Hans Ostwald - Das Zillebuch

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Es ist selbstverständlich, dass sich dies Zillebuch nicht mit kunstwissenschaftlichen oder kunsttechnischen Betrachtungen abgibt, sondern vor allem der Persönlichkeit des Künstlers gerecht zu werden versucht.
Seine Bedeutung in der Kunst steht fest. Sie ist offiziell von seinen Kollegen durch seine Berufung in die Akademie der Künste anerkannt worden.
Auch in diesem Buch wird hier und da auf einige wichtige Seiten seines Schaffens eingegangen werden. Es soll eine Darstellung seines Gesamtwerkes werden. Das Wesentliche aber ist der Mensch, der aus seinen Werken und aus seinem Wirken zu uns spricht.
Zille ist immer ein ganzer Mensch gewesen. Als seine ersten Zeichnungen aus dem Volke in den humoristischen Zeitschriften auftauchten, um 1900 herum, empfanden alle Leser, dass hier eine durchaus besondere und bedeutende Persönlichkeit sich äußerte. Eine eigenartige, persönliche Auffassung sprach aus dem kräftigen Strich der Darstellung, die eine ebenso geschulte wie eigenwillige Hand erkennen ließ. Das Dargestellte aber selbst: Volk, elendes, gedrücktes Volk, das sich trotz allem den Humor nicht nehmen ließ, das mit Lachen gegen den Druck und gegen seine kümmerliche Lebenshaltung aufbegehrte.
Zille wurde ein Programm.

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Sie alle wandern unentwegt an dem Tisch vorbei, an dem Zille mit einigen Freunden sitzt. Und dann Paukenschläge – Tusch – und alles ruft »Hoch Zille! Hoch Vater Zille!«

Und er erhebt sich und dankt mit freundlichem Lächeln und immerwährenden - фото 32

Und er erhebt sich und dankt mit freundlichem Lächeln und immerwährenden Verbeugungen.

Dann aber drängen sie zu Hunderten an die Balustrade und reichen ihm Postkarten, ja selbst feuchte Bierfilze, Notizblätter und auch Papierfetzen hin, die sonst zu geheimen Zwecken gebraucht werden. Unentwegt muss er unterschreiben. Immer wieder strecken sich ihre bittenden Hände hin und verlangen seinen Namenszug. Er, der schon schwach und müde auf seinem Stuhl lehnt, muss stundenlang seinen Namen malen und malen ... Immer wieder halten sie ihm

30 Annekin Annekin drück doch mal drück doch mal aufs Knöppkin Studie - фото 33

30. »Annekin, Annekin, drück doch mal, drück doch mal aufs Knöppkin!«

Studie aus einem »Ballsalon«.

Nach dem Original.

Papierwische hin. Und wenn seine Freunde die unvernünftig Bittenden abweisen wollen und schreien: »Nun ist's genug!« Dann nimmt er immer wieder seinen Bleistift und schreibt geduldig: Heinrich Zille ...

Die Kapelle spielt brausend den Rixdorfer: »Uff den Sonntag freu ick mir!« Und dann: »Im Grunewald, im Grunewald is Holzauktion«. Und: »Durch Berlin fließt immer noch die Spree!«

*

In einer Tanzpause – der große Mittelraum ist fast leer – kommt ein Mann in Arbeiterkleidung, eine emaillierte Kaffeekanne und einen Frühstückspacken in Zeitungspapier in der Hand. Aufatmend lässt er sich auf den Rand des Podiums nieder, wickelt das Päckchen aus – nimmt eine Stulle und isst – und nimmt einen Schluck aus der Kaffeekanne: ganz wie ein Straßen- oder Bauarbeiter, der seine Frühstückspause macht.

Einige Herumstehende aber durchschauen, dass er auch nur ein Ballbesucher ist, der seine Frühstückspause mimt. Im Nu haben sie sein Päckchen geplündert – einer bricht dem andern ein Stück von dem Butterbrot ab – die Kanne wandert von Mund zu Mund: eine große vergnügte Menge umgibt den frühstückenden Arbeiter, mit dem auch sie gemeinsame Sache machen.

Alle die Besucher des Zilleballes machen gemeinsame Sache, sind einig in dem Willen und in dem Bewusstsein, sich harmonisch und auf dem Boden eines gemütvollen, lustigen und verständigen Berlinertums zu unterhalten und ein ungezwungenes Fest zu genießen. Wer glaubt, das Berlinertum müsse sich hier roh und ordinär äußern, der irrt im Wesentlichen. Hier offenbart sich der Berliner als durchaus gar nicht übelnehmerisch, als Liebhaber eines freudigen familiären Humors, als vielleicht nicht immer hoffähig aber »hof«-lustig. Ab und zu ist er auch mal derb. An der Rutschbahn freut er sich juchzend über das, was Mädchen sonst nicht zeigen, aber was sie hier nicht verstecken. Wer auf den Treppen hübschen Mädchen begegnet oder an dem sie vorbeigehen, während er mit fideler Gesellschaft am Tisch sitzt, beweist ihnen eine handgreifliche Huldigung, indem er sie auf den Teil des Rückens klatscht, wo er »anfängt schön zu werden«.

Der Begleiter des schönen Mädchens rächt sich sofort, indem er bei der Frau dessen, der zuerst »klatschte«, den Klatsch wiederholt oder auch nur drohend-gutmütig sagt:

»Det mach man in Zukunft bloß bei deiner Ollen! Sonst fühlt sich die zurückgesetzt!«

Und damit ist alles ausgeglichen. Der Krach, wegen dessen der Berliner so verschrien ist, wird vergeblich auf solchen Festen gesucht. Die Weltstadt hat längst den Berliner, und besonders die mittleren Schichten, die den Zilleball bevölkern, zur Toleranz und Nachsicht erzogen. Eine gemeinsame Fröhlichkeit überbrückt alles.

Und Frauen, denen man ansieht, dass sie keine handgreiflichen Späße verstehen, werden nicht angetastet. Der Berliner hat dafür einen feinen Geruch. Er fragt wohl eine einzelne Herumschweifende:

»Na, Kleene – suchste mir oder mich?«

»Nee, meinen Bruder suche ich!«

»Wird ein schöner Bruder sein!« meint er lächelnd. »Soll ich suchen helfen?«

Wenn sie aber ihn merken lässt, dass sie allein bleiben will, biegt er abseits – fragt vielleicht eine andere »Zillejöhre«.

»Biste schon vergeben?«

31 Berlinerin in der Knospe Studie aus den neunziger Jahren Nach dem bunten - фото 34

31. Berlinerin in der Knospe.

Studie aus den neunziger Jahren.

Nach dem bunten Original zum 1. Mal veröffentlicht.

Und ist dann froh, wenn sie ihm nach einem prüfenden Blick mit zum Tisch seiner »Klique« folgt und ärgert sich höchstens, dass sie zuwenig Wein trinkt, die Hand aufs Glas hält, wenn er zugießen will, sich heimlich Essen bestellt und es selbst bezahlt – – wie das jetzt die Berlinerinnen machen, die »sich nicht verpflichten wollen« – und die schließlich auch meistens allein nach Hause gehen – und unterwegs in der Untergrund- oder in der Stadtbahn dann auf die echten Zillefamilien stoßen, die von ihren Vereinsfesten nach Hause kommen: mit gewonnenen Aluminiumkochtöpfen und anderen Töpfen für nächtliche Zwecke, mit Porzellankannen, Würsten, Kaffeemühlen und anderen nützlichen Gegenständen, die ihr ganzes Glück auszumachen scheinen ...

Zille aber lässt um diese Zeit im Ballsaal müde den Bleistift sinken:

»Nu jeht's nicht mehr!«

Die meisten, die ihn quälen, enteilen zum Tanz. Eine dichte Welle von Tanzpaaren, bunt durcheinander, wirbelt um die Musikantenbühne herum. Und Zille, der schon die Freude am Fest verloren zu haben schien, sieht nochmals freudig hinein in diesen Trubel. Als aber wieder der Bettel um Autogramme anfängt, schüttelt er den Kopf:

32 Bedaure alles besetzt Stimmungsbild aus der Nachbarschaft des - фото 35

32. »Bedaure – alles besetzt!«

Stimmungsbild aus der Nachbarschaft des Zilleballes.

Nach dem Original.

»Nee – nu ist's genug...!« Und leise sagt er zu seinem Nachbar: »Wenn ich für jedes Autogramm 'ne Mark kriegen würde, hätte ich vielleicht mehr, als wie ich so dafür kriege, dass se mit meinem Namen krebsen gehen ...«

Man will ihm das nicht glauben. Neidische meinen, er werde reich durch den Zilleball. Aber er bekommt vielleicht für alle die wochenlangen Scherereien und Belästigungen – schon monatelang vorher quälen sie ihn um Freikarten, und muss er Ratschläge für die Ausstattung und Propaganda erteilen – nun, er wird höchstens einen Monatslohn eines Angestellten bekommen.

»Ja, von die Arbeit wird man nich reich! Bloß, wenn man den Profit zieht von der Arbeit anderer ...«

Und dann wollen noch Unzählige von ihm hören, ob sie »echt« sind, ob er sie für wirkliche Zillekinder halte.

Väterlich gibt er manchem ein gutes Wort und sieht manch Mädchen freundlich an. Schließlich muss er noch die Prämiierung der besten Zilletypen überwachen oder gutheißen. Und nur ab und zu einen Schluck aus der Pulle. Aber nicht aus 'ne Sektpulle oder aus der Kognakflasche. Nein, schon seit einem Jahr begnügt er sich mit Fachinger Wasser oder einem andern Brunnen und kühlt seinen heißen Körper, der zu glühen scheint im Lärm des Balles, in der lauten Jazzmusik, dem Gesang und Gekreisch und Gejohle und dem Gedudel mehrerer Leierkasten der Fröhlichen und im heißen Dunst, der von den Tausenden von Tanzenden aufsteigt.

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