Hans Ostwald - Das Zillebuch

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Es ist selbstverständlich, dass sich dies Zillebuch nicht mit kunstwissenschaftlichen oder kunsttechnischen Betrachtungen abgibt, sondern vor allem der Persönlichkeit des Künstlers gerecht zu werden versucht.
Seine Bedeutung in der Kunst steht fest. Sie ist offiziell von seinen Kollegen durch seine Berufung in die Akademie der Künste anerkannt worden.
Auch in diesem Buch wird hier und da auf einige wichtige Seiten seines Schaffens eingegangen werden. Es soll eine Darstellung seines Gesamtwerkes werden. Das Wesentliche aber ist der Mensch, der aus seinen Werken und aus seinem Wirken zu uns spricht.
Zille ist immer ein ganzer Mensch gewesen. Als seine ersten Zeichnungen aus dem Volke in den humoristischen Zeitschriften auftauchten, um 1900 herum, empfanden alle Leser, dass hier eine durchaus besondere und bedeutende Persönlichkeit sich äußerte. Eine eigenartige, persönliche Auffassung sprach aus dem kräftigen Strich der Darstellung, die eine ebenso geschulte wie eigenwillige Hand erkennen ließ. Das Dargestellte aber selbst: Volk, elendes, gedrücktes Volk, das sich trotz allem den Humor nicht nehmen ließ, das mit Lachen gegen den Druck und gegen seine kümmerliche Lebenshaltung aufbegehrte.
Zille wurde ein Programm.

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Das letztemal kostete er vom Kognak beim Sommerfest im Lunapark, wo er auch als Preisrichter seines Amtes waltete. »Feine französische Marke! Aber ich nahm nur ein paar Tropfen auf die Zunge – das brannte im ganzen Körper wie Feuer! Das war richtiges Feuer!«

Und abermals beginnt das Betteln um Autogramme und das Quälen um Begutachtung. Da gelingt es ihm, dessen Augen rot umrandet sind von der Anstrengung und Übermüdung, durch einen Seitenausgang hinaus zu kommen. Er zieht seinen alten verwetterten Hut in die faltige Stirn und lässt sich müden Ganges zum wartenden Auto geleiten.

Im Wagen atmet er wieder auf – und hat einen neuen Einfall:

»Also das Bild, wo die Masken alle nachts in ein Hotel wollen, und wo der Ober aus dem Fenster ruft: »Alles besetzt!« – das paßt doch auch auf den Zilleball! ... Da, sehen Sie mal, wie die Pärchen – seid umschlungen Millionen! – dahinziehen!«

Und ein fröhliches Lächeln umspielt seine väterlichen Augen.

Oft regt sich Zille über die unzureichenden Darbietungen und Einrichtungen beim Zilleball 1929 auf:

»Das sollte ein Volksfest sein! Ein richtiges Volksfest! Sie machen aber eine Schampagnerpropaganda draus. –

Ein Laubenfest sollte es diesmal werden. Was machen sie?

Eine Ruine von einer Bude setzen sie in die Mitte vom Saal. Verschiedene Gäste machten sich darüber lustig und kletterten rauf. Ringsum die Reste von früheren Dekorationen. Nichts Neues gemalt. Keine Musik im Saal. Bloß auf der Galerie. Ein Haufen Leierkasten in dem unteren Umgang. Kein Ton von der Ballmusik war unten im Saal richtig zu verstehen. Kein Paar konnte darnach tanzen.

Na, es ging auch nicht: der Tanzboden war ganz rau – nicht mal gewachst!

*

Und die Tische, wo ich zwischen saß, nannten sie Zilletische.

Alle tranken Champagner.

Mich aber ließen sie stundenlang auf meinen Brunnen warten.

Wasser? Daran ist doch nichts zu verdienen ...

Der Schampagner wurde sicher auf den ›Zilletisch‹ verrechnet.

Ich habe keinen Tropfen getrunken.

Ja – von den paar Pfennigen, die man bekommt, da hat man bloß den Grünspan ...«

*

»Beim Rundgang sah ich alle die Leierkastenmänner. Na, die armen Luders werden ja genug Geld von den Tanzenden bekommen haben.

Bei einem saß ein Affe auf dem Kasten. Der musste immer grüßen, wenn der Mann an der Kette zupfte.

Der Affe sah erstaunt in die Menschenmassen, in den Dunst und den Trubel – mit ganz überwissenden Augen. Der dachte gewiss:

›Is det 'ne Afferei!‹«

Zille und seine Modelle

Bezeichnend für den Menschen und für den Künstler ist seine Stellung zu seinen Modellen. Künstler, die wie Zille das Volk schildern wollen, müssen ganz in der Seele des Volkes aufgehen, dürfen seine Eigentümlichkeiten nicht von außen wie eine ethnographische Merkwürdigkeit betrachten. Sondern sie müssen mit dem Volke empfinden, müssen alles mit ihm miterleben, müssen mit ihm leiden und jammern, mit ihm aufbegehren und drohen, sich mit ihm freuen und mit ihm lachen.

Das hat Zille denn auch Zeit seines Lebens getan.

Er ist jahrzehntelang »ein Knecht des Kapitals« gewesen, hat sich immer als Proletarier gefühlt. Aus dieser seelischen Einstellung zur Umwelt ist er nie herausgewachsen. Vielleicht war es für ihn eine innere Begrenztheit. Er hatte in gewissem Sinne keine Entwicklung. Aber umso fruchtbarer machte ihn das auf seinem eigensten Gebiet, auf dem Gebiet dessen, was wir unter Zillekunst verstehen.

Seine Gestalten, seine proletarischen Männer und Frauen, seine kessen und seine rhachitischen Zillekinder leben aus dem Innern heraus. Sie sind nicht nur abgezeichnet. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes in tiefster Seele erlebt. Sie haben in jedem Strich alles das, was ein überarbeiteter Mann, eine abgehetzte, verhärmte Frau, ein verschnapstes Wesen, ein verkümmertes Unglückskind empfinden und erleben.

Dies haben sicher alle seine vielen Modelle aus dem Volke empfunden, die ihm freiwillig oder unfreiwillig Modell gestanden haben. Er stand sich immer gut mit ihnen. Und auch sie standen gut mit ihm. Er gehörte zu den wenigen Künstlern, bei dem das Volk gewissermaßen roch, dass er zu ihnen gehörte. Dennoch weiß auch Zille von manchem unfreundlichen Erlebnis zu berichten und äußerte nachdenklich:

»Wenn ein Zeichner die Menschen aufs Papier bringen will, sind sie alle beleidigt, drehen den Kopf weg und schimpfen oder wollen ›einen aus dem Anzug stoßen!‹

Wenn aber ein Photograph sie auf die Platte haben will: Dann sind sie alle da und machen ein freundliches Gesicht!«

*

»Erst wollten viele von den Brüdern in den Destillen nichts von mir wissen. Sie waren höllisch misstrauisch. Ich musste sie heimlich zeichnen – hinter 'ne Zeitung oder hinter 'm Weißbierglas. Damals gab's ja noch die großen Bottiche, in die man mit'n Daumen reinfassen musste, um sie hoch zu heben. Jeder kannte seine Stelle an seinem Daumengriff. Oder ich musste heimlich unter'm Tisch rasch in't Buch skizzieren.

Aber bald freuten sie sich, wenn ich kam. Ich kaufte ja auch meistens, was auf der Theke stand – Buletten oder Rollmöpse – und teilte aus. Und denn könnt' ick ooch mal 'n Witz riskieren. Und weil mir ein Schriftsteller schon oft gesagt hatte, er würde gern mit mir mitkommen, fragte ich eines Tages in der Kneipe, ob es ihnen recht wäre, wenn ich den mitbringen würde.

›Den?‹ sagten sie vergnügt. ›Ja, bringen Se den man mal mit. Denn kann er aber seine Dreckfinger amputieren lassen. Der schreibt ja bloß über uns, um Jeld zu schinden ... Der soll man kommen!‹

Sie mussten wohl gesehen haben, dass ich 'n bisschen stutzig wurde über ihre drohenden Gebärden. Sie beruhigten mich aber wieder:

›Nee – Meister Zille – Sie können immer wiederkommen. Ihnen duhn wir nischt. Sie meinen's ja ehrlich!‹«

33 Zilletypen Eine Zusammenstellung von allerlei Bekannten Einmal hatte ich - фото 36

33. Zilletypen.

Eine Zusammenstellung von allerlei Bekannten.

Einmal hatte ich eine von den Damen, die damals in der Fischerstraße und Umgegend spazieren gingen und den Hausdienern aus der Gegend und den Schiffern von der Friedrichsgracht zärtliche Augen machten, getreu abgezeichnet und dummerweise in den »Ulk« gebracht. Als ich nun auf die Redaktion kam, sagte mir Fritz Engel, sie hätte sich beschwert. Das gäbe noch einen Mordskrawall.

Ich kriege einen Schreck und denke, das musst du gleich wieder gutmachen. Also sofort hin in ihre Stammkneipe, in die Parochialritze.

Es dauert nicht lange, kommt sie rein. Aber mit 'n Blick! – an mir vorbei.

Ich rufe sie freundlich an:

›Lise, wat is denn?‹

›Ick bin nich Ihre Lise!‹

Setzt sich und kehrt mir den Rücken zu.

Da musste ich also abzieh'n.

Als ich an einem der nächsten Tage auf die Redaktion komme, ist große Aufregung. Lise ist da und verlangt Genugtuung. Und nicht zu leise! Sie war doch gewohnt, recht schön laut zu sprechen auf der Straße.

Da nahm Franz Mehring, der damals noch lebte und mit Fritz Engel zusammen den ›Ulk‹ redigierte, einen Band von dem Witzblatt und zeigte ihn ihr:

›Sehen Sie, da is der Kaiser – der Kanzler – alle Minister und Könige. Keiner sagt was, wenn er angeulkt wird. Und nun werden Sie Krach machen wollen, wenn wir Sie veröffentlichen?‹

›Das scheniert mir, wenn ick so in de Öffentlichkeit gezogen werde! Ick bin nich für die Öffentlichkeit!‹

›Sind Sie denn überhaupt Frau Ebersdorf?‹ fragte Mehring.

›Nee – Fräulein Ebersdorf. Prostituierte! ...‹

Sie ließ sich schließlich beruhigen, diese öffentliche Dame, die nich for de Öffentlichkeit war.

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