HaMuJu - Paulo bereist die Seidenstraße (4)

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Paulo bereist die Seidenstraße (4): краткое содержание, описание и аннотация

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Paulo bereist die Seidenstraße zwei Jahre lang und lernt viele verschiedene Menschen kennen, er stellt fest, dass es bei aller Fremdheit viel Verbindendes gibt und nimmt die fremdländische asiatische Welt mit besonders großem Interesse auf.
Es entspricht seiner inneren Einstellung, dass er sich Fremdem gegenüber offen zeigt und es in sich aufnimmt.

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Paulo bereist die Seidenstraße (4)

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Inhaltsverzeichnis

Titel HaMuJu Paulo bereist die Seidenstraße (4) Dieses ebook wurde erstellt bei

ESSEN

Istanbul

Ich setzte mich in einem Waggon ans Fenster und wartete auf die Abfahrt. Der Zug setzte sich pünktlich in Bewegung und schlängelte sich nach Süden immer die Küste entlang. Nach etwa einer Stunde nahm ich einen letzten Blick auf das Marmara-Meer, dann verschwand der Zug im Landesinneren.

Konya

Malatya

Bingöl

Van

Teheran

Qom

Isfahan

Yazd

Semnan

Emamshar

Sabzevar

Soltanabad

Mashhad

Sarakh

Merv

Bayram Ali

Buchara

Sarmakand

Taschkent

Impressum neobooks

ESSEN

Ich liebte es über alles, mit Frau Aldenhoven unten in der Laube zu sitzen und ihr zuzuhören, wie sie aus ihrer ostpreußischen Heimat erzählte.

Frau Aldenhoven war eine alte ansehnliche Frau, sie war erfahren und hatte viel zu erzählen. Wie bei alten Frauen üblich hatte sie die langen grauen Haare nach hinten gekämmt und zusammengebunden. Die Haartracht wurde von einem Haarnetz gehalten. Ihre Kleidung war schlicht, hausfrauengemäß, ein Allerweltskittel in undefinierbarer Farbe, bei der ein Rot-Lila überwog. Sie trug Perlonstrümpfe, die sie über den Knien zusammenrollte und Schlappen., die eine Mischung aus Straßenschuh und Pantoffel waren. Frau Aldenhoven setzte zum Lesen eine Brille auf, sie war von stämmiger Figur, ihre Oberarme hatten einen beträchtlichen Umfang und ihre Beine waren durch die Perlonstrümpfe eingeschnürt. Sie hatte ein tief zerfurchtes Gesicht, auch Arme und Beine zeigten Falten. Es ging etwas Ehrwürdiges von ihr aus. Frau Aldenhoven war eine Person, zu der man aufschaute und die man achtete.

Sie wohnte unten im Haus. Immer, wenn ich zur Haustür hereinkam und Frau Aldenhoven unten im Flur war, grüßte ich sehr höflich und Frau Aldenhoven grüßte dann zurück, auf ihrem alten Gesicht war dann ein Lächeln zu sehen. Von Frau Aldenhoven ging ein Geruch aus, der schwer zu beschreiben war. Für mich war es ein Duft, wenngleich es ein Körpergeruch war. Sie roch aber nicht nach Schweiß und duftete nicht nach Parfum. Für mich verbarg der Duft ein ganzes Leben.

Der Duft gab etwas von Frau Aldenhovens Innerem frei, etwas, das sie nicht steuerte oder beeinflusste.

Der Duft war unverkennbar sie, sie war grundehrlich, arbeitsam und mitteilungsbedürftg. Ich liebte sie fast und sie spürte meine Zuneigung. Immer wenn Frau Aldenhoven in der Laube saß, sommertags, saß ich bei ihr. Es gab noch einige andere Erwachsene mit ostpreußischer Vergangenheit, niemand wusste aber seine Lebenserfahrungen so erfolgreich und berührend vorzubringen, wie Frau Aldenhoven. Immer wieder erzählte sie von Gumbinnen, wo sie als Magd auf einem Gutshof gearbeitet hatte, sie ließ nichts auf ihren ehemaligen Gutsherrn kommen, auch dann nicht, wenn er zu Pferde sitzend die Landarbeiter mit der Reitgerte züchtigte.

Frau Aldenhoven schwelgte so sehr in der alten Zeit, dass sie von den neuen Verhältnissen, die sie umgaben, gar nichts mitbekam. Den Hitler fand sie aber auch nicht gut, der war dumm und konnte dem Landadel nicht das Wasser reichen, schließlich waren die Gutsherren gebildete Menschen. Sie erzählte immer wieder, wie ein Trupp SS-Leute auf ihr Gut kam, um Land für die Reichswehr zu requirieren. Wie da ihr Gutsherr mit denen umgesprungen wäre, das hätte man sehen sollen!Gesenkten Hauptes wären die SS-Leute wieder von dannen gezogen! Frau Aldenhoven hatte ihren Mann nach dem Kriege verloren, er war in russischer Gefangenschaft umgekommen.

Wir könnten uns ja nicht vorstellen, was es bedeutet hätte, in einem russischen Gefangenenlager untergebracht gewesen zu sein. Bei -30°C hätten die Gefangenen in Steinbrüchen arbeiten müssen, kaum einer hätte die Strapazen überlebt. Wenn Frau Aldenhoven von der alten Zeit sprach, hegte sie keinen Groll, auch nicht gegen die sowjetischen Soldaten, denen sie kurz vor Kriegsende noch in die Hände gefallen wäre. Darüber schwieg sie sich dann aber aus. Sicher war sie, wie tausend andere Frauen auch, von den Soldaten vergewaltigt worden. Sie floh vor der vorrückenden Sowjetarmee nach Westen, bis sie im Ruhrgebiet ankam. Ihr „Ostpreußen“ war das Thema, mit dem sie sich bei jedem Gehör verschaffte. Andere Ostpreußenstämmige nickten immer nur stumm, wenn Frau Aldenhoven erzählte, sie hatten das Gleiche erlebt, ihnen fehlte aber die Fähigkeit, von diesen Dingen mit solcher Warmherzigkeit zu erzählen, wie es nur Frau Aldenhoven konnte. Unvergessen war die Geschichte, wie sie und drei weitere Mägde dreißig Pferde sicher in den Stall brachten, nachdem ein fürchterliches Gewitter aufgezogen war. Ein Hengst war auf sie zugestürzt und warf sie mit seiner Flanke gegen den Weidezaun. Sie nahm einen dicken Knüppel und schlug dem Hengst kräftig vor den Kopf. Daraufhin war er gefügig und trabte zum Stall, die anderen Tiere folgte ihm. Der Gutsherr, der zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Hof war, dankte es seinen vier Mägden am nächsten Tag, jede durfte einen Tag frei machen, wann es ihr gefiel.

Sie dankten dem Gutsherrn, den freien Tag hatte Frau Aldenhoven aber nie genommen. Die dreißig Pferde waren kostbare Trakehner, sie wären vor Angst ausgebrochen und hätten sich dabei möglicherweise verletzt. Einmal hatte Frau Aldenhoven Gelegenheit, von Gumbinnen aus mit dem Zug nach Königsberg zu fahren. Immer wieder erzählte sie die Geschichte, wie sie in Königsberg einen Hut gekauft hatte. Sie ging in ein Modegeschäft, trat sehr selbstbewusst auf und kaufte sich einen Hut von der Fensterauslage, die Verkäuferin half ihr beim Anprobieren. Der Hut stand ihr, sie behielt ihn während ihres Aufenthaltes in Königsberg auf. Sie sah sich mit ihren Freundinnen vom Gutshof das Schloss und den Dom an. Sie setzten sich auf die Terrasse eines Cafes, tranken Kaffee und aßen Kuchen. Frau Aldenhoven behielt die ganze Zeit ihren Hut auf und zog bewundernde Blicke auf sich. Am frühen Nachmittag fuhren sie wieder zurück nach Gumbinnen. Erst als sie wieder auf dem Gutshof waren, nahm Frau Aldenhoven den Hut ab und setzte ihn nie wieder auf, auf ihrer Flucht nach Westen war er verloren gegangen.

Sie zog alle in ihren Bann, besonders mich, ich wagte es nie, während ihres Erzählflusses dazwischen zu reden oder Rückfragen zu stellen. Alle Erwachsenen hatten in der Laube eine Flasche Bier vor sich stehen, nur Frau Aldenhoven nicht, sie trank ein Glas Wein. Wenn sie erzählte, nahm ihr Gesicht edle Züge an. Um ihren Erzählungen Inbrunst zu verleihen, schloss sie manchmal die Augen. Ihre Stimme hatte eine mittlere Lautstärke, sie sprach unverkennbar ostpreußisch, hinter jeden zweiten Satz setzte sie ein „näch“. Dann roch ich wieder den Duft, den sie verströmte. Das war Frau Aldenhoven, alles gehörte zusammen, ihre Geschichten, die zuhörenden Nachbarn, der Sommer und der Duft nach Frau Aldenhoven.

Ich würde das nie vergessen.

Sie war nie wieder in Ostpreußen. Es gab ja organisierte Fahrten, alle Reiseunternehmen boten solche Fahrten an. Von denen, die solche Fahrten unternommen hatten, hörte Frau Aldenhoven aber immer nur, dass drüben alles verfallen wäre, der Iwan nichts instand setzte. Sie war achtzig Jahre alt und wollte sich eine solche Fahrt nicht mehr zumuten, sie müsste sicher weinen, wenn sie den alten Gutshof verfallen da liegen sähe.

Ab und zu lud mich Frau Aldenhoven ein, bei ihr fernzusehen, was ich sehr gerne tat. Manchmal hatte sie vorher Königsberger Klopse bereitet.

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