Toleranz - schaffen wir das?

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"Lieben Sie Deutschland? Denken Sie, dass hier Werte und Tugenden gelebt werden, die es zu bewahren gilt? Falls ja, wie kann es gelingen, Deutschland, Europa und seine Werte zu erhalten, aber gleichzeitig das Fremde und Neue willkommen zu heißen, das andere Kulturen und Religionen einbringen?"
Asfa-Wossen Asserate, Mitglied des äthiopischen Kaiserhauses, orthodoxer Christ und deutscher Staatsbürger, ist überzeugt: Toleranz ist möglich, wenn wir unsere eigenen Traditionen ehren und die der anderen respektieren.
Unterschiedliche Experten äußern leicht verständlich und enorm gewinnbringend Gedanken, wie das Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen und Kulturen im Einwanderungsland Deutschland funktionieren kann.
Mit Beiträgen von:
Asfa-Wossen Asserate · Aleida Assmann · Jan Assmann · Dietmar Bartsch · Christina Brudereck · Ali Can · Yassir Eric · Annette Friese · Walter Homolka · Navid Kermani · Charlotte Knobloch · Sabine Marx · Ijoma Mangold · Martin Mosebach · Andreas Nachama · Eckhard Nordhofen · Franz-Josef Overbeck · Manfred Osten · Ludwig Schick · Düzen Tekkal · Bassam Tibi

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Dieses europäische Fundament wollte Jaspers gleichsam globalisieren, indem er darauf verwies, dass sich zeitgleich mit den griechischen Philosophen und Dichtern und den israelitischen Propheten ganz entsprechende geistige Durchbrüche auch in China (mit Konfuzius und Laotse), Indien (mit Buddha) und Persien (mit Zarathustra) ereigneten. Das ist die „Achsenzeit“, in der Europa nicht der geringste Vorrang gegenüber den anderen großen Kulturkreisen der Welt zukam und die in Jaspers‘ Augen ein Geistergespräch auch über kontinentale Grenzen hinweg und eine Verständigung zwischen allen gegenwärtigen Bewohnern der Erde ermöglichte. Die Gleichzeitigkeit dieser Durchbrüche zu einem neuen Weltbild deutete Jaspers als den Ursprung der Geschichte, die keine lineare Fortschrittsgeschichte, sondern eine synchrone Globalgeschichte darstellt, in der alles mit allem zusammenhängt und alle mit allen in einer gemeinsamen geistigen Welt leben. 8

Im Zeichen von Evolutionismus und Modernisierungstheorie, die das 19. und weitgehend noch das 20. Jahrhundert beherrschten, trat dieser normative Aspekt, den Anquetil betont in den Vordergrund gestellt hatte, in den Hintergrund, bis Jaspers ihn nach dem Zweiten Weltkrieg wieder stark machte und einen Exodus aus der eurozentrischen und heilsgeschichtlichen Perspektive forderte. Sein Appell hätte von Anquetil stammen können:

„Seitdem China und Indien für den Abendländer nicht mehr fremde Gebiete sind, die allenfalls ein Interesse haben neben Polynesien, Australien und Afrika, sondern seitdem hier ursprüngliche Entfaltungen des Menschseins mit einzigartigen geistigen Schöpfungen erkannt und geliebt wurden, ist das europäische Selbstbewußtsein in einem Wandel. Vorbei ist der europäische Hochmut, ist die Selbstsicherheit, aus der einst die Geschichte des Abendlandes die Weltgeschichte hieß, fremde Kulturen in Museen für Völkerkunde gebracht, als Gegenstand der Ausbeutung und der Neugier angesehen wurden, einst, als sogar Hegel sagen konnte: ‚Die Welt ist umschifft und für die Europäer ein Rundes. Was noch nicht von ihnen beherrscht wird, ist entweder nicht der Mühe wert oder aber noch bestimmt, beherrscht zu werden.‘ Europa wird sich heute seines Eigentümlichen bewußt im Kontrast und verliert damit seine Absolutheit. Die technisch-militärische Überlegenheit wird weltgeschichtlich zu einer Episode. Auf die Jahrtausende gesehen wird uns das hohe Menschsein von China bis zum Abendland gleichwertig.“ 9

Der kulturtranszendente, potentiell globale Durchbruch der Achsenzeit um 500 v. Chr. war in Jaspers‘ Sinne eine regulative Idee, ein Appell zu „grenzenloser Kommunikation“, für einen neuen Humanismus, der nicht auf der klassischen Antike, sondern einer umfassenden Gemeinsamkeit aller Kulturen und Religionen beruhte, die – vielleicht nicht als Ursprung, aber jedenfalls – als Ziel der Geschichte in den Blick kommt. Dieser intellektuelle Kosmopolitismus ist mehr denn je das Gebot der Stunde in einer Zeit, in der nationale, religiöse und ideologische Partikularismen wieder an Macht und Einfluss gewinnen. Der offene Horizont, den Jaspers forderte für das Gedächtnis und das Selbstbild einer globalisierten Menschheit hat sich mit der Erklärung und Umsetzung der Menschenrechte, der Konzeption eines „Welterbes“, den weltweit operierenden NGOs wie „Ärzte ohne Grenzen“ und „Amnesty International“ zu realisieren begonnen. Auf diesem Weg gilt es weiterzugehen.

1S. dazu Jan Assmann, Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne, C. H. Beck, München 2018, Kap. 1.

2Législation orientale. Vgl. hierzu Lucette Valensi, Les jeux d’échec de Anquetil-Duperron.

3Siep Stuurman, Cosmopolitan Egalitarianism.

4Wie Jean Luc Kieffer gezeigt hat, entwickelt sich Anquetil erst allmählich vom Befürworter eines „dialogischen“, im Benehmen mit den indigenen Partnern vorgehenden Kolonialismus zum radikalen Anti-Kolonialisten, s. Anquetil-Duperron, 77 – 104.

5Karl Jaspers, Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, München: Piper 1949. Zitat S. 30.

6Vom Ursprung, S. 23.

7S. 5 f. der Internet-Publikation des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, https://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/sixcms/.../1958_jaspers.pdf.

8S. Jan Assmann, Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne, C. H. Beck, München 2018.

9Vom europäischen Geist.

Foto Inga Haar Dr Dietmar Bartsch Jahrgang 1958 in Stralsund Studium der - фото 5

Foto: Inga Haar

Dr. Dietmar Bartsch

Jahrgang 1958 in Stralsund, Studium der Wirtschaftswissenschaften in Berlin. 1990 Promotion an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften in Moskau zum Dr. oec. 1991–1997 Bundesschatzmeister der PDS und von 1997–2002 sowie von 2005–2007 Bundesgeschäftsführer der PDS bzw. von 2007–2010 Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE. Von 1998–2002 und erneut seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2010–2015 stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag. Von 2015 bis 2019 gemeinsam mit Sahra Wagenknecht Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, seit November 2019 gemeinsam mit Amira Mohamed Ali.

Wie kann das friedliche Zusammenleben der Religionen in Deutschland gelingen?

Anmerkungen zur Aufklärung

Die politische Linke hat sich immer eine Nähe zur Aufklärung zugutegehalten. Zur Aufklärung gehörte auch eine Privilegierung des wissenschaftlichen Denkens gegenüber Traditionen und – als Traditionsbestandteil – der Religion. Damit kann auch eine Religionsfeindlichkeit verbunden sein. Diese können wir in Teilen der französischen Aufklärung finden, wir finden sie ebenso in Teilen der Linken.

Obwohl das jetzt überraschen mag, ist dies nicht das Interessante. In der Regel finden wir im Aufklärungsdenken eher eine Ignoranz oder Geringschätzung der Religion. Das beginnt schon bei Thomas Hobbes, der die aristotelisch-scholastische Tradition und die Theologie in einem Abwasch für untauglich erklärt, eine Grundlage für ein vernünftiges Staatswesen zu bilden. Sein Argument, mit dem er der Tradition die Geschäftsgrundlage glaubt entziehen zu können, besteht darin, dass es eben nicht um das höchste Gut gehe, das im Staat zu verwirklichen sei, sondern um die Minimierung des Schlechten, das Menschen sich zufügen könnten.

Es geht der Aufklärung darum, durch eine „Wissenschaft vom Menschen“ dessen Wesen zu erkennen und dadurch Gesellschaft und Staat so einzurichten, dass die Verhältnisse diesem Wesen gerecht werden. Weil beispielsweise die Menschen gewalttätig sein können, muss es einen Gewaltmonopolisten geben, der die Rechtsordnung durch Gewaltandrohung stabilisiert und Gewaltanwendung durch andere bestraft. So würde, so Hobbes, die Gesellschaft friedlich, bürgerlicher Wohlstand, Wissenschaft und Kultur könnten blühen.

Selbstverständlich haben Hobbes und Nachfolger zugleich betont, gute Christen zu sein. Das demonstrierten sie durch Bibelzitate, allerdings nur, wo es gerade passte. Offenbar scheint es für die Aufklärung denkbar, dass ein Staat ohne Bezug auf religiöse und andere traditionale Autoritäten gegründet werden kann und Religion zugleich weiterlebt.

Hegel und Marx präzisieren diesen Umstand dahingehend, dass es gerade die Pluralität von Konfessionen sei, die es erforderlich mache, dass sich der Staat von einer religiösen Legitimationsbasis entfernen und seine Legitimation als genuin politisch suchen müsse. Aber es bleibt weiterhin unklar, auch bei Hegel und Marx, wie mit der Religion selbst zu verfahren sei. Sicher würde aus Hegel’scher Perspektive zu sagen sein, dass nicht jeder Philosoph sein müsse; und das Allgemeine, das die Philosophie auf den Begriff bringe, würde die Religion immerhin zur Vorstellung bringen. Aber ein eigenes Recht wird ihr auch nicht zugesprochen. Noch unklarer ist das bei Marx. Vermutlich dachte dieser Theoretiker, dass die Notwendigkeit religiösen Denkens in einer befreiten Welt verschwinden würde und die Religion somit auch.

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