Knut Wagner - Leben ohne Maske

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Wolfgang Bruckners Traum ist es, Theaterdichter zu sein. Die Voraussetzungen sind ungünstig: ein missratenes Abitur, politische Reglementierung im Sozialismus der DDR. Nach einer Lehre als Autoschlosser und einem kurzen Gastspiel auf der Großbaustelle Schwedt beginnt er als Notlösung ein Lehrerstudium. Doch der Versuch, am Theater zu landen, misslingt. Stattdessen verschlägt es ihn in die tiefste Provinz Thüringens. Er kann sich nicht einleben, wo seine Frau zu Hause ist, und er bringt kein Verständnis für die Ansichten seines Schwiegervaters auf, der in den dörflichen Traditionen und Gepflogenheiten fest verwurzelt ist.
Dennoch geschieht Unerwartetes: Obwohl Wolfgang seinem Lehrersein nur widerwillig nachgeht, macht er beruflich Karriere. Obwohl er große Angst vor Hunden hat, richtet er Doggen ab. Und August Stillmark, der Werkzeugmacher und Kirmestrompeter, wird mit 56 Jahren Trompetenlehrer an der Musikschule.
Nach dem Tod seines Schwiegervaters entscheidet sich Wolfgang, seiner Berufung zu folgen: Ihm gelingt sogar der Sprung ans Theater, an das bekannte Haus in Meiningen. Aber seine Revue bleibt unaufgeführt.
Statt Revue Revolution: In die Herbstereignisse 1989 hineingezogen, kämpft Wolfgang Bruckner für Presse- und Meinungsfreiheit.

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Landowsky war Oberspielleiter in Erfurt und hatte mit einer Reihe von Shakespeare-Inszenierungen für republikweites Aufsehen gesorgt. Dass Wolfgang an solch einen erfolgreichen Regisseur gekommen war, der sich zudem noch gut mit Hammel verstand, freute ihn. Von daher, glaubte Wolfgang, habe er gute Karten, dass aus seinem dramatischen Versuch bald ein bühnenreifes Stück werde. Dass Landowsky im Umgang mit Gegenwartsautoren seine Erfahrungen hatte und taktisch ungemein klug bei seiner Stückkritik vorging, zeigte sich schon im ersten Gespräch, das Wolfgang mit ihm hatte.

„Ihre rhythmische Begabung ist groß“, sagte Landowsky. „Viele Sätze scheinen in einem Versmaß geschrieben zu sein. Behalten Sie das auf jeden Fall bei“, und dass er Wolfgang in diesem Zusammenhang mit Volker Braun und Heiner Müller verglich, erfüllte diesen mit Stolz. „Der Rhythmus und Gestus Ihrer Sprache gefällt mir an Ihrem Stück am besten“, sagte Landowsky und kam von der Form auf den Inhalt zu sprechen.

„Der Ausgangspunkt Ihres Stücks jedoch ist gewagt“, meinte er. „André lehnt den Weg ab, den in unserer Republik Zehntausende junger Menschen gehen. Der Autor, also Sie, erklären sich eindeutig solidarisch mit dem Helden. Von daher gibt es eine Reihe von Fragen: Lehnen Sie den normalen Weg über Lehre oder Oberschule ab? Halten Sie den Weg für falsch? Oder beschreiben Sie in Ihrem Stück die Entwicklung eines Außenseiters in unserer sozialistischen Gesellschaft?“

„Für mich ist André kein Außenseiter. Er ist vielmehr ein junger Mensch, der das Abenteuer sucht und erst durch harte Erfahrungen seinen Weg in der Gesellschaft findet.“

„Dann müssen Sie das auch zeigen“, sagte Landowsky. Der Hauptmangel des Stücks bestehe darin, dass der Zuschauer zu wenig gezeigt bekomme, durch welche Auseinandersetzungen oder Ereignisse André beeinflusst werde.

„Ich bekomme immer nur das Resultat der Veränderung mitgeteilt, aber nicht den Prozess“, kritisierte er. „Ihr Stück ist eigentlich eine gute Vorarbeit für einen Roman. Ich meine Ihre Fähigkeit, Vorgänge episch zu fassen. Sie malen die Stationen der Handlung sehr plastisch aus, aber Sie zeigen nicht die Momente der Auseinandersetzung.“ Alles sei ausgezeichnet geschrieben, aber ohne dramatische Höhepunkte, so Landowsky am Ende des ersten Gesprächs. „Natürlich lässt sich der Stoff dramatisch behandeln. Aber ich wollte Sie auf die Schwächen und Stärken des Stoffes und der Behandlung durch Ihre Führung aufmerksam machen“, fügte er hinzu und schloss die Kladde mit dem Manuskript, die während des Gesprächs offen auf dem Tisch gelegen hatte. „Wir sollten auf jeden Fall überlegen, wie aus diesem Stückentwurf ein echtes Drama werden könnte.“

Als sie sich am nächsten Abend auf den großen, weichen Ledersesseln im Kaminzimmer gegenüber saßen und tüchtig dem Braunen zusprachen, Schnaps der Marke „Goldkrone“, den Hammel ausgegeben hatte, erzählte Wolfgang, wie er nach Schwedt gekommen war und dass sein Stück autobiografische Wurzeln habe. Er berichtete vom Ohrenabschneiden im Suff und beschrieb eine der Mutproben, die einem jungen Kerl den Kopf gekostet hatte. Zu nächtlicher Stunde habe ein Kranfahrer versucht, einem Bauarbeiter mit der Schaufel des Baggers den Helm vom Kopf zu nehmen. Er war aber zu tief gekommen und hatte dem Bauarbeiter den Kopf abgeschert.

Solche Dinge seien hochdramatisch und müssten unbedingt in das Stück eingebaut werden, Landowsky kam ins Fabulieren: „Statt der Befindlichkeiten eines Abiturienten könnten die Schwierigkeiten beim Verändern der Welt und das große Abenteuer auf einer sozialistischen Großbaustelle hautnah und exemplarisch gezeigt werden.“ An der Exposition des Stücks, die von Andrés Gesprächen mit seinen Eltern und dem alten Linke bestimmt würden, könne festgehalten werden. Auch die Figuren Irene, Frank und Helga könnten erhalten bleiben. Das bisherige Figurenensemble müsste nur durch eine originelle Brigade personell erweitert werden.

„Ich hatte zwar nicht vor, eines der üblichen Brigadestücke zu schreiben“, sagte Wolfgang. „Aber denkbar wäre es schon, eine Brigade auf die Bühne zu bringen, die Andrés Entwicklung entscheidend beeinflusst.“

Landowskys Rat befolgend, arbeitete Wolfgang das Stück vom Herbst bis in den Winter hinein grundlegend um. Er erfand eine Brigade, die aus originellen Typen bestand, wie er meinte: Da war der kinderlose Brigadier Massig, der sich rührend um Achim, einen Waisen kümmerte. Da war der kauzige Steinesammler Simmel, der sich der neuen Technik verweigerte, und da war Böhlke, der Frauenheld, der seiner Unterhaltspflicht nicht nachkam und deshalb für gehörig Streit in der Brigade sorgte.

Aus André, dem Außenseiter, versuchte Wolfgang einen Mitgestalter der Gesellschaft zu machen, der durch das Abenteuer Schwedt und die Begegnung mit der Brigade zur Einsicht kommt, dass er ein Maschinenbau-Studium aufnehmen muss, damit er später als Bauleiter den Einsatz der modernen Technik bestens beherrscht.

Wolfgang glaubte, alles berücksichtigt zu haben, wozu Landowsky geraten hatte, und als er zwischen den Weihnachtsfeiertagen die neu geschriebenen Szenen durchkorrigierte, hatte er ein gutes Gefühl. Die Auseinandersetzung Andrés mit Frank, der ein übler Karrierist war, hielt Wolfgang dramatisch für gelungen, weil in dieser Szene mit der Scheinmoral in der Gesellschaft hart ins Gericht gegangen wurde.

Am Silvestertag verschnürte Wolfgang das Manuskript wie ein Heiligtum und schickte es als verspätetes Weihnachtsgeschenk an Landowsky.

Anfang Januar brachen für Wolfgang und Heidi eisige Zeiten an. Draußen war es klirrend kalt, und ihre Wohnung war nur sommertauglich. Wolfgang stand drei Mal in der Nacht auf und warf ein paar Kohlen in den kleinen Ofen, damit es am Morgen einigermaßen erträglich war. Aber trotz des dreimaligen Nachlegens waren die Fensterscheiben am nächsten Morgen bis obenhin zugefroren, und ein Sichtloch musste gekratzt werden, wollte man sehen, was draußen los war.

So war es kein Wunder, dass nach einem viertägigen Kälteeinbruch die Wasserleitung in der Küche eingefroren war und der alte Kaiser, der Mann für alle Fälle, geholt werden musste.

„Kein Problem“, sagte er, zog an seiner Stummelpfeife und machte sich daran, die Wasserleitung aufzutauen.

Im Feuerwehrraum, der direkt unter der schmalen, langen Küche war, nahm er einen kleinen Kanister und goss Benzin über ein Bündel Rohrleitungen, die sich in einem Zementviereck befanden, das in die Erde eingelassen war.

Das Verteilerstück aus Plaste begann zu schmoren. Als durch die Küchendielen der erste Qualm kam, rannte Wolfgang hinunter in den Feuerwehrraum. Er riss den Feuerlöscher von der Wand und half dem alten Kaiser beim Löschen.

„Das Wasser läuft wieder“, schrie Heidi vom Küchenfenster aus dem alten Kaiser zu.

„Ist ja gut, wenn’s wieder läuft“, sagte der Alte und ging seiner Wege.

Kaum war der alte Kaiser abgezogen, rief die Briefträgerin aus dem dunklen, winterkalten Hausflur: „Post!“ Wolfgang sprang wie angestochen die schmale, hohe Treppe hinunter. „Vom Theater in Erfurt“, sagte die Postfrau. „Darauf habe ich schon lange gewartet“, hoch erfreut riss Wolfgang ihr den Brief aus der Hand.

Er stürmte ins Wohnzimmer, ließ sich auf einen der Drehsessel fallen und begann Landowskys Brief zu lesen, der mehr und mehr einem Verriss gleichkam: „Der Streit zwischen André und der Brigade über Kultur ist gut geschrieben, aber ist er auch kulturpolitisch wichtig? Wollen Arbeiter wirklich nur Sonntagsfahrten und eine Leinwand mit viel Fleisch?“, schrieb Landowsky. „Natürlich gibt es solche Bauarbeiter – aber welche sind für unsere Zeit und unseren Weg typisch? Stinkt die Moral der Arbeiter wirklich so?“ Wolfgang las immer hastiger: „So geht meiner Meinung nach die große Anklage des André nicht. André klagt nicht nur die Arbeiter an, sondern es scheint, Sie – der Autor – klagen die Arbeiterklasse in der DDR überhaupt an. Auch schmeckt mir die ganze Brigade nicht: von fünf Personen sind bei Ihnen drei ausgemachte Schweinehunde. Die Brigade ist nicht typisch für unser Leben. Statt Menschen aus Fleisch und Blut versuchen Sie, ein Lebensprinzip zu beschreiben, und ich habe Sie im Verdacht, dass Sie das Prinzip der ewigen Veränderung, der Unruhe, der Auflösung des Bestehenden beschreiben wollen.“ Wolfgang blätterte atemlos um und las weiter. „Gravierende Fehler machen Sie auch beim Figurenaufbau: André ändert sich, während der Karrierist Frank, Andrés Gegenspieler, immer ekelhafter wird. Frank ist ein Brunnenvergifter, aber keine lebendige Theaterfigur. An welcher Universität hat der eigentlich studiert, fragt man sich. Und was ist das für ein sozialistisches Land, wo Studenten zu solchen Schweinen erzogen werden? Da stimmt es eben in Ihrer Dramaturgie noch nicht.“ Im letzten Satz schrieb Landowsky: „Schreiben Sie doch über Menschen aus Ihrem Leben, mit all ihren Fehlern und Schwächen. Und denken Sie dabei an die dialektischen Grundregeln ...“

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