Rainer Metzger - Christian Ludwig Attersee

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Christian Ludwig, der sich 1966 den Namen Attersee gab, ist ein österreichischer Ausnahmekünstler. Gerade bei Attersee ist die Einheit von Kunst und Leben, die alte Obsession der Avantgarde, bewusst exemplarisch vollzogen. Hier treffen und ergänzen sich Biografie und Werk des erfolgreichen Malers, Musikers, Schriftstellers, Designers, Filmemachers und Segelsportlers. Daniela Gregori und Rainer Metzger loten die Persönlichkeit des Künstlers in der Interferenzzone zwischen Gemälde und Porträt, Image und Vorstellung in einer umfassenden Gesamtschau aus.
Anlässlich des 80. Geburtstags von Christian Ludwig Attersee im August 2020 erscheint die überarbeitete und ergänzte Biografie des Universalkünstlers.

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Ob sich Horst jemals von den Talenten des Bruders in den Schatten gestellt sah? Dieser Frage steht der Jurist und vierfache Familienvater damals wie heute entspannt gegenüber. Anfangs war es Christians Gesundheitszustand, der nicht nur eine erhöhte Aufmerksamkeit und Zuwendung der Eltern einforderte, sondern auch eine gewisse geschwisterliche Nachsicht gestattete. Später gingen die Neigungen und Talente des Jüngeren ohnedies in eine ganz andere, lebens- und ausbildungspraktische Richtung. Schließlich hatten die ungleichen Brüder ein gemeinsames Faible: die Freude am Segeln, die sie bis heute teilen, wie neuerdings auch wieder ein Boot. Richtig wasserfeste Kleidung hätte es nicht gegeben, erzählt Attersee von damals, eigentlich wären Horst und er immer im Nassen gesessen, und wenn sie dann vollkommen durchfroren heimgekommen sind, gab es von der Mutter zuallererst eine gehörige Portion heißen Tee mit Rum. Das konnte nicht verhindern, dass ihm eine gewisse Empfindlichkeit gegen Kälte geblieben ist.

Blau ist Attersees koloristisches Markenzeichen. Selbstverständlich hat es mit dem Wasser zu tun, doch vielleicht nicht mit dem Fluss, der seiner Familie eine stete Perspektive gab. „Die Donau“, schreibt Claudio Magris in seiner Monografie des Stromes, „die Donau ist nicht blau, wie es die Verse von Karl Isidor Beck wollen, die Strauß zu seinem verführerischen und verlogenen Titel seines Walzers inspiriert haben. Die Donau ist blond, ‚a szöke Duna‘, wie die Ungarn sagen“ (Magris 1988, 204). Aber, fügt Magris an anderer Stelle hinzu, die Donau ist weiblich, das grammatikalische Geschlecht stimmt mit dem natürlichen überein, und wer hätte nicht ein Werk von Attersee vor Augen angesichts dieser Sätze: „Um diesen Mund, unter dieser Nase, in der leichten Andeutung einer Falte, in dem dunklen Glanz der Augen wandern die vergangenen und gegenwärtigen Jahre, hat die Zeit sich eingeprägt und eingezeichnet; die geschwungene Linie das Halses ist das Bett der Zeit, das Bett ihres Flusses. Der Mund, den dieser Fluß mit sich führt, ist der gestrige und heutige; vielleicht hat Heraklith unrecht, man badet doch immer in demselben Fluß, in der unendlichen Gegenwart seines Fließens“ (ebd., 171). Man badet in demselben Fluss; doch mit dem Boot befährt man andere Gewässer. Nochmal Magris, der Mitteleuropa-Programmatiker, der aus Triest stammt: „Jenes Blau, das die Kultur der Donau nicht kennt, ist das Meer, das gespannte Segel, die Reise nach Westindien“ (ebd., 158). Im Jahr 1979 hat Attersee dann eine solche Tour im Fahrwasser von Kolumbus angetreten, er hat den Atlantik überquert, 17 volle Segeltage bis zur Landung auf Barbados.

Piratenregatta 1956 Aquarell auf Karton 31 x 44 cm Noch ist der - фото 48

„Piratenregatta“. 1956. Aquarell auf Karton. 31 x 44 cm

Noch ist der Aktionsradius überschaubar. Mit einem segeltauglich umgebauten Ruderboot namens „Wasserfloh I“ bestritten die Brüder Ludwig ihre ersten Regatten gemeinsam, mit „Wasserfloh II“ und seinem Vorschoter Karl Haitzinger (1938–1988) konnte Christian dann 1952 den ersten Sieg einfahren. Beim Segeln war ich nicht nur ein Genie des Wetters, sondern auch des Schachspieles auf dem Wasser, immer zwischen Risiko und Naturinstinkt, ich konnte den Wind früher sehen als die andern, hatte ein Gefühl für jeden Baum am Ufer und dachte, da könnte ein Windzug sein . Zu erkennen, wie dem Wind eine Optik zukommt, ist das Privileg eines Augenmenschen – um nicht zu sagen: eines Impressionisten. Offenbar war hier ein synästhetisches Talent vorhanden. Nach den Erfolgen in der Klasse „Pirat“ wechselte das Genie des Wetters bald zum schnellen, anspruchsvollen, als Königsdisziplin erachteten Flying Dutchman. Sein Vorschoter wurde Erich Moritz (1941–2005).

Attersees erster Flying Dutchman Susanne OE 27 mit dem er seinen zweiten - фото 49

Attersees erster Flying Dutchman, „Susanne“ (OE 27), mit dem er seinen zweiten österreichischen Staatsmeister-Titel ersegelte. 1957

Dieter Gottwald, Konkurrent in der FD-Klasse mit Heimathafen am Wörthersee, erinnert sich an Christian Ludwig als „beständig guten Segler; ein sehr ruhiger Mensch damals, sehr überlegt, er wusste genau, was er wollte und wie er es wollte. Er ist immer alles sehr genau angegangen und war damals eigentlich kaum zu schlagen.“ Auch im Ausland trat man gegeneinander an, in Triest beispielsweise. „1. Tag sehr stürmisch“, ist als Eintrag vom 11. September 1960 im Logbuch der Familie Gottwald zu lesen, „hinter Ludwig Chr. falscher Kurs, weit nach Jugoslawien gefahren. Durch hohe Wellen, schweres Segeln“. Im Vertrauen, der Ludwig würde schon das Richtige machen, waren ihm ausnahmslos alle Teilnehmer hinterhergesegelt, vorbei an Motorbooten mit schwer bewaffnetem Militär in fremdes Hoheitsgebiet hinein und wieder retour in die Triestiner Bucht, allen voran der Ludwig. Auch in den beiden folgenden Jahren konnte der Segler vom Attersee die Herbstregatta in der Adria für sich entscheiden, dafür gab es das „Blaue Band“ und den Triestiner Goldpokal auf Dauer.

Starterhaus des UnionYachtClub Attersee 1959 Öl auf Karton 45 x 60 cm - фото 50

„Starterhaus des Union-Yacht-Club Attersee“. 1959. Öl auf Karton. 45 x 60 cm (auf dem Floß gemalt)

Dem wachsenden Erfolg beim Segeln gingen Reisen einher – und dem Reisen der Zugang zur Kunst. Einen Bildband über Vincent van Gogh und eine Wilhelm-Busch-Ausgabe hatte es im ludwigschen Haushalt nach der Flucht aus Bratislava gegeben. Das war natürlich Prägung; ein van-Gogh-Buch und ein Wilhelm-Busch-Buch, und genau diese Mischung bin ich als Künstler dann auch geworden . Nun, da die vierköpfige Familie samt Vorschotern und den Booten zu Wettkämpfen in ganz Europa unterwegs war, boten sich reichlich Gelegenheiten, Ausstellungen zu besuchen und das Gewusste mit Angeschautem zu verbinden. Wohin man auch immer und auch jenseits der Wettkämpfe reiste, Kunst war fester Bestandteil, das nächste Museum immer der nächste Weg. Am meisten beeindruckte den damals 17-Jährigen die Fahrt mit einem Dampfer von 1906 von Triest nach Athen. Dort waren es weniger die antiken als die christlichen Bilder: Ich habe nie vorher etwas Besseres, Tolleres gesehen als die Ikonen, die ich in Athen im Museum antraf . Michelangelo in Florenz, van Gogh in Amsterdam, in Split Mestrowitsch, in Paris Toulouse-Lautrec und nochmals, in Augenschein genommen 1962 im Art Institute von Chicago, der Meister der Sonnenblumen und, von Attersee besonders geliebt, der Blütenzweige: Van Gogh hatte gute und schlechte Tage, gemalt hat er die letzteren, die guten hat er für sich behalten, zum Schutz der Schmerzhändler, sicher auch, um Kadaversinne in Schwung zu halten, um Zufluchtsorte zu malen für die Rast abseits von Blüten. An malfreien Tagen saß er bei den jungen Vögeln im Nest, weit weg von Krankheit und Geldnot, saß er zwitschernd in veronesergrünen Hellen, zwitschernd in den Farben lebensfroh vagabundisierender Karren, so wollen wir es jetzt sehen. Nur wer Meister der linkischen Hand ist, versteht auch die wahre Rechte im warmen Schatten des Lichtes. Vincent gehört zu den Auserwählten, zu den beidhändigen Meistern, sein schwarzer Fleck im Sonnigen Tag ist nicht der Schatten des Herzens eines Geisteskranken, sein schwarzer Fleck ist der gemalte Anspruch auf Mitsprache bei der ununterbrochenen Weiterschöpfung dieser Welt (Taulocke 1992, 91).

Vorschoter Erich Moritz und Christian Ludwig erhalten nach dem dritten - фото 51

Vorschoter Erich Moritz und Christian Ludwig erhalten nach dem dritten Regattasieg (1959, 1960, 1961) das „Blaue Band“ im Yachtclub Adriatico in Triest. 1961

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