Gerd-Klaus Kaltenbrunner - Vom Geist Europas

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerd-Klaus Kaltenbrunner - Vom Geist Europas» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Vom Geist Europas: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Vom Geist Europas»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die wichtigsten Texte aus dem dreibändigen Werk «Vom Geist Europas» von Gerd-Klaus Kaltenbrunner über die geistigen Grundlagen Europas liegen nun in einer zweibändigen Neuausgabe vor. Jeder Band beinhaltet darüber hinaus einen zusätzlichen, bisher noch nicht veröffentlichten, Text!
Band 1:
Aus dem Inhalt:
•Einleitung von Magdalene S. Gmehling (NEU!)
•Apollinischer Norden
•Hesiod
•Platon
•Titus Livius
•Augustinus
•Heloise und Abaelard
•Katharina von Siena
•Pierre de Ronsard
•Johann Gottfried Herder
•Franz von Baader
•Friedrich Hölderlin
•Novalis
•Joseph Görres
•Achim von Arnim
•Joseph von Eichendorff
•Adalbert Stifter
•Juan Donoso Cortés
•Jens Peter Jacobsen
•Vilfredo Pareto
•Otokar Brezina
•Karl Wolfskehl
•Othmar Spann
•Franz Rosenzweig
•E. M. Cioran
•Nicolás Gómez Dávila
•Zur Person des Autors

Vom Geist Europas — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Vom Geist Europas», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Hesiods rhapsodische Genealogie entproletarisiert auch noch den Geringsten von uns, sogar das Kind kleiner Leute ist göttlich versippt. Hesiod aristokratisiert den Menschen, indem er ihn nicht als Erzeugnis eines Töpfers eräugt, sondern als fortzeugende Zeugung einer Mutter, als Ausgeburt und Anverwandten der Gynaikokratin Gaia. Wir müssen nur in die Frühe zurückblicken, um zu gewahren, wie sehr wir verwandt sind. Das ist Hesiods Frohbotschaft.

Den Modernen mögen seine Genealogien und Stammbäume überflüssig weitläufig und ermüdend müßig vorkommen, doch für Hellas stifteten sie ein Gemeinschaftsbewußtsein, wie es Staat und Politik nicht zuwege brachten, sondern nur der begeisterte Dichter.

Wer Hesiod einmal zu lesen begonnen hat, wird von dessen kosmogonischen Ahnentafelbildern sowenig gelangweilt sein wie ein Ikonenliebhaber von der hieratischen Monotonie der im Grunde nur ein einziges Urbild, immer neu abwandelnd, wiedergebenden Kultgemälde. Hesiods Götternamen sind wie kostbar gefaßte Edelsteine in den Text eingesetzt; das verbindet ihn mit sonst so unterschiedlichen Meistern wie dem Georgier Schota Rustaweli und dem Toskaner Dante Alighieri, die ebenfalls immer wieder perlen- und juwelengleiche Metaphern, Antithesen und Wortfiguren aneinanderreihen. Wie Zettel und Einschlag bilden genealogisch-etymologischer Prunk und epische Erzählung das Gewebe des Göttergedichts.

Aphrodite ist beileibe kein Ende, sondern nur Auftakt, Vorspiel und Übergang zu neuen hierodulischen Zeugungen und Geburten. Welch ein Gewimmel von Paarungen, von Göttersöhnen und Göttertöchtern, haarsträubend und schamlos nicht erst für christliche, gar puritanische Geister, sondern schon in der Antike, wenige Jahrhunderte nach Hesiod, nicht mehr recht verstanden, als Pornographie im Gewande der Theologie und pansexualistische Obszönität verunglimpft.

So schon von Heraklit und Xenophanes, die doch wahrlich noch ursprungnahe Denker waren. Bereits ein halbes Jahrtausend vor Christus, kaum zwei Säkula nach Hesiod empfanden einzelne Geister es unerträglich, den Göttern Geilheit, Gattung und Geburt „anzudichten”, was man nun sittenstreng richterlich dem Sänger vorwarf. Man wollte Götter ohne Unterleib, überhaupt leiblose Götter, denaturierte und depotenzierte Götter, sterile und spirituelle Götter, die ganz rein, nicht aber nackt sein sollten. Götter ohne Geschlecht, intelligible Persëitäten und ontologische Hypostasen, nicht aber generative, sich überschäumend fortpflanzende und hoheitlich zügellos über alle Satzungen bürgerlicher Wohlanständigkeit hinwegsetzende Götter.

Hingegen Hesiods überschwängliche Freude am Getümmel theogonischen Werdens! Kaum ist Aphrodite dem Schaum entstiegen, da gebiert die Nacht, die früher schon den Tag und den Äther geboren hat, im Gegenzug eine ganze Brut dunkler Gestalten: Schicksal (Moros) , Finsteres Ende (Ker) , Tadelsucht (Momos) und Tod (Thanatos) , Drangsal (Oizys) und Vergeltung (Nemesis) , aber auch Schlaf (Hypnos) und Traum (Morpheus) . Obwohl mit Erebos vermählt, bringt sie parthenogenetisch des weiteren hervor die Hesperiden („Abendtöchter”), Moiren („Lebensfadenspinnerinnen”) und weitere Wesen, die sich ihrerseits fortpflanzen: Apate („Trug”), Geras („Alter”), Philotes („Liebeslust”) und Eris („Streit”). Jeder Name emblematisches Bild, heraldische Ikone, zu langbedächtiger Betrachtung stimmendes Mandala!

Nachdem Uranos entmannt ist, gibt sich Mutter Erde ihrem anderen Sohn hin, dem Meergott Pontos. Dieser inzestuösen Verbindung entspringen weitere Kinder, darunter Thaumas (das gestaltgewordene Staunen oder Wunderbare) und der später von Poseidon etwas in den Schatten gestellte weitere Seegott Nereus , von dem es heißt, daß er untrüglich wahrspreche, und der wohl deshalb auf verborgenen Umwegen in den christlichen Heiligenkalender gelangt ist …

Mit Nereus, dessen Mutter zugleich seine Großmutter ist, wird plötzlich alles wieder heiter, sobald er sich mit der Okeanide Doris vermählt. Welch ein Bild: die fünfzig lieblichen Töchter, Nereiden oder Doriden genannt, jede mit Namen begabt! Eine Ernte holdester Ausgeburten, väterlicher- wie mütterlicherseits meerentsprungen, eine Scheune voller Mädchen, in kristallenen Wogen sich ergötzend, letzend und scherzend. Mittelmeerisches Glück, jede Welle sich in einem bezaubernden Antlitz inkarnierend, Wasser gestalthaft geballt, gauklerisch zerfließend und erneut mutwillig spielerisch sich verkörpernd in immer aufs neue entzückenden jungfräulichen Metamorphosen!

Schmeichelndes, trübeloses, schmelzendes Glitzern und Flitzen, Locken und Kosen, Dichter, Leser und Seefahrer berückend, schon Hesiod dazu verführend, daß er einundfünfzig Namen nennt, obwohl er ausdrücklich von nur fünfzig Meernymphen spricht …

Welches Schwelgen in Namen, Taufe der wassergeborenen Kinder, heiligsprechende Schaumschlägerei, überbordende Hagiasmen … Hesiod ward gegeben ein Mund, evokatorisch lobpreisend große wie zarte Dinge und Wesen zu nennen … Welch arioses Rezitativ, diese Perlenkette sinnhaltig wohlklingender Namen: Ploto , „die Schimmernde”; Eukrante , „die Wohlgeführte”; Amphitrite , „die Rauschende”; Eudore , „Schöngeschenk”; Galene , „Windstille”; Glauke , „die Blauglänzende”; Speio , „die Grottige”; Kymothoë , „die Wogenschnelle”; Halia , „Salzflut”; Eulimene , „die vom guten Hafen”; Agaue , „die Hehre”; Erato , „Sehnsuchterweckerin”; Eunike , „Schönsiegerin”; Pasitheia , „Allgöttliche”; Dynamene , „mächtig Andrängende”; Pherusa , „Bringende”; Nesaia , „Inselwohnerin”; Aktaia , „Küstenwohnerin”; Panope , „Allblickende”; Galateia , „Milchantlitz”; Hippothoë , „Stutengeschwinde”; Kymodoke , „Wellenauffangende”; Kymatolege , „Wellenbesänftigerin”; Eione , „Strandmädchen”; Glaukomene , „Blausinnige”; Pontoporeia , „Meerdurchlässige”; Polynoë , „Vielsinnige”; Lysianassa , „Lösende”; Euarne , „Schönquellende”; Menippe , „übermütiges Füllen”; Eupompe , „Wohlbegleiterin”; Pronoë , „Vorsorgliche” …

Welche Fülle der Namen, jeder eine Facette des Meeres in all seinen Anblicken, Stimmungen und Leistungen! Jeder Name der Melusinenlitanei Beschwörung und Entzücken, Muschelmusik und Mannesrausch, nicht erst den gelehrten Antiquar bezaubernd, sondern von jeher griechischen Ohren liturgischer Wohlklang, apostrophischer Schmuck und Arznei halb hypnotisierender, halb aufreizender Harmonien. Goethes „Klassische Walpurgisnacht” im zweiten Teil des „Faust”, Claude Debussys von Mallarmé inspiriertes Orchesterwerk „L’après-midi d’un Faune” und noch Saint-John Perses „Amers” sind Widerhall der maritimen Apotheose Hesiods, der nichts götterleer sich vorstellen, nichts Gottverlassenes schauen kann, wohin immer er blickt. Von Azimut zu Azimut, vom Nadir zum Zenit, ist alles göttervoll, erfüllt von Göttergeburten, von göttlichen Scharen bevölkert, verwaltet und verherrlicht.

Mit Hesiod zu beginnen heißt, kein Ende finden zu können. Nicht einmal ein knappes Drittel seiner „Theogonie” habe ich zusammenraffend vorgestellt. Auch die Nereiden sind noch ursprungsnahe Weltenfrühlingswesen. Auf Uranos folgt Kronos, aber auch Kronos wird gestürzt durch seinen eigenen Sohn, der dann die Weltherrschaft antritt: Zeus. Welche Wendepunkte habe ich noch gar nicht berührt: Titanenkampf; Prometheus’ Opfertrug, Feuerraub, Bestrafung und Erhöhung; Pandoras verhängnisvolles Erscheinen; Atlas’ Weltenlast und Herakles’ Taten; die Hierogamien des Zeus mit Metis, Themis, Eurynome, Demeter, Mnemosyne und schließlich Hera. Wieviel wäre noch nachzutragen: Hesiods Unterwelt, seine Hymne auf Hekate, seine Nennung der Okeaniden, seine Schilderung des mit weltuntergangsähnlichen Verwüstungen einhergehenden Höllensturzes von Typhoeus, die Geburt der Athene, der Chariten und der Musen, des Hephaistos und der Persephone, der Zwillinge Apollon und Artemis … Aber sogar dann wäre ich noch nicht am Ende, denn es blieben noch die „Werke und Tage”, sein zweites großes Gedicht, wiederzugeben: die ausführlichere Fassung des Prometheus-, Epimetheus- und Pandora-Mythos, die Lehre von den fünf Weltaltern, das Hohelied der Gerechtigkeit und Arbeit, Hesiods Vorwegnahme des benediktinischen Imperativs „Bete und arbeite!”, seine Hausväterratschläge und Bauernkalenderweistümer … Hesiod und kein Ende; Hesiod, von dem Goethe rühmend sagt, daß bei ihm „Poesie, Religion und Philosophie ganz in eins zusammenfallen” … Hesiod, der Überlieferer der einzigen ganz erhaltenen mythischen Weltenstehungslehre der Griechen, die eine wahre Urgnosis darstellt …

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Vom Geist Europas»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Vom Geist Europas» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Vom Geist Europas»

Обсуждение, отзывы о книге «Vom Geist Europas» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x