Doris Bender-Diebels - Der Mantel der Vergangenheit

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1943 Harry Molter, ein junger Landwirt in Düsseldorf, wird wegen der «Schwarzschlachtung» einer Sau denunziert und von der Gestapo verhaftet. Der Gestapo-Offizier Richard Augsburger stellt ihn vor die Wahl: Gefängnis oder Ostfront. 1951 Auf dem Speicher ihres Wohnhauses bemerkt die zehnjährige Rosa eine düstere Gestalt. Harry Molter! Nach einer langen Odyssee zwischen Front, Lazarett und Irrenanstalt, psychisch nahezu gebrochen, lebt er obdachlos in den Trümmern Düsseldorfs. Seine Frau und seine Kinder sind verschollen. Die langsam wachsende ungleiche Freundschaft mit dem Mädchen entfacht einen neuen Lebenswillen. Doch auch Augsburger lebt unentdeckt und unter falscher Identität in den Trümmern. Der Nazi müsste wissen, wo sich Harrys Familie befindet. Wird Harry ihn zum Sprechen bringen?

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Stefan gab ihr das Buch. Sie blätterte darin herum. Es war Mitgliedsbuch und Personalausweis in einem. Wieso lag ein rotes Parteibuch im Trümmerhof? Vor einigen Tagen war sie mit Stefan und Walter noch dort gewesen, aber da hatte kein Buch gelegen, der leuchtend rote Einband mit Adler und Hakenkreuz wäre ihnen aufgefallen.

»Mensch, das ist ja wahnsinnig. Das gehörte einem Herrn Richard Augsburger. Guckt mal, ein Foto von dem ist da drin, mit Hakenkreuz an der Jacke. Der sieht jung aus. Das Buch ist von 1932.«

»Wir haben noch etwas gefunden, den Knopf hier. Da steht auch was drauf: M O T Z.«

Rosa legte den Knopf in ihre Handfläche, so dass die anderen ihn sehen konnten.

»Das ist doch ein Knopf von einem Soldatenmantel«, erklärte Walter. Er kannte solche Knöpfe vom alten Mantel seines Vaters. »Verkauft ihr mir das Parteibuch? Ich sammle so was.«

Rosa schüttelte den Kopf. »Das Buch brauchen wir noch. Das ist nämlich wichtig. Der Mann auf dem Foto sieht so ähnlich aus wie der Gelbe, der ist nur älter als der auf dem Foto und hat einen gelben Pferdeschwanz.«

»Hä? Der Gelbe? Wer ist das denn? Erzählt mal.«

Rita war gespannt. Was hatten denn die beiden Kleinen mit einem Mann mit langen gelben Haaren zu tun? Sie wusste, dass Rosa und Esther manches Mal fantastische Geschichten erzählten über fremde Leute, die ihnen verdächtig vorkamen. Dann beobachteten sie die Person und sammelten sogenannte Beweise dafür, dass ein Verbrechen, wie sie es nannten, im Gange war. Die Geschichten wirkten oft übertrieben. Dumme Kindergeschichten, also kaum zu glauben. Aber das rote Buch lag in ihrer Hand, und das bewies, dass es diesmal keine Fantasien der beiden waren.

Stefan sah sich das Buch noch einmal an. »Rosa, was macht denn der sogenannte Gelbe im Trümmerkeller?«

Rosa zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht. Der sucht was. Ich habe da auch schon Silberlöffel gefunden«, erklärte sie.

Walter griff nun zu dem Büchlein. »Und wo habt ihr den Gelben sonst noch gesehen?«

»Im Trümmerhof, aber der Mann geht immer zur Gilbachstraße raus, klettert hinten vom Hof über die Steine, die da herumliegen und läuft raus auf die große Wiese hinter dem Gestrüpp.«

»Wenn euer Gelber wirklich ein Nazi gewesen ist und hier wohnte und nun zur Gilbach hinaus schleicht, dann könntet ihr doch mal herausfinden, ob der jetzt dort in der Gegend wohnt. Ihr müsst aber vorsichtig sein. Kapiert? Der kann gefährlich sein. Wer weiß, was der sucht?«

Stefan hatte schon einiges über die Nationalsozialisten gehört und gelesen. Manchmal erzählte sogar sein Vater davon, jedoch nicht gern. Es hieß immer nur, die Nazis seien scharfe Hunde gewesen und hätten mit jedem, der den Mund aufmachte, kurzen Prozess gemacht. Oder es hieß, das war die schlimme Zeit. Allerdings lebte sein Vater doch auch in dieser Zeit. Er spürte, dass niemand etwas Genaues sagen wollte. Daraus schloss er, ohne es wirklich zu verstehen, dass von einem Typen wie dem Mann mit den gelben Haaren eine Gefahr ausgehen musste.

Er redete weiter zu den Mädchen: »Ein Nazi, der sich im Keller seines ehemaligen Wohnhauses herumtreibt, könnte etwas suchen, was er in der Kriegszeit dort versteckte. Vielleicht auch Waffen. Dieser Keller ist ja als Unterkunft sogar noch fast bewohnbar, wenn man sonst kein Dach über dem Kopf hat, so wie einige andere im Viertel auch. Also Vorsicht, verstanden, ihr Dötze?«

»Ja, ja … wir sind ja keine kleinen Kinder mehr, schon gar keine Dötze«, fauchte Rosa zurück. »Krieg dich wieder ein, ich habe es ja nicht böse gemeint«, entschuldigte sich Stefan.

»Wenn der Gelbe uns was tun will, rufen wir euch. Wir sind vorsichtig, versprochen. Aber nichts den Eltern sagen! Wir müssen jetzt auch gehen. Tschühüüs!«

Rosa nahm das rote Buch und den Knopf, und die Mädchen gingen die Straße hinunter, setzten sich auf die hohe Bordsteinkante, die den Fahrweg säumte. Das war der Treffpunkt für die jüngeren Mädchen der Nachbarschaft. Sie packten ihre Glanzbilder aus und saßen nicht lange dort, als auch Brunhilde und ihre Kusine sich mit ihren Bildern dazu gesellten. Das Tauschgeschäft konnte beginnen.

Rita und die beiden Jungen standen noch eine Weile zusammen und sprachen über die Kinder und ihren Fund.

»Lasst uns mal ein Auge auf die beiden haben. Wer weiß, was das für ein Typ ist, dieser Gelbe«, schlug Rita vor. Unsere Eltern müssten auch Bescheid wissen. Was meint ihr?«

Die beiden Jungs stimmten ihr zu. Wirst du es deinen Eltern sagen?«

»Ja, aber erst werde ich heute Abend mit Esther noch mal darüber sprechen«, entgegnete Rita. Ich muss gleich zum Turnen. Also, macht’s gut. Treffen wir uns Samstag im Trümmerkeller um drei? Ich bringe was zu Trinken mit.«

»Auch was für Männer oder mehr so ein Mädchengebräu?« Walter sah Stefan an, und beide lachten.

»Lasst euch überraschen, ihr harten Kerle«, frotzelte Rita. Walter allerdings warf sie eine Kusshand zu.

5

Düsseldorf, April 1951

Er torkelte durch Bilk. Trübe Gedanken verführten zum Trinken, wie so oft schon. Für billigen Fusel reichte sein Geld gerade noch, die paar Kröten, die er durch Hilfstätigkeiten im Obdachlosenasyl verdiente.

Am Erftplatz traf er vier Kumpane. Einige Stunden standen sie zusammen und tranken.

»Was ist eigentlich mit deiner Hand passiert, Horst? Krieg oder was?«, fragte er den Mann neben sich, den er bereits von solchen Trinkgelagen kannte.

»Natürlich Krieg, wovon sonst?«, antwortete dieser und blickte auf den Stumpf, an dem ehemals seine linke Hand gewesen war.

»Amerikanischer Granatsplitter. Aber die Nationalität der Waffen ist ja scheißegal, das Resultat immer das Gleiche.«

Mit seinen dreißig Jahren der jüngste auf dem Platz, fand er als einhändiger Dachdecker keine Arbeit mehr. Jetzt bekam er nur eine niedrige Rente als Kriegsversehrter. Gott sei Dank arbeitete sein Bruder als Maurer, und der steckte ihm regelmäßig etwas Geld zu. Mit diesen kleinen aber wiederkehrenden monatlichen Almosen war er reich im Vergleich zu den drei anderen. Sie lebten ebenfalls ohne festen Wohnsitz, ohne Familie.

Daraus ergaben sich auch die Themen, über die sie sprachen. Essen, Schlafen, Sicherheit. Das, was für sie am Nächsten lag. Selbst im Obdachlosenasyl gab es keine Gewähr vor Kleiderklau. Manchmal konnte die Decke, die man am Morgen zurückließ, um sie nicht durch die Stadt schleppen zu müssen, nicht mehr aufgefunden werden. Es ging nur ums Überleben. Über Politik schwiegen sie. Das konnte leicht zu Streit und Gewalt führen. Einen weiteren Tag zu überstehen, das war wichtig. Dafür brauchte man seine Energie.

Der Schnaps, den sie sich herumreichten, war bald ausgetrunken, und der Mann fühlte sich nur noch müde. Er verabschiedete sich von seinen Zechgenossen. Er benötigte eine Schlafmöglichkeit nicht weit von hier, weil das Laufen sehr beschwerlich war. Mit dem schmerzenden Fuß konnte er nicht bis zur Unterkunft in der Stadtmitte gehen. Tags zuvor trat er in der Altstadt in einen rostigen Nagel, die dünn gelaufenen Sohlen seiner Schuhe boten keinerlei Schutz. Der Nagel bohrte sich in den Ballen, drang tief ein, und die Wunde entzündete sich sofort. Er sah sich um, kannte sich in diesem Bezirk ja aus. Früher, vor dem Krieg, fuhr er oft von Hamm durch das Hafenviertel mit dem Rad zur Altstadt. Im Trümmerhaus Neckarstraße 11 konnte er in den letzten Monaten auch schon mehrmals übernachten. Die alten Matratzen und Lumpen im zweiten Kellerraum würden bestimmt noch dort sein.

Er humpelte zum Eingang und trat in den Trümmerhof. Ein strenger Geruch wehte ihm entgegen. Als er über die Stufen hinab in den Keller gestiegen und die nach Urin stinkende Matratze vor sich liegen sah, wurde ihm trotz der Wirkung des Alkohols bewusst, wie tief er mittlerweile gesunken war.

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