Charles Reeve - Der wilde Sozialismus

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Prinzipien der direkten Demokratie und der kollektiven Selbstverwaltung ziehen sich durch alle revolutionären Epochen, von der Französischen Revolution über den Mai 1968 bis zur Besetzung der ZAD heute. Charles Reeve zeigt die revolutionären Phasen der sozialistischen Bewegung aus der Perspektive häretischer Sozialismuskonzeptionen, jener Strömungen, die die offiziellen und offiziösen Geschichtsschreibungen als «extreme Überschreitungen» bezeichnen: die «Enragés» während der Französischen Revolution, den Kampf der Sowjets in der russischen Revolution, die sich die Macht über die Neugestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft nicht nehmen lassen wollten. Die Selbstregierung der Räte und die Versuche einer Sozialisierung der Ökonomie in der Deutschen Revolution von 1918 bis 1920. Die Verwirklichung anarchistischer Kollektive in der Spanischen Revolution sowie die Praktiken der autonomen Selbstorganisation im wilden Generalstreik des Mai 1968 und während der Portugiesischen Revolution von 1973–1975, die Gelbwesten heute.
Die Anfänge der Zukunft gehen immer mit den letzten Kraftanstrengungen einer aus den Fugen geratenen Vergangenheit einher.
"In diesem aufklärerischen und ausgesprochen gut dokumentierten Essay lässt Charles Reeve die großen Momente der sozialistischen Bewegung der letzten 200 Jahre Revue passieren." Le Monde diplomatique

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Eine konkrete Gestalt gewann diese Orientierung nach Form und Inhalt erst mit den Massenbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts: mit den Massenstreiks in Europa und Russland, dem Aufschwung revolutionär-syndikalistischer Strömungen, den ersten großen Zerwürfnissen innerhalb der zentralistischen Strömungen der Sozialdemokratie und mit dem Auftauchen von Rätebewegungen.

KAPITEL 3

DIE ERSTE INTERNATIONALE (1864–1877)

AUTORITÄTSPRINZIP UND REVOLUTIONÄRE ORGANISATION

Nach der Niederschlagung der Kommune geriet die Erste Internationale in eine Krise. Ihr Verfall zeigte sich in einem Rückgang der Mitgliederzahl, begleitet von Abebben und Apathie der sozialen Bewegungen in Europa. Hinzu kam, dass nun ein Streit zwischen Marxisten und Bakunisten entflammte, zumal Marx seine Position zur Bedeutung des Staates für die Revolution abermals revidierte, indem er den Akzent wieder stärker von der Zerstörung auf die Eroberung verschob. Auf dem Haager Kongress von 1872 wurde die bakunistische Strömung schließlich ausgeschlossen. Wie oben erwähnt, hatte Marx bereits vor der Kommune Proudhons Auffassungen als rückwärtsgewandt angegriffen. Sein Konflikt mit Bakunin über die Frage von Zentralismus und Autoritarismus in der Staats- und Organisationstheorie gewann dagegen erst nach der Niederlage der Kommune an Schärfe.

Über dieses Thema liegt umfangreiche Literatur vor. Wir beschränken uns hier auf ein knappes Resümee, wobei die Organisationsfrage und Bakunins Beitrag zur Staatskritik im Mittelpunkt stehen.

GEGENSÄTZE UND VORAHNUNGEN

Die Uneinigkeiten zwischen den zwei feindlichen Brüdern Marx und Bakunin sind seit jeher häufig auf ihre gegensätzlichen Persönlichkeiten zurückgeführt worden, anstatt sich mit den Strömungen auseinanderzusetzen, für die sie standen. Marx selbst rückte Bakunin in seinen Attacken immer wieder in die Nähe von Proudhon, mitunter warf er ihm sogar vor, dessen Ideen auf die Spitze zu treiben. Allerdings konnte er seine Kritik an Proudhon nie wirklich auf Bakunin übertragen, da erhebliche Differenzen die beiden Anarchisten trennten. Die Proudhonisten waren »Sozialindividualisten«; den Feind machten sie in einem Kollektivismus aus, der zwangsläufig autoritär sei. Sie waren auch keine Revolutionäre, sondern traten anstelle proletarischer Gewalt für schrittweise Veränderungen und den Aufbau von Gegeninstitutionen innerhalb des bestehenden Systems ein; die patriarchale Familie verteidigten sie ebenso wie das Privateigentum. Vor allem aber waren die Proudhonisten eine spezifisch französische Strömung, Bakunin dagegen ein kämpferischer Internationalist. Zwar wendete er sich genau wie Proudhon gegen die politische Macht und den zentralistischen Staat, er lehnte aber auch den Individualismus als ein bürgerliches Konzept ab, das ebenfalls autoritäre Verhältnisse legitimiere. Wie Marx trat Bakunin für die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ein; wenn er sich nicht als Kommunisten, sondern als Kollektivisten bezeichnete, dann weil er den Kommunismus mit einer politischen Machtkonzentration im Staat gleichsetzte. Bakunin war ein unermüdlicher Verfechter der Revolution, er befürwortete revolutionäre Gewalt gegen sämtliche Institutionen und die Zerstörung des Privateigentums.

Der Konflikt zwischen Marx und Bakunin in der Internationale betraf vor allem die Organisationsfrage und nur in zweiter Linie das Staatsproblem. Dabei vermied es Marx, Bakunin als Anarchisten anzugreifen, und warb sogar um die Unterstützung anderer Anarchisten für seine Vision der Internationale als einer Organisation, deren Programm für verschiedene sozialistische Strömungen offen sein sollte. Die Anhänger Bakunins vertraten dagegen ein stärker elitäres und sogar klandestines Organisationsmodell. Allerdings bewies Bakunin jenseits dieser Debatte paradoxerweise insofern eine erstaunliche Hellsicht, als er in dem Ideenkorpus, der sich mit Marx’ Denken verband, eine Orientierung und bestimmte Elemente ausmachte, die zur ideologischen Unterfütterung autoritärer Herrschaft – eines staatskapitalistischen Systems – geeignet seien. Dass er diese Kritik stellenweise in eine Rhetorik mit antisemitischem Beigeschmack und panslawistisch-antideutschen Zügen kleidete, vernebelte die entscheidende Frage. Im Vorhaben, eine Organisation der Arbeiterklasse nach dem Modell des zentralistischen Staates zu schaffen, sah Bakunin einen ersten Schritt dahin, die Klasse den »aufgeklärten Sozialisten« der Führungspartei unterzuordnen – in seinen Augen eine politische Unterwerfung unter eine Art Religion, unter die Autorität der »Wissenschaft«. Die Religion der Führer und des Staatskapitalismus wies Bakunin zurück, indem er auf die Spontaneität der Individuen setzte. Er ahnte als Erster voraus, dass ein zur Staatsdoktrin gewordener zentralistischer Marxismus mit einer bestimmten Weiterentwicklung des Kapitalismus einhergehen könnte.

DAS AUTORITÄTSPRINZIP

Im Gefolge der Pariser Kommune, angespornt von den Ereignissen und der wirklichen Bewegung, akzeptierte Marx den Gedanken, dass die Überwindung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse untrennbar mit der Zerstörung des Staates verbunden sein müssen. Später kehrte er jedoch zu der Auffassung zurück, die revolutionäre Partei müsse den Staatsapparat erobern, um dem Sozialismus durch notwendige Maßnahmen und Übergangsziele den Weg zu bahnen. Die Herausbildung des Marxismus als einer politischen Doktrin vollzog sich dann in einem weiteren Schritt gemäß der Logik, zwecks Übernahme der Staatsmacht müsse man sich an bürgerlichen Institutionen wie Parlament und Regierung beteiligen.

Aus der Kritik am Staatsgedanken und seinem Stellenwert für die soziale Emanzipationsbewegung gewann Bakunins Denken seine gesamte Bedeutung. Über den Klassencharakter des Staates hinaus versuchte er auch dessen ideologische Fundamente im »Autoritätsprinzip« freizulegen: »Jede ehrliche und konsequente Staatstheorie gründet sich im wesentlichen auf das Prinzip der Autorität , das heißt, jene im höchsten Maße theologische, metaphysische, politische Idee, daß die Massen immer unfähig sein werden, sich selbst zu regieren, und deshalb auf ewig das wohltätige Joch einer Weisheit und einer Gerechtigkeit werden tragen müssen, das ihnen auf die eine oder andere Weise von oben auferlegt wird.« 1In der Unterordnung der Arbeiter unter Führer und vertikal aufgebaute Organisationen sah Bakunin grundsätzlich einen Ausdruck des Autoritätsprinzips, das auf die Errichtung eines neuen Staates, einer neuen Form von Unterdrückung hinauslaufe. Deshalb musste man dieses Prinzip ihm zufolge nicht nur im Staat, sondern auch im politischen Agieren der Klasse aufdecken und kritisieren. Die Revolution und eine neue gesellschaftliche Ordnung konnten demnach nicht durch die Unterordnung der Arbeiter unter eine politische Organisation erreicht werden, sondern nur durch »die Organisation der nicht politischen, sondern sozialen und folglich antipolitischen Macht der städtischen und ländlichen Arbeitermassen«. 2

Wie bereits deutlich wird, definierte Bakunin Politik anders als Marx. Die von ihm befürwortete Revolution trug insofern »antipolitische« Züge, als sie aus einem Kampf gegen den Staat und die nach seinem Bilde geschaffenen, auf demselben Autoritätsprinzip beruhenden Parteien hervorgehen sollte.

Nach der Kommune wurden die Debatten über die Organisation der Arbeiter wieder aufgenommen. Es ging um Fragen der Souveränität, der Machtausübung ohne Vermittlungen, der direkten Aktion und Demokratie. Für Bakunin musste die auf den Sturz der gesellschaftlichen Ordnung zielende Organisation der Ausgebeuteten einen Charakter haben, der mit dem etatistischen Modell brach. Sich nicht dem Autoritätsprinzip zu unterwerfen, war demnach der erste Schritt auf dem Weg zum Umsturz.

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