Jeanette Erazo Heufelder - Der argentinische Krösus

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Manchmal braucht es zur Verwirklichung einer guten Idee einfach Geld! Der Ruf des von Horkheimer und Pollock gegründeten, von Adorno nach 1945 geprägten ­Frankfurter Instituts für Sozialforschung strahlt in alle Welt. ­Weniger ­bekannt ist, woher das Geld kam: Felix Weil war der ­Erbe ­eines jüdischen Auswanderers, der in Argentinien ein Vermögen verdient hatte, aber nie seine deutschen ­Wurzeln vergaß. Als er zum Ersten Weltkrieg nach Deutschland kam, begeisterte er sich für ­Revolution und Sozialismus. Nach 1920 versammelte der junge, ­steinreiche Argentinier einen schillernden ­Freundeskreis um sich, gründete bald sein Institut, rettete es mit raffi­nierten Schachzügen vor dem Zugriff der Nazis und er­lebte, wie es nach 1945 zu Weltruhm gelangte.

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Ulrike Migdal, die sich in den 1970er Jahren als Erste eingehend mit der Frühgeschichte des Instituts für Sozialforschung befasste, hat darauf aufmerksam gemacht, dass es 1922 für Horkheimer kein Motiv gab, die führende Rolle bei der Institutsgründung zu übernehmen, wie es nachträglich hineininterpretiert wurde. 741922 promovierte Horkheimer mit einem philosophischen Thema – Zur Antinomie der teleologischen Urteilskraft – und wurde anschließend Assistent eines Philosophieprofessors, Hans Cornelius, der schon sein Doktorvater war. Doch das Institut war ökonomisch ausgerichtet. Als politischer Ökonom, der über Marx promovierte, war Pollock aus nachvollziehbaren Gründen interessierter an der Institutsidee. Er stand Felix Weil bei der Umsetzung des Projekts – anders als Horkheimer – tatsächlich von Anfang an zur Seite. Für die Zeitgenossen war unbestritten Felix Weil der Schöpfer des Instituts. 75

Rolf Wiggershaus, Historiker der Frankfurter Schule, schrieb über Max Horkheimers Engagement für marxistische Theorie, dass es mehr oder weniger ›Privatsache‹ blieb. 76Ähnlich privat handhabte Max Horkheimer auch die Unterstützung des Institutsprojekts. Sie beschränkte sich darauf, im Oktober 1922 aus Solidarität der soeben gegründeten Gesellschaft für Sozialforschung beizutreten, die fortan Stiftungsträgerin des Instituts unter dem Vorsitz von Hermann und Felix Weil war. Damit die Gesellschaft möglichst schnell und unkompliziert die gemäß Statuten vorgesehene Mindestmitgliederzahl erhielt, traten ihr ein paar Freunde und Personen aus Weils familiärem Umfeld bei. Denn die Gründung der Gesellschaft für Sozialforschung erfolgte im Procedere der Institutsverhandlungen mit den Behörden. Das Kultusministerium hatte sich bei Weil nach den Namen der Mitglieder der Gesellschaft erkundigt, die das Institut finanzieren würde, und so nannte der neben den Namen Horkheimers und seiner eigenen Frau noch die Namen der Sekretärin seines Vaters und ihres Familienanwalts. In das Projekt involviert waren von den Mitgliedern der ersten Stunde allerdings nur Richard Sorge und Kurt Albert Gerlach. 77Dass der gerade aus Kiel an die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Frankfurt berufene Nationalökonom Kurt Albert Gerlach als Institutsleiter gewonnen werden konnte, gab dem Projekt Seriosität. Gerlach war an marxistischer Theorie interessiert und hatte in Kiel außeruniversitär einen marxistischen Studienkreis ins Leben gerufen, bei dem ihm Richard Sorge assistierte, der zu diesem Zeitpunkt bereits Parteikommunist war und ihn als wissenschaftlicher Assistent nun auch nach Frankfurt begleitete. Als Assistent des designierten Institutsdirektors gehörte auch Sorge zum Team des Institutsprojekts. Dass er seine akademische Laufbahn zwei Jahre später gegen eine russische Agentenkarriere eintauschen würde, war 1922 noch nicht abzusehen. Bevor Felix Weil im August 1922 die Verhandlungen aufnahm, erarbeiteten er und seine Mitstreiter eine Denkschrift; eine Art Exposé, in dem die wichtigsten Eckpfeiler der geplanten Einrichtung umrissen wurden. Der Fokus sollte im Bereich der Forschung liegen; das Institut war damit als Ergänzung zu den sozialwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten gedacht, die sich auf Lehre und akademische Ausbildung konzentrierten. Das Sammeln zu wissenschaftlichen Zwecken sollte eine der zentralen Tätigkeiten bilden; Forschungsschwerpunkt sei entsprechend die Ausarbeitung dieses gesammelten Materials. Man sprach in dieser Denkschrift schon vom Institut für Sozialforschung und betonte die politische Unabhängigkeit und Ausgewogenheit des Projekts. 78Über die marxistische Ausrichtung fiel kein Wort. Ins Äsopische umwandeln – so nannte Felix Weil die begriffliche Verschleierung marxistischer Semantik. Frei nach dem Fabeldichter Äsop, der die gesellschaftliche Sprengkraft seiner Geschichten tarnte, indem er sie mit Tieren ausgestaltete. Städtischer Magistrat, Universitätskuratorium, Rektorat, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät, preußisches Wissenschaftsministerium: Sehr viele Behörden mussten hinzugezogen werden. Jede hätte ein Veto einlegen können. Also mussten erst Tatsachen geschaffen werden, bevor man offenlegen konnte, dass Methode und Gegenstand ihres Forschungsinstituts im Marxismus wurzelten. Ein besonderer Umstand begünstigte das Vorhaben. Als Folge von Inflation und allgemeiner Nachkriegsmisere war die bis dahin unabhängige Frankfurter Stiftungsuniversität in ihrem Weiterbestehen inzwischen vom preußischen Wissenschaftsministerium abhängig. Denn politisch gehörte Frankfurt immer noch zu Preußen. Und diesen Umstand wusste Felix Weil zu nutzen. »Mit dem Originalexemplar der Gerlach-Denkschrift versehen, fuhr ich nach Wiesbaden zu meinem alten Freund, Regierungspräsident Konrad Haenisch.« – Hänisch war von November 1918 bis 1921 Kultusminister der ersten SPD-geführten preußischen Landesregierung. Seitdem bekleidete er in Wiesbaden den Posten des Regierungspräsidenten. – »Ich wusste, dass wir auf seine Hilfe rechnen konnten, wenn es darum ging, den ›Marxismus‹ an der Universität hoffähig zu machen. Bei ihm brauchte ich nicht in äsopischen Floskeln zu reden. Er war es, der auf die Idee kam, dass das Direktorat (des Instituts) mit einem Ordinariat in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät verbunden werden sollte; das sei geeignet, möglichen Widerstand seitens der Fakultät zu verhindern. Und er empfahl mir, künftige Verhandlungen nicht mit seinem Nachfolger, dem Kultusminister, selbst zu führen, der für Neuerungen nicht immer leicht zu haben sein werde, sondern stattdessen mit dem Leiter der Universitätsabteilung, Ministerialdirektor Geheimer Regierungsrat Wende, der ihm seine Stellung verdankte. Zu diesem Zweck gab er mir einen Zettel mit ein paar Zeilen an Herrn Wende mit. Er war es auch, der mir den Rat gab, mit Wende ganz offen über meine Absichten zu sprechen, aber im schriftlichen Verkehr die äsopische Sprache zu benutzen.« 79

Äsop geleitete sie als guter Geist sicher durch die Institutsverhandlungen. Nur der Name ihres Instituts für Sozialforschung war nicht allein durch ihn inspiriert. Hier stand kurioserweise eine Institutsgründung im fernen Japan Pate, wo zu diesem Zeitpunkt bereits ein Institut gleichen Namens existierte, dessen erster Direktor in München Volkswirtschaft bei dem als Sozialreformer bekannten Lujo Brentano studiert hatte. Da sich die Öffnung, die Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchlief, am europäischen Wissensstand orientierte, waren japanische Wissenschaftler an deutschen Universitäten häufiger anzutreffen. Durch die Reisunruhen des Jahres 1918, aus denen die größten Massenerhebungen in der jüngeren japanischen Geschichte erwuchsen, war auch in Japan das Interesse an sozialistischen Theorien gestiegen. Denn die Aufstände, die als Folge anhaltend niedriger Produzentenpreise bei gleichzeitig immer höheren Konsumentenpreisen ausbrachen, führten zu einem Linksruck der Arbeiterbewegung und zu zahlreichen Arbeitskonflikten. 1919 gründete der Industrielle und Kunstmäzen Ohara Magosaburo in Osaka ein Marxismus-Institut, das zum Namensgeber für das Frankfurter Institut für Sozialforschung wurde. Allerdings leiteten Weil und Pollock den Namen aus dem Englischen ab, wo aus dem Osaka-Institut für die Erforschung sozialer Probleme ein Institute for social research geworden war. 80Vor diesem geschichtlichen Hintergrund ist es gar nicht so außergewöhnlich, dass auch auf der EMA ein japanischer Wissenschaftler anzutreffen war. Fukumoto Kazuo, einer der wichtigsten marxistischen Theoretiker Japans, befand sich 1923 in Europa auf einer Studienreise und machte gerade bei Karl Korsch in Jena Zwischenstation. Korsch lud ihn gleich zur Thüringer Arbeitswoche ein.

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Mitten in den Gründungsverhandlungen erkrankte Kurt Albert Gerlach an Diabetes, einer Krankheit, für die es noch kein Heilmittel gab, und starb im Oktober 1922. Der Tod des designierten Institutsdirektors warf das Institutsprojekt konzeptionell zurück. Felix Weil hatte mit Gerlach kein bloßes Interessenbündnis, sondern Freundschaft verbunden. Doch die Verhandlungen mit den Behörden liefen weiter. Im Januar 1923 genehmigte das Ministerium die Errichtung des Instituts als selbstständige wissenschaftliche Forschungseinrichtung. Die Anbindung an die Fakultät wurde durch die von Hänisch ins Spiel gebrachte Personalunion von Institutsdirektor und Lehrstuhlinhaber gesichert, wodurch dem Institutsdirektor eine Art Scharnierfunktion zwischen Institut und Universität zukam. Das wichtigste Ziel war erreicht: Das künftige Institut besäße größtmögliche Unabhängigkeit bei gleichzeitig universitärer Anerkennung. Das Kuratorium der Frankfurter Stiftungsuniversität hatte sich mit der Zustimmung schwergetan. Zu anderen Zeiten wäre ein Institut, das nicht in eine der universitären Fakultäten integriert werden wollte, abgelehnt worden. Doch in diesen Zeiten leerer Kassen war das Angebot, das Felix Weil im Namen seines Vaters der Universität unterbreitet hatte, zu verlockend, um es nicht schließlich doch anzunehmen. Hermann Weil bot der Universität ein Stiftungsordinariat in der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät an. Allerdings hatte die Gesellschaft für Sozialforschung daran die Bedingung geknüpft, dass die Besetzung des Lehrstuhls gemeinsam mit ihr zu erfolgen hatte. Im Januar 1923 legte das Ministerium per Erlass fest, dass die Neubesetzung des mit der Institutsleitung gekoppelten Lehrstuhls an der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät durch die Universität ›im Benehmen‹ mit der Gesellschaft für Sozialforschung zu erfolgen hätte. Dass ›im Benehmen‹ nicht ›im Einvernehmen‹ hieß, fiel Felix Weil zu diesem Zeitpunkt nicht auf, da schon im Februar 1923 der österreichische Wirtschaftshistoriker Carl Grünberg zusagte und das Universitätskuratorium mit der Wahl des in Kollegenkreisen geschätzten Professors einverstanden war. 81Grünberg galt als Kathedersozialist, womit zunächst einmal ganz allgemein jene bürgerlichen Wissenschaftler des ausgehenden 19. Jahrhunderts bezeichnet wurden, deren Schwerpunkt in der Lehre auf gesellschaftlichen Fragen lag. Sie vertraten in der Regel Reformansätze, in denen die ökonomisch-politischen Verhältnisse unangetastet blieben. Allerdings ließen sich österreichische Kathedersozialisten anders als ihre deutschen Kollegen schon vor der Novemberrevolution 1918 auf Kooperationen mit der Sozialdemokratie ein. Carl Grünberg zum Beispiel beteiligte sich an der Gründung der Volkshochschulen und des Sozialistischen Bildungsvereins in Wien; 82beides Einrichtungen, die den universitären Raum für untere Schichten öffneten. Zu Grünbergs Schülern zählten die späteren Austromarxisten Max Adler, Otto Bauer und Rudolf Hilferding, die sich zwar grundsätzlich eine Diktatur des Proletariats vorstellen konnten, aber nur auf dem Weg demokratischer Wahlen und eingebunden in ein Parlament. Carl Grünberg hatte schon in Wien die Gründung eines Studien- und Forschungsinstituts vorgeschwebt. Wie im 1894 in Paris gegründeten Musée Social sollten auch hier sozialwissenschaftliche Programme ausgearbeitet werden, auf deren Grundlage gesellschaftlicher Wissenstransfer möglich wäre. 83In Frankfurt erhielt der Gelehrte im Alter von 64 Jahren die Chance, ein weltanschaulich linkes Institut nach seinen Vorstellungen zu leiten. Das Gebäude blieb Eigentum der Gesellschaft für Sozialforschung. Die einzige Einschränkung: sie musste der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät einige Räume zur dauerhaften Nutzung überlassen. Das Kuratorium hatte allerdings darauf gedrängt, dass in dem Vertrag, den die Stadt im Februar 1923 mit der Gesellschaft für Sozialforschung schloss, eine Klausel eingebaut wurde, durch die gesichert wäre, dass das auf städtischem Grund errichtete Institutsgebäude nur zu sozialwissenschaftlichen Forschungszwecken verwendet würde. Jede andere Verwendung bedurfte – so die Klausel – einer besonderen Genehmigung des Magistrats der Stadt Frankfurt.

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