Sif Sigmarsdóttir - Das dunkle Flüstern der Schneeflocken

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Island – schneebedeckt, düster, tödlich … Hannah Eiríksdottir freut sich überhaupt nicht, in den kalten Norden zu ziehen. Doch das Praktikum bei der Tageszeitung entpuppt sich als spannende Gelegenheit, die erfolgreiche Influencerin Imogen Collins kennenzulernen – und schnell ist Hannah sehr beeindruckt von ihr. Als kurze Zeit später eine Leiche in einem Lavafeld gefunden wird, sprechen alle Indizien gegen Imogen und sie wird verhaftet. Ist Imogen Collins wirklich eine Mörderin und ihr perfekter Instagram-Feed nur eine gut getarnte Fassade? Hannah beginnt, eigenmächtig zu ermitteln und gerät dabei an den Rand der Legalität … Vor einer atmosphärischen Kulisse in
Island, voller Spannung und mit cleveren
Social Media-Bezügen erzählt
Sif Sigmarsdóttir einen topaktuellen
Nordic Noir-Thriller über Wahrheit, Lügen, die Manipulation von Big Data und den schönen Schein der
Instagram-Welt.

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Schon besser. Mein Koffer-Foto hat bereits 38 Likes und einen Kommentar. Der stammt von Daisy: »Was für ein traumhaft schönes Gepäckstück!«

Ich spüre ein leichtes Kribbeln. 38 ist nicht schlecht. Über dem Durchschnitt.

Die Frau neben mir lehnt sich immer weiter herüber. Sie strahlt ein verzweifeltes Mitteilungsbedürfnis aus. Sie ist wie ein prall gefüllter Ballon kurz vor dem Platzen. Ich tue so, als hätte ich es nicht mitbekommen, doch es gibt Leute, die merken einfach gar nichts.

»Ich besuche hier meine Enkel«, flötet sie und rückt mir dabei so dicht auf die Pelle, dass ihr Atem über meine Wange streicht. Er riecht nach Knoblauch und Minze.

Meine Antwort sollte einerseits gerade so höflich ausfallen, dass die Frau mich nicht für eine psychopathische Menschenfeindin hält, andererseits aber so knapp, dass mein verschwindend geringes Interesse an einer Unterhaltung mit ihr deutlich wird. Ergebnis: »Wie schön.«

Die Frau hat entweder null Gespür für Zwischentöne oder sie ignoriert meine Signale mit Absicht. Sie bietet mir eine Lutschtablette an. »Auch eine?«

Ich schüttele den Kopf.

Sie steckt die Hustenbonbons wieder in ihren abgewetzten Rucksack zu ihrer Brille und ihrer Reiselektüre, einem typischen düsteren Skandinavien-Thriller, neuerdings ein Muss im Gepäck eines jeden trendbewussten Menschen. Auf dem Cover prangt die unvermeidliche Schneelandschaft, gesprenkelt von geschmackvoll arrangierten Blutstropfen. Minimalistischer Mörder-Chic. Wieso verbringen so viele Leute ihre Freizeit mit ausgedachten Horrorgeschichten? Ist die echte Welt nicht schon schlimm genug?

Die Frau deponiert ihren Rucksack auf dem Boden, richtet sich dann wieder in ihrem Sitz auf und lässt ihre gelblichen Zähne aufblitzen, wie um mich vorzuwarnen: Gleich geht es weiter mit dem Small Talk.

»Sind Sie zum ersten Mal hier?«

Ich stecke mein Handy ein. Es sollte mich von der Außenwelt abschotten. Es hat mich enttäuscht. »Nein.«

»Machen Sie hier Urlaub?«

Unwillkürlich stöhne ich leise auf. Wieso sollte man hier Urlaub machen? Wer kommt auf die Idee, freiwillig ans bitterkalte Ende der Welt zu reisen? Was ich sagen sollte: Nein, ich mache hier keinen Urlaub. Was ich sagen sollte: Ich bin zur Strafe hier. Ich bin Gefangene meines beschissenen Schicksals. Doch ich sage bloß: »Ja, klar.« Niemand will die Wahrheit hören, auch wenn das immer alle behaupten. Die Wahrheit ist selbst sogenannten Profis unangenehm – das ist mir schnell klar geworden.

Einen Tag nach Mums Tod klopfte der Pfarrer der örtlichen Kirche bei uns an. Wie er darauf kam, weiß ich nicht, vermutlich hatte ihm jemand aus der Nachbarschaft von uns erzählt. Wir gingen nie in die Kirche. Weder Granny Jo noch ich hatten den Mann, der jetzt auf dem bröckelnden Bürgersteig vor unserer Tür stand, je gesehen.

»Sind Sie vom Lieferdienst?«, fragte Granny und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Trotz seiner hohen Stirn wirkte er einigermaßen jung und noch dazu trug er Jeans und eine dicke Daunenjacke gegen die Septemberkälte, die gerade über uns hereingebrochen war. Man konnte ihn wirklich leicht für einen Fahrer von Ocado halten, der uns wie immer unseren Wocheneinkauf vorbeibringen sollte.

»Ich bin Dominic Johnson«, sagte der Mann mit einem fein austarierten Gesichtsausdruck – ohne Lächeln, aber doch mit der klaren Botschaft, dass er in Frieden komme. »Ich bin von der Christ Church. Darf ich eintreten? Ich würde mich gerne ein bisschen mit Ihnen und Ihrer Enkeltochter unterhalten.«

Granny seufzte demonstrativ. Alles, was mit Gott zu tun hatte, ging ihr gehörig auf die Nerven. Und das war noch untertrieben.

Mit einer Mischung aus Neugier und dunkler Vorahnung folgte ich ihr und dem bedauernswerten Kerl ins Wohnzimmer. Granny bat ihn bestimmt nicht ohne Hintergedanken, in ihrem Lesesessel am Erkerfenster Platz zu nehmen. Im Regal gleich über seinem Kopf stand nämlich eines ihrer Lieblingsbücher, quasi ihre Bibel, was man aber nur sagen sollte, wenn man sie ärgern will. Vom Cover der prächtigen Hardcover-Ausgabe strahlte der kompromisslose Titel: Der Gotteswahn.

Grannys Blick senkte sich auf ihre graue Jogginghose, die sie ausschließlich zu Hause trug. Sie fuhr sich durch ihr schulterlanges Haar, strich es glatt. Es war grau mit kastanienbraunen Strähnen, genau anders herum als noch vor Kurzem.

Sie ärgerte sich nicht nur wegen der Sache mit Gott. Sie mochte außerdem keine Überraschungsbesuche. Eine Ausnahme machte sie nur bei Daisy, ansonsten wollte sie immer im Voraus wissen, wann wir Gesellschaft zu erwarten hatten. Wenn Besuch kam, gab sie sich stets Mühe, tauschte die Jogginghose gegen eine elegante Stoffhose mit Bluse, wenn nicht sogar gegen ein Kleid, und sorgte dafür, dass wir schmackhafte Kekse im Haus hatten. Früher hatte das aber auch an Mum gelegen. Granny wollte das Bild einer ganz normalen Familie vermitteln, von Mutter, Tochter und Großmutter, die glücklich vereint unter einem Dach wohnen. In ein normales Leben passte meine Mutter jedoch so gut wie eine gemütliche Teestunde auf die Startbahn eines Flughafens. Wenn spontan jemand an der Tür klingelte, dann konnte man nie wissen, in welchem Zustand sich Mum gerade befand.

Granny setzte sich gegenüber vom Pfarrer auf das Sofa. »Hannah«, bellte sie mich an. »Mach dem Mann einen Tee.«

»Nicht nötig«, sagt er. Seine Daunenjacke hatte er nicht ausgezogen. »Ich will nicht stören …«

»Haben Sie doch schon.«

Es war mir dermaßen unangenehm, dass ich froh war, in die Küche fliehen zu können. Als ich wieder zurückkehrte, staunte ich allerdings. Die beiden unterhielten sich über die geplante Umgestaltung des nordöstlichen Teils von Highbury Fields, dem Park in unserer Nähe, und waren sich absolut einig: Mit ihrem Vorhaben richtete sich die Stadtverwaltung wie üblich allein nach den Interessen von Bauunternehmern, die nur in Beton und Geld dachten, und der Park sollte lieber so bleiben, wie er war.

Ich setzte mich neben Granny.

»Und wie geht es dir, Hannah?«, fragte der Pfarrer, nachdem er einen Schluck Tee getrunken hatte.

Granny richtete sich kerzengerade auf und reckte die Nase in die Höhe – die wachsame Alarmbereitschaft einer Hyäne, die den ersten Hauch eines Tierkadavers wittert.

Ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte nicht reden.

Als der Pfarrer sich nach vorne lehnte, sah man die kahle Stelle oben auf seinem Kopf. »Auch wenn sie nicht mehr da ist, wird sie trotzdem immer bei dir –«

»Tut mir leid«, unterbrach Granny Jo ihn. »Ich will ja nicht unhöflich sein …« (Das war eine glatte Lüge. Sie nahm aus Prinzip kein Blatt vor den Mund und hatte großen Spaß daran, andere Leute durch ihr forsches Auftreten aus dem Konzept zu bringen.) »… aber in meinem Haus kann ich solches Gerede leider nicht dulden.«

Der Blick des Pfarrers wanderte von mir zu Granny und er hob die Augenbrauen. Eingeschüchtert wirkte er nicht, kein bisschen. »Was für Gerede meinen Sie?«

»Gerede über Dinge, über Orte, die es nicht gibt.« Granny Jos Miene verhärtete sich. »Hören Sie, Reverend –«

»Nennen Sie mich Dom.«

»Okay, Dom. Hier bei uns wird der Tod nicht kleingeredet, als wäre er kein Abschied für immer. Der Tod hat eine Funktion. ›Er ist der dunkle Hintergrund, ohne den man in einem Spiegel nicht das Geringste sehen würde‹, hat ein kluger Mann einmal gesagt.«

Ich wusste nicht, wie oft ich das schon gehört hatte, irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen. Und ich konnte mir denken, wie es weiterging.

»Die Endlichkeit des Lebens verleiht ihm erst seinen Wert. Sie schärft den Blick und treibt uns dazu, alles aus unserem Dasein herauszuholen. Wieso sollte man ausgerechnet heute in ein Abenteuer aufbrechen, wieso sollte man in den Urlaub fahren, eine neue Sprache lernen, ein Buch lesen, sich gerade jetzt verlieben, wenn es sowieso immer weitergeht? In der Ewigkeit kann man alles erreichen. Ergo kann alles warten.« Granny Jo sog ihre Wangen ein, um ein triumphierendes Grinsen zu unterdrücken. Sie war offensichtlich hochzufrieden mit sich. »Deswegen lasse ich nicht zu, dass Sie in diesem Haus den Tod schlechtmachen.«

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