Wolfgang Popp - Die Ahnungslosen

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Lustvoll und listig zieht der Zufall seine Fäden und knüpft seine Netze. Das erfahren auch die Protagonisten in Wolfgang Popps Roman «Die Ahnungslosen». Klarissa Alber, die auf der Flucht vor den Nazis in Shanghai landet und dort ihre große Liebe trifft, kann davon ein Lied singen. Genauso wie Tim, der auf der anderen Seite der Welt nicht nur durch Tempelruinen, sondern auch über seinen Schatten springt. Oder der Musiker Raul, dem nach einer langen Durststrecke ausgerechnet ein Teufelsintervall zum Erfolg verhilft. Eine mitreißende Hommage an die Unvorhersehbarkeit des Lebens.

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Was für ein Tag!, glaube ich mein Glück nicht. Nachdem mir die Stadt tagsüber schon ihr Lied vorgepfiffen hat, landet sie jetzt vor meinen Füßen. Alle heiligen Zeiten einmal ist man für fünf Minuten unbesiegbar, und diese fünf Minuten muss man ausnutzen, weil sich in ihnen entscheidet, wie es weitergeht im Leben, und das meist auf Jahre hinaus. Also nichts wie hinein.

Der Chef lehnt an der Bar und nippt an einem Whisky. Er sieht aus, wie Jacko ihn mir beschrieben hat. Groß, schlank, schwarzer Anzug und weißes Hemd und mit einer Glatze, die genauso glänzt wie seine Schuhe. Also eigentlich hat Jacko ihn Schuhkopf genannt, und als ich ihn fragend angesehen habe, ist er sich, begleitet von dem Lachen seiner Kollegen, wie wild mit der Hand übers schon lange wieder aufgesetzte Haarnetz gefahren, so als würde er seinen Schädel auf Hochglanz polieren.

Als ich den Drei-Giraffen-Boss begrüße, gibt er mir zwar die Hand, sieht mich dabei aber an, als wisse er nicht, was das soll. Ich schätze ihn auf Anfang vierzig, und weil ich gerade unbesiegbar bin, schüchtert mich sein Gehabe nicht einmal ansatzweise ein.

Ich sage ihm, dass ich Musiker bin, erst seit wenigen Tagen in der Stadt, und dass ich davor zehn Jahre in den Staaten gelebt habe. L.A. und Portland, Oregon, füge ich hinzu, als wären die beiden Städte meine Adelstitel.

»Und jetzt suchst du ein Lokal, in dem du auftreten kannst«, sagt der Chef, und ich werfe ein »Ge-nau!« in die Luft und mag, wie es sich dreht und glitzert im Licht der Bar. Ein bisschen freut er sich auch, aber abgebrühter, so als sähe er das öfter, und zieht mit dem Finger einen Kreis in der Luft und ich greife in meine Tasche und drücke ihm meine vorletzte Demo-CD in die Hand.

»Hör ich mir an«, sagt er, und seine Stimme geht dabei hinunter, als hätte er sich von mir verabschiedet.

Ich bleibe einfach neben ihm stehen, sehe zu, wie er meine vorletzte CD neben sein Whiskyglas legt, seine Schulter, die mir sonst vielleicht kalt vorgekommen wäre, hier und jetzt aber einfach nur eine Schulter ist, auf meiner Augenhöhe.

»Ist noch etwas?«, fragt er mich.

»Ja«, sage ich, »warum Drei Giraffen

»Kenne ich gut«, sagt Karoline, »der Chef kauft die Einlegeblätter für seine Tagesmenüs bei mir.«

»Bei uns«, sage ich, und dann gehen wir zu den Regalen, und sie zeigt mir die Unterschiede zwischen japanischem Reispapier und Büttenpapier aus Fabriano, zwischen beinahe durchsichtigem Papier aus Nepal und handgeschöpftem Papier aus Blankenberg, so fest, dass man den Bogen wie ein Brett gegen die Wand lehnen kann. Ich schreibe genau mit im Kopf. Nicht nur für den Job, auch für einen möglichen Paper Song . Und nach meinem ersten Arbeitstag, der wie im Flug vergeht, trinken wir zusammen ein Glas Wein.

Und das machen wir von da an ziemlich regelmäßig.

Wir sind beide eher spröde, haben aber eindeutig den gleichen Humor. Wenn wir lachen, dann zur gleichen Zeit und über die selben Dinge. Und dabei klingen wir auch so ähnlich, dass unser Lachen verschmilzt. Ich weiß nicht, ob irgendetwas mehr verbindet als so ein Moment, in dem man die eigene Stimme nicht mehr von der des anderen unterscheiden kann.

»Lachgemeinschaften?«, fragt Karoline.

»Ja«, sage ich, »kein Scherz. Hat es gegeben.«

Die Geschichte habe ich einmal gelesen und, weil sie so unglaublich war, auch behalten.

»Das waren Geheimgesellschaften«, sage ich, »mitten im Barock, die verbotene Texte gelesen und gemeinsam über sie gelacht haben. In den Texten wurden auf Teufel komm raus Gott und die Heiligen verspottet, und wenn man die Mitglieder bei diesem blasphemischen Treiben entdeckt hätte, wären sie allesamt auf dem Scheiterhaufen gelandet.«

Eine Woche später sind wir wieder gemeinsam aus. Wir trinken schneller als die Male zuvor und auch mehr und lachen auch lauter. Und da sagt Karoline plötzlich wie aus dem Nichts, das Lachen sogar noch in der Stimme: »Und vor drei Wochen hat mich mein Freund verlassen.«

»Das ist noch nicht lange her«, sage ich, mit vom Lachen noch feuchten Augen, meine Stimme aber ernst, von ihren Worten gegen die Wand gefahren.

»Lange genug«, sagt sie, schiebt einen Geldschein unter ihr noch nicht ganz leeres Glas, nimmt meine Hand und zieht mich hoch von meinem Stuhl, zieht mich quer durchs ganze Lokal und die Straße hinunter und sieht mich nicht mehr an und lässt mich nicht mehr los, bis ich bei ihr im Vorzimmer stehe und sie die Wohnungstür mit dem Fuß hinter uns zudrückt.

Der Chef von den Drei Giraffen hat mir damals nicht verraten, was es mit dem Namen seines Lokals auf sich hat. »Der Name hat dich neugierig gemacht, er ist bei dir hängengeblieben und du bist wiedergekommen. Also ist es ein guter Name«, hat er gesagt.

Ich stehe in Karolines Wohnzimmer, in den eigenen Boxershorts und einem Hemd von ihr, und dem Gefühl, wie das Fremde vertraut wird auf der Haut.

»Bedien dich«, hat sie gesagt, mich vor einen Servierwagen mit Hochprozentigem und ihr Bücherregal gestellt und ist im Bad verschwunden. Die Flasche gluckst beim Einschenken wie ein Täubchen, und ich sehe mir die Rücken an Rücken stehenden Bücher durch einen Fingerbreit Cognac an. Kenne ich – mag ich – interessiert mich – noch nie gehört – und ein Lexikon der Tiere: Giraffen sind die Säugetiere, die mit dem wenigsten Schlaf auskommen. Zwei Stunden täglich sind ausreichend, und die absolvieren sie im Stehen .

Barfliegen, wie sie im Buche stehen.

Gestern habe ich Karoline gefragt, warum sie mich angestellt hat. Eigentlich wollte ich ein Kompliment von ihr hören. Dass sie mich interessant gefunden hat, sympathisch oder zumindest ganz nett. Und was sagt sie? »Du hast den Job bekommen, weil du mich nicht nach deinem Gehalt gefragt hast.« Habe ich übrigens bis heute nicht. Aber morgen weiß ich es. Da ist der Monatsletzte.

23 Uhr 57

Lara

Fahr nicht so schnell.

Christian

Ist doch nichts mehr los um die Zeit.

Lara

Du hast ganz schön was intus. Wenn irgendwo die Polizei steht,

bist du dran.

Christian (wird langsamer)

Zufrieden?

Lara (legt ihm die Hand auf den Oberschenkel)

Sehr.

Lara

Flo war ganz schön fertig heute.

Christian

Wobei ich mir gar nicht sicher bin, was ihn mehr fertiggemacht

hat. Das kaputte Boot oder dass Dio Martha gefeuert hat.

Lara (holt etwas aus ihrer Hosentasche)

Schau, was ich hier habe.

Christian

Warte! Vorne an der roten Ampel.

Lara (hält ihm einen zerknitterten Zettel hin)

Christian

Was ist das?

Lara

Der ist zusammengeknüllt am Klo gelegen. Flo oder Dio wollten

ihn wahrscheinlich in die Muschel werfen und haben nicht gemerkt,

dass er daneben gelandet ist.

Christian

Ich kann’s ohne Brille nicht lesen. Was steht drauf?

Lara

Marthas Telefonnummer.

Christian

Und was willst du damit?

Lara

Na, Martha anrufen und fragen, ob sie bei uns anfangen will.

Christian

Hast du keine Angst, dass sie uns auch die Wohnung zerlegt?

Lara

Wir sind versichert und so heilige Gegenstände wie Flos Schiff

besitzen wir beide nicht.

Christian

Bist du dir sicher?

Lara

Du hast immer gesagt, eine gute Seele wie Martha wäre ein Traum.

Christian

Wie hast du den Abend sonst gefunden?

Lara

War nett wie immer. Aber jetzt auch nicht besonders. Du weißt ja, dass Dio nicht ganz so mein Fall ist. Ich rechne es ihr und Flo aber hoch an, dass sie mich von Anfang an akzeptiert haben. Sie hätten sich ja auch auf die Seite von Kri schlagen und mich als böse Ehebrecherin ablehnen können.

Christian

Flo ist mein ältester Freund. Das hätte er nicht getan. Übrigens scheinen er und Dio gerade ihren zweiten Frühling zu erleben. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich die beiden zuletzt so verliebt gesehen habe. Flo hat den halben Abend Dios Hand gehalten.

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