Heribert Weishaupt
Ein Troisdorf-Krimi
Heribert Weishaupt
Der Fall Monika Stark
Ein Troisdorf-Krimi
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Print ISBN 978-3-96136-088-8
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Über den Autor Über den Autor: Heribert Weishaupt wurde 1949 in Stolberg im Kreis Aachen geboren. Über vierzig Jahre arbeitete er in der deutschen Sozialversicherung im Bereich Krankenversicherung. Mit Beginn des Ruhestandes erfüllte er sich seinen Wunsch und begann mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und Kriminalromanen. Dies ist sein sechster Kriminalroman. Heribert Weishaupt ist verheiratet und hat zwei Söhne und vier Enkelkinder. Seit vierzig Jahren lebt er in Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis.
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Anmerkung und Dank
Über den Autor:
Heribert Weishaupt wurde 1949 in Stolberg im Kreis Aachen geboren. Über vierzig Jahre arbeitete er in der deutschen Sozialversicherung im Bereich Krankenversicherung. Mit Beginn des Ruhestandes erfüllte er sich seinen Wunsch und begann mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und Kriminalromanen. Dies ist sein sechster Kriminalroman.
Heribert Weishaupt ist verheiratet und hat zwei Söhne und vier Enkelkinder. Seit vierzig Jahren lebt er in Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis.
Eine Träne zu trocknen ist meist ehrenvoller, als Ströme von Blut zu vergießen .
George Gordon Byron 22.01.1788 – 19.04.1824 englischer Dichter
Aus Gefälligkeit werden weit mehr zu Schurken, als aus schlechten Grundsätzen .
Johann Gottfried Seume 29.01.1763 - 13.06.1810 Deutscher Schriftsteller und Dichter
Die dunkel gekleidete Person beobachtete bereits seit mehreren Stunden das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es war ein neueres Haus, zumindest war es nicht älter als zehn Jahre. Vier Mietparteien wohnten dort. Die Aufmerksamkeit galt aber nur einer Mietpartei. Dem Mieter im Parterre rechts. Genauer gesagt, interessierte nicht der Mieter, sondern vielmehr dessen heutige Besucherin. Deren protziger Schlitten, den sie sich, nach Meinung der beobachtenden Person, gar nicht leisten konnte, stand bereits vor dem Haus, als sie mit der Beobachtung begann.
Allmählich begannen die Beine zu schmerzen. Erschwerend kam das Wetter hinzu. Regenschauer, die, je später es am Tag wurde, in Graupel übergingen. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und die Hände trotz Handschuhe in die Jackentasche vergraben, kroch die Kälte und Nässe bis in die Knochen. Die frierende Person stand vor zufälligen Blicken der Nachbarn und Passanten geschützt hinter einer Reihe Sträucher und Bäume. Aber wer ging bei einem solchen Wetter vor die Haustür oder interessierte sich für jemanden auf dem Bürgersteig außerhalb der eigenen, warmen Wände?
Und wenn doch, niemand hätte das Wesen hinter den Sträuchern erkannt oder hätte es später beschreiben können. Eine Jeans, eine Regenjacke, wie sie fast jeder trug. Die Kapuze eines Shirts, die unter der Regenjacke getragen wurde, ließ gerade mal Augen, Nase und Mund frei. Darüber war zusätzlich die Kapuze der Regenjacke gezogen. Man hätte nicht einmal sagen können, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Ein menschliches Neutrum.
Inzwischen war die Dunkelheit hereingebrochen. Im diffusen Licht der Straßenlaternen verschmolz es beinahe mit seiner Umgebung und war kaum noch auszumachen. Auch hinter dem Fenster im Parterre rechts brannte jetzt Licht.
Das fortwährende Treten auf der Stelle und das langsame Hin- und Hergehen brachte der Gestalt bei diesem Wetter auch nicht die entscheidende Besserung des Wohlbefindens.
Auf keinen Fall durfte der Hauseingang aus den Augen gelassen werden. Sollte in der nächsten Viertelstunde der Mieter nicht, wie erwartet, die Wohnung verlassen haben, würde das Vorhaben aufgegeben.
Die vermummte Person hatte sich entschieden. Sie musste handeln. Sie konnte nicht sagen, wann dieser Gedanke in ihrem Kopf entstanden war. Er hatte sich wie ein Samenkorn eingepflanzt. Die Frau hatte den Bogen des Erträglichen überspannt, zu viel Schaden hatte sie angerichtet. Ein großzügiges Tolerieren war nicht mehr möglich.
Im Laufe der Zeit wuchs das Samenkorn im Unterbewusstsein heran und wurde zu einem nicht mehr entfernbaren Geschwür, das fast das gesamte Denken ausfüllte. Bis heute, bis zu dem Augenblick, wo die Person ihren Beobachtungsposten vor dem Haus einnahm. Jetzt würde sie durch ihr Vorhaben das Geschwür entfernen können. Heute war sie bereit. Diese Schlampe würde das bekommen, was sie verdiente. Es käme einer Katastrophe gleich, wenn das Vorhaben aufgegeben werden müsste.
Viele Samstage und Sonntage hatte sie ihre Zeit in die Beobachtung des Mieters und seiner Besucherin investiert. Sie bildete sich ein, seine und ihre Gewohnheiten genau zu kennen.
Jeden Samstag- und jeden Sonntagnachmittag besuchte ihn die Frau. Was die beiden dann trieben, konnte sich die Person hinter den Sträuchern eindeutig vorstellen. Wenn diese Vorstellung von ihr Besitz ergriff, verursachte die dadurch entstehende Wut eine innere Hitze, der sogar das nasskalte Wetter nichts anhaben konnte. Doch dieses Gefühl, diese Wut, durfte nicht Oberhand gewinnen. Das Herz musste kalt bleiben, kalt wie Eis. Nur ein kaltes Herz konnte das geplante Vorhaben realisieren. Die Erinnerungen an manche unliebsamen Ereignisse im Leben ließen ein bitteres Lächeln um die harten Gesichtszüge spielen.
Plötzlich öffnete sich die Haustür und der Mieter stand im Eingang. Die Baseballkappe tief in die Stirn gezogen, schaute er zum grauen Himmel hoch. Er zog seine viel zu weite Jogginghose am Bund hoch, schlug den Kragen seiner Jacke hoch und lief los.
Die Person, die ihn von der anderen Straßenseite beobachtete, grinste. Das war das typische Laufen einer viel zu schwergewichtigen Person. Bei weitem kein sportliches Joggen. Nach fünfzig Metern ging das Joggen erwartungsgemäß in leichtes Gehen über.
Das Ziel war bekannt: Das China-Restaurant, drei Straßen weiter.
Die dunkel gekleidete Person verließ ihren Beobachtungsposten und überquerte mit ruhigen Schritten die düstere Straße. Vor der Haustür vergewisserte sie sich mit einem kurzen Blick nach rechts und links, dass niemand sie beobachtete. Sehr gut, keine Menschenseele war zu sehen. Unaufgeregt betätigte sie den Klingelknopf.
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