Christoph Kleemann - Hans im Glück oder Die Reise in den Westen

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Hans im Glück oder Die Reise in den Westen: краткое содержание, описание и аннотация

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»Krebs!« Als der ehemalige Pfarrer Hans-Georg Weber, der eine Landesstelle zur Erforschung der Opposition in der DDR leitet, gegen Ende seines Berufslebens diese Diagnose erhält, entscheidet er sich statt für Operation und Chemo für eine alternative Therapie. In der kleinen Privatklinik in Vierwalden wird seine Erkrankung als ganzheitliche Störung erkannt und biologisch behandelt. Als er beginnt, sich seiner eigenen Lebensgeschichte zu stellen, geraten Glaube und Theologie, Selbstbild und Anspruch, Anerzogenes und Charakterbedingtes in einen reinigenden Strudel, aus dem er gestärkt und hoffnungsvoll hervorgeht. Viele Reisen haben ihn schon in den »Westen« geführt. Nun wird es eine Pilgerreise sein, eine Reise zu den Wurzeln, eine Reise zu sich selbst, bei der er das, was krank macht, hinter sich zu bringen sucht. Er beginnt sein Leben neu zu ordnen. Und erhält eine neue Chance.

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Diogenes, flüsterte sie und schaute zur offenen Küchentür.

Er wandte sich um und erblickte eine langhaarige weiße Katze, die im Türrahmen stehen blieb und erstaunt zu ihm aufschaute, ehe sie, so lautlos, wie sie gekommen war, den Raum durchquerte und sich auf eine silberne Schale vor dem Spültisch zubewegte, auf der eine bräunliche Masse lag.

Diogenes heißt sie?

So hat sie mein Student getauft, als er das verschreckte Tier in einer Tonne fand und mitbrachte.

Dann tritt ihr mal nicht zu sehr in die Sonne, sagte er.

Heiße ich Alexander, fragte sie zurück und nahm den Faden ihres Gesprächs wieder auf: Und der andere Grund?

Weil die Polizei innerhalb ihrer eigenen Reihen eine Politische Abteilung besaß, die – wie die Stasi – mit geheimdienstlichen Methoden ermittelte und Inoffizielle Mitarbeiter führte, vor denen sich der einzelne Vopo auch nicht sicher fühlen konnte.

Ich verstehe, sagte Katharina. Dabei machte sie sich auf immer neuen Blättern mit fliegender Schrift Notizen. Das also war der Grund?

Daraus schlossen etliche von uns, fuhr er fort, die Polizei werde im Kampf gegen die Stasi nicht uns , sondern Partei für uns ergreifen.

Und? Wenn ich richtig gelesen habe, hat sie das ja auch gemacht.

Dem Anschein nach, ja. Aber nach den Prügelorgien von Dresden und Berlin konnte sich jeder denken, dass das eher ein taktisches Manöver zur Rettung der eigenen Haut war. Tatsächlich sind auch unter Polizeischutz noch immer Akten aus dem Stasi-Archiv verschwunden. Deshalb wünschten einige von uns, zu denen auch ich gehörte, eine aus Bürgerbewegten rekrutierte Wachmannschaft.

Bewaffnet?

Bewaffnet, allerdings. Es waren ja noch viele Waffen in Umlauf, von alten Stasi-Leuten und SED-Funktionären, die ab einer bestimmten Position über eine Pistole verfügten. Vor einer wehrlosen Wachmannschaft, fürchteten wir, würden sie keinen Respekt haben.

Und das du als alter Pazifist, fragte Katharina mit spöttischem Unterton.

Ich weiß, ich weiß. Viele von uns waren Pazifisten. Deshalb haben wir ja unsere Demonstrationen unter dem Motto Keine Gewalt durchgeführt, damit potenzielle Gewalttäter, von welcher Seite auch immer, nicht zum Zuge kämen.

Eine Wachmannschaft aus der Bürgerbewegung heraus wäre einem großen Zugeständnis gleichgekommen, für bekennende Pazifisten quasi ein Opfer zugunsten der historischen Wahrheit. Dieses Archiv musste, so wie es war, erhalten bleiben. Ich war fest davon überzeugt, der Polizei die sensiblen personenbezogenen Unterlagen anzuvertrauen, käme einer Aktenvernichtung à la Mielke gleich, nur mit anderem Etikett. Im Übrigen waren wir ja nicht alle Wehrdienstverweigerer. Die meisten von uns konnten mit einer Waffe umgehen, Gediente also, die erst die Volksarmee zu Pazifisten gemacht hatte.

Offensichtlich hat aber die polizeiliche Bewachung in den ersten Tagen und Nächten eine Aktenvernichtung im großen Stil verhindert. Kann man das so sagen?

Richtig, gab er zu. Heute bin ich froh, damals überstimmt worden zu sein. Wer weiß, falls es überhaupt dazu gekommen wäre, welche Überraschungen wir dann erlebt hätten. Wir waren uns ja auch nicht aller unserer Mitstreiter und Mitstreiterinnen sicher. Aber du wolltest ja von mit hören, worüber wir gestritten haben.

So ist es, sagte sie und verteilte weitere Notizzettel über den Tisch.

Dann ging es um die Frage der Absetzung alter SED-Funktionäre und eventuelle Interimsbesetzungen, um den Streit über die Kaderabteilungen in den Volkseigenen Betrieben, um die ersten Gespräche zwischen Volksarmee und Bürgerbewegungen, die umstritten blieben und um die Neutralisierung der Medien und Parteizeitungen sowie erneut um die Frage einer schnellen oder verzögerten Wiedervereinigung.

Katharina musste inzwischen bestimmt an die dreißig Blatt Papier mit Notizen versehen haben.

Mehrmals mahlte die Espressomaschine krachend und knirschend Bohnen und ergoss befreit grunzend ihr braunes Gebräu in Katharinas dünnwandige Goldrandtässchen, die so winzige Henkel haben, dass man sie von Puppentassen kaum unterscheiden kann.

Die Mittagszeit war schon lange vorüber. Er fühlte sich nicht müde, aber matt. Er mochte nicht mehr reden, nicht mehr nachdenken müssen. Er verspürte das Bedürfnis, eine Stunde an die Luft zu gehen. Sie wollte sich ihm anschließen, aber er lehnte ab. Er brauche eine Stunde für sich, sagte er. Sie quittierte diese Deutlichkeit mit dem ihm bekannten Blick, der Trotz und Kränkung vereinigte und dann eben nicht! zu sagen schien.

Er zog bereits seine Jacke an, wand sich den Schal um den Hals und nahm seinen Lenin vom Haken, in Erwartung eines neuen Angebots.

Da gab sie sich einen Ruck, schaute ihn an und erklärte mit einer Entschiedenheit, die keinen Widerspruch duldete: Du gehst jetzt und machst, was du willst. Ich habe auch zu tun. Heute Abend, sagen wir 20 Uhr, hole ich dich vom Hotel ab und lade dich zum Abendessen ein. Mhm, machte er.

Ich verspreche dir auch, ich bringe meine Mappe nicht mit. Vielleicht erzählen wir uns ein bisschen von den anderen Dingen des Lebens.

Gut, sagte er. Du denkst dir ein Lokal aus?

Natürlich, sagte sie.

Als er die Stufen hinabsprang, hörte er die Haustür ins Schloss fallen.

Georg brauchte Abstand. Die physische Nähe zu Katharina weckte in ihm Gefühle, die er verloren glaubte. Es bestand wohl keine Gefahr einer erneuten inneren Annäherung, obwohl er auch das nicht völlig ausschließen konnte. Was er aber klarer als je zuvor wahrnahm, er war mit dieser Ost-West-Beziehung, die so abrupt und glanzlos geendet hatte, noch nicht ganz fertig. Dieselben Wechselbäder zwischen Faszination und Ernüchterung schienen ihn heimzusuchen, kaum dass er ihr Haus betrat. Gerüche, noch immer vertraut, Blicke durch halb geöffnete Türen, geheimnisvolle Winkel, der Teppich, auf dem sie ihn mit dem Larousse zu erschlagen versuchte, weil er behauptete, ihr Französisch höre sich chinesisch an. Immer wieder hatte er sie anschauen müssen, während vor seinem inneren Auge Bilder zu Leben erweckt wurden, die sein Unbewusstes sorgsam aufbewahrte. Ihr schmaler, weißer Hals, den er in jener Zeit wer weiß wie oft geküsst hatte und den er sich meist erst erobern musste. Nur selten gönnte sie ihm den freien Anblick dieses sanft aus den Schultern wachsenden Kelches, auf dem ein langer, schmaler Kopf ruhte, da sie ihr dunkelbraunes Haar meist offen trug. Heute hatte sie es nach hinten gebunden und mit mehreren Hornklammern festgesteckt. Er sah ihre weichen und seltsamerweise ungeschminkten Lippen, an deren kaum merklichen Verformungen er noch immer ablesen konnte, was in ihrem Kopf vor sich ging, ihre gerade Nase, deren Flügel leicht zu beben begannen, wenn sie sich aufregte, aber auch wenn sie etwas als lustig empfand, ihre wasserblauen Augen, die einen festnageln konnten, bis eine Frage endgültig geklärt war und ihr versöhnliches Grübchen in der linken Wange. Aber während er sie anschaute, sah er zugleich die zornige, die ungerechte und jeder Logik zuwider argumentierende, verletzende und verletzen wollende Katharina. Dann wurde der Mund zum Strich, die Nase zum Horn, die Augen stießen Blitze hervor und die Ohrläppchen glühten. Es kam ihm vor, als sei ihre Beziehung so stehen geblieben, wie sie endete. Weder seine Affäre mit Petra, der Nachtigall von Magdeburg, noch seine inzwischen in ruhigeres Fahrwasser geratene Beziehung mit Ariane, schien daran gerührt zu haben. Das erschreckte ihn.

Er schlug eine Straße ein, die zur Weihe führte. Die Häuser zu beiden Seiten standen in einer Front, und nur ein schmaler Bürgersteig trennte sie von der kaum befahrenen Straße. Niedrige Fenster luden ein, Blicke in fremde Wohnstuben zu werfen, soweit nicht Stores und knallige Kunstblumengestecke die Sicht versperrten. Ein alter Mann saß seitlich in einem Fensterwinkel, eine karierte Decke über den Schoß gebreitet, und schaute freundlich zur Straße hin. Georg hätte ihn gar nicht wahrgenommen, wenn ihm nicht eine winkende Hand hinter der Scheibe Bewegung signalisiert hätte, derer er sich erst bewusst wurde, als er bereits vorüber war.

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