Paul Keller - Titus und Timotheus und der Esel Bileam

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Manchmal erinnert sich Titus an seine Kindheit, als er noch ganz profan Phillip hieß und mit seinem sanftmütigen Vater über die Dörfer fuhr, um die Kranken zu besuchen. Der Tod des Vaters und die stille Frömmigkeit der Mutter bewegen ihn, ein Theologiestudium aufzunehmen. Doch der Weg zum wahren Glauben ist mit Hindernissen gepflastert. Überhaupt scheint er für den Beruf des Geistlichen nicht geeignet. Noch während der rastlose Möchtegernapostel sich nach beruflichen Alternativen umsieht, begegnet ihm in seinem sehr viel älteren Vetter Timotheus ein Bruder im Geiste. Der ehrbare Goldschmied gibt Werkstatt und Laden auf und gemeinsam geht es auf Pilgerreise, die zunächst im dem beschaulichen Städtchen Altenroda endet. Die Bewohner von Altenroda staunen nicht schlecht über das komische «Brüderpaar» in seiner selbst komponierten Pilgerkleidung. Dabei sind die Altenroder selber schräge Vögel. Drei Litfaßsäulen errichtet der Stadtverordnete Hiller, wegen seiner tausend Anträge «Die Antragsspritze» genannt, und lässt «die verheerende Wirkung schlechten Tabaks auf die Volksgesundheit» plakatieren – ein Angriff auf seinen Konkurrenten, den Zigarrenmacher Jeschke. Während sie sich gegenseitig verklagen, gratulieren sich die beiden Rechtsanwälte in der Wirtschaft zu ihren Konkurrenten. Der Bürgermeister trägt mit Stolz den «Schönheitsorden 4. Klasse» und der Student Brüning überlebt auf wundersame Weise ein Duell mit Herzdurchschuss. Eines Tages stürzt die weltliche Liebe zu Helga Hiller die sesshaft gewordenen Pilger in eine tiefe Krise …Glaube, Liebe und lauter Urverrücktheiten – ein humorvoller Roman über die Unzulänglichkeit des Menschen.-

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„Es wird nicht leicht sein mit den Leuten,“ sagte Timotheus. „Ja, lieber Bruder, nichts auf Erden ist so schwer, wie anders zu sein als die andern. Aber es ist immer besser, die Leute sehen nach uns als wir nach ihnen. Es ist der einzige Weg zur Selbständigkeit und Harmonie. Wer nach den andern sieht, wird platt.“ —

Die Gartentür knarrte. Ein Student trat ein. Er zog in der schneidigen Art der Couleurstudenten seine bunte Mütze, verneigte sich und sagte mit leicht schnarrender Stimme: „Verzeihen die Herren mein Eindringen! Meine einzige Entschuldigung ist mein ungeheurer Lokalpatriotismus. Ich bin geborener Altenrodaer und könnte nicht schlafen, wenn ich zwei Neubürger in meiner Heimatstadt wüsste, die ich persönlich noch nicht kenne. Ich kenne alle Einwohner von Altenroda, die meisten sogar auch mit Vornamen, alle 8527. Und so bitte ich, auch Ihre werte Bekanntschaft machen zu dürfen. Ich erlaube mir, mich vorzustellen: Gustav Brünning, cand. med., Mediziner im vierzehnten Semester, gegenwärtig bereits im Staatsexamen.“

„Brünning,“ flüsterte Timotheus seinem Bruder zu, „das ist der Student, von dem das Mädchen sprach.“

Dem Ankömmling erklärte Timotheus, dass er und sein Bruder entschlossen seien, sich von der Welt zurückzuziehen und hier ein abseitiges Leben zu führen, daher auch keinerlei Bekanntschaften zu machen wünschten, nicht aus Menschenscheu oder gar Menschenverachtung, sondern aus einem tiefen Einsamkeitsbedürfnis heraus. Sie hiessen Titus und Timotheus aus Begeisterung für den grossen Apostel Paulus, wollten mit aller Welt in Frieden, aber ganz für sich leben. Wenn Brünning in guter Absicht gekommen sei, wollten sie seinen Gruss entgegennehmen und erwidern; im übrigen möge er in Frieden wieder gehen.

Trotz dieser deutlichen Ablehnung blieb der cand. med. Gustav Brünning da. Er erbot sich, den beiden Brüdern von einer Gartenecke aus das Stadtbild zu erklären, was sie sich schweigend gefallen liessen, da hilfloses Anstandsgefühl draufgängerischem Wesen nie gewachsen ist.

Brünning sprach im Tone eines berufsmässigen Fremdenführers mit gefährlichem Wortschwall.

„Hier, meine Herrschaften, zu unseren Füssen malerisch hingelagert, sehen Sie die Stadt Altenroda, schon aus der Zeit der Piastenfürsten Bolko I., Bolko II. oder Bolko III. rühmlichst bekannt. Die Fürstennummer steht nicht ganz fest. Altenroda liegt unter dem 52. Breiten- und l7. bis 19. Längengrade, 325,008 Meter über dem Meere, zu beiden Seiten des wasser- und fischhaltigen Knullerbaches, der seine Fluten von West nach Ost durch die Stadt wälzt. Im Osten erhebt sich der majestätische Ochsenkopf, dessen jähe Abstürze im Winter als Rodelbahn benutzt werden. Hinter uns ist der gewaltige Eulenwald, in dem mancherlei passiert ist, so die Rauchertragödie des Köhlers Jakobus und die beklagenswerte Geschichte von der ungetreuen Emma Rillek. Vor uns sehen Sie die erhabene Silberkoppe. Die Koppe ist da, das Silber fehlt; aber wir lassen uns an dem schönen Namen genügen und an der trostreichen Sage, dass es da mal Silber gegeben hat. Und nun zur Stadt Altenroda selbst! Sie sehen da einen Wald von Türmen!“

„Nur fünf Türme zähle ich,“ sagte Timotheus.

„Ja, ich habe ja auch nicht gesagt, einen Urwald von Türmen. Übrigens sind es sechs Türme. Der gotische Bau ist die evangelische Kirche, sie besitzt eine Kanzel aus dem Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. Ob Luther darauf gepredigt hat, ist nicht recht erwiesen, obwohl Meister Leonhard von der Kringelgasse, der der Kirchgemeinde das Altertumsstück von weither besorgt hat, das ehrenwörtlich behauptet.“ „Dieser Mann ist ein Fälscher!“ knirschte Timotheus. „Man sollte diese Kanzel aus der Kirche entfernen!“

„Nein, das würden sich die Leute nicht gefallen lassen. Sie hängen an dem Altertum und erfinden immer neue Geschichten, die sie fremden Besuchern erzählen. — Dann die Kirche im Kathedralstil ist die katholische. Eigentlich ist sie nur ein Kathedrälchen; man sollte diesen Stil für Kirchen, die nur grössere Kapellen sind, niemals anwenden. — Dann der Turm in dem strengen Stil der Frührenaissance überragt das Rathaus. Das Rathaus selbst ist in überblühtem Barock gehalten, was einen gewissen Zwiespalt darstellt zwischen dem Turm, der seit Jahrhunderten nicht renoviert wurde, und dem Hause, das ein Meister aus der Gründerzeit der siebziger Jahre schnörkelreich geschmückt hat. — Der alte klobige Geselle da rechts, der Backsteinbau, durch dessen Fuss ein Tor geht, ist der alte Schuldturm. Dessen merkwürdige Geschichte müssen Sie in Spezialwerken nachlesen, hier würde das zu weit führen. Der fünfte Turm dort drüben, die scheussliche Rotunde, ist der Wasserturm, er verwässert auch wirklich das ganze Stadtbild. Er liegt wie ein Mastodon im Primeln- und Veilchenbilde dieser herrlichen Stadt. Der sechste Turm ist der, den Sie da drüben am Waldrande rauchen sehen, er gehört zur Papierfabrik.“

„Aber das ist doch ein Schornstein!“

„So könnte man sagen! Die Altenrodaer aber nennen alles, was hoch und schlank ist, ‚Turin‘. Auf dem wildromantischen Ochsenkopf sind zwei freistehende Sandsteinfelsen, einer 10, der andere sogar 12½ Meter hoch, die nennt die Volkssprache ‚die Türme‘. Unsere Gymnasiasten besteigen sie manchmal, machen mit Kuhglocken von oben Festgeläute oder blasen auf einem Türmerhorn. Also nennen wir auch den Schornstein ‚Turm‘. Wenn es einen Wasserturm gibt, warum nicht auch einen ‚Feuerturm‘? Das ist Geschmackssache und kommt auf den souveränen örtlichen Sprachgebrauch an. Unser Feuerturm ist 27 Meter hoch, er ist der höchste aller unserer Türme.“

„Der ist nicht normal,“ dachte Timotheus.

„Der ist dreist, aber drollig,“ dachte Titus.

„Jawohl, in Berlin oder in Münchener Cafés fühlen und denken die Leute anders als wir in Altenroda. Ich hoffe, dass Sie sich durch einiges Seltsame in unserem Stadtbilde nicht verärgern lassen werden.“

„O nein, vielleicht wird uns die Bürgerschaft hier auch für einigermassen seltsam halten!“

„Ganz recht, ganz recht! Das haben Sie gleich richtig erraten. Und nun weiter in der Betrachtung der Stadt. Das hohe Dach da neben dem Rathause ist der ‚Goldene Löwe‘. Erstes Haus am Platze. Zehn Fremdenzimmer. Warmes und kaltes Wasser aus der Küche zu jeder Tageszeit. Ein tadelloses Haus. Wenn Sie mal einen Dämmerschoppen machen wollen —“

„Wir trinken keinen Alkohol.“

„Das ist schade,“ sagte Brünning in aufrichtigem Bedauern. „Wir haben hier einen Abstinenzlerverein, der ist sowieso schon auf elf Mitglieder angeschwollen, also werden es jetzt leider dreizehn werden. Doch der ‚Löwe‘ selbst! Sie sehen das Wappentier auf dem Giebel, den ‚Goldenen Löwen‘. Er funkelt prächtig, nicht wahr? Alle fünf Jahre wird er neu bronziert, alle Vierteljahre vom Haushälter neu geputzt. Bei Feierlichkeiten wird er illuminiert. Man sieht den Löwen auf unserer Gebirgsbahn schon drei Stationen vor Altenroda in der Sonne funkeln. Er ist unser Stadtstolz. Aber er hat einen Fehler, er hat einen in zwei Hälften gespaltenen Schwanz. Sie sehen es deutlich! Es ist nämlich ein böhmischer Löwe. Böhmische Löwen haben gespaltene Schwänze. Kaiser Karl IV., der Böhme, der einmal Herr von Schlesien war, hat den Urahnen des jetzigen Inhabers dereinst zur Zeit der Goldenen Bulle mit dem Schankrecht belehnt. Da hat man den Löwen mit dem böhmischen Hoheitszeichen auf dem Dache angebracht. Aber das wird jetzt anders! Wir wollen einen deutschen Löwen! Wir wollen, dass dem Löwen über dem ‚Löwen‘ der böhmische gespaltene Schweif ausgerupft und durch einen einheitlich deutschen Schwanz ersetzt werde. Die Geldfrage macht noch Sorgen, aber schon wird zugunsten der vaterländischen Tat allenthalben Skat gespielt, und ich selbst habe auch drei Mark gezeichnet, wenn man sie mir auch vorläufig noch stunden muss.“ —

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