Gerd-Klaus Kaltenbrunner - Vom Geist Europas

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Die wichtigsten Texte aus dem dreibändigen Werk «Vom Geist Europas» von Gerd-Klaus Kaltenbrunner über die geistigen Grundlagen Europas liegen nun in einer zweibändigen Neuausgabe vor. Jeder Band beinhaltet darüber hinaus einen zusätzlichen, bisher noch nicht veröffentlichten, Text!
Band 1:
Aus dem Inhalt:
•Einleitung von Magdalene S. Gmehling (NEU!)
•Apollinischer Norden
•Hesiod
•Platon
•Titus Livius
•Augustinus
•Heloise und Abaelard
•Katharina von Siena
•Pierre de Ronsard
•Johann Gottfried Herder
•Franz von Baader
•Friedrich Hölderlin
•Novalis
•Joseph Görres
•Achim von Arnim
•Joseph von Eichendorff
•Adalbert Stifter
•Juan Donoso Cortés
•Jens Peter Jacobsen
•Vilfredo Pareto
•Otokar Brezina
•Karl Wolfskehl
•Othmar Spann
•Franz Rosenzweig
•E. M. Cioran
•Nicolás Gómez Dávila
•Zur Person des Autors

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So hat ein kongenialer Deutscher noch im vorigen Jahrhundert Platon gesehen, der Dichter, der in einer einzigen Zeile zumindest die Hälfte von dessen Philosophie unübertroffen lapidar ausgedrückt hat: „Mir bleibt genug! Es bleibt Idee und Liebe!”

Von demselben Goethe, der mit Platon und Leonardo da Vinci zu den universalsten Geistern aller Zeiten gehört, gibt es auch einen kleinen Aufsatz aus dem Jahre 1796: „Plato als Mitgenosse einer christlichen Offenbarung”, in dem er allerdings, völlig zu Recht, gegen eine einseitige theologische Indienststellung des Griechen polemisiert. Platon war und ist mehr als ein Küster. Aber die Kirche wäre nie eine geistige Macht geworden ohne Übernahme der platonischen Ideenlehre und Ethik. Ferdinand Christian Baur, der Meister der Tübinger theologischen Schule, veröffentlichte 1837 eine religionsphilosophische Untersuchung mit dem Titel „Das Christliche des Platonismus.” Eine ähnliche Schrift stammt von Baurs jüngerem Zeitgenossen, dem Geschichtsphilosophen und Altertumsforscher Ernst von Lasaulx, einem seit langem so gut wie vergessenen Vorläufer Spenglers und Toynbees, den Jacob Burckhardt eifrig gelesen und exzerpiert hat. Der unselige Verehrer und Basler Kollege Burckhardts Friedrich Nietzsche — bis zur Raserei Antiplatoniker und Antichrist, ohne jemals von seinen geistigen Antipoden loszukommen — nannte das Christentum dieserhalb abschätzig einen „Platonismus fürs Volk”.

Diese wenigen, aufs Geratewohl herausgeklaubten Beispiele beweisen zur Genüge: Durch mehr als ein Jahrtausend wurden zentrale Dogmen des Christentums mittelbar oder unmittelbar in platonischen Kategorien formuliert, anhand des so gut wie heiliggesprochenen Platon ausgelegt und erläutert. Das gilt für die Lehre von der Ewigkeit Gottes, die Unsterblichkeit der Seele, die Schöpfung der Welt. Von Ewigkeit her ist der erst in der Zeit, mit der Zeit geschaffene Kosmos als „mundus intelligibilis” dem göttlichen Geist ideell innewohnend. Er hat wie alles Seiende ein unveränderliches Urbild. Die Schöpfung vollzog sich im Blick auf diese exemplarischen Urbilder: die überweltlichen Ideen. Gott ist Idealist, so wie es der Künstler ist. Die antlitzhafte Gesamtheit dieser Urbilder ist der Logos , die zweite göttliche Person, der Gottmensch Christus. Deshalb sagte der heilige Thomas von Aquin: „Wer die Ideen leugnet, der ist ein Häretiker; denn er leugnet den Sohn Gottes.”

Für Byzanz, das heißt: das bis zur Einnahme Konstantinopels durch die Türken am 29. Mai 1453 bestehende Oströmische Reich, das, trotz seines offiziellen Namens Rhomaike politeia , von jeher ein griechisch-kleinasiatisches Imperium war, verstand sich der Platonismus geradezu von selbst. Ungeachtet gelegentlicher Aufwallungen mönchischen Dunkelmännertums und klerikaler Verdächtigung des Heiden ließ sich Platon nicht rückgängig machen. Eine Ausbürgerung aus dem christlich gewordenen und stark orientalisierten Hellenentum kam nie infrage. Einzelne byzantinische Philosophen, Enzyklopädisten und Polyhistoren gingen so weit, Platon neben Sokrates und Plutarch einen Platz im Himmel reservieren, ihn heiligsprechen zu wollen, so der Bischof Joannes Mauropus, der Mönch Michael Psellos und dessen Schüler, der gebürtige Normanne Joannes Italos.

Solcherart haben Patristik, Scholastik und auch noch der florentinische wie der Cambridger Humanismus Platon fortgesetzt, weitergedacht und umgebildet. Ähnliches gilt für die spekulative Mystik von Plotin über Dionysios Areopagita und Scotus Eriugena bis zu Meister Eckhart und dessen Nachfahren.

Wohin wir blicken: Platon ist allgegenwärtig. Er ist es nicht nur für Schulphilosophen und Fachtheologen, sondern bis weit ins achtzehnte, ja sogar noch ins neunzehnte Jahrhundert für jeden gebildeten Laien. Weltgewandte Lebemänner haben angesichts des nahenden Todes den „Phaidon” gelesen, so wie sie sich in ihrer Jugend an der Liebeslehre des „Symposions” und des „Phaidros” berauschten.

„In der Tat trachten die wahrhaft Philosophierenden danach zu sterben …”, heißt es in grandioser Einseitigkeit bei Platon, der ja auch in seiner „Apologie des Sokrates” die letzten Stunden des zum Tode verurteilten Meisters überliefert : die antike Entsprechnung der Passion.

„Der Gerechte wird gegeißelt, gefoltert, in Ketten gelegt und geblendet werden an beiden Augen und schließlich wird er nach allen Martern noch ans Kreuz geschlagen werden …”

Das steht nicht im Evangelium, das ist keine Weissagung des Jesaja. So heißt es in Platons Dialog über die Gerechtigkeit, der „Politeia” — ein griechisches Seitenstück zu den Prophetenworten über die Leiden des Gottesknechtes im Alten Testament. Ist es ein Wunder, daß Platon kanonischen Rang erhielt, ähnlich wie der Römer Vergil wegen seiner die Geburt eines Heilandsknaben feiernden vierten Ekloge als „adventistischer Heide” galt?

Wie in dem Buch der Bücher kann man auch in den Schriften Platons, der Bibel der Philosophen, fast alles finden. Geistreich treffend bemerkt Friedrich Schlegel, der Platon mit Jakob Böhme verbindende Meisterdenker der deutschen Romantik: „Platon enthält eigentlich die Weisheit, der ganze Geist der Philosophie ist in ihm; er hat alles gewußt, nämlich das Ganze, das, worauf es ankommt.” An anderer Stelle setzt er ergänzend hinzu: „Platon hatte kein System, sondern nur eine Philosophie … Man kann die große Einheit in Platons Werken nur suchen in dem bestimmten Gange seiner Ideen, nicht in einem fertigen Satze und Resultate, das sich am Ende finde … Er ist nie mit seinem Denken fertig geworden, und diesen immer weiter strebenden Gang seines Geistes nach vollendetem Wissen und Erkennen des Höchsten, dieses ewige Werden, Bilden und Entwickeln seiner Ideen hat er in Gesprächen künstlerisch darzustellen versucht.”

Deshalb erscheint uns Platon bald als virtuoser Rationalist und Dialektiker, dessen subtile Begriffsbestimmungen akrobatisch anmuten und uns schwindelig machen; bald als Dichter, Mythenschöpfer und Visionär, der das Geheimnis der Wirklichkeit in unvergeßlichen Bildern zu vermitteln trachtet. Ich erwähne das Höhlengleichnis in der „Politeia”; die Eröffnungen über das Schicksal der Toten im Jenseits, die sich am Schluß des erwähnten Dialogs, aber auch des „Gorgias” und des „Phaidon” finden; die Rede des Aristophanes über den androgynen Urmenschen im „Symposion”; den das mit einer Weltseele ausgestattete All als „Abbild” ( eikón , „Ikone”) eines ewigen Urbildes deutenden Schöpfungsbericht im „Timaios”.

Der leibfeindliche, die Sinnlichkeit als pöbelhaftes, unzuverlässiges, niederträchtiges Zeug befehdende jenseitssüchtige Aristokrat und Asket lobpreist an anderer Stelle den Eros als Mittler zwischen Göttern und Menschen, als Himmelsleiter, als lebenstiftende, weltbeschwingende und geistbildende Urmacht. „Amor ist es, der uns zusammendrückt.” Das ist zwar Novalis, aber fast wörtlich sagt dies, in der Nachfolge Hesiods, der den Eros als Urgestalt philosophischen Daseins feiernde Platon durch den Mund der Priesterin Diotima, die den Sokrates in die Mysterien der geschlechtlich-übergeschlechtlichen Liebe eingeweiht habe.

Der die Poeten aus seinem Staat verbannende Philosoph hat nicht nur selbst in seiner Jugend Tragödien hervorgebracht, die verlorengegangen sind, sondern gibt sich auch in seinen Dialogen immer wieder als hinreißender Dichter zu erkennen, im „Lysis”, im „Symposion”, im „Phaidros” (aus dem Thomas Mann ganze Passagen in seine Novelle „Der Tod in Venedig” hineingearbeitet hat). Den Homer und den Hesiod tadelt der Moralist Platon zwar, weil sie „schlechte Gleichnisse gebrauchen betreffs dessen, wie beschaffen die Götter und die Heroen seien”; er empört sich darüber, daß die Dichter sich erdreisten, den Göttern Krieg, Ehebruch und Verwandlung in Tiergestalt zuzuschreiben. Ebenso hält er, wie später frühchristliche Eiferer und puritanische Protestanten, das Theaterspiel für eine bedenkliche Sache, weil zu lügenhafter Nachahmerei und aufreizender Verwandlungskunst verführend.

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