Nikil Mukerji - Covid-19 - Was in der Krise zählt. Über Philosophie in Echtzeit

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Was tun, wenn existenzielle Entscheidungen ohne sichere Datengrundlage und in größter Eile zu treffen sind? Auch Experten sind vor Denkfehlern nicht gefeit. Hier kann «Philosophie in Echtzeit» helfen. Denn Erkenntnistheorie, Risikoethik und Entscheidungstheorie können beim Ausloten des Ungewissen Klarheit und Orientierung bieten. Am Fall der Corona-Pandemie zeigen die Autoren mit einem Ausblick auf Klima- und KI-Risiken: Was können wir vor, während und nach der Katastrophe wissen – und wie können wir strategisch handeln.

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Die Katastrophe ist da – was nun?

Sollte eine Katastrophe bereits eingetreten sein, geht es vor allem darum, rational und ethisch vertretbar mit ihr umzugehen. Wir setzen dabei an dem Zeitpunkt ein, ab dem die Epidemie nicht mehr mit Hilfe von Präventionsmaßnahmen zu kontrollieren war, und diskutieren die verfügbaren Handlungsoptionen mit ihren Vor- und Nachteilen, etwa ob ein Shutdown als Notbremse gerechtfertigt war und wie die Krise mittel- und längerfristig bewältigt werden kann.

Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe: Ausblick und Lehren

Welche Katastrophe uns als Nächstes droht, ist nicht sicher. Sicher aber ist: Es wird sie geben. Daher geht es uns im Schlussteil des Essays darum, Erkenntnisse zu formulieren, die uns bei der Prävention potentieller künftiger Katastrophen helfen können. Es wäre natürlich einseitig – und damit: risikoethisch fahrlässig –, sich dabei auf Katastrophenrisiken zu beschränken, die ausschließlich von möglichen Infektionskrankheiten ausgehen. Wir weiten deshalb den Blick und diversifizieren das Risikoportfolio. Insbesondere erörtern wir die Katastrophenrisiken in den Bereichen des Klimawandels und der Künstlichen Intelligenz.

II Covid-19: War die Katastrophe vorhersehbar?

1 Die Katastrophe, die niemand kommen sah

Am 20. März 2020 lädt das Robert Koch-Institut (RKI) zur Pressekonferenz. Lothar Wieler, der Präsident des RKI, sitzt mit ernster Miene vor dem Mikrophon. Er sagt: »Wir sind alle in einer Krise, deren Ausmaß ich mir nie hätte vorstellen können.« Wenn Wieler, immerhin Deutschlands höchster Seuchenschützer, diese Aussage tätigt, dann war die Covid-19-Epidemie in Deutschland wohl unvorhersehbar, dann hätte niemand diese Katastrophe kommen sehen können.

Diese These wollen wir im Folgenden diskutieren. Wir wollen aufzeigen, warum das Risiko, das sich in Covid-19 realisiert hat, früh erkennbar war und warum es durch geeignete Maßnahmen möglich gewesen wäre, dieses Risiko für Deutschland deutlich zu senken. Aus Sicht der Risiko- und Katastrophenethik hätte genau das geschehen müssen. Es geht uns dabei – wie gesagt – nicht um Schuldzuweisungen, sondern um einen philosophischen Beitrag zur Präventionsarbeit.

War Covid-19 also vorhersehbar? Das hängt davon ab, wie man diese Frage versteht. Mit der Frage könnte zum Beispiel gemeint sein, dass man schon vor Beginn der Pandemie hätte wissen können, dass ein neuartiges Coronavirus in der Stadt Wuhan auf den Menschen überspringen und eine globale Gesundheitskrise auslösen würde. Eine solche Behauptung wäre offensichtlich unseriös.5 Bisher verfügen wir über keine wissenschaftlich fundierte Möglichkeit, derart spezifische Vorhersagen zu treffen.

Dennoch sind wir der Meinung, dass zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten mindestens drei Sachverhalte erkennbar waren, so dass wir drei Thesen formulieren können:

These 1: Es war schon lange bekannt, dass eine Katastrophe dieser Art im Bereich des Möglichen liegt.

These 2: Unmittelbar nach dem Ausbruch von Covid-19 in Wuhan gab es Anzeichen dafür, dass eine Pandemie bevorstehen könnte.

These 3: Das Schadenspotential einer Covid-19-Pandemie war kurz nach dem Ausbruch erkennbar.

Pandemien sind erwartbar

Für These 1 lassen sich zunächst historische Belege anführen: Covid-19 ist natürlich nicht die erste Infektionskrankheit der Weltgeschichte, die eine Epidemie bzw. Pandemie ausgelöst hat.

Aus dem Altertum sind Seuchen bekannt, die große Teile der Bevölkerung dahinrafften. Zu den frühesten dokumentierten Fällen zählen etwa die Attische Seuche, die Athen während des Peloponnesischen Kriegs im fünften Jahrhundert v. Chr. heimsuchte, oder die Antoninische Pest im Römischen Reich des zweiten Jahrhunderts v. Chr. Seit dem sechsten Jahrhundert n. Chr. wurde Europa und Vorderasien von einer Vielzahl von Pestwellen heimgesucht, die im Schwarzen Tod des Spätmittelalters gipfelten und viele Millionen Todesopfer forderten.

Im 20. Jahrhundert sind mit der Spanischen Grippe (1918–1920), der Asiatischen Grippe (1957–1958), der Hongkong-Grippe (1968–1970) und der Russischen Grippe (1977–1978) vier Influenza-Pandemien zu verzeichnen. Im frühen 21. Jahrhundert trat mit der Schweinegrippe (2009) eine weitere hinzu.

Die Spanische Grippe zeigte das zerstörerische Potential einer pandemischen Influenza besonders deutlich auf. Sie forderte nach neueren Schätzungen zwischen 80 und 100 Millionen Todesopfer. Zum Vergleich: Diese Zahl übersteigt die Zahl der militärischen Opfer des Ersten Weltkriegs um das Vier- bis Fünffache. Hinzukommen diverse Ausbrüche der Pocken, die allein im 20. Jahrhundert schätzungsweise 300 Millionen Todesopfer forderten, also mehr als alle Kriege und Genozide des 20. Jahrhunderts zusammen. Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) tötete seit 1980 etwa 36 Millionen Menschen. Ausbrüche der Cholera fordern nach Angaben der WHO jährlich zwischen 1,3 und 4 Millionen Opfer. Und diverse andere Krankheiten führen rund um den Globus regelmäßig zu Epidemien: Ein besonders beunruhigendes Beispiel stellt etwa das Ebolafieber dar, das zwar regelmäßig zu nur kleineren Ausbrüchen führt, dafür aber eine erschreckend hohe Letalität von bis zu 90 % aufweist.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Weltgesundheit lehrt also, dass katastrophale Infektionswellen die Menschheit regelmäßig heimsuchen. Und daraus muss man schließen: Pandemien sind in regelmäßigen Abständen erwartbar. Dies gilt umso mehr, als wir die Ursachen und Ursprünge der Pandemien inzwischen gut verstehen.

Mikrobiologische Krankheitserreger, also Bakterien, Viren oder Parasiten, werden von Tieren zu Menschen übertragen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Zoonosen oder Zooanthroponosen. Solche Übertragungen sind vor allem dort wahrscheinlich, wo eine Vielzahl von Wildtieren verzehrt wird, die dem Menschen fremde Mikroorganismen beherbergen. In China und anderen asiatischen Ländern begegnet man den sogenannten »Wet Markets«, wo entsprechende Wildtiere wie etwa Schleichkatzen, Schuppentiere oder Fledermäuse lebend angeboten und erst beim Kauf geschlachtet werden. Bereits das Coronavirus SARS-CoV, das die Lungenkrankheit SARS (2003) verursachte und mit dem Covid-19-Erreger SARS-CoV-2 verwandt ist, wurde wahrscheinlich über Wet Markets auf den Menschen übertragen.

Für die Möglichkeit einer pandemischen Infektionswelle durch ein neues Virus spricht also nicht nur eine Vielzahl historischer Präzedenzfälle. Wir kennen auch den Übertragungsweg von Tier zu Mensch und wissen, dass die Bedingungen einer Übertragung auf diesem Weg in vielen Ländern gegeben sind.

Eine Pandemie wie die aktuelle war aus einem weiteren Grund absehbar: Die sozioökonomischen, technischen und Umweltbedingungen unserer Gegenwart begünstigen die Entwicklung und Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Der Global Risk Report (2019) des World Economic Forum identifiziert in diesem Zusammenhang fünf wichtige Trends:

1 Das globale Dorf: Mikrobiologische Krankheitserreger oder Pathogene können durch das enge Transportnetzwerk des internationalen Personen- und Warenverkehrs innerhalb von nur 36 Stunden an jeden beliebigen Ort der Welt gelangen.

2 Die Urbanisierung: Der überwiegende Teil der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. Die urbane Bevölkerungsdichte und die vergleichsweise schlechten hygienischen Bedingungen vieler Metropolen begünstigen die Verbreitung von Krankheitserregern.

3 Die Entwaldung: Der weltweite Baumbestand ist in den letzten zwei Jahrzehnten rückläufig. Das begünstigt Epidemien, weil Wildtiere so aus ihren natürlichen Lebensumgebungen vertrieben werden und verstärkt Kontakt zu Menschen haben, was die Wahrscheinlichkeit zoonotischer Erkrankungen erhöht.

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