Knut Wagner - Leben ohne Maske

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Wolfgang Bruckners Traum ist es, Theaterdichter zu sein. Die Voraussetzungen sind ungünstig: ein missratenes Abitur, politische Reglementierung im Sozialismus der DDR. Nach einer Lehre als Autoschlosser und einem kurzen Gastspiel auf der Großbaustelle Schwedt beginnt er als Notlösung ein Lehrerstudium. Doch der Versuch, am Theater zu landen, misslingt. Stattdessen verschlägt es ihn in die tiefste Provinz Thüringens. Er kann sich nicht einleben, wo seine Frau zu Hause ist, und er bringt kein Verständnis für die Ansichten seines Schwiegervaters auf, der in den dörflichen Traditionen und Gepflogenheiten fest verwurzelt ist.
Dennoch geschieht Unerwartetes: Obwohl Wolfgang seinem Lehrersein nur widerwillig nachgeht, macht er beruflich Karriere. Obwohl er große Angst vor Hunden hat, richtet er Doggen ab. Und August Stillmark, der Werkzeugmacher und Kirmestrompeter, wird mit 56 Jahren Trompetenlehrer an der Musikschule.
Nach dem Tod seines Schwiegervaters entscheidet sich Wolfgang, seiner Berufung zu folgen: Ihm gelingt sogar der Sprung ans Theater, an das bekannte Haus in Meiningen. Aber seine Revue bleibt unaufgeführt.
Statt Revue Revolution: In die Herbstereignisse 1989 hineingezogen, kämpft Wolfgang Bruckner für Presse- und Meinungsfreiheit.

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„Gibt es Bilder von ihm?“, fragte Wolfgang.

„Nein“, sagte Louis Stillmark. „Nicht von ihm und nicht von meiner Mutter, die nervenkrank war und in einer Heilanstalt starb.“

Auf der Kommode in Louis‘ Küche standen postkartengroße, holzgerahmte Bilder. Und an der schmucklos geweißten Wand darüber hing ein großer verglaster Bilderrahmen mit einem Sammelsurium unterschiedlichster Fotos, die von unterschiedlicher Größe waren.

„Mein Vater war wesentlich robuster als meine Mutter. Obwohl er als Ringschmied ein Leben lang hart und schwer gearbeitet hat, ist er 89 Jahre alt geworden“, sagte Louis Stillmark. „Ich soll ihm unheimlich ähnlich sein.“

„Das stimmt“, sagte Wolfgang, der an der Wand über der Kommode ein Foto entdeckt hatte, auf dem ein alter, grauhaariger Mann aus einem Fenster lächelte.

Die Ähnlichkeiten zwischen Louis Stillmark und seinem Vater waren verblüffend. Aber so alt wie sein Vater wurde Louis Stillmark nicht. Er war 83 Jahre alt, als er nach einem Treppensturz starb.

Obwohl Louis Stillmark so schlecht sah, dass er sich die Zeitung vorlesen lassen musste und die Leute nur schemenhaft erkannte, konnte er genau sagen, wer auf welchem Bild zu sehen war.

Als Wolfgang auf einem Schulbild, auf dem 71 Schüler mit ihrem Lehrer zu sehen waren, Heidis Großvater nicht finden konnte, sagte Louis Stillmark von seinem Sessel aus: „Ich bin der Dritte von links in der oberen Reihe.“

Wolfgang ging die obere Reihe der Schulanfänger durch und stieß auf einen bleichgesichtigen, blonden Jungen mit auffallend hellen Augen. „Als Junge war ich immer etwas schwächlich“, hörte er Louis Stillmark vom Fenster her zigarrepaffend sagen: „Zum Ringschmied war ich nicht geeignet, und so wurde ich Packer. Denn ich hatte eine schöne geschwungene Schrift.“

Und weil er eine so schöne Handschrift hatte, wurde er später im Turnverein Schriftführer, und seine Protokolle sahen wie gemalt aus. Jahrzehntelang sei er Protokollführer vom „Turnverein 1877“ gewesen, erzählte Louis Stillmark voller Stolz. Und wenn er an den Gewinn der „Deutschen Meisterschaft im Schlagball“ zurückdachte, wurden seine Augen feucht. Denn Louis Stillmark hatte nahe ans Wasser gebaut.

Gleich neben dem Schulbild war an zentraler Stelle hinterm Glas des großen dunkelbraunen Bilderrahmens Louis Stillmark als Soldat zu sehen. Wie einen Großwildjäger in der Savanne hatte man ihn aufgenommen. In der Ausgehuniform eines Kanoniers, mit schmucker Mütze und einem Wollmäntelchen, stand er auf einem Feld im flachen Flandern, die linke Hand in die Hüfte gestützt, den Feldstecher umgehangen und den Blick gen Westen gerichtet. So posierte er vor der Kamera.

Auf das ovale Bild angesprochen, sagte Louis Stillmark: „Das ist im Herbst 1915 gemacht worden, als ich die Grundausbildung an Karabiner und Kanone hinter mir hatte und zum Landsturm kam. Da war ich 28 Jahre alt.“

Seit einer Mittelohrvereiterung, die er im August 1918 nach einem Rückzugsgefecht in Französisch-Flandern bekommen hatte, hörte Louis Stillmark auf dem linken Ohr sehr schlecht. Die kurze Zeit im Feldlazarett habe nicht ausgereicht, um die Sache auszukurieren, erklärte Louis Stillmark, und so sei es zu diesem bleibenden Hörschaden gekommen.

Da Louis Stillmark aber kein Wort verpassen wollte, wenn sich unterhalten wurde, vergrößerte er seine Ohrmuschel mit der linken, hohlen Hand, um besser hören zu können. Denn er war ungemein neugierig auf das, was gesagt wurde. Und wenn er am Sonntagabend für zwei Stunden zum Bier in den „Stern“ ging, wollte er mitreden können, wenn sich über dies und das unterhalten wurde.

Von daher war es unerlässlich, dass er genau wusste, was in der Zeitung stand. Da er aber schon lange nicht mehr die kleinen Buchstaben lesen konnte, musste ihm aus der Zeitung vorgelesen werden.

Sein Augenlicht tue es nicht mehr her, sagte Louis Stillmark.

Da Wolfgang gern bei Louis Stillmark in der kleinen, überheizten Küche saß, wenn er mit seiner Arbeit nicht so recht vorankam, übernahm er gern das Vorlesen.

Louis Stillmark, der jahrzehntelang als Packer in der Birkenhaller Bohrerfabrik gearbeitet hatte und erst mit 75 Jahren in Rente gegangen war, interessierte sich noch immer für die Werkzeugindustrie in Birkenhall.

Und Wolfgang las ihm vor, was unter der Überschrift „Gemeinsam werden wir die Zukunft meistern“ geschrieben stand: „Ende des vorigen Jahres beschloss der Ministerrat der DDR, dass in den Zentren des Maschinenbaus, in Karl-Marx-Stadt, Magdeburg und Birkenhall, Kombinate zu bilden seien. Schnell wurde dieser Beschluss in Birkenhall umgesetzt.

Genosse Kehr, der Direktor des neu gebildeten Werkzeugkombinats, stellte sich mit einigen Mitarbeitern auf einer Belegschaftsversammlung des Stammbetriebes vor. Die sozialistische Industrialisierung müsse in Zukunft auch im Raum Birkenhall vorangetrieben und das Klein-Klein der Werkzeugproduktion schrittweise beseitigt werden, erklärte der Kombinatsdirektor. So sei der Neubau von zwei großen Produktionshallen geplant. ‚Die meisten Grundstücke, die wir für den Neubau brauchen, haben wir bereits erworben‘, meinte er auf Anfrage. Über mögliche Restflächen, die noch benötigt würden, werde bis Juni entschieden. ‚In fünf Jahren werden in den Hallen I und II 4.000 Menschen arbeiten, die mit modernster Technik Ringschlüssel, Mähklingen, Bohrwerkzeuge und Sägen herstellen‘, führte Genosse Kehr weiter aus und schloss seine zukunftsweisende Rede mit den Worten: ‚Ich bin gewiss, dass uns das unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse gelingen wird.‘“

Als Louis Stillmark am Abend erzählte, was übers Kombinat in der Zeitung gestanden habe, rastete August Stillmark völlig aus. „Unser Acker und unsere Wiese werden diesem Neubau zum Opfer fallen. Auf unserem Grund und Boden werden sie das Kombinat errichten“, schrie er. „Zuerst nimmt man uns das Land, dann verleibt man sich die Produktionsgenossenschaften ein, und wir verlieren unsere Freiheit.“

„Ganz so schlimm wird es schon nicht werden“, sagte Lisbeth Stillmark. Aber es gelang ihr nicht, ihren Mann zu beruhigen, und Wolfgang, der Zeuge von August Stillmarks cholerischem Anfall war, verstand die Reaktion seines zukünftigen Schwiegervaters nicht. Er verstand nicht, wie man sich so gegen den Fortschritt stellen konnte.

Bis auf den cholerischen Anfall August Stillmarks war während der vier Wochen, die Wolfgang in Arnsbach verbracht hatte, nichts geschehen, was sich grundlegend von seinem ersten Besuch in Arnsbach unterschieden hätte.

Die Gepflogenheiten im Stillmarkschen Haus waren immer dieselben. Der Alltag verlief in festen Bahnen, und die Rollenverteilung war streng geregelt.

August Stillmark lebte seine Hobbys aus. Er war Hundezüchter, Zuchtrichter, Konzert- und Kirmestrompeter. Und er war der Herr im Haus.

Lisbeth Stillmark hatte zu gehorchen. Sie hatte für sein leibliches Wohl zu sorgen und jeden Tag ein frisch zubereitetes Essen auf den Tisch zu bringen. Die Speisen, die sie kochte, mussten August Stillmark bekommen und magenverträglich sein.

So konnte Lisbeth Stillmark, die sich um den Haushalt, die Hunde und die Hühner zu kümmern hatte, nur halbe Tage in der Buchhaltung eines kleinen Holzbetriebs arbeiten.

Meistens kam sie halb zwölf nach Hause und kochte das Essen für ihren Mann und ihren Schwiegervater, und halb zwei, wenn sie mit dem Abwasch fertig war, ging sie wieder an die Arbeit, damit sie wenigstens auf sechs Stunden am Tag kam. Es waren widrige Umstände, in die sich Lisbeth Stillmark im Laufe ihrer Ehe gefügt hatte.

Am letzten Freitag im Februar ließ Wolfgang seine Examensarbeit grau einbinden und lud Heidi anschließend zum Kaffeetrinken in den „Hessischen Hof“ ein. Als sie sich zur Feier des Tages am hellen Nachmittag mit Rotwein zuprosteten, sagte Heidi: „Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn wir zusammen arbeiten und zu Hause alles ausdiskutieren können.“ Ihr fehle jetzt nämlich immer jemand, mit dem sie sich unterhalten könne, gestand Heidi.

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