Wolfgang Popp - Die Ahnungslosen

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Lustvoll und listig zieht der Zufall seine Fäden und knüpft seine Netze. Das erfahren auch die Protagonisten in Wolfgang Popps Roman «Die Ahnungslosen». Klarissa Alber, die auf der Flucht vor den Nazis in Shanghai landet und dort ihre große Liebe trifft, kann davon ein Lied singen. Genauso wie Tim, der auf der anderen Seite der Welt nicht nur durch Tempelruinen, sondern auch über seinen Schatten springt. Oder der Musiker Raul, dem nach einer langen Durststrecke ausgerechnet ein Teufelsintervall zum Erfolg verhilft. Eine mitreißende Hommage an die Unvorhersehbarkeit des Lebens.

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Treffen an der Borderline , betitelte das Tagblatt seinen Premierenbericht, den Fred am nächsten Morgen Zora entgegenhielt, als sie im Bademantel in die Küche kam. Sie versuchte, ihm die Zeitung aus der Hand zu reißen, er zog sie aber rechtzeitig zurück.

»Setz dich«, sagte er, schenkte ihr Kaffee ein und las ihr den Artikel von vorne bis hinten vor, wobei er die besten Stellen wiederholte und dabei die Silben dehnte, bis die Worte nicht mehr konnten.

Die Sache mit Fred hatte für Zora zu Beginn nichts Dauerhaftes gehabt. Sie wusste nicht einmal, warum sie bei dem Fest zu ihm hinübergegangen war. Als hätte sie das an etwas erinnert oder neugierig gemacht, der Mann, der aussah, als würde er sich hinter der alten Kastanie vor der Welt verstecken. Stehen geblieben war sie bei ihm, weil seine Überheblichkeit sie gereizt hatte, ihm Kontra zu geben. Dass sie dann mit ihm mitgegangen war, hing aber mit diesem merkwürdigen Moment zusammen, nachdem sie ihm ihren Namen gesagt hatte. Irgendetwas war da in seinem Gesicht passiert. Plötzlich sah er sie mit anderen Augen an. Mit einem Blick, der ihr Größe verlieh und gleichzeitig unheimlich war. Seine Augen hatten etwas entdeckt, von dem sie nichts wusste, und ihr war klar, dass sie diesen Mann nicht früher gehen lassen konnte, bevor sie nicht herausgefunden hatte, was das war.

Zora Gast legt ihre Psychiaterin unaufgeregt an, aber gerade dieser emotionale Minimalismus gibt der Figur eine eisige Intensität. Wirklich ungewöhnlich ist aber das breite Repertoire an fast unmerklichen Gesten und feinen stimmlichen Nuancen, auf das Gast zurückgreifen kann und das sie auch an den richtigen Stellen einzusetzen weiß. Die Entdeckung neuer Talente gehört zu den schönsten Momenten eines Theaterkritikers. Gestern Abend war so einer .

Zora fiel Fred zusammen mit der Zeitung und einem lauten Rascheln in die Arme. Sie verkroch sich in seinen Hals, und er legte die Wange auf ihre Stirn, den Mund ganz nah an ihrem Ohr und flüsterte: »Sag mir deinen Namen.« »Zora Gast«, sagte sie, genau wie sonst auch, wenn sie sich vorstellte, und Fred wiederholte ihren Namen, aber langsamer und getragener, und dann noch einmal und immer wieder, und er hörte nicht mehr auf damit, bis ihr Name sich anhörte, als würde ein mächtiger Magier einen Zauberspruch murmeln.

Unter Palmen

»Als wären sie Außerirdische.«

Sein schneeweißer Bart wucherte so dicht, dass, selbst wenn er sprach, nichts von seinem Mund zu sehen war. Alf hatte schon viel von Martin Walls gehört und gelesen – wer nicht, der sich mit Kraken beschäftigte? – und sich immer gewünscht, einen seiner legendären Vorträge zu besuchen. Walls galt als die Koryphäe, was Kraken betraf. Er war Brite, 80 Jahre alt – das hatte er zu Beginn seines Vortrags erwähnt, als er einen Witz über sein hohes Alter gemacht hatte – und trug einen Cowboyhut.

Alfs Sitznachbar stieß ihn an und fragte ihn in gebrochenem Englisch, was Walls gerade gesagt habe. »Dass das Genom der Kraken im Vergleich zu dem anderer Wirbelloser völlig durcheinander ist«, flüsterte Alf, »so, als hätte man es in einen Mixer gesteckt. Und dass es deshalb auch keine genetische Verwandtschaft mit irgendwelchen anderen Tieren gibt. Als wären Kraken Außerirdische.«

»Tenks«, sagte der Italiener.

»Non c’è di che!«, flüsterte Alf dem kleinen, schlanken Mann mit der eleganten schwarzen Brille zu. Alf und Paolo kannten sich seit dem Studium. Damals war Alf über ein Stipendium nach Neapel gekommen. Er hatte geplant, ein Semester am Ozeanischen Institut der Universitá Federico II. zu bleiben, geworden waren es schließlich zwei Jahre. Zum ersten Mal liefen sich Alf und Paolo in der Vorlesung von Rachel Caldwell über den Weg, und die war es auch, die ihr Interesse für Kraken weckte. Caldwell hatte erzählt, dass Kraken neben ihrem zentralen Gehirn noch voneinander unabhängige Untergehirne in jedem ihrer acht Fangarme besaßen.

»Wenn der Krake schwimmt, arbeiten die Arme perfekt zusammen, und wir versuchen herauszufinden, wie die Kommunikation zwischen diesen Untergehirnen abläuft«, hatte Caldwell gesagt. Dann hatte sie eine Pause gemacht, einen tiefen Atemzug lang und mit schmalen Augen Alf, Paolo und die anderen Studenten, einen nach dem anderen angesehen, als prüfe sie, ob sie ihnen vertrauen konnte.

»Was mich noch mehr interessiert«, sagte Caldwell dann, »ist aber die Frage: Gibt es Momente, in der sich die Arme übereinander wundern und der Krake sich selbst eine Überraschung ist?«

Alf und Paolo verstanden sich auf Anhieb, so wie sich Menschen mögen, die ein Interesse teilen. Und sie blieben auch, nachdem Alf Neapel wieder verlassen hatte, in engem Kontakt. Sie besuchten einander abwechselnd und reichten auch mehrmals gemeinsame Forschungsprojekte ein, die zweimal tatsächlich bewilligt wurden. Einmal verbrachten sie sechs Wochen in der indonesischen Celebessee, wo sie den Coconut Octopus beobachteten, und einmal acht Wochen im israelischen Eilat, wo sie Verhaltensexperimente mit den Männchen des Weißgefleckten Oktopus durchführten.

Nach dem Vortrag gingen Alf und Paolo zu Martin Walls und ließen sich ihre völlig zerlesenen Exemplare von Acht Arme für ein Halleluja signieren, das mittlerweile 25 Jahre alte Standardwerk über Kraken. Danach verließen sie das in die Jahre gekommene neoklassizistische Gebäude der Stazione Zoologica Anton Dohrn . Paolos Wohnung lag in Chiaia, keinen Kilometer entfernt, und sie machten sich zu Fuß auf den Heimweg. Unterwegs kehrten sie noch in einer Bar ein, tranken, an die Theke gelehnt, einen Campari Soda und kauften anschließend in einem Alimentari fürs Abendessen ein.

Paolo lebte seit seiner Studentenzeit in derselben Wohnung. Damals in einer WG, mittlerweile waren aber alle Mitbewohner ausgezogen und er hatte die drei Zimmer für sich allein. Von der alten Einrichtung hatte Paolo nur den großen Küchentisch behalten, ein altes Familienerbstück, an dem er mit Vorliebe kochte oder arbeitete. Beim Kochen mochte er es, wenn die aufgeschlagenen Bücher herumlagen, und beim Lesen, wenn es nach Knoblauch und Basilikum roch.

Als sie beim Essen saßen, leuchtete das Display von Alfs Smartphone auf. Er schmunzelte beim Lesen der eingegangenen SMS und tippte dann eine lange Antwort.

»Wem schreibst du?«

»Einer früheren Klassenkollegin«, sagte Alf. »Wir sind uns vor ein paar Tagen zufällig über den Weg gelaufen.«

Nach dem Essen räumten sie den Tisch ab und holten ihre Aufzeichnungen und Laptops. Seit gut zwei Jahren führten sie unabhängig voneinander ihre Experimente durch, verglichen regelmäßig ihre Ergebnisse und schrieben an einem wissenschaftlichen Artikel, der nur langsam länger, dafür aber immer spannender wurde. Es ging noch immer um Caldwell und ihren letzten Satz über den von sich selbst überraschten Tintenfisch. Beide hatten sie ihre Versuchstiere mit verschiedenen Reizen konfrontiert. Mit Nahrung, Bedrohung, grellen Farben oder Gegenständen, die das Interesse des Kraken wecken könnten. Mit dem gleichen Reiz hatten sie nacheinander jeden der acht Arme konfrontiert und beobachtet, ob sich das Tier unterschiedlich verhielt.

Sie saßen einander gegenüber, ihre Gesichter ins bläuliche Licht ihrer Displays getaucht, und diskutierten Ergebnisse und Formulierungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen. Als sie vielleicht eine Stunde später nach einem besonders langem Hin und Her einen Satz in ihre Computer getippt hatten, nickten sie einander mit einem schmalen Grinsen zu, schoben die Laptops zur Seite und liebten sich mitten auf den aufgeschlagenen Unterlagen. Viele ihrer Fachbücher konnten sie gar nicht mehr zur Hand nehmen, ohne an die eine und andere leidenschaftliche Vögelei zu denken, die Verquickung von Wissenschaft und Lust, von ihren Kraken und ihrer Leidenschaft, war so eng, dass sie sich schon lange nicht mehr das eine ohne das andere vorstellen konnten. Ihre Forschung auf andere Tierarten zu lenken, war für sie so undenkbar wie sich zu trennen.

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