Markéta Pilátová - Mit Baťa im Dschungel

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Die faszinierende Geschichte des tschechischen Schuhfabrikanten Jan Antonín Baťa, der – vor den Nationalsozialisten geflüchtet, von den Kommunisten verunglimpft – in Brasilien seine unternehmerischen Ideale weiterzuleben versucht, indem er dort mitten im Urwald neue Städte gründet und Fabriken erbaut. Markéta Pilátová begibt sich auf die Spuren Baťas und seiner Familie und lässt sie vom Kampf gegen die widerspenstige tropische Natur erzählen, vom Pioniergeist, mit dem etwas Neues geschaffen wird, aber auch von der Sehnsucht nach dem alten Europa und der Suche nach der historischen Gerechtigkeit.
Ein vielstimmiges, schillerndes Romanmosaik – und zugleich ein Stück Geschichte des 20. Jahrhunderts.

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Also saßen wir um das Wasserbassin herum, tanzten unter dem Sternenhimmel Walzer und aßen auf Silbertellern zu Mittag. In unserem Gepäck außer Angst auch Wut – zumindest in meinem. Schließlich hätte ich bis in alle Ewigkeit talentierte Söhnchen und Töchterchen auf der Akademie unterrichten und am Wochenende hübsche Kurven malen können, die gut geheiratet hatten, Honoratiorensprösslinge, gelegentlich einen moppeligen Bankier, und ich hätte ausgesorgt. Doch dann wurde mein jüdischer Nachname störend, und dank der vornehmen Damen, deren Gatten an den richtigen Stellen saßen, erfuhr ich rechtzeitig, dass es mit der Gemütlichkeit aus und vorbei war, finito.

Wenn ich geglaubt hatte, dass man sich in Brasilien um meine Bilder reißen würde, hatte ich mich getäuscht. Keiner verstand hier, warum er dafür zahlen sollte. Für die Menschen hier war Kunst ein so nichtssagender Begriff wie Weltraum oder Muckelsdorf. Die Europäer vom Schiff hatten sich in alle Winde zerstreut und versuchten sich eine eigene Existenz aufzubauen – Gemälde fürs Wohnzimmer waren da das letzte Problem, das sie beschäftigte. Oder sie hatten in Holzkisten schon ihre eigenen Bilder mitgebracht und keinen Bedarf an neuen. Ich ging mit den Preisen runter, erniedrigte mich, doch nichts davon half. Selbst einen anderen Namen legte ich mir zu. Ich dachte, mein Name, der in der Heimat berühmt war, würde mir hier nur Pech bringen, und stellte mir vor, wenn ich mich anders nenne, würden die Musen, die meinen alten Namen nicht mehr hören konnten, mich wieder aufsuchen. Ich erniedrigte mich sogar so weit, dass ich auf dem Platz vor der Kathedrale Karikaturen anfertigte … und dann gab ich’s auf. Verkroch mich in mein möbliertes Zimmer, legte mich ins Bett und wartete. Fragen Sie nicht, worauf. Ich hatte einfach aufgegeben, konnte nicht mehr. Und da klopfte es an der Tür, und dort stand sie. Ich erkannte sie sofort wieder. Sie hinkte auf einem Bein, was erst eine wahre Göttin aus ihr machte. Wer sich nicht mit Kunst beschäftigt oder sowieso keinen Geschmack besitzt, wird nicht verstehen können, was ich meine, aber diese kleine Unvollkommenheit, dieser Hinweis darauf, dass Schönheit niemals Perfektion bedeutet, machte sie zu einem echten Kunstwerk. Sie kam herein, stellte sich vor und fragte mich, ob ich sie und ihre Tochter malen könne; sie habe gehört, ich sei einer der besten Porträtmaler Europas und hätte derzeit nicht viele Aufträge. Sie wusste sehr wohl, wer ich war, benutzte aber dennoch meinen neuen Namen. Sie sprach mit Respekt, mit jener Grazie, die man in Wien pflegte, und so wienerisch war auch ihr Deutsch. Zugleich war sie eine gute Geschäftsfrau – natürlich, die Tochter ihres Vaters. Ich antwortete, ich würde sie und ihre Tochter malen, aber nur zu dem Preis, den man mir in Europa gezahlt hätte, denn wie sie schon richtig gesagt habe, sei ich ein ausgezeichneter europäischer Porträtmaler und nicht irgendein Pinselheinrich aus dem Urwald. Dass wir Deutsch miteinander sprachen, war eine Erleichterung für mich, denn ich weigerte mich, das hiesige Kauderwelsch zu benutzen, diese ganzen Nasale, die sich französisch gaben, dazu das halbkehlige R und eine Grammatik, die schon jeder Logik entbehrt hatte, als man in dieser Sprache das erste Mal »Mama« sagte. Ich redete also und redete, palaverte wie verrückt auf Deutsch, ganz aus dem Häuschen darüber, dass ich mit jemandem reden konnte, ohne mir dabei die Zunge verknoten zu müssen. Und diesen Moment, in dem sie so nahe war und ich sie ansehen konnte, wollte ich so lange wie möglich auskosten. So lange wie möglich ausdehnen, ins Endlose ziehen.

DOLORES

Spitzbuben

240 g Mehl

140 g Butter

140 g Zucker

70 g geschälte und gehobelte Mandeln

2 Eigelb

Saft und geriebene Schale einer Zitrone

Der Teig wird dünn ausgerollt, mit Förmchen ausgestochen und gebacken .

Jeweils zwei gebackene Spitzbuben mit Konfitüre zusammenkleben .

Man bekam furchtbar klebrige Finger davon, denn gegen die weihnachtliche Hitze in Batatuba hatten Teig und Marmelade keine Chance. In das runde Loch in der Mitte der Plätzchen kam Jaboticaba- oder Mangomarmelade hinein. Eigentlich heißt das Gebäck anders, aber Linzer Augen sagen mir nichts, es waren eben einfach Spitzbuben, weil sie frech an den Fingern pappten. Doch als ich dann einmal welche in Zlín probierte, war es nicht dasselbe. So wie sich überhaupt alles anders anfühlte, als ich es mir vorgestellt hatte, als ich zum ersten Mal dorthin fuhr, wohin Großmutter und Großvater nicht mehr hatten zurückkehren können. Ich hatte Freiheit spüren wollen, stattdessen empfand ich Zärtlichkeit. Zärtlichkeit gegenüber diesen viel zu großen Gebäuden, dem bewölkten Himmel, der so nah war und auf mich herabzufallen schien, statt hell zu leuchten und mir die Richtung zu weisen, wie es der brasilianische Himmel vermag, der immer hoch, klar und endlos ist. Trotzdem erfüllten mich in Prag, wo alles so beengt und von finsterer, blutiger Historie belastet erschien, die steinernen Brücken, das barocke Pathos der Statuen, die Fülle von Kunst, die vielen aufwändigen Details, die verschwenderisch gesetzten Pflastersteine auf Straßen und Gehwegen … erfüllte mich dies alles mit Zärtlichkeit und Bewunderung und noch etwas Trübem, für das ich weder im Tschechischen noch im Portugiesischen je einen Ausdruck gefunden habe. Vor allem aber empfand ich, dass ich zu alledem ganz klar gehörte, dass dies endlich wirklich ich war, die sich da in einen Mantel mummelte und sich nicht frei, aber mit allem hier verbunden fühlte. Und auch eine Schwere überkam mich, eine Sehnsucht, ein Schmerz. Ich sah die Stein gewordenen Narben in diesem wunderschönen, so altertümlichen Antlitz der Stadt. Sah das immer wieder neue Auferstehen aus der Asche, diesen für mich unbegreiflichen Lebenswillen, den Willen, alle Ereignisse zu überdauern, die sich hier stets überstürzt hatten. Wie ist es möglich, dass ihr eure Sprache bewahrt habt, wie kann es sein, dass ihr trotz allem immer noch hier seid? Da war Bewunderung und zugleich Erschrecken vor diesen Narben, vor dem versehrten, rissigen Bild, das wie unter einem Schleier hervorschien, unter dem feinen Tüll, der über das Gesicht des Landes gebreitet war, das Jan Antonín und Maja mit ihren Kindern hatten verlassen müssen. Ihr Menschen hier seid immer als Erste im Fadenkreuz, und euer ganzes Gejammer kommt meiner Meinung nach daher, dass ihr völlig erdrückt seid von der Geschichte. In Brasilien konnte ich sein, wer und was immer ich sein wollte, dort verspürte ich die Freiheit des unendlich großen Landes, eines Landes, in dem keiner mit so vielen Narben leben musste.

Das Pathetische habe ich von Großvater geerbt.

Es war das Jahr 1982, als ich zum ersten Mal die Tschechoslowakei besuchte. Ein Grüppchen unbekümmerter junger Anwälte aus guten brasilianischen Familien reiste zu einem Kongress nach Rom, unternahm einen Ausflug nach Europa. Ich gehörte zu ihnen und wollte endlich einmal all das sehen, wovon sie mir zu Hause so viel erzählt hatten. Worüber sie Gedichte verfasst hatten. Was sie mir in so lebhaften Farben geschildert hatten. Ohne jemals dort gewesen zu sein, konnte ich genau sagen, wo in Rom sich welche Kirche befand oder wie Paris aussah, das ich von den Postkarten kannte, die meine Tanten und Mama in großen ramponierten Blechschachteln mit chinesischen Motiven aufbewahrt hatten. Von London, wo Mama und ihre Schwestern studiert hatten, kannte ich sogar etliche Straßennamen. Zunächst aber reisten wir zu dem Juristenkongress nach Rom. Als wir in einer Kaffeepause darüber sprachen, wer welche Sprachen beherrschte, erwähnte ich, dass ich Tschechisch und Serbisch konnte. »Aber … Prag ist ja nur ein Katzensprung von hier, wollen wir nicht nach Prag fahren, was meint ihr?«, meinte darauf einer. »Vergesst es, am Ende verhaften sie mich dort noch«, antwortete ich schnell. Überrascht sahen mich die anderen an. Dann wiegelten sie meine Sorgen mit dem Argument ab, der Krieg sei doch schon lange her, und ich sei immerhin brasilianische Staatsbürgerin. Kurz darauf berieten sie auch schon, wo man die Flugtickets besorgen konnte, und mir wurde ganz mulmig zumute. Ich wusste nicht, wie ich ihnen erklären sollte, dass ich nicht in die Tschechoslowakei hineindurfte. Dass ich auf der schwarzen Liste stand, wie meine ganze Familie. Dann dachte ich: Na ja, sie werden mir sowieso kein Visum geben. Aber als wir dann mit dem Chef der brasilianischen Anwaltskammer das tschechoslowakische Konsulat in Rom aufsuchten, wurde mir das Visum ausgestellt. Sie guckten dort zwar etwas seltsam – mehr überrascht als unfreundlich – und ließen uns lange warten, doch auf einmal hatte ich meinen Stempel im Pass. Und nun nur noch größere Angst. Ich bekam richtig weiche Knie. Ich fürchtete, das sei eine Falle, irgendein Trick der Geheimdienste. Sobald ich die Grenze überquerte, würden sie mich entführen, mich umbringen und meine Leiche irgendwo in einem Straßengraben liegen lassen. Aber das wollte ich meinen Kollegen nicht sagen. Sie sollten nicht wissen, dass ich solche paranoiden Ängste hegte. Außerdem hatten sie, als ich ihnen meine Familiengeschichte erzählt hatte, mich angesehen, als würden sie sich im Geiste an die Stirn tippen, als würden sie denken, dass ich das alles erfinde. Die Enkelin eines Schuhmagnaten? Weltweites Schuhimperium? Na klar doch! Dann soll sie uns diese Stadt, die ihre Familie aufgebaut hat, doch mal zeigen, jetzt erst recht! Ich hatte plötzlich das Gefühl, sie taten mir das absichtlich an und wollten mich auf die Probe stellen. Hätte ich doch lieber meinen Mund gehalten! Doch als wir dann morgens zum Flughafen aufbrachen, war ich mit einem Mal ganz ruhig. Ich hatte keine Angst mehr und freute mich ganz vorsichtig darauf, dass ich vielleicht wahrhaftig Zlín sehen würde. Und wenn ich nicht dorthin durfte, dann konnte ich vielleicht wenigstens Prag besuchen.

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