Knut Wagner - Leben ohne Maske

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Wolfgang Bruckners Traum ist es, Theaterdichter zu sein. Die Voraussetzungen sind ungünstig: ein missratenes Abitur, politische Reglementierung im Sozialismus der DDR. Nach einer Lehre als Autoschlosser und einem kurzen Gastspiel auf der Großbaustelle Schwedt beginnt er als Notlösung ein Lehrerstudium. Doch der Versuch, am Theater zu landen, misslingt. Stattdessen verschlägt es ihn in die tiefste Provinz Thüringens. Er kann sich nicht einleben, wo seine Frau zu Hause ist, und er bringt kein Verständnis für die Ansichten seines Schwiegervaters auf, der in den dörflichen Traditionen und Gepflogenheiten fest verwurzelt ist.
Dennoch geschieht Unerwartetes: Obwohl Wolfgang seinem Lehrersein nur widerwillig nachgeht, macht er beruflich Karriere. Obwohl er große Angst vor Hunden hat, richtet er Doggen ab. Und August Stillmark, der Werkzeugmacher und Kirmestrompeter, wird mit 56 Jahren Trompetenlehrer an der Musikschule.
Nach dem Tod seines Schwiegervaters entscheidet sich Wolfgang, seiner Berufung zu folgen: Ihm gelingt sogar der Sprung ans Theater, an das bekannte Haus in Meiningen. Aber seine Revue bleibt unaufgeführt.
Statt Revue Revolution: In die Herbstereignisse 1989 hineingezogen, kämpft Wolfgang Bruckner für Presse- und Meinungsfreiheit.

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„Du glaubst gar nicht, wie mir die Lehr- und Lernmaschinen, die ich täglich um mich habe, zum Hals heraus hängen“, sagte sie. „Du musst mir unbedingt dabei helfen, damit ich mich nicht zu einem hinterwäldlerischen Dorftrampel entwickle.“

„Ich werde mir Mühe geben“, sagte Wolfgang. Seine Staatsexamensarbeit über Claus Hammels „Morgen kommt der Schornsteinfeger“ hatte er am 1. März 1969 im Germanistischen Institut Jena fristgemäß abgegeben.

Vier Wochen später wurde Wolfgang ins Prorektorat bestellt. Der Prorektor fragte Wolfgang, ob er sich schon Gedanken über seinen zukünftigen Einsatzort gemacht habe.

Wolfgang sagte, dass er an eine Landschule gedacht habe. Dabei sei es ihm egal, ob das oben in Mecklenburg oder hier in der Nähe sei. Hauptsache Dorf. Dafür hätten sich Heidi und er entschieden, erzählte Wolfgang.

Aber nur im Rahmen der Familienzusammenführung hätten Heidi und Wolfgang die Chance, eine Wohnung auf dem Lande zu kriegen und gemeinsam an einer Schule unterrichten zu können, erklärte der Prorektor. Aber das setze voraus, dass Heidi und Wolfgang verheiratet seien.

„Unsere Hochzeit ist am Samstag vor Ostern“, sagte Wolfgang. Bei seinem nächsten Gespräch mit dem Prorektor bekam er den Einweisungsschein für Erfurt-Land ausgehändigt.

14. Kapitel

Wolfgang bedauerte, dass seine Großmutter bei seiner Hochzeit nicht dabei sein konnte. Denn Meta Larsen liebte Feiern und Festlichkeiten, Gemütlichkeit und Spaß. Aber als Wolfgang heiratete, wusste sie schon manchmal nicht mehr, was sie tat, und damit seine Eltern in Ruhe und ohne Gewissensbisse feiern konnten, engagierten sie für diesen Tag eine kleine, etwas dickliche Frau mit einem rosigen Gesicht, die sich auf Pflegefälle verstand.

Wochen später war seine Großmutter jedoch schon so verwirrt, dass sie rundum betreut werden musste, und als das nicht mehr von seiner Mutter und einer Pflegerin, die halbtags kam, zu bewältigen war, wurde seine Großmutter Anfang Juni in ein Heim gebracht. Und an Wolfgang war es gewesen, seine Großmutter zum Einsteigen in den Kleintransporter zu bewegen, als sie abgeholt wurde.

Vor der ersten Prüfung besuchte Wolfgang seine Großmutter im Pflegeheim in Sondershausen. Er stand unbeholfen an ihrem Bett und schaute sie an: ihre eingefallenen Wangen, die trockenen Lippen und die knochig-bleichen Hände. Er beugte sich über sie, und sie erkannte ihn zum Erstaunen der Schwester.

Meta Larsen war noch einmal aus ihrer Apathie erwacht.

Wolfgang schüttelte ihr das Bett auf, dann half er ihr, sich aufzusetzen. Es gab kein großes Gespräch mehr zwischen ihnen. Meta Larsen kämpfte verzweifelt gegen ihre Müdigkeit, sie bäumte sich auf gegen ihre Schmerzen und griff nach ihm. Wolfgang spürte ihre Hände, und das Einzige, was er für seine Großmutter noch tun konnte, war, dass er sich zu ihr beugte und sie umarmte. Er konnte sie nicht ansehen, ohne zu heulen, und die Frau, die das Zimmer mit seiner Großmutter teilte, sah den beiden stumm zu.

Als Wolfgang ging, versprach er seiner Großmutter, sie bald wieder zu besuchen. Aber er ahnte nicht, dass er sie das letzte Mal lebend gesehen haben sollte.

Als er nach Hause kam und seine Eltern ihn fragten, wie es Meta Larsen gehe, sagte Wolfgang, das Eingewöhnen falle ihr schwer, und die Schwester habe gesagt, mit unserem nächsten Besuch sollten wir zwei Wochen warten.

In den nächsten drei Wochen galt es für Wolfgang, sieben Prüfungen an der Uni zu bestehen, und er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wie es seiner Großmutter im Pflegeheim in Sondershausen erging.

Nach der feierlichen Exmatrikulation lief ihm vor der Eingangstür zum Audimax Birgit Hielscher über den Weg. Sie sagte, Wolfgang solle sich nicht wundern, wenn er in Bälde, so drückte sie sich aus, Post vom Zentralrat der FDJ aus Berlin bekäme. Sie habe sein Stück zum Wettbewerb „Junge Dramatiker gesucht“ eingereicht.

Wolfgang, der mehr als erstaunt darüber war, ging mit Birgit auf einen Sprung in die Kaffeestube, und dort erzählte sie ihm, wie blöd sich Hetzel benommen habe, als er für das Aus von Wolfgangs Stück gesorgt hatte. „Ich habe seine Machenschaften nicht erkannt“, sagte sie, und es tat ihr noch immer leid, dass Wolfgangs Stück von der Studentenbühne nicht aufgeführt worden sei. Und mehr als unglücklich war die Hielschern, dass sie sich Brechts „Kleinbürgerhochzeit“ aufs Auge hatten drücken lassen. Sie ging fest davon aus, dass die Inszenierung ein Flop werden würde. „Wen interessieren schon die paar Zoten, die da gerissen werden“, sagte sie. Selbst wenn man das Stück mit ein paar Liedern aufpeppen würde, wäre es nicht zu retten.

Stunden später hatte Wolfgang mit dem dicken Höhn und Wachsmuth in der „Sonne“ mächtig einen draufgemacht und war erst mit dem 0-Uhr-15-Zug von Jena nach Hause gefahren.

Am nächsten Mittag lag er noch im Bett. Er bekam kaum die Augen auf, als das Telefon, das im Korridor stand, nicht aufhören wollte, zu klingeln. Er hatte mächtige Kopfschmerzen, als er den Hörer abhob. „Endlich“, sagte eine Frauenstimme, und Wolfgang erfuhr, dass seine Großmutter gestorben war.

Wolfgang war völlig aus dem Gleichgewicht. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er war 24 Jahre alt. Er hatte das Staatsexamen in der Tasche und durfte sogar in den elften und zwölften Klassen unterrichten. Er war gewohnt, Prüfungen abzulegen. Aber im Entgegennehmen von Todesnachrichten war er völlig ungeübt.

Er ertrug den Korridor nicht mehr. Erst recht nicht die Wohnung. Er stürmte aus der Tür und sprang das Treppenhaus hinunter. Er rannte durch Straßen, und erst als er hinterm Bahnhof die Steinstufen zum Stadtpark vor sich sah, fiel ihm ein, dass er Vater und Mutter hätte anrufen können. Aber er rannte weiter durch den Park.

Zum ersten Mal seit Jahren dachte er: Vielleicht kann Vater mir helfen? Und zum ersten Mal seit Jahren ging er zu ihm ins Büro, und zum ersten Mal seit Jahren dachte er: Hoffentlich ist Vater da.

Er konnte seinen Vater nicht ansehen, als er sagte: „Oma ist tot.“

Die Trauerfeier fand in einer kleinen Kapelle am Rande des Hauptfriedhofs statt, und der junge, rundgesichtige Pfarrer mit den schwarzen, streng gescheitelten Haaren sagte: „Meta Larsen war neunundsiebzig Jahre alt, als sie starb“, und rhetorisch gekonnt beschrieb er die Lebensfahrt von Wolfgangs Großmutter, die am 30. Januar 1890 begonnen und Ende Juli 1969 im Pflegeheim in Sondershausen zu Ende gegangen war: Meta Larsen wurde als uneheliches Kind in der Kolonie Michelsdorf geboren. Der spätere Stiefvater mochte sie nicht, und so wuchs Meta Larsen bei ihren Großeltern auf, die eine Stellmacherei hatten. Der Stiefvater war Geigenbauer, stammte aus Lampertsdorf und zog, sobald er ein Instrument an den Mann gebracht hatte, oft mit Zigeunern umher, und so hatte ihre Mutter Anna Wrensch, die in Weigelsdorf wohnte, ein schweres Los. Sie war Weberin und lebte von der Heimarbeit, die sie machte.

Meta Larsen ging schon in jungen Jahren in Stellung bei feinen Leuten. Aber mit ihren Ehen hatte sie Pech.

Als sie Franz Paulitschek im Jahre 1913 heiratete, wusste sie nicht, dass sie ein Jahr später – mit vierundzwanzig Jahren – Witwe sein würde. Ihr erster Mann fiel im Ersten Weltkrieg. In Flandern sei er gefallen, hieß es. Mit 27 Jahren heiratete sie Heinrich Larsen, ihren zweiten Mann, und schenkte ihm drei Kinder. 1928 beschlossen sie, ein Haus zu bauen. Sie bezogen es im Herbst 1929. Ein Jahr später kam ihr Mann bei einem Grubenunglück ums Leben.

Meta Larsen war Kranzbinderin, sie hatte drei Kinder, die es durchzubringen galt. Sie waren zwölf, neun und sieben Jahre alt, und die Hypothek auf das Haus galt es abzuzahlen.

Dann kam der Zweite Weltkrieg, und Heinrich, ihr Sohn, fiel am 23.3.1942 in einem Gefecht bei Bossino/Russland, zirka 75 Kilometer südostwärts von Petersburg. Dass ihr Sohn „für die Größe und den Bestand von Reich, Führer und Volk gefallen war“ und in Tschudskoj-Bor bei Bossino in einem Einzelgrab lag, war kein Trost für sie, und sie war nahe daran, sich das Leben zu nehmen.

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