Hansjörg Schertenleib - Die Hummerzange

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Vor vier Jahren haben sich die Schweizer Kriminalpolizistin Corinna Holder und ihr Mann Michael ein Cottage auf Spruce Head Island in Maine gekauft. Hier wollten sie nicht nur ihre Ferien, sondern später auch den Ruhestand verbringen. Doch seit neun Monaten ist Michael tot, gestorben bei einem Verkehrsunfall. Als Corinna das erste Mal allein nach Maine reist, wird sie von ihren Erinnerungen eingeholt. Aber viel Zeit zum Trauern bleibt nicht, denn als sie im kalten Atlantik schwimmen gehen will, findet sie eine übel zugerichtete Leiche: Dem Mann wurde eine Hummerzange in die Augen gerammt. Corinna nimmt die Ermittlungen auf, zumal sie den Toten kannte: Es ist Norman Dunbar, und der hatte nicht wenig Feinde. Es könnte ebenso eine seiner Frauengeschichten sein, die ihm zum Verhängnis geworden ist, wie auch seine eher unrühmliche Rolle als Investor bei ominösen Geschäften auf der Insel. Oder besteht ein Zusammenhang zu der Initiative gegen die größte Lobsterfabrik auf Spruce Head Island? Als Fremde auf der Insel werden Corinna viele Steine in den Weg gelegt, aber sie lässt sich nicht beirren.

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Und nun war Norman Dunbar tot. Ziemlich sicher umgebracht mit einer Hummerzange. Corinna startete den Motor und fuhr weiter, ohne noch einmal über die Bucht zu schauen.

4 Nachtlichter

Nach Einbruch der Dunkelheit setzte Corinna sich am liebsten auf das obere Deck, um zu telefonieren, unter sich das dunkle Meer und die Positionslichter der Hummerboote, die im Seal Harbor vor Anker lagen, hinter sich das Licht ihrer Nachttischlampe, das einen buttergelben Kreis auf ihr Bett warf. In Maine wurde es im Sommer viel früher dunkel, als sie erwartet hatten. Es war kühl geworden, hatte aber nicht wie vorhergesagt geregnet. Sie holte eine Wolljacke aus dem Schrank und warf einen Blick auf den Radiowecker: 19:20 Uhr.

Sie besaß weder Tracys Festnetznummer in Boston noch die ihres Anwesens in South Carolina und hatte den ganzen Abend ohne Erfolg versucht, sie auf dem Handy zu erreichen. Woher kam das Licht, das die Kabinenscheiben der Boote aufblitzen ließ? Hantierte jemand mit einer Stablampe herum? Noch einmal wählte sie Tracys Handynummer, wieder klingelte es endlos, ohne dass ihr Anruf auf die Mailbox weitergeleitet wurde. Kaum hatte sie auf- und das Telefon neben sich auf den Tisch gelegt, klingelte es.

»Tracy! Es tut mir leid, was …«

»Ma? Hallo? Bist du das?«

»Tom?«

Ihr Sohn Thomas lachte unbekümmert. Seine Stimme hatte zwar nichts mehr mit seiner Kinderstimme zu tun, aber er klang trotzdem eher wie ein Junge als wie ein Erwachsener.

»Tracy? Wer ist Tracy, Ma?«

»Eine Bekannte. Wie geht es dir?«

In der ersten Klasse hatte Thomas sie allen Ernstes gefragt, ob Dinge genau wie Menschen Wünsche hätten. »Wäre Wasser lieber trocken?« »Möchte eine Lampe leuchten?« »Stinkt ein Käse gerne?«

»Gut, Ma.«

»Kannst du nicht schlafen? Bei euch ist es halb zwei!«

»Ich habe lange gearbeitet. Charlotte ist nervös.«

»Nervös? Wieso?«

»Sie fliegt nicht gern. Wieso habt ihr kein Haus in Italien gekauft, Ma? Oder in Spanien?«

»Weil es uns in Maine besser gefällt, Tom! Die Küste ist traumhaft, das Meer sauber, die Wälder riesig, die Natur unverbaut, die Menschen in sich gekehrt, aber freundlich. Sie lassen dich in Ruhe.«

»Ist es nicht saukalt? So hoch im Norden?«

»Heute waren es 26 Grad, gestern 29. Und vorgestern 34. Zufrieden?«

»Gibt es überhaupt Wein bei euch? Oder muss Charlotte Bier trinken?«

»Witzig, witzig!«

»Und wie ist das Essen?«, fragte er ironisch.

»Besser als du denkst, viel besser. Ihr werdet staunen! Wann kommt ihr genau?«

»Du weißt nicht, wann wir ankommen? Freust du dich überhaupt?«

»Und wie ich mich freue!«

»In elf Tagen, Ma! Charlotte macht sich Sorgen, dass wir den Anschluss in Boston verpassen.«

»Ihr verpasst ihn nicht.«

»Wieso habt ihr dann immer in Boston übernachtet, Ma?«

»Weil es den Nachmittagsflug nach Boston Anfang Sommer noch nicht gibt.«

Wieso erzählte sie Tom nicht, was heute passiert war? Sie schützte ihn immer noch, weil sie ihm nicht zutraute, mit schlechten Nachrichten umgehen zu können. Er und seine Freundin Charlotte waren mehrmals in den USA gewesen, abgesehen von New York aber noch nie an der Ostküste.

»Wie groß ist der Flieger nach Rockland noch mal?«

»Neun Plätze. Wenn Charlotte Glück hat, darf sie sogar neben dem Piloten sitzen.«

»Sie hat Flugangst, Ma!«

»Danach bestimmt nicht mehr, glaub mir!«

Sie erkundigte sich nach seiner Druckerei, die auf Sieb- und Steindrucke spezialisiert war und Künstler aus aller Welt als Kunden hatte, und nach Charlottes Arbeit als Assistenzärztin der Orthopädie am Kantonsspital Aarau. Sie wusste, dass ihr Sohn jedes Mal mit den Tränen kämpfte, wenn sie sich verabschiedeten, und trotzdem machte sie seine kippende Stimme wütend. Dass er als Junge eine Heulsuse gewesen war und sich nicht behaupten und durchsetzen konnte, hatte sie enttäuscht, und es war nicht einfach gewesen, sich einzugestehen, dass diese Enttäuschung mit ein Grund für sie gewesen war, kein zweites Kind zu wollen.

Sie blieb auf dem Deck sitzen, das Handy in der Hand, und sah auf den Hafen hinunter. In den Kabinen der Lobsterboote leuchteten in unregelmäßigen Abständen Navigationsgeräte auf, das Licht, das noch vor wenigen Minuten über das Wasser gewandert war, war erloschen.

Bevor Corinna sich schlafen legte, machte sie wie jede Nacht eine letzte Runde durch das Cottage, ein Ritual, das sie liebte und auskostete. War sie zwanghaft, wie Michael ihr scherzhaft vorgeworfen hatte? Sie schob die sechs Nachtlichter immer in dieselben Steckdosen, strategisch auf die beiden Stockwerke verteilt: eines in der Küche, zwei im Wohnzimmer, eines im Windfang, eines im oberen Flur, eines in ihrem Bad. Und ja, sie ließ immer die Rouleaus vor denselben vier Fenstern ganz und vor denselben zwei Fenstern zu Dreivierteln herunter. Aber war das zwanghaft? Wichtiger Bestandteil ihres Rituales war die Wahl der CD, die sie im Schlafzimmer abspielte. Seit Michaels Tod und dem Vierfachmord im Aargau brauchte sie Musik, um einschlafen zu können. Sie ging die CDs im Wohnzimmer durch, als ein Hund anfing zu bellen, wahrscheinlich David Byrds Labrador, sich jedoch schnell wieder beruhigte. Wo war der Hund, der nicht von Davids Seite wich, eigentlich heute früh gewesen? Sie hatte den Labrador dabei beobachtet, wie er Möwen hinterherjagte, die sich erlaubten, in »seinem« Garten zu landen und herumzuhüpfen. Was hatte ihn dazu gebracht zu bellen? Corinna entschied sich für Anouar Brahems Le Voyage de Sahar , die Michael und sie zusammen in Tunesien gekauft hatten. Sie machte das Wohnzimmerlicht aus, ging aber nicht sofort nach oben. Das war der schwierigste Moment des Tages, der Augenblick, wenn sie die Lichter löschte und sich auf den Weg ins Bett machte. Jene feine Linie, die den Tag von der Nacht trennte, das Licht vom Dunkel. Sie hatte sich angewöhnt, den Augenblick, wenn sie das allerletzte Licht löschte und damit die Dunkelheit endgültig zuließ, ganz bewusst wahrzunehmen und zu erleben. Bestimmte ihre Angst vor der Dunkelheit, die sie vor Michaels Tod nicht gekannt hatte, die Wahl der Rouleaus, die sie herunterließ, die Anzahl an Nachtlichtern, die sie einsteckte? Sie war nicht zwanghaft, sie war ängstlich. Sie hatte heute noch keine einzige Xanax genommen, aber dass ausgerechnet sie Norman Dunbar gefunden hatte, war Grund genug, nicht auf chemische Hilfe zu verzichten. Außerdem hatte sie ihr Psychiater ausdrücklich vor einem kalten und schnellen Entzug gewarnt und ihr empfohlen, sich vorsichtig aus der Sucht »davonzuschleichen«. Wie unsinnig und zugleich typisch, dass sie das Xanax aus schlechtem Gewissen versteckte! Ihre Mutter hatte ihre Martiniflasche in einer Kiste unter der Spüle aufbewahrt, eingewickelt in einen Lappen. Ein Versteck, das jeder in der Familie kannte, der Ehemann, beide Söhne, die Tochter. Corinna versteckte das Xanax im Wohnzimmer auf dem obersten Regal hinter den alphabethisch geordneten Büchern.

Sie trat im Dunkeln an das Bücherregal und schaute aus dem Fenster. In David Byrds Wohnzimmer brannte Licht, genauso in zwei Zimmern der oberen Etage. Wahrscheinlich war Jeff am Nachmittag angekommen. Sie hob die Hände vors Gesicht und bemerkte, dass sie zitterten. Eine Erinnerung aus einem früheren Leben stieg in ihr hoch: Sie und Michael lagen auf dem Rücken Hand in Hand in gelbem Dünengras und versuchten in den Wolken zu lesen. Das Donnern der Brandung war so laut gewesen, dass sie sich zuschreien mussten, was sie sahen: ein Haus, eine Frau mit Knollennase, eine Giraffe, ein Hase mit nur einem Ohr, eine Palme.

In Byrds Wohnzimmerfenster bewegte sich etwas, im oberen Stock ging ein Licht aus, eine Scheibe blitzte auf, ein roter Punkt erglühte und eine Gestalt lehnte sich ins Freie. Rauchte Jeff oder David? Ihr fielen die Marlboro im Auto ein. Ihr war klar, dass sie es nur hinauszögerte, endlich eine Xanax einzuwerfen. Sie nahm Die Pest und Der Fremde von Camus aus dem Regal, langte in den Raum dahinter, zog die Medikamentenpackung heraus, brach die zweite von vier Xanax ab und schob sie sich in den Mund. Gerettet! Wieso fiel ihr die Ironie, dass sie die Benzos ausgerechnet hinter Carlos Castanedas Drogenbuch Die Lehren des Don Juan bunkerte, erst heute auf? Sie hatte das Buch mit neunzehn gelesen und war restlos begeistert gewesen. Die Xanax, die sie aus der Schweiz mitgebracht hatte, waren fast aufgebraucht. Sie benötigte dringend Nachschub. Sie holte ihr Handy und schrieb Ray eine SMS, die nur aus dem Buchstaben B bestand, ihrem Kürzel für Benzos. Als sie letzten Herbst in ihrem Cottage angekommen waren, hatte Corinna erstaunt festgestellt, dass ihr Gartenschuppen mit einem fremden Vorhängeschloss zugesperrt war. Sie hatte das Schloss ohne Michael davon zu erzählen geknackt und nach kurzer Suche Gras und zwei Beutel verschreibungspflichtiger Medikamente gefunden, Opioide wie Morphin und Tramadol und das Benzodiazepin Xanax. Sie hatte das Vorhängeschloss zugedrückt und sich auf die Lauer gelegt. So hatte sie Ray kennengelernt. Corinna verzichtete darauf, ihn anzuzeigen, er besorgte ihr Xanax. Ray, einer der vielen Dealer der Gegend, Ray, der einzige Sohn des Lobsterfischers Andrew Marling, dem die drei größten Boote und viel Land auf der Insel gehörten und den alle nur »König von Spruce Head« nannten.

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