Markéta Pilátová - Mit Baťa im Dschungel

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Die faszinierende Geschichte des tschechischen Schuhfabrikanten Jan Antonín Baťa, der – vor den Nationalsozialisten geflüchtet, von den Kommunisten verunglimpft – in Brasilien seine unternehmerischen Ideale weiterzuleben versucht, indem er dort mitten im Urwald neue Städte gründet und Fabriken erbaut. Markéta Pilátová begibt sich auf die Spuren Baťas und seiner Familie und lässt sie vom Kampf gegen die widerspenstige tropische Natur erzählen, vom Pioniergeist, mit dem etwas Neues geschaffen wird, aber auch von der Sehnsucht nach dem alten Europa und der Suche nach der historischen Gerechtigkeit.
Ein vielstimmiges, schillerndes Romanmosaik – und zugleich ein Stück Geschichte des 20. Jahrhunderts.

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Für mich begann der Krieg mit einem Strauß samtig roter Rosen. Mutter erhielt sie von der SS nach deren Ankunft in Zlín. Die SS-Männer waren auf widerwärtige Weise aufdringlich und höflich zugleich. Ganz schwarz und bedrohlich herausputzt, stanken sie nach Seife und einer fremden Rasierwassermarke, die an Naphthalin und unverdünnten Spiritus erinnerte. Es hatte nichts wirklich Frisches, verströmte Tod. Sie klingelten und drückten Mutter, ohne überhaupt nur eine Frage zu stellen, den Strauß in die Hand. »Für die Frau Chefin«, sagte einer von ihnen mit süffisantem Lächeln. Es war wie in einem düsteren Märchen. Eine schwarze Uniform mit Totenköpfen, dazu rote Rosen. Mutter sagte nichts, nahm den Strauß steif entgegen, ohne an den Blumen zu riechen. Sie nickte nur und verabschiedete die Männer sogleich wieder. Den Strauß warf sie anschließend auf den Mist. Doch jemand musste die Rosen auf dem Misthaufen bemerkt haben, irgendjemand begann uns aufmerksam zu beobachten.

Darauf erfolgte dann unsere erste, schlecht durchdachte und zu übereilte Flucht. Im Auto der fiebernde kleine Jan, in Pelze und Decken gemummelt, die verschneiten Straßen, das Schneegestöber, am Fenster feine Eiskristalle. Vater befand sich in Polen, und wir wollten zu ihm über die Grenze gelangen. Es war nicht sehr weit, aber der Fahrer konnte die Straße nicht gut sehen und fuhr nur im Schritttempo. Und plötzlich war unser Wagen von Soldaten umringt. »Halt« und »Wohin fahren Sie?« und »Warum bei diesem Wetter?!« Diesmal hatten sie keine roten Rosen in der Hand, sondern Maschinengewehre. Mutter brachte keinen Mucks heraus, aber der Fahrer fasste sich schnell wieder und behauptete, wir wären mit dem kleinen Jan auf dem Weg zum Krankenhaus, hätten uns aber im Schneegestöber verfahren und wüssten nicht, wo wir genau seien. Der Soldat bellte, wir sollten zurückfahren, in Zlín gebe es auch ein Krankenhaus. Anschließend warteten wir erst den ganzen Frühling ab, um einen neuen Versuch zu unternehmen. Dieser Frühling kam mir jetzt so lange her vor, als ich auf dem Budapester Keleti-Bahnhof saß, Jahrhunderte schienen seither vergangen. Es war kurz vor Sonnenaufgang, am blassen Himmel zeichnete sich eine Andeutung von Wolken ab. Ich war jetzt froh, dass ich die kratzigen Strümpfe hatte, zog meine Knie ans Kinn und fragte mich, was wohl Großmama Hrušt’áková tun würde, wenn keiner sie abholen käme. Was würde sie sich für die dreißig tschechischen Kronen kaufen? Würde sie sich auf die Stufen vor dem Bahnhof setzen und Strümpfe stricken? Würde das Geklapper der Stricknadeln sie beruhigen? Würde sie betteln gehen? Würde sie in einen Zug steigen und zurückfahren? Oder würde sie auf dem Postamt ein Telegramm aufgeben? Aber an wen? Wohin? Ins Protektorat oder an die Nummer in Polen, die ich hatte auswendig lernen müssen, die ich nirgendwo notieren und nur im Falle echter Lebensgefahr anrufen durfte? Die verschiedensten Ideen zogen mir durch den Kopf, eine unsinniger als die andere. Als ich schon von der Bank aufstehen wollte, um alle Bahngleise einmal abzulaufen, tauchte unter dem großen Bogen mit den Skulpturen, die wie Riesen aus einem Märchen aussahen, Vaters Chauffeur auf. Er trug nicht die übliche Uniform, sondern einen unauffälligen Anzug, aber ich erkannte ihn an seinen breiten Schultern und dem nervösen Gang. Bevor er auf mich zusteuerte, sah er sich vorsichtig um. Langsam hob ich meine Hand und winkte ihm. Ich musste an mich halten, um nicht auf ihn zuzurennen, ihm um den Hals zu fallen und vor Erleichterung loszuheulen. Doch noch bevor ich mich von der Bank erhob und auf ihn zuging, zog ich Großmamas fürchterliche Kniestrümpfe aus, ballte sie zu Kugeln zusammen und stopfte sie in meine kleine Tasche.

JAN ANTONÍN

Ich überlege, wo ich anfangen soll. An welcher Stelle beginnt eine wirklich interessante Geschichte? Woran erkennt man, ob sie erzählenswert ist? Und ab welchem Punkt unterscheidet sie sich von einer ganz alltäglichen? Ich konnte das nie erkennen. Aber ich habe immer gerne geschrieben. Habe immerhin fast vierzig Manuskripte verfasst! Ich schrieb gern und viel, auch ein paar Romane sind dabei, die, nun ja, von mir selbst handeln. Was soll man machen, ich bin eben graphoman. Megaloman. Ein träumendes Kind. Das Schreiben hat mich immer gerettet, wenn ich nicht mehr aus noch ein wusste, wenn ich mich ohnmächtig fühlte, weil ich beinahe alles verloren hatte. Aber in meinen Texten steckt nicht, was ich wirklich sagen wollte. Es ist mir nicht gelungen, das Wesentliche zu berühren. Ich dachte immer, indem ich tagtäglich aufrichtig bemüht und fleißig schreibe, nachdenke, plane, arbeite und übe, dann würde mir das gelingen. Doch jetzt erkenne ich, dass es nicht gelungen ist. Damit meine ich nicht die künstlerische Qualität oder künstlerische Absicht, denn im Grunde ging es mir gar nie um Kunst – es ging mir um Wahrhaftigkeit! Um die ehrliche Schilderung meiner Erlebnisse, darum, meine Erfahrungen zu teilen. Etwas sollte nach meinem Tod von mir bleiben. Nun, ich weiß, das wünscht sich jeder, das ist nichts Besonderes. Aber ich war davon überzeugt, dass ich besonders war oder dass ich zumindest ein besonderes Leben hatte und alles festhalten musste, was mir begegnet war – das Glück und die Menschen, die mit mir gearbeitet, das Land verlassen, geträumt und meine Träume erfüllt hatten –, damit es nicht verloren ging. Am Lauf der Geschichte ließ sich nichts ändern, was geschehen war, war geschehen. Aber ich konnte meinen Blick auf die Dinge wiedergeben. Schildern, wie ich alles erlebt hatte – und nicht, wie später diese Verbrecher darüber schrieben, die eimerweise Dreck und Lügen über mir auskippten und mir alles stahlen. Und ich setzte um, was ich mir vorgenommen hatte, folgte meinen ganz persönlichen Plänen und Zielen. Ich wollte kein Schriftsteller sein, ich wollte nur ein Vorbild sein. Das mag unbescheiden klingen – na und? Ich pfeife auf Bescheidenheit, wenn sie nicht angebracht ist! Doch trotz all meinem Eifer habe ich mich nicht leichtgetan. Ich war nicht zufrieden. Und das nagte in mir. Das Bild, das ich entwarf und jeden Tag in die Maschine tippte oder jemandem diktierte, mit der Absicht, dass Tausende von Menschen es lesen würden, war irgendwie festgefahren. Es war kein Problem des Stils, immerhin waren meine Zeitungskolumnen und meine Reden deutlich besser als die von Tomi. Ich vermochte Menschen mitzureißen, sie für unsere Sache, unsere Ansichten zu begeistern. Doch wenn ich eine Geschichte zu schreiben begann und etwas Lehrreiches darin unterbringen wollte, geriet es hölzern. Als wären mir die Buchstaben in der Schreibmaschine erstarrt. Womöglich lag es daran, dass ich die Menschen, über die ich schrieb, nicht wirklich verstand. Ich konnte mir zwar einen Einblick in ihre Herzen und Leben verschaffen, aber was ich dort sah, darüber wollte ich gar nicht schreiben! Da war zu viel Belangloses, zu viel Angst und Kleinmut, Habsucht und Blindheit. Dabei wollte ich so gerne über Helden schreiben, über starke Menschen, kleine und dennoch große Leute. Denn genau das benötigte damals unsere Nation und benötigt sie im Grunde immer noch! Positive Vorbilder, große Geister für ein kleines Volk! Vermutlich war es das, was sich in meinem Schreiben im Konflikt befand: die meist doch recht armselige Realität und die Sehnsucht nach etwas Besserem, einem höheren und sinnerfüllten Ideal. Kurz und gut, ich moralisierte etwas viel und bog die Menschen, über die ich schrieb, zu sehr nach meinen Zwecken zurecht. Jetzt, mit dem Abstand der Ewigkeit, sehe ich das deutlich, aber zu jener Zeit konnte ich das noch nicht. Ich wusste nicht, dass man, wenn man übers Leben schreibt, auch von den peinlichen, kleingeistigen und schmutzigen Dingen erzählen muss, andernfalls kommen nur hochtrabende moralische Traktate dabei heraus. Die wollte ich freilich nicht schreiben, und doch schlüpften sie mir immer aus der Maschine. Es heißt, am besten sei ich als Satiriker gewesen. Wahrhaftig eine Ironie des Schicksals: Ich hatte unserer Nation Optimismus und Zuversicht einflößen wollen, aber die besten Kritiken gab es zu meinen verbitterten Satiren, die der Verzweiflung entsprangen. Nachdem mein eigener Verlag beschlagnahmt worden war, wurden meine Texte in ausländischen Zeitschriften und Exilverlagen gedruckt. Zum Beispiel in London, wo man im Jahr 1953 Satiren und Aphorismen von mir für vier Shilling kaufen konnte. Irgendein ominöser Rezensent mit dem Kürzel J.J. schrieb dazu: »Der große Unternehmer erweist sich als nachdenklicher Mann, dem es nicht allein ums Geld ging, sondern um die Leistung, die Lebensaufgabe, die Erfüllung selbstgesteckter Ziele. Bat’a wurde gleich mehrmals der Boden unter den Füßen weggezogen, und wenn er dies mit Seelenruhe annahm, sich darüber erheben konnte und nicht seinen Glauben an eine vernunftbestimmte, humane Zukunft verlor, so zeugt dies von einer außerordentlichen Persönlichkeit. In seinen Satiren zeigt er sich eher als treuer Anhänger der Volksliedtradition denn als Verfechter der kunstvollen Satire, er lässt jedoch niemanden darüber im Zweifel, was er sagen möchte. Bat’a glaubt an den Menschen und an die freie Entfaltung von dessen Fähigkeiten und Kräften, in seinem schmalen Büchlein steckt viel bejahender Glaube an die Menschheit und ihre Mission. Die Lektüre verschafft uns einen Einblick in die geistige Werkstatt eines Unternehmers, der sich dem Schicksal und den Zeiten nicht ergab.«

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