Astrid Rosenfeld - Kinder des Zufalls

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Wie viel Unglück verträgt das Glück? Was tun, wenn sich das Leben immerzu im Kreis dreht? Die halbe Welt liegt zwischen Maxwell und Elisabeth. Der Zufall führt sie zusammen und an einen seltsam mystischen Ort irgendwo in der texanischen Wüste. Sie wissen nichts voneinander und erkennen sich sofort. Der amerikanische Cowboy, der kein Cowboy mehr ist, und die deutsche Tänzerin, die nicht mehr tanzen kann. In sich tragen sie die Geschichten ihrer Mütter – Charlotte, die wie eine Löwin für ihr Glück kämpft, und Annegret, der das Leben bloß widerfährt. Geschichten, die von ewigem Sehnen erzählen, vom Streben nach Liebe und Geld und Wahrheit, von kleinen und großen Wundern, von Verlusten in Zeiten des Kriegs und des Friedens. Wie ein unsichtbares Band verbinden all diese Geschichten Maxwell und Elisabeth miteinander. Aber ist es stark genug?
Virtuos entwirft Astrid Rosenfeld in Kinder des Zufalls ein schillerndes Panoptikum menschlicher Zustände, das ein halbes Jahrhundert und zwei Kontinente umfasst. Und ihr Ton ist dabei unverwechselbar, mal lakonisch, mal zärtlich, immer von großer Wärme getragen.

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Sechs Jahre nachdem Terry zur Halbwaise geworden war, hatte er Diana geheiratet. Vor einem Jahr waren die Zwillinge zur Welt gekommen. Ja, das Leben hatte sich verändert seit seiner ersten Dienstagsfahrt. Nicht nur seines, auch das der anderen. In Myrthel Spring erfuhr er, wer gestorben war und wie viele Kinder geboren worden waren. Welche Unfälle sich in dem 1300-Seelen-Ort ereignet hatten, welche Krankheiten umgingen und welche Heldentaten vollbracht worden waren. Aber das alles empfand Terry nicht als außergewöhnlich. So war es nun einmal – der Lauf der Dinge. Das Leben. Die blonde Frau, die neben ihm saß – das war etwas Außergewöhnliches.

»Kann ich Ihnen helfen, Ma’am?«, hatte er sie gefragt.

Er konnte: Sie hatte Hunger und wollte sich ausruhen.

»Ich heiße Terry«, sagte er.

»Wie?«, fragte sie.

Der Motor und das Radio übertönten seine Stimme.

»Terry. Ich heiße Terry.«

Sie lächelte, und da fragte er sich, ob er ihr erzählen sollte, dass er verheiratet war und zwei Kinder hatte und auf der Ranch seines Vaters, die eines Tages seine Ranch sein würde, wohnte und arbeitete. Ob er ihr sagen sollte, dass das Leben hart war, dass er seit fast zehn Jahren jeden ersten Dienstag im Monat nach Myrthel Spring fuhr. Und dass sie sein erstes außergewöhnliches Erlebnis war. Dass er ihren Rock hübsch fand und ihre Frisur und ihr Gesicht. Dass er gerne wissen würde, wo sie herkam. Dass er noch nie mit einer Frau wie ihr, einer Frau mit platinblonden Haaren und einer so tief ausgeschnittenen Bluse, gesprochen hatte. Dass er Texas, seine Heimat, liebte und hoffte, dass sie keine Kommunistin war.

Aber all das sagte er nicht, sondern: »Carmen ist klimatisiert.«

»Was?«, fragte sie.

»Carmen. Das Diner . Da gibt es eine Klimaanlage.«

Steve, Craig und Dave saßen am Tresen, erzählten sich die immergleichen Geschichten. Carmen goss Kaffee nach. Ein ganz normaler Dienstag in Carmen’s Diner.

Es wurde still, als Terry und Charlotte eintraten. Auch Steve, Craig, Dave und Carmen spürten, dass hier etwas Außergewöhnliches geschah.

Terry grüßte flüchtig und führte Charlotte in die hinterste Nische. Kaum saßen sie, überlegte er, ob er Charlotte den anderen hätte vorstellen müssen? Doch was hätte er sagen sollen? Sie stand am Straßenrand. Sie heißt Charlotte. Sie hat Hunger.

Und dann hätte der alte Steve von seiner Zeit in Korea angefangen, Dave hätte schmutzige Witze gerissen und Craig alles getan, um Terry lächerlich zu machen.

Carmen kam an ihren Tisch und musterte Charlotte.

»Das ist Carmen. Ihr gehört Carmen«, sagte Terry. »Und das ist Charlotte, sie … sie ist … sie ist eine Reisende.«

Carmen lächelte, aber die hochgezogenen Augenbrauen nahmen ihrem Lächeln jede Freundlichkeit.

»Wie geht es Diana?«, fragte sie Terry und sah dabei Charlotte an, die Augenbrauen noch immer hochgezogen, das Lächeln verschwunden.

»Gut.«

»Und den Zwillingen?«

»Auch gut.«

Die erste Tasse Kaffee tranken sie schweigend. Hastig aß Charlotte eine Portion Spiegeleier mit Speck, während die Jukebox Buck Owens’ I’ve Got a Tiger by the Tail spielte.

Die zweite Tasse Kaffee.

Terry räusperte sich. »Also, Charlotte … Charly, woher kommen Sie?«

»Sie geben keine Ruhe, was?« Die Fremde lachte.

So ein Lachen hatte Terry noch nie gehört, die Frauen, die er kannte, lachten anders. Er wollte ihre Kehle berühren, diesem Lachen näherkommen, es einfangen.

»Warum wollen alle immer wissen, wo man herkommt? Ist das so wichtig? Ist es nicht. Fragen Sie mich doch lieber, wo ich hinwill. Das ist wichtig. Wo jemand hinwill.«

Er brachte es nicht fertig, ihr zu widersprechen, ihr zu sagen, dass es sehr wohl wichtig war, wo man herkam. Dass er nicht er wäre, wenn er aus Chicago oder New Orleans käme. Dass dann alles anders wäre und er ein anderer. Und dass woher man kam, ja nicht nur ein Ort sei, und man die Gegenwart nicht von der Vergangenheit lösen könne. Aber solche Dinge zu erklären, lag Terry nicht.

»Also, Charly, wo wollen Sie hin?«, fragte er schließlich.

»El Paso. Zum Bahnhof. Und dann mit dem Zug nach Kalifornien.«

»Kalifornien. Und was … was wollen Sie in Kalifornien?«

»Das ist ja ein richtiges Verhör.« Wieder dieses Lachen. »Was ich in Kalifornien will?« Charlotte griff nach seiner Hand, legte sie auf ihren Busen. »Ich will, dass es schnell schlägt. Dass ich aufwache und es schnell schlägt. Verstehen Sie?«

Er verstand nicht, nickte aber.

Sie stieß seine Hand weg. »Wie lange brauchen wir nach El Paso?«

»Wir?«

»Wie lange?«

»Vier Stunden, ungefähr. Fünf vielleicht.«

»Also kann ich auf Sie zählen?«

»Was …«

»Ich kann ja schlecht zu Fuß nach El Paso. Helfen Sie mir?«

Diana würde sich Sorgen machen. Vielleicht würde sie jemanden von der Ranch nach Myrthel Spring schicken, und dann würde irgendwer erzählen, dass Terry Carmen’s Diner vor Stunden verlassen hatte. Zusammen mit einer blonden Frau.

Eines Tages würde es ein Telefon auf der Ranch geben, dann würde er Diana anrufen und sagen: »Eine blonde Frau braucht meine Hilfe. Sie kann ja schlecht zu Fuß nach El Paso. Und ich würde sie auch fahren, wenn sie hässlich wäre.« Eines Tages, aber was nützte ihm das jetzt. Er musste eine Entscheidung treffen. Eigentlich lag ihm das: Welche Pferde zu behalten, welche zu verkaufen waren. Ob man die Herde aufstocken sollte. Wie viele Cowboys man zum roundup im Frühling und im Winter anheuern musste. Aber jetzt zögerte er. Er wollte Ja sagen. Er wollte Nein sagen. Das Richtige tun. Er wollte Charlys Lachen hören und sie noch einmal berühren.

»Terry? Kann ich auf dich zählen?«

Im Radio sprach man über den Vietnamkrieg. Über Johnsons Entschluss, die Anzahl der Soldaten auf 125000 aufzustocken. Man würde den Vietcong das Fürchten lehren. Absolute Überlegenheit demonstrieren. Der Präsident hatte gesagt: »Wenn die Kommunisten erst einmal so wie wir wissen, dass eine Gewaltlösung unmöglich ist, ist eine friedliche Lösung unvermeidbar.«

»Gibt es keine Musik?«, fragte Charlotte. »Immer diese Kriege, ständig ist Krieg.«

»Ein Freund von mir ist in Vietnam. Navy.«

»Ich war noch nie in China.«

»Vietnam ist nicht in China.«

»Na ja, ist doch alles sehr gleich. Ich kannte einen Chinesen. Zumindest dachte ich, er wäre Chinese. Er nannte sich Joseph, weil niemand seinen Namen aussprechen konnte. Aber er war gar kein Chinese, sondern Japaner.«

»Aha«, sagte Terry, ohne zu verstehen, was der Japaner mit Vietnam zu tun hatte. Aber vielleicht musste man nicht alles verstehen. Vielleicht hatten blonde Frauen, die auf Schiffen herkamen, ihre eigene Logik.

»Joseph war ein feiner Mensch. Er konnte wunderschön Flöte spielen. Ich dachte, ich würde ihn eines Tages heiraten, aber ich war bloß ein Kind und Joseph sehr alt.«

Aus dem Radio kam nur noch ein Knistern. Charlotte drehte an den Knöpfen, vergeblich. »Jetzt gibt es gar nichts mehr. Keinen Krieg, keine Musik.« Sie blickte aus dem Fenster, Kakteen, Hügel, unendliche Weite. »Wie man hier leben kann …«

»Was meinst du?«

»Na ja, ist doch alles sehr karg hier. Man hat das Gefühl, dass die Zeit stillsteht, dass in fünfzig Jahren alles genauso sein wird, wie es schon vor fünfzig Jahren war.«

»Carmen hat eine Klimaanlage, die gab es vor fünfzig Jahren nicht, es gab ja nicht mal Carmen vor fünfzig Jahren.«

»Ach, Terry.« Sie berührte seinen Unterarm. »Du nimmst alles sehr genau, was?«

»Aber schau doch aus dem Fenster, schau doch!«

»Da ist nichts.«

Wo sie nichts sah, sah er Schönheit, sah er Heimat. Wie erklärt man Schönheit? Wie erklärt man Heimat? Terry hatte keine Worte dafür. »Schau doch!«, sagte er noch einmal. Charlotte schüttelte nur lachend den Kopf.

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