Sif Sigmarsdóttir - Das dunkle Flüstern der Schneeflocken

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Island – schneebedeckt, düster, tödlich … Hannah Eiríksdottir freut sich überhaupt nicht, in den kalten Norden zu ziehen. Doch das Praktikum bei der Tageszeitung entpuppt sich als spannende Gelegenheit, die erfolgreiche Influencerin Imogen Collins kennenzulernen – und schnell ist Hannah sehr beeindruckt von ihr. Als kurze Zeit später eine Leiche in einem Lavafeld gefunden wird, sprechen alle Indizien gegen Imogen und sie wird verhaftet. Ist Imogen Collins wirklich eine Mörderin und ihr perfekter Instagram-Feed nur eine gut getarnte Fassade? Hannah beginnt, eigenmächtig zu ermitteln und gerät dabei an den Rand der Legalität … Vor einer atmosphärischen Kulisse in
Island, voller Spannung und mit cleveren
Social Media-Bezügen erzählt
Sif Sigmarsdóttir einen topaktuellen
Nordic Noir-Thriller über Wahrheit, Lügen, die Manipulation von Big Data und den schönen Schein der
Instagram-Welt.

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Beginnen wir mit dem Wie. Unser Modell basiert auf handfester wissenschaftlicher Forschung. Mithilfe von Big Data vermessen wir den digitalen Fußabdruck einer Person und schließen daraus auf deren Persönlichkeit. Aus simpelsten Handlungen im Internet kann man erstaunlich präzise Schlüsse ziehen: Bei männlichen Facebook-Nutzern ist ein Like für die Musikgruppe Wu-Tang Clan etwa ein sehr deutlicher Hinweis auf eine heterosexuelle Orientierung. Wer der Sängerin Lady Gaga folgt, besitzt höchstwahrscheinlich ein extrovertiertes Wesen, während Freunde der Philosophie eher introvertiert sind.«

So perplex, wie die beiden Kunden dreinschauen, haben sie noch nie vom Wu-Tang Clan oder von Lady Gaga gehört.

»Einzelne Informationen reichen nicht aus, um eine zuverlässige Aussage zu treffen. Durch die Kombination von zehn, Hunderten oder Tausenden von Informationen erhält man jedoch Ergebnisse von bemerkenswerter Qualität.

Wie sich herausgestellt hat, kann man eine Person allein auf der Grundlage von zehn Facebook-Likes besser einschätzen als ein durchschnittlicher Arbeitskollege. Bei 70 Likes schlägt man sich besser als die Freunde der betreffenden Person. Bei 150: besser als die Eltern. Bei 300: besser als der Partner oder die Partnerin. Bei noch mehr Likes kann man sogar das übertreffen, was die Person über sich selbst zu wissen glaubt.«

Einer der Anzugträger fängt an zu husten. Imogen muss um die Aufmerksamkeit ihres Publikums kämpfen. Aber sie hat ohnehin nur ein einziges Ass im Ärmel: noch mehr aufgesetzte Begeisterung.

»Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was das Vermessen der Persönlichkeit einzelner Personen mit Ihrem Geschäft zu tun haben soll – dem Verkauf von tiefgefrorenem Fisch. Ich sage es Ihnen: Alles!« Imogen merkt, dass sie in die schrille Stimmlage einer überdrehten Zeichentrickfigur verfallen ist. Aber was bleibt ihr anderes übrig?

»Und wieso? Weil sich das Verfahren umkehren lässt. Man kann nicht nur anhand von Datensätzen Persönlichkeitsprofile erstellen. Man kann auch in Datensätzen nach bestimmten Profilen suchen. Mithilfe des Modells, das wir hier bei London Analytica erarbeitet haben, können wir uns gezielt nach überlasteten Müttern mit Schlafmangel umschauen und diese mit einer Botschaft ansprechen: ›Das Abendessen von morgen ist kein Grund, heute schlecht zu schlafen.‹ Oder mit einer anderen Message auf introvertierte, fettleibige Männer abzielen: ›Schmeckt wie im Imbiss um die Ecke, nur bei dir zu Hause.‹«.

Der eine Kunde hustet wieder. Lauter diesmal. Sein dickes Gesicht färbt sich rötlich.

Imogen ist sich unsicher, wie sie reagieren soll. Sie entscheidet sich fürs Weitermachen. »Im Kern haben wir mit unserem Modell also eine Suchmaschine für Menschen entwickelt und die ermöglicht es –«

Der hustende Kunde hebt die Hand. »Entschuldigen Sie.« Noch ein Huster.

Imogen ist verstummt. Sie glaubt, er hat eine Frage. Hat er aber nicht. Beziehungsweise doch – aber es ist eine andere Frage, als sie erwartet hat.

»Wären Sie so lieb, mir ein Glas Wasser einzuschenken?«

Es ist, als würde sich die Welt um Imogen herum verlangsamen, als hätte sich das sogenannte Aquarium in ein echtes verwandelt. Sie will den Arm heben, kann ihn aber kaum bewegen. Ihr Gehirn befiehlt ihr, einen Schritt nach vorne zu machen, ihr Körper gehorcht aber nicht. Sie öffnet den Mund, hört aber keinen Ton. Sie ertrinkt.

Sie gibt sich Mühe, versucht, sich zu beruhigen. Die offensichtlich sündhaft teuren Mineralwasserflaschen – Voss Artesian Water – stehen direkt vor dem Kunden. Die Gläser ebenfalls. Er könnte ohne Weiteres zugreifen und sich selbst einschenken. Imogen ist keine Bedienung. Sie ist nicht zum Kaffeekochen bei London Analytica. Sie ist Social-Media-Kampagnenmanagerin, verdammt noch mal. Sie wurde nicht angestellt, um arroganten alten Säcken, die selbst zu faul dafür sind, ein Getränk zu kredenzen.

Der Konferenzraum rotiert vor ihren Augen. Oder ist es sie selbst, die sich dreht, gerät sie wieder in die Abwärtsspirale? Beruhig dich, Imogen. Es ist doch halb so wild. Er will doch nur ein Glas Wasser.

Alle starren sie an. Innerlich schäumt Ms Kendrick bestimmt schon.

Durch die Aquariumswände sieht Imogen, wie einige Kollegen das Großraumbüro verlassen. Mittagspause. Am Rand ihres Blickfelds entdeckt sie jemanden, der unmittelbar vor dem verglasten Konferenzraum stehen bleibt. Nur, um sie anzuglotzen, um nicht zu verpassen, wie sie sich zum Affen macht? Gucken die da draußen etwa alle zu und lachen sich kaputt? Weil sie sowieso der Meinung sind, dass Imogen nur wegen ihres Aussehens eingestellt wurde, wegen ihres langen dunklen Haars, ihrer schmalen Arme und ihres Dekolletés? Dass sie nie die nötigen Qualifikationen hatte und deshalb nur auf ganzer Linie versagen kann?

Hör auf damit, Imogen. Wie sie weiß, geht es hier längst nicht nur um den Kunden und seine Bitte um Wasser. Wie immer geht es um die E-Mail, um früher, um das Monster.

Kurz nach dem Öffnen der E-Mail ist ihr klar geworden, dass diese gar nicht für sie gedacht war.

Als sie die Stelle bei London Analytica bekommen hat, der heißesten Agentur für datengetriebenes Marketing weit und breit, hielt Imogen es für einen Wink des Schicksals, dass die Gründerin den gleichen Vornamen hat wie sie. Kein Zweifel, dieser Job war ihre Bestimmung, Teil eines großen göttlichen Plans. Es war die richtige Entscheidung, ihr Studium der Psychologie und Verhaltensforschung nach nur einem Jahr wieder abzubrechen. Es war die richtige Entscheidung, ihr Zuhause in Cambridge hinter sich zu lassen und mit drei Fremden in ein baufälliges Haus in London zu ziehen. Es war die richtige Entscheidung, den Plan aufzugeben, den sie ihr Leben lang verfolgt hatte, und, statt Kinderpsychologin zu werden, eine Karriere im Marketing anzustreben. Und als Influencerin zu arbeiten, um ihr Einkommen aufzubessern und ihren Namen bekannter zu machen, war auch die richtige Entscheidung.

Wie hätte sie ahnen können, dass sie 19 Jahre, nachdem ihre Eltern ihre neugeborene Tochter aus einer Laune heraus Imogen genannt hatten, nur wegen einer eigentlich bedeutungslosen Namensgleichheit plötzlich den Boden unter den Füßen verlieren sollte?

Die E-Mail war nicht für sie gedacht, sondern für ihre Chefin Imogen Kendrick.

Deren Stimme reißt Imogen jetzt aus ihrer Erstarrung. »Immie? Hast du den Herren nicht verstanden? Schenk ihm ein Glas Wasser ein.«

Mark springt auf. »Ich mache das schon«, sagt er und begibt sich auf den Weg zu dem Tablett mit den Gläsern und Wasserflaschen, obwohl er von allen Anwesenden am weitesten entfernt sitzt.

Imogen sieht zu, wie er den gesamten Tisch umrundet, bis er schließlich bei dem Kunden ankommt.

»Still oder mit Sprudel, Sir?«, fragt er.

»Mit Sprudel«, antwortet der Kunde. Inzwischen hustet er nicht mehr.

Mark greift an ihm vorbei, schraubt eine der zylinderförmigen Flaschen auf, füllt ein Glas und stellt es vor ihm auf den Tisch.

Der Kunde nimmt es in die Hand. »Danke.« Er drückt den Rand gegen seine dünnen Lippen. In seinen Mundwinkeln kleben weiße Speichelbläschen. Er schüttet das halbe Glas in sich hinein. Von der zischenden Kohlensäure tränen seine gelblichen Augen.

»Gern geschehen«, erwidert Mark und neigt den Kopf, eine fast schon übertrieben untertänige Geste.

Imogen fragt sich, ob das eine kleine Boshaftigkeit sein sollte – gegen den Mann, der zu wichtig ist, sich selbst ein Glas Wasser einzuschenken, oder gegen sie, weil sie ihm die Bitte verweigert hat? Auf dem weiten Rückweg zu seinem Platz gibt Mark ihr die Antwort: Am Tischende angekommen, sieht er Imogen an, verdreht die Augen und deutet mit einem leichten Nicken auf den Kunden, der gerade den letzten Schluck trinkt. Dann lächelt Mark sie an.

Sie hat einen Kloß im Hals.

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