Nataly von Eschstruth - Polnisch Blut - erster Band

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Die junge, schöne deutsche Gräfin Xenia verachtet die Polen. Der polnische Graf und Sänger Janek Proczna wiederum verachtet die Arroganz der deutschen Aristokratie und verspottet sie mit seinem Künstlertum. Dadurch hat er am preußischen Hof einen schweren Stand und hat sich so mancher gegen ihn gerichteter Intrigen zu erwehren. Der erste Teil des zweibändigen Romans beginnt mit einer Beschreibung der Verhältnisse und Erfahrungen der Elterngeneration um dann mehr und mehr die Kinder ins Zentrum zu stellen, die aus ebendiesen Verhältnissen geboren wurden und mit ihnen zurechtzukommen und sich darüber zu erheben haben, allen voran die schöne Xenia. Ein spannender, und äußerst unterhaltsamer Roman über das deutsch-polnische Verhältnis im späten 19. Jahrhundert –und nicht zuletzt darüber, wie die Liebe alle Widerstände letztendlich zu überwinden vermag.-

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Ruhelos auf und nieder schritt der Erbherr von Proczna, sein Fuss weckte ein Echo an dem hochgewölbten Plafond und knarrte leise auf dem breitfugigen Parquet, er war allein mit seinen Gedanken.

Auf ihn nieder schauten die Augen seiner Voreltern, unheimlich, lebendig in diesem Zwielicht, ernste, stolze Gesichter.

Sie ähnelten sich Alle, die Reichsgrafen von Dynar. Das waren dieselben grossen, strengblickenden Augen unter hochgewölbten Brauen, dieselbe kluge Stirn, über welche echt deutsche Haare fielen, blond, oft rötlich blond, bei den Frauen ein Heiligenschein von Gold.

Hohe, majestätische Gestalten, gleichviel ob in Rüstung, Ordensmantel, farbigem Tressenkleid oder gesticktem Uniformkragen, sie trugen sämtlich das Haupt hoch erhoben auf den breiten Schultern, sie neigten die Mundwinkel ebenso hochmütig unter der Allongeperrücke, wie unter dem form- und zwanglosen Jägerhut, eine kalte, fast starre Ruhe lag über den sämtlichen Gesichtern, kühl wie die Perlen und Diamanten auf dem Hals, kühl bis in die Adern hinein, welche sich wie kleine, gar leicht anschwellende Schlangen über die weissen Stirnen ringelten.

Stumm, mitleidslos starrten die Augen hernieder auf das bleiche Gesicht des Letzten ihres Stammes, auf dessen Haupt der Kummer schon früh seine weissen Flocken gestreut.

Der Blick Gustav Adolfs schweifte forschend von Angesicht zu Angesicht.

Er war in den Kreis dieser regungslos feierlichen Gestalten getreten, um eine der schönen Ahnfrauen zu bitten, Patin bei seinem einsamen, verlassenen Kind zu werden.

Welche soll er wählen?

Er hat keine andere Gesellschaft auf Proczna als diese steifgeputzten, längst in Staub und Asche zerfallenen Leute. Wer möchte wohl aus der grossen, bunten Welt in die verschneite Einsamkeit herauskommen, um eines menschenscheuen Witwers Kind über die Taufe zu halten? Er besass keine Verwandten. Und die Familie seines süssen, verklärten Weibes wohnte weit entfernt, zur Zeit sogar im Süden; da war kein Einziger, der hätte kommen können und mögen — war es doch selbst für den alten Pastor der nächsten Stadt ein opfermutiges Werk der Liebe, einen halben Tag lang durch Schnee und Eis zu fahren, um über das Köpfchen eines Säuglings den Segen zu sprechen.

So blieb ihm keine Wahl, er musste sich eine Gesellschaft aus alten, alten Zeiten laden, mit Reifrock und Schönpflästerchen, in klirrender Rüstung und schmuckem Höflingskleid. Die stiegen mit steifer Würde aus ihren dunklen Rahmen, schlossen den Kreis um das Taufbecken, an dessen Rande sie einst selber in Fleisch und Blut gestanden, und neigten sich mit flüsterndem Weihegruss über das letzte zarte Reis, welches dem alten Stamm entsprossen.

Welche aber von all diesen ernsten, lächelnden, trauernden und triumphierenden Frauen soll seinem Töchterchen den Namen geben?

Gustav Adolph schaut sinnend zu dem Bilde empor, vor welchem er just steht. „Victoria Charlotte, vermählt mit dem regierenden Grafen zu Düsterburg und Ellersheyde — 1607 — † 1660 —“ besagte die Silberplatte.

Hochtoupiertes Haar mit breitem Diadem ... grosse, wundervolle Augen, ... aber um die Mundwinkel senken sich scharfe, erbarmungslose Linien ...

Gustav Adolf entsinnt sich, dass die Chronika sie eine „stolze, gewaltthätige Fraw“ nennt, „so mancherley Feht und Rechtstreyt üper selpe graffschaft Düsterpurg Gebracht.“ — — Er neigt das Haupt und schreitet weiter.

„Christine, Marie Anne, Stiftsoberin zu Obernbrunn, 1611—1670.“ Blasse verschwommene Züge, .. und Augen, so kalt und farblos, dass den Beschauer fröstelt — —

Hier ein reizendes, lachendes Rococodämchen, eine Taube auf der Schulter, Rosen im Schoss. „Cyprienne, Gräfin Dynar, geborene Marquise Le Mans de Soiçonpierre“ ...

Perlweisse Zähnchen ... tief, tief entblösst .... „pour paraître jolie — pour plaire aux garçons ..“ summt es wie ein längst vergessenes Couplet vor den Ohren des Grafen.

Und weiter — immer weiter schreitet er von Bild zu Bild. Keines ist ihm so recht nach dem Herzen. Plötzlich bleibt er stehen und blickt regungslos in zwei dunkelleuchtende, geheimnisvolle Frauenaugen.

Eine schlanke, königliche Figur tritt im weissen Brokatkleid, mit strahlenartig hochstehendem Spitzenkragen, wundersam lebendig aus dem dunklen Rahmengrund. Zauberhaft anmutig ist das Köpfchen mit den goldrot leuchtenden Haaren, welche in duftigem Gelock aufgenestelt sind, wundervoll der Kontrast, welchen die schwarzen Augen dazu bilden.

Keck, übermütig, und dennoch unnahbar stolz ist der Ausdruck des Gesichts, wie Spott und Eigensinn zuckt es um die vollen Lippen. Meisterhand muss dieses Bild gemalt haben, — muss plötzlich an der Arbeit unterbrochen sein, — hier, die Schleppe des Kleides, der Fuss und der Teppich darunter sind nur angelegt nur flüchtig skizziert.

„Xenia, Gräfin Dynar, gebr. 1560,“ ist die lakonische Inschrift der Silberplatte. Kein Todesjahr? ... keine Angabe, ob sie Frau oder Mädchen war? ... Nichts.

Gustav Adolf hat das Gefühl, als müsse das reizende Weib die Lippen öffnen und laut auflachen, als müsse sich die glänzende Perlenschnur auf ihrer Brust unter schnellen Atemzügen heben, ... zuckt sie nicht das Köpfchen spöttisch in den Nacken, sinken nicht plötzlich die dunklen Wimpern verschleiernd über die Augen?

Thörichter Wahn, — ein Vogel flatterte an dem Fenster vorüber und warf schnellen Schatten.

Dennoch leben die wundersamen Augen und folgen ihm mit dem Blick, als Gustav Adolf zu dem Stammbaum schreitet, das Lebensschicksal der Gräfin Xenia zu erforschen.

Es ist dämmerig, er muss lange suchen, ehe er sich in der verblichenen, altmodischen Schrift zurechtfindet. Endlich entdeckt er ihr Schild. „Xenia, gebr. 1560.“ — Auch hier nicht mehr. Sie ist die Tochter Jose Maximilians und dessen Gemahlin, gebr. Freiin von Todtenwart.

Vielleicht starb sie eines jähen Todes; es waren unruhige Zeiten damals. Auch die Familienakten jener Tage sind abgerissen und unvollständig. Der Erbherr von Proczna tritt zu dem Gemälde zurück.

„Willst Du die Patin meines Töchterchens sein, schöne Xenia?“

Lange, lange schaut er sie an.

Genau noch erinnert er sich, dass er einst sein geliebtes Weib durch diesen Saal geführt, dass sie vor diesem Bilde stehen geblieben.

„Welch köstliches Porträt,“ hatte sie staunend ausgerufen, „jenes süsse Antlitz nickt mir wahrhaft zu, so sprechend ist es ausgeführt ... o und sieh diese Hand, Gustav, — hast Du jemals solch eine vollendet schöne Form gesehen?“

Lächelnd hatte er damals ihre schlanken, warmen Finger an die Lippen gezogen. „Gewiss, ich bewundere sie täglich!“

Später aber, wenn das schlechte Wetter die leidende Gräfin in das Zimmer fesselte, und sie ihre kurze Promenade mit Vorliebe durch diesen Saal machte, dann hatte er sie oft vor dem Bilde überrascht, gedankenvoll, wie in tiefem Traum verloren. „Sie interessiert mich so sehr!“

Damals schaute er nicht auf die gemalten Züge, da hing sein Blick noch in leidenschaftlicher Glückseligkeit an dem zarten Gesichtchen der lebenden Gräfin Dynar, welche zum Inbegriff seines ganzen Daseins geworden war.

Es schimmerte feucht über die Wangen Gustav Adolfs. „Ja, sie soll Xenia heissen!“ murmelte er, wandte sich jäh ab und schritt mit tief gesenktem Haupte in dem grabesstillen Saal auf und nieder.

Dann wieder blieb er vor dem Stammbaum stehen und blickte nachdenklich auf das unvollkommene Feld der Ahnfrau nieder. Fast in einer Linie mit ihr, nur um etliche Generationen höher, hatte er bereits das Schild gezeichnet, auf welchem abermals der Name Xenia stehen sollte, daneben noch ein zweites.

„Janek,“ oder besser „Hans Stefan, Reichsgraf zu Dynar,“ wollte er auf dieses schreiben.

Ein neues Reis auf uraltem Stamme. Er wusste, von welch stolzem Geschlecht er dieses Pflänzlein in sein eigenes herüber senkte, welch ein edler Zweig es war, den er der urdeutschen Eiche der Dynards aufpfropfte, und doch wusste er auch, welch fremder Art er war, welch grundverschiedene Keime er so gewaltthätig verschmelzen wollte.

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