Über die allgemeine Suchfunktion können Sie mithilfe von Schlagwörtern gezielt nach Apps suchen (siehe Abbildung 1.12).
Abbildung 1.12: Allgemeine Suchfunktion
Beim Aufruf von Nachrichten über das Benachrichtigungsicon können Sie sich diese nach Datum, Typ oder Priorität sortiert anzeigen lassen (siehe Abbildung 1.13). Welche Arten von Benachrichtigungen bei Anwendern eingehen, wird im Customizing definiert. Die Funktion kann beispielsweise für die Freigabe von Bestellungen genutzt werden: Die zuständigen Personen erhalten in diesem Fall eine Nachricht, sobald eine Bestellung freizugeben ist. Zusätzlich zum Customizing sind die Benachrichtigungen in den Einstellungen des Benutzers zu aktivieren.
Abbildung 1.13: Benachrichtigungen im Launchpad
Die Startseite bietet außerdem eine vereinfachte Möglichkeit, Kataloge und Apps aufzurufen. Hierzu klicken Sie auf den Button
, der sich auf dem Launchpad oben in der Mitte befindet (siehe Abbildung 1.11). Selektieren Sie dann die Option Meine Startseite wie in Abbildung 1.14.
Abbildung 1.14: Fiori-Startseite – Kataloge und Apps
Daraufhin öffnen sich die Kataloge mit den entsprechenden Apps. Abbildung 1.15 zeigt beispielhaft den Stammdatenkatalog mit den Apps zur Bearbeitung von Finance- und Controllingstammdaten.
Abbildung 1.15: Fiori-Startseite – Katalog »Stammdaten« und Apps
Das OK-Code-Feld in Fiori
Beim Arbeiten mit Fiori besteht die Möglichkeit, das bekannte OK-Code-Feld einzublenden, um mit Transaktionscodes zu navigieren. Hierzu öffnen Sie eine beliebige App, die einen Aufruf des Menüpunkts Mehr erlaubt, z.B. »Kostenarten verwalten« (siehe Abbildung 1.16). Über GUI-Aktionen und -Einstellungen • Einstellungen öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem Sie über den Reiter Interaktionsdesign die Anzeige des OK-Code-Feldes aktivieren (siehe Abbildung 1.17).
Abbildung 1.16: Aufruf der GUI-Einstellungen
Abbildung 1.17: Einblenden des OK-Code-Feldes in Fiori
Abbildung 1.18 zeigt das Ergebnis der Aktion.
Abbildung 1.18: Eingeblendetes OK-Code-Feld in Fiori
Das Einblenden ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Sie Funktionen nutzen wollen, die noch nicht über SAP Fiori, sondern ausschließlich über SAP GUI aufrufbar sind (z.B. für Key-User).
Detailliertere Informationen zum SAP Fiori Launchpad finden Sie im SAP Help Portal, beispielsweise unter folgendem Link:
https://help.sap.com/viewer/a7b390faab1140c087b8926571e942b7/7.4.21/en-US/f951b50a07ce41deb08ced62711fe8b5.html
SAP NetWeaver Business Client (NWBC)
Der Business Client ist eine Integrationsplattform von SAP, die über den Desktop aufgerufen wird. Sie erlaubt Endanwendern ein paralleles Arbeiten mit SAP-GUI-basierten Transaktionen, Portalanwendungen und neuen Applikationen wie beispielsweise Fiori. Es ist zudem möglich, bereits existierende browserbasierte Applikationen von SAP zu integrieren.
2 SAP S/4HANA und wichtige Innovationen für das Controlling
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den neuen Datenstrukturen von S/4HANA im Finanzwesen und Controlling. Die Basis bildet das Universal Journal. Darüber hinaus werden wichtige Neuerungen in S/4HANA thematisiert, so beispielsweise die Möglichkeit, Währungen fortzuschreiben, Ledger und das Material-Ledger zu nutzen sowie Buchungsperioden zu verwalten. Am Ende des Kapitels gehe ich auf zukünftige Trends ein.
2.1 Vereinfachte Datenstrukturen
In der Vergangenheit waren in »klassischen« SAP-Systemen, die nicht über S/4HANA-Funktionalitäten verfügen, und sind auch heute noch viele verschiedene Datenbanktabellen im Einsatz, die diverse Informationen aus der Finanzbuchhaltung und dem Controlling sowie aus weiteren eingesetzten Modulen speichern. Im Rahmen von Monats- und Jahresabschlussaktivitäten geht es regelmäßig darum, diese in Tabellen erfassten Informationen zu vergleichen und abzustimmen. Ziel ist es, möglichst redundanzfreie Auswertungen erstellen und analysieren zu können, die aussagekräftig für das Management und wichtige Entscheidungsträger im Unternehmen sind. Sehr oft kommen für Auswertungszwecke Data Warehouses (z.B. BW/BI-Systeme) oder andere externe Reportingtools zum Einsatz.
Abbildung 2.1 verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen den Abstimmaktivitäten der diversen Controlling- und Finanzbuchhaltungsmodule, die in einem »klassischen« SAP-System erforderlich sind.
Abbildung 2.1: Abstimmaktivitäten in der Fibu und im Controlling ohne S/4HANA
S/4HANA weist den Weg zur Vereinfachung der soeben erläuterten Datenstrukturen und der zugrunde liegenden Prozesse.
Mit der Entwicklung der In-Memory-Technologie konnte die SAP die Idee des Universal Journals umsetzen. Die In-Memory-Technologie von HANA-Datenbanken erlaubt schnelle Datenanalysen und die Aggregation großer Datenmengen in kurzer Zeit. Es ist nicht erforderlich, Daten zu replizieren. Daten können mit einem einfachen Extraktor ins Business Warehouse (BW) übertragen werden, sofern dieses bereits vorhanden ist.
Das Universal Journal bildet hierzu die Basis. Es handelt sich dabei um eine Tabelle mit dem Namen »ACDOCA«, die bei Istbuchungen sämtliche Informationen aus der Finanzbuchhaltung und dem Controlling speichert. Sie beinhaltet außerdem Feldinformationen aus der Anlagenbuchhaltung und dem Material-Ledger. Das Universal Journal ist seit der Version S/4HANA Finance 1503 verfügbar.
Informationen, die bisher in verschiedenen Tabellen und Belegen abgelegt waren, werden nun zentral in dieser einen Tabelle gesammelt. Dies bedeutet konkret, dass fast alle Daten einer Buchung in nur einer Zeile des Universal Journals fortgeschrieben werden (siehe Abbildung 2.2).
Abbildung 2.2: Prinzip des Universal Journals – Tabelle ACDOCA
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