Hansjörg Schertenleib - Die Hummerzange

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Vor vier Jahren haben sich die Schweizer Kriminalpolizistin Corinna Holder und ihr Mann Michael ein Cottage auf Spruce Head Island in Maine gekauft. Hier wollten sie nicht nur ihre Ferien, sondern später auch den Ruhestand verbringen. Doch seit neun Monaten ist Michael tot, gestorben bei einem Verkehrsunfall. Als Corinna das erste Mal allein nach Maine reist, wird sie von ihren Erinnerungen eingeholt. Aber viel Zeit zum Trauern bleibt nicht, denn als sie im kalten Atlantik schwimmen gehen will, findet sie eine übel zugerichtete Leiche: Dem Mann wurde eine Hummerzange in die Augen gerammt. Corinna nimmt die Ermittlungen auf, zumal sie den Toten kannte: Es ist Norman Dunbar, und der hatte nicht wenig Feinde. Es könnte ebenso eine seiner Frauengeschichten sein, die ihm zum Verhängnis geworden ist, wie auch seine eher unrühmliche Rolle als Investor bei ominösen Geschäften auf der Insel. Oder besteht ein Zusammenhang zu der Initiative gegen die größte Lobsterfabrik auf Spruce Head Island? Als Fremde auf der Insel werden Corinna viele Steine in den Weg gelegt, aber sie lässt sich nicht beirren.

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Sie stellte die Bücher von Camus zurück, schaute noch einmal aus dem Fenster, sah Zigarettenglut im oberen Stock von Byrds Haus aufleuchten und zuckte erschrocken zusammen, weil jemand kräftig an ihre Haustür klopfte. Oder hatte sie sich getäuscht? Sie blieb mit angehaltenem Atem stehen und lauschte, da wurde erneut an ihre Tür geklopft, sanfter als beim ersten Mal, dafür gegen das Glas des ins Holz eingelegten Fensterchens. Sie gab sich einen Ruck und ging langsam und mit vorsichtigen Schritten aus dem Wohnzimmer, als setzte eine schnelle Bewegung etwas in Gang, das sonst vielleicht gar nicht stattfand. Bevor sie in den Windfang trat, sah sie aus dem schmalen Fenster im Flur und bemerkte einen Wagen auf ihrer Einfahrt. Sie machte das Außenlicht über der Haustür an und spähte durch das Türfenster. Tracy riss die linke Hand vor ihr Gesicht, geblendet vom unerwarteten Licht, und schnellte nach vorn, als verlöre sie das Gleichgewicht. Corinna entriegelte die Haustür, machte sie auf und nahm Tracy in den Arm. Sie blieben umschlungen stehen, ohne etwas zu sagen. Corinna hielt die Augen vorerst geschlossen, musste sie aber öffnen, weil ihr schwindlig wurde. Sie strich Tracy wie einem Kind über den Hinterkopf. In ihren Ohren rauschte es laut. Oder war das das Meer?

»Schließt du bitte ab«, sagte Tracy heiser, machte sich von Corinna los und ging entschlossen ins Haus.

Corinna verriegelte die Haustür, schaltete das Außenlicht aber erst aus, nachdem sie noch einmal durch das Fensterchen gespäht hatte. Nichts, niemand. Die Rockledge Road war leer, menschenleer. Das Licht in Byrds Wohnzimmer war ausgemacht worden, nur ein Fenster im oberen Stock war erleuchtet.

»Soll ich Licht machen?«, fragte Corinna, als sie in ihr Wohnzimmer trat.

»Lieber nicht«, sagte Tracy. Sie saß vornübergebeugt auf dem Sofa, griff sich ein Kissen und fing geistesabwesend an, es mit beiden Händen zu kneten. »Du weißt, was passiert ist?«

»Natürlich weiß ich, was passiert ist, Tracy.«

»Von wem?«

»Hat man dir nicht erzählt, wer Norman gefunden hat?«

»Nein, Co, hat man nicht. Wieso fragst du?«

Corinna setzte sich neben Tracy, entwand ihr das Kissen und legte es vorsichtig neben sich aufs Sofa. Tracy trug Jeans, ein ärmelloses Oberteil mit tiefem Ausschnitt, hochhackige schwarze Mules, Ohrringe und eine goldene Halskette mit einem großen ovalen Anhänger. Einzig ihre zerzausten Haare erinnerten an das, was passiert war.

»Ich habe Norman gefunden.«

Tracy stand auf und lachte hysterisch, setzte sich aber gleich wieder hin, sah Corinna fassungslos an und schüttelte den Kopf.

»Du hast was?«

»Ich war schwimmen. In der Bucht der Shofestalls.«

»Hast du etwas mit Norms Tod zu tun?«

»Nein, hab ich nicht! Und du, Tracy?«

»Spinnst du? Jetzt könnte ich einen Schluck Alkohol brauchen.«

»Tut mir leid, Tracy.«

Was tat Corinna leid? Dass sie keinen Alkohol im Haus hatte? Dass sie Norman gefunden hatte? Ihre Kehle fühlte sich rau an.

»Hast du wirklich nichts da? Gar nichts?«

Corinna schüttelte den Kopf und legte Tracy beruhigend die Hand auf den Unterarm. Die Gleichgültigkeit, die ihr das Xanax verschaffte, war erschreckend umfassend.

»Soll ich dir einen Tee machen? Einen Kaffee?«

»Weshalb weine ich nicht?«, fragte Tracy und bewegte die Hand vor ihrem Gesicht, als würde sie ein Spinnennetz beiseitestreichen.

»Das hat nichts zu bedeuten, Tracy.«

»Ich müsste doch aber weinen?«

»Das kommt noch. Glaub mir.«

»Glaubst du an Gott?«

»Und du?«, gab Corinna zurück.

»Muss ich jetzt wohl, nicht?«

»Warst du in Boston?«

Tracy nickte und starrte Corinna an, beide Hände flach auf ihren Oberschenkeln.

»Hast du ein Alibi?«

»Du spinnst ja wohl«, sagte Tracy scharf und funkelte sie böse an.

»Ich war Polizistin, das weißt du doch. Hast du ein Alibi oder nicht?«

»Logisch hab ich ein Alibi! Ich war die letzten sechs Tage in Boston. Dafür gibt es einen Haufen Zeugen.«

»Haben sie dich hier vernommen oder in Boston?«

»Hier! In Rockland.«

»Weißt du, wie der Detective hieß?«

»Was spielt das denn für eine Rolle! Keine Ahnung! Es war eine Frau. Ziemlich jung.«

»Hast du ihn identifiziert?«

Tracy nickte und schloss die Augen, riss sie aber sofort wieder auf.

»Darf ich heute Nacht hierbleiben?«

»Natürlich. Das Gästezimmer gehört dir. Willst du duschen?«

Tracy schüttelte den Kopf, und Corinna begriff, dass sie genau die Art dummer und unnützer Fragen stellte, die man ihr nach Michaels Tod ebenfalls gestellt hatte, Fragen, die sie wütend und gleichzeitig traurig gemacht hatten und dafür sorgten, dass sie sich verschloss.

»Ich würd gern hier schlafen, auf dem Sofa. Wenn ich darf.«

»Was dagegen, wenn ich auch unten schlafe?«

Corinna deutete auf Michaels Musiksessel, in dem sie abends manchmal gemeinsam eingeschlafen waren, obwohl er eigentlich zu schmal war für sie beide. Michael hatte am liebsten mit den Kopfhörern Musik gehört, die sie in Zürich für ihn gekauft hatte; sie brachte es immer noch nicht fertig, sie aufzusetzen. Tracy nickte, schlüpfte aus ihren Mules und ließ sich leise seufzend auf die Seite sinken, beide Hände zu Fäusten geballt. Corinna blieb stehen, als wartete sie auf etwas, dann riss sie sich vom Anblick ihrer Freundin los, die ihre Knie an die Brust gezogen hatte, und ging nach oben, um Decken und Kissen zu holen.

5 Genetisch

Corinna fuhr aus dem Schlaf, setzte sich auf und schüt- telte den Kopf, um den Schwindel zu vertreiben. Die Digitaluhr des Fernsehers zeigte 3:34 Uhr. Die Fenster standen als milchfarbene Rechtecke in der Dunkelheit.

»Ich hab dir erzählt, dass wir uns schon lange betrügen, nicht?«

Tracy saß auf dem Sofa, die Beine unter sich gezogen, die Decke über den Schultern.

»Und? Was willst du mir damit sagen?«

»Machst du mir bitte einen Tee?«

Corinna hatte keine Lust aufzustehen, tat es aber doch. Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. In der Küche machte sie nur die Lampe über dem Gasherd an. Sie setzte Wasser auf, nahm zwei Tassen und den grünen Tee aus dem Schrank, den sie ebenfalls bei der Südafrikanerin in Round Pond gekauft hatte. Sie spritzte sich an der Spüle kaltes Wasser ins Gesicht und blickte in den Garten. Das Mondlicht lag als Schimmer auf der Erde, die Büsche und Bäume warfen lange Schatten. Den Hund bemerkte sie nicht sofort: Er hockte reglos in ihrem Garten und schien sie zu beobachten. Als sie die Hand hob, sprang er auf die Beine, schüttelte den Schädel und trabte davon. War es Davids Labrador gewesen? Kaum war er in der Nacht verschwunden, glitt auf der Straße ein Pick-up vorbei; sie konnte weder das Nummernschild erkennen noch wer am Steuer saß.

Etwas ist in Bewegung geraten, ging ihr durch den Kopf, etwas, was du nicht unter Kontrolle hast, wie Michaels Tod. »Deine Augen haben unterschiedliche Farben!«, war das Erste gewesen, was Michael zu ihr gesagt hatte, lange, unglaublich lange war das her. Er hatte ihre Hand genommen und auf sein Herz gelegt. Sie fühlte sich federleicht und von allem und jedem auf angenehme Weise distanziert. Gab es ein Problem, das sich nicht lösen ließ? Wem half es, wenn sie mit Xanax aufhörte? Ihr bestimmt nicht! Sie nahm ihr Handy, schirmte den leuchtenden Bildschirm mit der Hand ab, als müsste sie ihn vor Tracy verbergen, die im Wohnzimmer saß. Ray hatte sich noch nicht gemeldet. War er gar nicht auf der Insel? »Genetisch«, hatte sie Michael damals belogen. »Auch meine Mutter hat verschiedenfarbige Augen.« Ihr erster Satz zu Michael war eine Lüge gewesen, eine Lüge, die bald aufflog. Die Augen ihrer Mutter waren braun, die ihres Vaters ebenfalls. Weshalb log man? Hatte Michael ihr immer die Wahrheit erzählt? Den Anonymen Alkoholikern hatte sie nichts als Lügen aufgetischt, etwa die herzerweichende Geschichte ihres Lebens, die unausweichlich auf ihre Alkoholsucht hinauslief, und sich dabei brav jedes Klischees bedient, das sie in den Lebensbeichten der anderen Trinker gehört hatte. Das Lügen war ihr leichtgefallen, weil sie sah, was es bei den Frauen und Männern der Gruppe auslöste: Mitgefühl und Rührung. Ihre alkoholkranke Mutter und den langen und sinnlosen Kampf ihres Vaters gegen den Krebs hatte sie mit keinem Wort erwähnt.

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