Hansjörg Schertenleib - Die Hummerzange

Здесь есть возможность читать онлайн «Hansjörg Schertenleib - Die Hummerzange» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Hummerzange: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Hummerzange»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Vor vier Jahren haben sich die Schweizer Kriminalpolizistin Corinna Holder und ihr Mann Michael ein Cottage auf Spruce Head Island in Maine gekauft. Hier wollten sie nicht nur ihre Ferien, sondern später auch den Ruhestand verbringen. Doch seit neun Monaten ist Michael tot, gestorben bei einem Verkehrsunfall. Als Corinna das erste Mal allein nach Maine reist, wird sie von ihren Erinnerungen eingeholt. Aber viel Zeit zum Trauern bleibt nicht, denn als sie im kalten Atlantik schwimmen gehen will, findet sie eine übel zugerichtete Leiche: Dem Mann wurde eine Hummerzange in die Augen gerammt. Corinna nimmt die Ermittlungen auf, zumal sie den Toten kannte: Es ist Norman Dunbar, und der hatte nicht wenig Feinde. Es könnte ebenso eine seiner Frauengeschichten sein, die ihm zum Verhängnis geworden ist, wie auch seine eher unrühmliche Rolle als Investor bei ominösen Geschäften auf der Insel. Oder besteht ein Zusammenhang zu der Initiative gegen die größte Lobsterfabrik auf Spruce Head Island? Als Fremde auf der Insel werden Corinna viele Steine in den Weg gelegt, aber sie lässt sich nicht beirren.

Die Hummerzange — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Hummerzange», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nachdem sie den toten Norman Dunbar gefunden hatte, war sie nicht sofort zu ihrer Tasche gelaufen, um auf dem Handy die 911 anzurufen. Erst war sie ins Meer gestiegen und hatte sich seine Leiche aus der Nähe angesehen. Die Greifbacken der Hummerzange waren mit enorm viel Kraft und demnach Wut oder gar Hass durch die Augenhöhlen getrieben worden. Natürlich hatte Corinna den Toten nicht angefasst. Sie war vorsichtig unter ihm hindurchgetaucht und hatte sichergestellt, dass er auch auf dem Rücken keine Stich- oder Schusswunden aufwies. Was, wenn die Leiche von der Strömung erfasst und in den offenen Atlantik hinausgetrieben wurde, während sie zu ihrem Handy lief? Schließlich war sie trotz dieser Sorge aus dem Wasser geklettert und hatte den Notruf gewählt. Zwölf Minuten später tauchte ein Streifenwagen der Rockland Police auf der Zufahrt auf, nur drei Minuten später fuhr der Streifenwagen des Sheriffs von Knox County vor. Sie hatte Officer Coor und Deputy Walsh zum Toten Norman Dunbar geführt, doch wie der ganze Zirkus anrückte, bekam sie nicht mehr mit, weil sie zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Polizeirevier in Rockland saß. Man nahm ihre Fingerabdrücke, fotografierte sie und klärte sie darüber auf, dass das Vernehmungszimmer nicht verschlossen und sie nicht verhaftet sei, man sie also nicht daran hindere, wenn sie gehen wolle. Ihre freiwillige Zeugenaussage helfe aber, den Fall aufzuklären. Befragt wurde sie von einem Detective namens Robinson, der wohl wusste, dass sie bei der Kriminalpolizei gearbeitet hatte, eine Kollegin also, sich jedoch nichts anmerken ließ. Um ihre nassen Haare und ihren nassen Bikini zu erklären, hatte sie gelogen und behauptet, sie habe den Toten beim Schwimmen entdeckt. Weder Officer Coor noch Deputy Walsh hatten sie darauf angesprochen. Wären ihr, wäre sie an den Fundort der Leiche gerufen worden, die nassen Haare und der nasse Bikini der Zeugin aufgefallen? Sie hatte eingewilligt, sich an die Auflage zu halten, Maine in nächster Zeit nicht zu verlassen und für allfällige weitere Fragen zur Verfügung zu stehen. Nach der Befragung durch den freundlichen, aber misstrauischen Detective war der Wunsch nach einem Donut so stark gewesen, dass sie nach South Thomaston ins Keag fahren musste.

Das Wasser vor den Fenstern hatte jenen stahlblauen, für den Sommer viel zu kalten Farbton angenommen, den es bekam, bevor das Wetter umschlug. Ihre rechte Hand zitterte immer noch. Sie stand auf, schob sich den Rest des Donuts in den Mund und stellte sich ans Fenster. Drei Vögel jagten hintereinander über den Wasserspiegel, drehten vor der Brücke ab und stiegen steil in den Himmel. Die Sonne traf den Glockenturm der weiß gestrichenen Kirche am anderen Ufer und verwandelte ihn in eine blitzende Klinge. Ein Mann ging über die Brücke, die lange Angel geschultert. Das Budweiser-Neonschild, das über ihr im Fenster hing, knisterte. Corinna schluckte; es war nicht einfach, die Spirituosen im Regal beim Eingang zu ignorieren. »Ich will nicht trinken, ich muss!«, hatte sie Michael ins Gesicht geschrien. Er war aus ihrer Wohnung gestürmt, mit dem Auto weggefahren und nie mehr zurückgekehrt. Als sie das erste Mal bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker aufstand und redete, erfand sie eine nicht angebrochene Flasche Johnny Walker, die sie unter der Spüle verstecke, weil sie die bewundernden Blicke der anderen ehemaligen Trinker genoss. Sie beschrieb die stete Versuchung, die die Whiskyflasche bedeutete, wobei sie das Knacken im Ohr habe, das es gab, wenn man einen Verschluss das erste Mal aufdrehte und das Siegel brach.

Corinna trat an die Theke und schaute zu, wie Linda für eine ältere Frau einen Hummer aus dem Wassertank nahm und in eine Plastiktüte stopfte. Da die Frau den Zahlencode ihrer Kreditkarte vergessen und kein Geld bei sich hatte, musste sie anschreiben lassen. Die Frau ging langsam zu einem Truck vor dem Postamt, reichte die Tüte mit dem Lobster durch das offene Fahrerfenster und zündete sich eine Zigarette an.

»Eine Schachtel Marlboro, Linda.«

»Du rauchst?«

Corinna schüttelte den Kopf und vermied es, Linda anzusehen. Sie kam sich vor wie ein Schulmädchen, das von seiner Mutter beim Lügen erwischt worden war.

»Willst du sie etwa essen?«

»Ich fang wieder an.«

»Wann hast du aufgehört?«

»Vor vier Jahren, zehn Monaten und sechs Tagen.«

»Da zählt eine die Stunden«, sagte die Köchin und lächelte Corinna verschwörerisch zu, während sie Hamburger auf der Grillfläche wendete.

»Ich halte dich ganz bestimmt nicht auf«, sagte Linda und reichte ihr die Schachtel. »Du siehst aus, als könntest du etwas Nikotin brauchen.«

Das Funkeln der bernsteinfarbenen und glasklaren Spirituosen in ihrem Rücken war so verführerisch, dass Corinna verkrampft geradeaus starrte, während sie zahlte.

Als sie am Steuer saß und die Zigarette anstecken wollte, fiel ihr ein, sie hatte weder Streichhölzer noch Feuerzeug. Sie musste ins Keag zurück und unter Lindas Spott – »Du brauchst kein Feuer, du willst sie doch essen!« – ein Plastikfeuerzeug kaufen. Sie zündete die Zigarette an und fuhr los; sie schmeckte furchtbar. Corinna ließ das Fenster nach unten gleiten und warf die Zigarette nach einem weiteren Zug erleichtert auf die Straße. Zumindest mit dem Rauchen war sie durch. Die Schachtel zerknüllte sie und schmiss sie in den Fußraum vor dem Beifahrersitz.

Sie beschloss den Umweg über die Waterman Beach Road zu nehmen, weil sie von dort zum Fundort der Leiche hinübersehen konnte. Nach dem Lobster Buoy -Campingplatz führte die Straße über eine Kuppe, von der der Muscle Ridge Channel, Spruce Head und die zahlreichen anderen Inseln wie in einem Ferienprospekt ausgebreitet vor ihr lagen. Sie ging vom Gas und ließ den Wagen ausrollen: Lobsterfischer holten Körbe ein, brachten Körbe aus. Der Atlantik war unruhiger als am Morgen. Corinna hielt am Straßenrand, schaltete den Motor aus und nahm ihr Fernglas aus dem Handschuhfach. Sie stand perfekt: Ihr Blick ging über die Bucht hinweg zu der Stelle, an der sie Dunbar gefunden hatte. Sie zählte neun Polizisten in Uniform, die die Landzunge absuchten, sah das Blitzen der Fotoapparate und das Pulsieren der Warnlichter der drei Streifenwagen, die zwischen den Bäumen parkten. Waren die Forensiker und der Rechtsmediziner schon da? Woher waren sie angereist? Bangor oder Portland? Corinna kannte das Prozedere, die nervöse und angespannte, zugleich aber aufgedrehte, fast euphorische Stimmung, die am Fundort einer Leiche herrschte, wenn das große Besteck ausgepackt wurde. Sie spürte einen Stich im Magen, und ihr wurde bewusst, wie sehr sie ihren Beruf vermisste. Im nächsten Augenblick hatte sie den Geruch in der Nase, der die Bilder zurückbrachte, die ihr den Boden unter den Füßen wegzogen, und musste gegen den Brechreiz ankämpfen und die Augen schließen. Die schlimmste Aufgabe war gewesen, Angehörigen schlechte Nachrichten zu überbringen. An Wohnungstüren zu klingeln und in erwartungsvolle und ängstliche Gesichter zu blicken, ohne zu viel Mitgefühl oder Trauer zeigen zu dürfen, sondern gefasste Kompetenz und Ruhe auszustrahlen. Wusste Tracy schon, dass ihr Mann tot war? Wer hatte sie informiert? Corinna hatte Tracy vor sechs Tagen zum Flughafen Rockland gebracht, weil sie die Renovierung ihrer Maisonette in Boston beaufsichtigen wollte. War Tracy noch dort oder war sie nach South Carolina weitergereist, wo die Dunbars die meiste Zeit des Jahres in Myrtle Beach lebten? Hatte man ihr erzählt, wer die Leiche ihres Mannes gefunden hatte? Sie musste sich so rasch wie möglich bei Tracy melden.

Corinna ließ das Fernglas sinken. Tracy hatte letzten Sommer auf der Route 131 zwischen Saint George und Tenants Harbor eine Reifenpanne gehabt. Corinna hatte angehalten und sie bis Port Clyde mitgenommen, wo sie im Dip Net an einem Tisch direkt am Wasser eine Flasche Chablis getrunken, Austern geschlürft und den Sonnenuntergang genossen hatten und sich nach der zweiten Flasche von einem Taxi abholen lassen mussten. So hatten sie sich kennengelernt. Tracy war Michael unsympathisch gewesen: »Sie ist operiert, und ihr Lachen ist nicht echt.« Zu viert getroffen hatten sie sich nie. Corinna war Norman nur ein Mal begegnet, als sie Tracy in ihrem Haus an der Headland Road besuchte. Während Norman ihr die Hand schüttelte, war Corinna sein Credo eingefallen, das Tracy ihr verraten hatte: »Money talks, it says goodbye!« Er war auf dem Weg zum Flughafen gewesen, um den Flug nach Boston zu erwischen und danach nach New York weiterzureisen, »um aufzupassen, dass mein Geld auf keinen Fall auf Wiedersehen sagt«.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Hummerzange»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Hummerzange» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Hummerzange»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Hummerzange» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x