Literaturwissenschaften in der Krise

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In einem Zeitalter zahlreicher globaler Umbrüche destabilisieren klimatische, politische und finanzielle Krisen und die daraus resultierenden Kriege und Konflikte gesellschaftliche Strukturen und kulturelle Wertemuster weltweit. Unter diesen Umständen müssen sich die Literaturwissenschaften kritischen Fragen stellen: Welche Relevanz haben philologische, historische und kontextuelle Forschungsprojekte im Licht einer krisengeschüttelten Gegenwart und einer unsicheren Zukunft? Welche Rolle kann Literatur, kann die Vermittlung literaturwissenschaftlicher Techniken im Rahmen bildungspolitischer Systeme spielen, die ökonomisch nutzbare Ergebnisse als Hauptlegitimationskriterium von Bildung betrachten? Welche ethischen und politischen Imperative müssen zwingend neu formuliert werden und welche Rolle spielen die Literaturwissenschaften dabei? In ihren Beiträgen setzen sich Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaftler mit ihrer eigenen literaturwissenschaftlichen Praxis und der Bedeutung ihres Faches in den und für die aktuellen Krisensituationen auseinander und versuchen eine Neueinordnung der gesellschaftlichen Rolle und Relevanz der Literaturwissenschaften über Fach- und Landesgrenzen hinaus.

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Literaturwissenschaften in der Krise

Zur Rolle und Relevanz literarischer Praktiken in globalen Krisenzeiten

Anya Heise-von der Lippe / Russell West-Pavlov

Narr Francke Attempto Verlag Tübingen

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© 2018 • Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG

Dischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

www.francke.de• info@francke.de

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

E-Book-Produktion: pagina GmbH, Tübingen

ePub-ISBN 978-3-8233-0078-6

Danke Anya Heisevon der Lippe möchte sich bei ihren krisenfesten Eltern - фото 1

Danke

Anya Heise-von der Lippe möchte sich bei ihren krisenfesten Eltern Burghard und Elke Heise bedanken und ihnen dieses Buch widmen.

Russell West-Pavlov möchte sich bei Tatjana Pavlov-West und bei Joshua, Iva und Niklas bedanken.

Unser gemeinsamer Dank gilt den Beiträger*innen dieses Bandes für ihre vielen spannenden Ideen sowie Valeska Lembke und Vanessa Weihgold vom Narr Verlag für ihre Geduld und ihre Unterstützung bei der Manuskripterstellung und – last but not least – Lukas Müsel für seine Übersetzungen und seine unermüdliche Arbeit am Manuskript.

Literaturwissenschaften in der Krise

Einleitung

Anya Heise-von der Lippe / Russell West-Pavlov

Krise? Welche Krise?

Krisen sind allgegenwärtig. Zwischen Eurokrise, Griechenlandkrise, Bildungskrise, Flüchtlingskrise, Finanzkrise und Klimakrise stellt sich leicht der Eindruck einer begrifflichen Überstrapazierung ein. Rainer Leschke attestiert der Krise in diesem Sinne eine »hohe Affinität zu narrativen Formen« (Leschke 2013: 10). Selbst wenn Ereignisse als problematisch, gefährlich oder tragisch wahrgenommen werden, ist die Bezeichnung »Krise« eine Art narrative Zuspitzung, die häufig erst durch ihre Medialisierung erfolgt. Durch die Verwandlung in ein Narrativ rückt die Krise damit paradoxerweise in einen Interpretationszusammenhang, der es minder betroffenen Zuschauer*innen oder Leser*innen ermöglicht, die Krise komplett zu ignorieren. Diese Distanz ist jedoch, mehr noch als die Krise selbst, ein Narrativ, das lediglich von bestimmten privilegierten Positionen aus aufrechterhalten werden kann. Nur wer nicht unmittelbar von ihren Auswirkungen betroffen ist, kann die Krise ignorieren. Dies ist jedoch ein rückwärtsgewandtes Spiel auf Zeit. Längst schon leben wir in einem von menschlichem Handeln beeinflussten Erdzeitalter, dem Anthropozän, dessen Auswirkungen und Anzeichen immer deutlicher werden.

Während wir diese Einleitung schreiben, hat Hurrikan Harvey, allen US-amerikanischen Klimawandelleugnern zum Trotz, gerade die Großstadt Houston, Texas, mit noch nie dagewesenen Wassermengen überflutet (und damit die Auswirkungen des katastrophalen Hurrikan Katrina bereits um ein Vielfaches übertroffen), während eine ähnlich gravierende Flutkatastrophe auf dem indischen Subkontinent bereits über 1000 Todesopfer gefordert hat und in Ostafrika weiterhin die schlimmste Dürrekatastrophe seit 50 Jahren wütet. Die mediale Aufmerksamkeit für diese krisenhaften Ereignisse könnte unterschiedlicher nicht sein, bleibt unsere Aufmerksamkeit doch weitgehend auf den globalen Norden konzentriert. Die Stärke und Häufung dieser Klimaereignisse verdeutlichen jedoch eines: Die größte Bedrohung des 21. Jahrhunderts ist die Klimakrise, deren Anzeichen (extreme Wetterphänomene, Dürreperioden, Wasserknappheit, Hungersnöte und der aufgrund des Abschmelzens der Polkappen steigende Meeresspiegel) in den letzten Jahren so massiv zugenommen haben, dass sie nun auch für Laien erkennbar sind (Friedrich et al. 2016; Lenton et al. 2008; Scheffers et al. 2016). Zum Teil mag dies am gewachsenen Medieninteresse zu diesem Thema liegen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass die erhöhte Wahrnehmbarkeit dieser Phänomene auch mit der rasanten Entwicklung des Klimawandels zusammenhängt, die durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren noch beschleunigt wird (Friedman 2016). Während Klimaforscherinnen die Wechselwirkungen und Reversibilität klimatischer ›Kipp-Punkte‹ (›Tipping Points‹) in verschiedenen Bereichen des Klimawandels (CO2-Ausstoß, Abschmelzen von Gletschern und Eiskappen, Ansteigen der Meeresspiegel, Rückgang borealer Wälder und Absterben von Korallenriffen etc.) durchaus kontrovers diskutieren, besteht dennoch ein weitgehender Konsens, dass wir es, wenn wir nicht schnell etwas ändern, sehr bald mit nicht-reversiblen Veränderungen zu tun haben werden.

Als unmittelbare Auswirkung der Klimakrise wird sich in den nächsten Jahren die aktuelle Flüchtlingskrise noch verschlimmern. Bereits jetzt sind auf der ganzen Welt 65 Millionen Menschen auf der Flucht, davon 40 Millionen im eigenen Land und 3 Millionen als Asylsuchende (UNHCR 2016). Dabei liegen die größten Migrationskorridore im globalen Süden (UNDESA 2013: 7) und Migrationsbewegungen vom Süden in den Süden kommen etwa gleich häufig vor wie Süd-Nord Bewegungen. Sie machen etwa ein Drittel des globalen Migrationsvolumens aus. Tatsächlich fand im Zeitraum von 1990 bis 2013 der größte Teil der weltweiten Migrationsbewegungen vom Süden in den Süden statt (Wickramasekera 2011: 79; UNDESA 2013: 2). Bei diesen Werten handelt es sich um eher konservative Schätzungen, die eine Dunkelziffer an nicht dokumentierten Migrationsbewegungen außer Acht lassen und die Dramatik der Situation wahrscheinlich unterschätzen. Dies wird umso deutlicher, zieht man in Betracht, dass der Klimawandel und seine Folgen (Landverluste durch steigende Meeresspiegel, Ernteausfälle aufgrund steigender Temperaturen, Wasserknappheit und Dürren) bis zum Ende des 21. Jahrhunderts nach aller Voraussicht ein Viertel der Weltbevölkerung aus ihren jetzigen Gebieten vertreiben wird (Nealon 2016: 121; Wennersten und Robinson 2017).

Ein zusätzlicher Grund für weltweit zunehmende Migrationsbewegungen ist die weiter aufklaffende Schere zwischen arm und reich – und zwar immer weniger zwischen reichen und armen Ländern, sondern zunehmend zwischen Reichen und Armen in allen Ländern (Piketty 2014; Milanovic 2016). Der wachsende Abstand zwischen reich und arm erzeugt eine weltweit zunehmende Verdrängung, die sich in reicheren Ländern im Zuge der globalen Finanzkrise von 2008 entwickelte und sich in ärmeren Gegenden in Form von (illegaler) Landnahme (›Land Grabbing‹) und Zwangsräumungen fortgesetzt hat (Sassen 2014). Diese führen zu einem Zusammenbruch sozialstaatlicher Unterstützungssysteme und einer Zunahme des Prekariats (Streeck 2017). Globale Veränderungen von Arbeitsmärkten und ‑Bedingungen beschleunigen diese Veränderungen (Avent 2017; Cameron 2017; Frey und Osborne 2013); viele Menschen werden nie eine formale Anstellung finden, sondern dauerhaft in äußerst prekären Situationen leben (Mbembe 2012b). Schon jetzt arbeiten mehr Menschen unter Sklavenbedingungen als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Weltgeschichte (Bales 2012). Der Abstand zwischen Reichen und Armen wird sich aller Voraussicht nach in der nächsten weltweiten Finanzkrise, die zahlreiche Experten für die nähere Zukunft voraussagen, nur noch vergrößern (Richards 2017).

Unter diesen Bedingungen steigt weltweit die Bedrohung durch Kriege. Die Website »Wars in the World« ( http://www.warsintheworld.com) listet zum gegenwärtigen Zeitpunkt 230 Kriegsparteien in 29 afrikanischen Ländern, 170 Kriegsparteien in 16 Ländern Asiens und 81 Kriegsparteien in 10 europäischen Ländern sowie 253 Kriegsparteien in 7 Ländern des Mittleren Ostens und 27 Kriegsparteien in 6 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent. Ein ato­marer Konflikt zwischen Nordkorea und den USA oder Indien und Pakistan würde signifikante Klimakonsequenzen für den gesamten Planeten nach sich ziehen (Toon, Robock und Turco 2008). Hunger wird schon jetzt zunehmend als Waffe eingesetzt (Waal 2017) und es ist generell wahrscheinlich, dass Kriege um Ressourcen – vor allem Wasser – in den nächsten Jahren weiter zunehmen werden.

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