Christoph Kleemann - Hans im Glück oder Die Reise in den Westen

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Hans im Glück oder Die Reise in den Westen: краткое содержание, описание и аннотация

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»Krebs!« Als der ehemalige Pfarrer Hans-Georg Weber, der eine Landesstelle zur Erforschung der Opposition in der DDR leitet, gegen Ende seines Berufslebens diese Diagnose erhält, entscheidet er sich statt für Operation und Chemo für eine alternative Therapie. In der kleinen Privatklinik in Vierwalden wird seine Erkrankung als ganzheitliche Störung erkannt und biologisch behandelt. Als er beginnt, sich seiner eigenen Lebensgeschichte zu stellen, geraten Glaube und Theologie, Selbstbild und Anspruch, Anerzogenes und Charakterbedingtes in einen reinigenden Strudel, aus dem er gestärkt und hoffnungsvoll hervorgeht. Viele Reisen haben ihn schon in den »Westen« geführt. Nun wird es eine Pilgerreise sein, eine Reise zu den Wurzeln, eine Reise zu sich selbst, bei der er das, was krank macht, hinter sich zu bringen sucht. Er beginnt sein Leben neu zu ordnen. Und erhält eine neue Chance.

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Möchtest du vielleicht ein Ei, Bio natürlich.

Er bejahte.

Sieht doch auch ganz gut aus, sagte er und freute sich, als sie auch noch Dinkelbrötchen vom Vortag aus einer Tüte zauberte.

Sie schaute ihn lange an, ehe sie fragte: Wie geht es dir?

Danke, sagte er, außer diesen gelegentlichen Beschwerden im Oberbauch geht es mir ganz gut.

Du wolltest nicht, dass ich zu dir komme, obwohl ich ja eigentlich ein Anliegen hatte. Sollte ich deine Frau nicht kennenlernen?

Er überlegte einen Moment. Nein, ich glaube, dagegen hätte ich nichts. Ich vermute allerdings, dass ihr euch schwer anfreunden würdet, nicht, weil sie nicht von dir wüsste, auch nicht, weil sie von dir weiß, sondern weil sie in mancherlei Hinsicht so ähnlich ist wie du. Und wie, glaubst du zu wissen, bin ich?

Zumindest habe ich Erinnerungen daran, wie du warst oder, sagen wir es vorsichtiger, wie ich dich wahrgenommen habe.

Eben, unterstrich sie die Differenzierung, wahrgenommen. Aber lassen wir das. Warum wolltest du lieber zu mir kommen?

Weil ich ohnehin eine Reise hierher geplant hatte, die weitere Besuche beinhaltet.

Dienstlich?

Nein, eigentlich nicht, sagte er. Ich will hier meinen alten Schulfreund besuchen, aus meiner Dresdner Zeit, ins Colonni-Museum gehen – du erinnerst dich vielleicht an meinen Expressionismusspleen – und ein paar von euern herrlichen Antiquariaten durchstöbern. So, so, einen alten Schulfreund, bemerkte sie. Nicht vielleicht eine alte Schulfreundin? Und wenn schon, gab er zurück. Muss ich dir denn alles verraten? Erklär du mir lieber einmal, was genau du mit mir vorhast.

Gut, wir können ja, während wir essen, schon ein bisschen anfangen. Ich plane also ein Buch über die Wende in deiner Stadt. Und dafür brauche ich einiges an Hintergrundwissen, wofür ich dich um Mithilfe bitte.

Ach so, das soll also gar kein Interview werden, wie ich dich am Telefon verstand, eher soll ich dich mit Fakten spicken?

Na, so ist das nicht. Ich hab ja schon allerhand zusammen, habe alle möglichen Dokumentationen dazu gelesen, Zeitungsartikel gesammelt, Interviews mit Akteuren, Vorträge, auch deine natürlich. Aber manches erschließt sich mir nicht ganz.

Dann tu mir einen Gefallen, unterbrach er sie, und rede bitte nicht von Wende , auch in deinem Buch nicht. Das ist der unwürdigste und entstellendste Begriff für den Herbst 1989. Nicht nur, weil er angeblich von Egon Krenz für die Taschenspielertricks verwendet worden ist, mit denen die SED versucht hat, eine Verjüngungskur vorzutäuschen, um ihre Macht zu retten. Wende ist keine geeignete Bezeichnung für einen innergesellschaftlichen Prozess, in dem ein Volk erwacht und in kürzester Frist das Gesetz des Handelns an sich reißt.

O, das klingt sehr pathetisch, warf Katharina ein. War es denn so? Oder ist das eine nachträgliche Idealisierung? Du musst mir als Journalistin solche Fragen zugestehen. Ich höre nämlich jetzt immer die Rede von einer friedlichen Revolution, von der ich nicht weiß, ob es sie wirklich gab.

Etwas Revolutionäres wirst du den Vorgängen von 1989 doch nicht völlig absprechen wollen, entgegnete er.

Mag sein, dass auch Revolutionäres dabei war. Aber eine Revolution? Ihr habt die Mächtigen doch gar nicht vom Thron gestoßen. Ihr habt den Thron erzittern lassen, das ja. Aber die SED hatte Gelegenheit, sich unter Krenz und Modrow, wenn auch mit politischen Leichtgewichten, noch einmal neu zu generieren. Als Luther vor bald 500 Jahren gegen die Ablasspraxis zu Felde zog, hat auch keiner von Reformation gesprochen. Ich vermute, der Begriff wurde dem Ganzen erst viel später verpasst. Mir scheint es ein bisschen vorschnell, kaum, dass der Herbst 1989 in die deutsche Vereinigung gemündet ist, von einer friedlichen Revolution zu sprechen. Feiern sich da vielleicht die Akteure von damals selber und die Akteure der Einheit gleich mit?

Ich stimme dir sogar zu. Ich verwende den Begriff Revolution für das, was da passierte, auch nicht gern, zumal das Ergebnis, die deutsche Vereinigung, nichts davon erkennen lässt, dass sie das Kind einer Revolution ist.

Katharina sah ihn gespannt an.

Du erinnerst dich? Bonn 1995, oder war es 1996?

Katharina nickte: O ja, ich erinnere mich.

Trotz aller Demokratie hätte es ja auf westlicher Seite genügend Anlass gegeben, ebenfalls in sich zu gehen, alte Vorstellungen und Fehlentwicklungen über den Haufen zu werfen und Gesellschaftskritik zu üben.

Jetzt huschte ein ironisches Lächeln über ihr Gesicht: Woran denkst du da?

An die föderale Bildungspolitik zum Beispiel mit ihren Verwerfungen und Ausgrenzungen, an die Mängel bei der Kinderbetreuung, die westliche Arroganz, die vergessen macht, wem der Westen die günstigeren Voraussetzungen für seine Entwicklung verdankt und mit der jetzt ostdeutsche Arbeitnehmer schlechtergestellt werden, als sei die mangelnde Produktivität der DDR eine östliche Charaktereigenschaft und nicht Ausdruck eines verfehlten staatlichen Wirtschaftssystems. Oder die sozialpolitische Überheblichkeit, mit der alle Strukturen der DDR erst einmal plattgemacht wurden, ehe man erkannte, dass manche von ihnen – befreite man sie aus den ideologischen Bandagen – durchaus zukunftsfähig gewesen wären. Das würde ich sogar im Blick auf das ostdeutsche Schulsystem und die Kinderbetreuung sagen. Also, ich bitte dich, empörte sie sich, das Schulsystem der DDR wäre doch nun wirklich das Letzte, was man als Beispiel anführen dürfte. Du hast dich doch selber immer über diese, wenn ich dich zitieren darf, ideologischen Spalierobstplantagen aufgeregt. Und eure Kitas? – Ich sage nur: Töpfchen!

Ja, ja, das Töpfchen. Daran macht ihr alles fest. Man, Katharina, ich bin doch kein Ignorant. Dass diese verdammte Ideologie das DDR-Volk mit der Zeit geistig eingeengt und vernebelt hat, steht für mich außer Frage. Natürlich musste die ideologische Klammer, die dieses Monstrum DDR notdürftig zusammengehalten hat, erst einmal zerbrochen werden. Aber dann wäre es doch dran gewesen, mit Sachverstand und vorurteilsfrei zu prüfen, was vielleicht wenigstens vom Ansatz her tragfähig wäre.

Die Kitas auch?

Auch die Kitas. Klar waren die Kindereinrichtungen ebenfalls ideologisch ausgerichtet, kommunistische Gedenktage, Vorgaben für Militärspielzeug, Tag der Volksarmee und so. Dieser ganze Mummenschanz aus der Erziehungsretorte von Frau Honecker gehörte auf den Müllhaufen der Geschichte. Was meinst du, warum wir unsere Kinder in keine Kindereinrichtung geschickt haben! Aber die Kitas als solche in Verruf zu bringen, um Jahre später festzustellen, dass Kitas unverzichtbar und vielleicht gar flächendeckend einzuführen seien, erinnert doch an die Bürger von Schilda.

Manchmal muss man eben etwas erst zerschlagen, weil es mit schlimmen Auswüchsen verbunden ist, ehe man es neu erstehen lassen kann.

Jetzt wirst du pathetisch, sagte er. Vielleicht gibt es das sogar. Aber ich wollte ja noch einen zweiten Punkt nennen, warum die deutsche Einheit mir kein Ergebnis einer Revolution zu sein scheint.

Weil ihr sie gar nicht wolltet, warf sie ein.

Er widersprach ihr. Das ist so nicht richtig. Ich glaube, die meisten wollten sie schon, nur nicht so schnell.

Wieso, wunderte sie sich. Wenn ich etwas will, bin ich doch froh, wenn ich es so schnell wie möglich erreiche. Oder?

Nicht unbedingt, gab er zu bedenken. Dann würden alle, die einen Gipfel erreichen wollen, nur noch mit der Seilbahn nach oben fahren. Wie viel glücklicher wird der auf dem Gipfel sein, der ihn aus eigener Kraft erklommen hat. Für den ist der Gipfel Krönung eines Erlebens, in das er sich mit seiner ganzen Person hineingegeben hat. Er ist gelaufen, geklettert, hat geschwitzt oder gefroren, ist vielleicht auch mal ausgerutscht, hat verweilt, wunderbare Aussichten und neue Blickwinkel kennengelernt, ist Menschen und Tieren begegnet, hat die Berge im Sonnenlicht und im Schatten gesehen, vielleicht abenteuerliche Übernachtungen auf sich genommen, Blasen an den Füßen bekommen, gejubelt und geflucht, nachgedacht über Leben und Tod.

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