Foto: Christiane Slawik
TINA SCHUMACHER
Die acht größten Potenziale aus der Begegnung mit Pferden
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Impressum
Copyright © 2022 by Crystal Verlag GmbH
Gestaltung: www.jb-design-online.de– Johanna Böhm, Dassendorf
Titelfoto: Anna Kentnofski
Fotos im Innenteil: siehe Nachweise
Druck: Westermann Druck, Zwickau
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.deaufrufbar.
Alle Rechte vorbehalten
Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.
Printed in Germany
ISBN: 978-95847-026-2
eISBN: 978-3-95847-726-1
Die Magie des Anfangs Die Magie des Anfangs
Warum Pferde flüstern Warum Pferde flüstern
WUNDERvolle Wesen WUNDERvolle Wesen
Schubladen für die Persönlichkeit Schubladen für die Persönlichkeit
Spieglein im Stall Spieglein im Stall
Hinsehen hilft
Potenzial – Persönlichkeit – Pferd
Innere Ruhe
Verantwortung & Abgrenzung
Reflexionsvermögen
Annahme & Geduld
Klarheit – authentisch leben
Kommunikation & Empathie
Loslassen & Freiheit
Intensive Beziehungen
Pferde verkörpern Menschlichkeit
Danke
Quellen
Foto: Celina Gehrsitz
Die Magie des Anfangs
Der Anfang einer Reise, der erste Moment einer Begegnung oder die ersten Zeilen eines Buches sind oft etwas ganz Besonderes. Meist entscheiden sie schon durch wenige Nuancen darüber, ob wir unseren Weg fortsetzen, einen neuen Kontakt aufrechterhalten oder ein Buch gefesselt weiterlesen.
Meine Reise mit den Pferden hat mit sieben Jahren begonnen. Damals wusste ich noch nicht, dass es eine der spannendsten Reisen meines Lebens werden sollte. Vom ersten Augenblick an war ich fasziniert von diesen kraftvollen und gleichzeitig unglaublich sanften Wesen. Schon damals war ich mir absolut sicher, dass die Pferde ein Teil meines Lebens werden sollten, und ich wusste, dass ich irgendwann bei Olympia reiten wollte. Davon bin ich zwar noch weit entfernt, aber dieser Traum lebt auch heute noch in mir weiter – selbst 24 Jahre später.
Ich bin zwar nicht in einer Pferdefamilie groß geworden, aber dennoch besitzen wir heute einen eigenen kleinen idyllischen Hof mit unseren insgesamt drei Pferden. Gino, Wamiro und Leviano haben mein Leben auf eine ganz besondere Art und Weise geprägt. Mit meinem Gino hatte ich eine unbeschwerte Kindheit und einen Partner, der mir in jeglichen Lebenslagen zur Seite stand. Mit Wamiro sollte, vor allen Dingen zu Zeiten, in denen ich turniermäßig in S-Dressuren unterwegs war, vermehrt die Unsicherheit und Verbissenheit einziehen. Später durfte ich durch ihn und genauso durch Leviano meine kindliche Unbeschwertheit zurückfinden.
Die Geschichten dieses Buches erzählen von all den schweren, verrückten, bereichernden und emotionalen Erlebnissen auf dem gemeinsamen Weg mit meinen Pferden. Sie erzählen von Umwegen, von Neuanfängen, von Ängsten und von Mut. Mit einer Entscheidung zum Umdenken begann für mich vor einigen Jahren eine ganz neue Magie des Anfangs. Ich konnte mich plötzlich viel intensiver in meine Pferde einfühlen, nahm kleine Veränderungen wahr und hatte das Gefühl, nicht mehr länger ein Opfer der Umstände zu sein, in denen ich mich befand. Es war berührend und gleichzeitig beunruhigend, zu sehen, was ich früher nicht gesehen hatte. Ich arbeitete intensiv an meiner Persönlichkeit und war erstaunt über die Resultate, Resultate, die sich nicht nur in Zusammenhang mit den Pferden bemerkbar machten, sondern in meinem gesamten Leben. Plötzlich konnte ich eigene Potenziale erkennen, von denen ich damals nicht glaubte, sie zu besitzen.
Foto: Christiane Slawik
Zahlreiche neue Wege haben meine Pferde mit mir bestritten und die Magie des Anfangs geprägt: meine Entscheidung zur Selbstständigkeit, die Mitarbeit im therapeutischen Reiten, meine Coachingausbildung, die Durchführung inklusiver Reitturniere, das Reiten mit Halsring und vieles mehr. Heute helfe ich Menschen und Pferden dabei, ihre Stärke wiederzuentdecken und vertrauensvolle Beziehungen zu leben, egal ob im Pferdesport oder im Leben an sich. Regelmäßig entscheide ich mich ganz bewusst dafür, in das Chaos eines neuen Anfangs zu starten – genauso wie mit diesem Buch.
Es besitzt diese Magie des Anfangs. Das Flüstern der Pferde ist mein erstes Projekt dieser Art und eine Herzensangelegenheit, mit der ich dich dazu ermutigen möchte, dich mit mir auf eine Reise zwischen Persönlichkeitsentwicklung, Potenzialen und Menschlichkeit zu machen – das Leben, die Pferde und jeden Moment immer wieder zum ersten Mal zu betrachten. Dann verstehen wir, dass Flüstern zwar leise, aber dennoch sehr deutlich ist. Und wir erleben, dass genau darin das Geschenk der Pferde liegt.
Podcast
Die Arbeit mit meinen Pferden kannst du dir in diesem Podcast anhören https://www.youtube.com/watch?v=FZeucmPo7e8
Foto: Anna Kentnofski
Foto: Christiane Slawik
Warum Pferde flüstern
… vielleicht, weil wir oft viel zu laut sind!
Mit deinem Fokus kannst du Welten bewegen. Das lernen Pferdemenschen, aber auch Menschen, die sich intensiv mit sich und ihrer Wirkung beschäftigen. Ob Führungskraft, Kind oder Jugendlicher, Mensch mit Handicap, millionenschwer oder bettelarm – Pferde wirken auf jeden Menschen gleich. Sie machen keine Unterschiede. Sie wirken klar, unverblümt und ehrlich. Pferde spiegeln das Verhalten des Menschen auf eine unheimlich wertschätzende Art und Weise. Manchmal müssen wir ein wenig deutlicher hinsehen, um das zu erkennen. Manchmal zeigen es uns die Pferde auf eine sehr direkte und harte Weise. Genauso funktioniert das mit dem Leben. Manchmal bekommen wir gewisse Entwicklungspotenziale oder Schritte, die wir für uns auflösen dürfen, in klitzekleinen Portionen geliefert. Diese kleinen Portionen schleichen sich an, „flüstern“ sich in unser Leben. Oft hören wir aber nicht zu, weil wir nur dieses „laute Schreien“ der Gesellschaft, in der wir leben, kennengelernt haben, weil wir jeden Tag in der „Disco des Lebens“ unterwegs sind und es verlernt haben, diese leisen Töne zu hören. Dabei wollen sie uns bereits frühzeitig sagen: „Hey, schau doch mal genauer hin. Ich werde immer wieder kommen. Ich bin ein Thema, das dich immer wieder einholen wird.“ Irgendwann wird dieses Thema schreien. Es muss laut werden, damit wir endlich hinsehen.
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