein Instrument, der Verein stellte solche kostenlos zur Verfügung. Er musste erst die Noten kennen lernen. Er war der Jüngste in der kleinen Gruppe der Anfänger, die sich jeden Mittwochabend von einem Musikanten des Dorfspiels unterrichten liessen. Noch war nicht sicher, dass er wirklich eine Trompete bekommen würde. Es gab Bevorzugte und Benachteiligte. Rolf spürte das genau. Mehrere Buben – Mädchen waren keine dabei, wie sollten Mädchen Trompete oder gar eine Tuba blasen können? – waren die Söhne von Musikanten und somit stark im Vorteil. Warum sein Vater nicht dazu gehörte und ihn trotzdem zur Trompete drängte, konnte Rolf nicht ausmachen.

Nur einmal hatte sein Vater erzählt, er hätte als Kind Geige zu spielen gelernt. Doch ohne Musiklehrer oder -lehrerin komme man damit auf keinen grünen Zweig. Instrument und Stunden seien sehr teuer, und so sei es eben sehr vorteilhaft, im Verein ein Instrument zu lernen.

Waldemar und Rös

Während in der Spinnerei und der Stümperei – so nannte Rolfs Vater bei guter Laune die Stumpen- oder Zigarrenfabrik – sehr viele Frauen arbeiteten, bot das Walzwerk vielen, vor allem ungelernten Männern, Schwerarbeit. Im Werk konnten die unterschiedlichsten Metalle, sogar Aluminium, zu Blech, und Letzteres gar zu Stanniol gewalzt werden. In den Jahren nach dem Krieg war das Werk stark gewachsen. 1953 war eine neue Halle mit riesigen Maschinen in Betrieb genommen worden. Waldemar konnte sich damals mit seinem Vater alles aus der Nähe ansehen, und Gerard, sein Schulfreund und Sohn des Besitzers und Direktors, zeigte ihm dessen Büro.

In grossen Öfen wurden die Barren oder vorgewalzten Rohlinge erhitzt, bevor die Männer hinter ihren hitzedämmenden Masken und Mänteln die glühenden Stücke mit überlangen Zangen auf Rolltischen zwischen die Walzen brachten. Die Arbeit an den mehr als mannshohen Maschinen war des Gewichts der Werkstücke, der grossen Hitze und der schlechten Luft wegen sehr beschwerlich und ungesund. Zudem löschten viele ihren grossen Durst nicht nur mit Wasser. Zwar war das Trinken von Bier oder vergorenem Most während der Arbeit streng verboten, aber die Mär, Bier lösche den Durst am besten, war weit verbreitet, und so glaubten Einzelne, die es nicht lassen konnten, eine gute Ausrede zu haben. Hin und wieder müsse sein Vater durchgreifen, sagte Gerard dazu.

Während der Kriegsjahre, als Rohstoffe ausserordentlich rar wurden, sodass die Walzen kaum je voll genutzt werden konnten und gar über Monate still standen, wurde das Unternehmen vorübergehend zur Sammelstelle für Abfälle und Altmaterial aus Eisen, Stahl und Buntmetallen. Die Mehrzahl der Männer diente ohnehin mindestens zeitweise in der Armee. In einer Halle produzierten damals vorwiegend Frauen Halbfabrikate zur weiteren Verarbeitung und Herstellung von Waffen und Munition – in der Regel als Schichtarbeiterinnen mit sehr kleinen Löhnen. Das Vaterland brauchte jetzt eben auch hier opferbereite Mütter.

Als nach dem Krieg wieder jede Menge Rohmaterial verfügbar und dank des starken Franken gar zu tiefen Preisen erhältlich war, konnte das Werk seine ursprüngliche Produktion wieder aufnehmen. Die Männer übernahmen ihre alten Rollen und walzten in grosser Hitze ihr gewohntes Blech …

Die Nachfrage war gross, selbst aus dem zerbombten Ausland kamen mehr und mehr Bestellungen. Von dort her kamen auch Arbeiter – Fremdarbeiter nannte man sie – vorwiegend Italiener, aber auch Österreicher und Deutsche. Die Firma liess für sie Baracken aufstellen und richtete eine Kantine ein. Innerhalb der ersten zehn Jahre wurde das Werk zweimal erheblich erweitert und die Produktion mittels durchgehender Schichtarbeit von Montagfrüh bis Samstag spät vervielfacht.

Einige der geübten und qualifizierten Einheimischen wurden Vorarbeiter und Schichtführer. Einer davon war Karl Gretler, der Vater von Yvonne und den Brüdern Waldemar, Robert und Heinz. Während der Kriegsjahre trennte auch seine Frau Martha in der Walzi tage- und wochenlang Altmetalle, selbst als Schwangere. Die Oma hütete den schon geborenen Waldemar. Die beiden Eltern legten jeden entbehrlichen Rappen auf die hohe Kante. So konnten sie sich zu Beginn der 50er Jahre dank einer Kapitalhilfe der Firma und mit der kleinen Erbschaft nach dem Tod von Marthas Eltern ein neues Reihenhäuschen mit Gemüsegarten in einer Arbeitersiedlung kaufen. Im bescheidenen Haus gab es zwar kein eigentliches Badzimmer, aber eine kleine Waschküche mit Badewanne und einer wassergetriebenen, Wäsche schonenden Schleuder. Besonders Letztere galt als ausserordentlicher Luxus, ersetzte sie doch das Kräfte zehrende Auswinden der grossen Leintücher und Anzüge.

Anfänglich wunderten sich die Leute im Dorf, warum Martha als Verheiratete Arbeit in der Fabrik angenommen hatte. Marthas Eltern besassen eine kleine Metzgerei, für die der Vater landauf und landab als Störmetzger und die Tochter vor ihrer Hochzeit als Verkäuferin gewirkt hatte. Niemand wusste, dass Karl Gretler schon früh ein ausserordentlich eifersüchtiger Mann war. Er selbst hatte seine Martha im Laden ihrer Eltern gefreit, hin und wieder eine Wurst gekauft und ihr schöne Augen gemacht, wie man damals sagte – sie war darauf eingegangen und hatte ihn zuletzt geheiratet. Doch die gelegentlichen männlichen Kunden waren ihm ein Dorn im Auge. Seine Fantasie reichte aus, um ihr die Arbeit in der Metzgerei zu vergällen und ihr in seiner Fabrik Arbeit zu suchen, um sie ständig im Auge behalten zu können. Natürlich wusste er nichts von seinem wirklichen Motiv, so hätten sie einfach mehr voneinander, meinte er, und es sei auch im Alltag sehr praktisch.

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