Jürgen Petschull - Der letzte Tanz im Paradies

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Unerforschte Urwälder, heimtückische Verbrechen, dramatische Liebe. Bestsellerautor Jürgen Petschull entführt die Leser seines opulenten historischen Romans an den wohl ungewöhnlichsten Tatort der deutschen Spannungsliteratur. Vom Hamburger Hafen reisen die Passagiere der «Emily Godeffroy» ins Herz der Kolonie Deutsch-Neuguinea. Nicht alle kehren lebend zuürck von diesem letzten Tanz im vermeintlichen Paradies.-

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Mein Name ist Sebastian Kleine, ich bin der zweite Sohn von Heinrich Wilhelm Kleine, einem Großbauern und Ziegeleibesitzer aus dem Ort Osten an der Oste, in der Nähe von Cuxhaven an einem Nebenfluss der Unterelbe gelegen.

Möglicherweise wird einiges in meinem Wesen verständlicher, wenn ich zunächst erkläre: Ich habe keine Geschwister – ich habe einen Zwillingsbruder. Das ist etwas anderes, es heißt, dass es mich im Prinzip zweimal gibt. Einen Zwillingsbruder zu haben war in der Kindheit noch sehr schön, doch in der Zeit des Heranwachsens hat sich dies für mich und meine Familie zu einem Problem entwickelt.

Mein Bruder Wilhelm – er wurde nach unserem Kaiser auf diesen Namen getauft – soll zehn oder zwölf Minuten älter sein als ich. Das macht dem ersten Anschein nach nicht viel aus. (Äußerlich gleichen wir uns – bis auf das Haar, denn seins ist dunkelblond, mein Schopf schimmert ein wenig rötlich.) Bei uns auf dem Lande allerdings sind diese Minuten entscheidend für das ganze Leben. Denn der erstgeborene Sohn, ganz gleich, ob er zehn Jahre oder zehn Minuten älter ist, wird nach einem ungeschriebenen Stammesgesetz, das wohl noch aus den Anfangszeiten von Ackerbau und Viehzucht bei den Germanen stammt, der alleinige Erbe des gesamten elterlichen Besitzes. Der Älteste übernimmt Haus und Hof und in unserem Falle auch die Fabrik, wenn man eine größere Ziegelei, wie wir sie hinterm Deich an der Oste betreiben, eine Fabrik nennen will. Weil das so ist, hat mein älterer Zwillingsbruder auch von Geburt an alle Privilegien des Erben und künftigen Oberhauptes des Hauses gehabt. Das wäre für mich kein Problem, wenn es dabei nur um geschäftliche und materielle Dinge gegangen wäre. Mein Bruder Wilhelm bekam jedoch auch die größte Achtsamkeit und Liebe meiner Eltern, besonders die meines Vaters, so dass für mich nur wenig Zeit und Zuneigung übrig blieb.

Wir Söhne wurden schon früh auf die Felder, in die Obstplantagen und in die Ziegelei mitgenommen. Mein Vater stellte meinen Bruder Wilhelm in meiner Gegenwart den Arbeitern und Geschäftspartnern mit großer Geste als seinen Erben und als den künftigen Chef des Betriebes vor. Das machte mich natürlich eifersüchtig, traurig und auch wütend. Ich wurde so jähzornig, wie es bei meiner rotblonden Haarfarbe zu erwarten war. Und weil ich ein wenig stärker als mein zehn Minuten älterer Bruder gewesen bin, habe ich bei unseren Prügeleien meistens obsiegt. Wilhelm lief dann heulend nach Hause. Dafür hat mein Vater mich dann geschlagen. Es setzte Ohrfeigen und Prügelstrafen mit dem Ledergürtel auf das nackte Hinterteil. Mein Bruder stand als Zeuge und als Opfer daneben. Er hat gelacht, wenn ich vor Schmerzen schrie. Da habe ich ihn gehasst.

Meine Gefühle änderten sich erst, als wir das Gymnasium in Stade besuchten und bei Verwandten in dieser kleinen Fachwerkstadt wohnten. Mit zunehmender Bildung und mit meinem wachsenden Interesse an Menschen, an der Natur, an fremden Völkern und Ländern wurde mir klar: Mir steht die Welt offen – meinem Bruder Wilhelm nicht. Ich würde mir einen Beruf aussuchen können, der meinen Neigungen entsprach – er musste das Erbe antreten und weiter in der begrenzten, wenn auch schönen kleinen Welt an der Oste leben. Fortan beneidete ich meinen Zwillingsbruder nicht mehr, ja, ich fühlte ich mich ihm sogar überlegen.

Da mein Vater Wilhelm zu seinem Alleinerben ernannt hatte, finanzierte er mir ein Jurastudium in Hamburg, damit ich auf eigenen Beinen stehen konnte. Danach beschloss ich, eine Karriere bei der Polizei anzustreben. Ich wurde Kommissar-Anwärter und war zwei Jahre lang bei der neu gegründeten Criminalpolizei im Vorort St. Pauli tätig. Dies war eine doch eher anspruchslose und langweiligere Tätigkeit, als ich mir vorgestellt hatte, denn überwiegend war ich als jüngster Mann der Abteilung mit der Aufklärung von nicht besonders aufregenden Diebstahls- und Betrugsdelikten befasst.

Von Kindheit an haben mich fremde Länder und Völker interessiert. Deshalb habe ich mich seit meiner Schulzeit, neben dem Studium und später auch neben der Polizeiarbeit, stets intensiv mit Geografie und Ethnologie beschäftigt. Besonders die noch weitgehend unerforschten Inseln und Völker im südlichen Pazifik haben mich fasziniert, seitdem ich die Aufzeichnungen des großen deutschen Entdeckers Georg Forster gelesen hatte, der diesen Teil der Welt mit dem berühmten britischen Kapitän James Cook bereist und erforscht hat.

Auf Empfehlung eines in der Hamburger Geschäftswelt tätigen Onkels habe ich mich bei dem bekannten Handelshaus Godeffroy & Sohn beworben, als Mitarbeiter des zu diesem Hause gehörenden Museums. Zu meiner Überraschung hat mich Herr Johan Cesar Godeffroy senior persönlich in seinem Kontorhaus empfangen und mich nach einem anregenden Gedankenaustausch tatsächlich engagiert. Offenbar hatten mein Wissen über die Südsee sowie meine frühere Tätigkeit bei der Polizei einen entsprechend positiven Eindruck hinterlassen. Meinerseits war ich von der Freundlichkeit und Souveränität des berühmten Mannes äußerst beeindruckt. Als Herr Godeffroy mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, nach einer mehrmonatigen Einführung durch Museumskustos Doktor Schmalz für sein Haus als Sammler und Forscher in der Südsee zu arbeiten, hatte ich Mühe, meine Begeisterung zu zügeln.

Am Abend des 2. März, also gestern, sollte ich mich an Bord des Windjammers Emily Godeffroy an den Hamburger Landungsbrücken einfinden, dessen Abreise für den heutigen Donnerstag vorgesehen war.

Ich war natürlich zur fraglichen Zeit da und kontrollierte sorgfältig mein Gepäck, das kurz nach mir von einigen starken Männern der Firma Godeffroy an Bord geschleppt wurde. Außer meinen Privatsachen besteht es aus drei Kisten mit zahlreichen Fachbüchern in deutscher und englischer Sprache über Pflanzen- und Tiervorkommen auf den Inseln des Pazifik. Auf meiner Inventarliste, die ich gemeinsam mit Museumskustos Schmalz zusammengestellt habe, stehen unter anderem: Chinintabletten gegen Malaria, zwei Lupen, ein Mikroskop, sechs Insektenkästen, ein Dutzend Blechkanister mit Spiritus zum Konservieren, 20 Pfund Gips, zehn Pfund diverse Pulver, zwei Kistchen Gift, Glaskäfige für lebendige Schlangen und Echsen, einhundert Gläser für Pflanzen und Getier, drei Fässer Salz und nicht zuletzt eine Fotografieausrüstung mit einer modernen Voigtländer Plattenkamera, deren Handhabung ich bei einem Hamburger Fotografenmeister erlernt hatte. Meine Ausrüstung wurde unter meiner Aufsicht sorgfältig in einem kleinen Lagerraum neben meiner Kajüte verstaut.

Diese Kajüte im Heck, gleich neben den Kabinen der Schiffsoffiziere, ist klein, aber recht komfortabel. Es gibt eine Koje, fest eingebaute Schränke und Regale und eine ausklappbare Schreibplatte unter einem Bullauge, an dem ich nun sitze und diese Niederschrift im Schein einer Messingöllampe anfertige.

Wie die anderen Passagiere auch war ich heute bei Tagesanbruch auf den Beinen, um das Ablegen der Emily Godeffroy zu erleben. Und ich war außerordentlich überrascht, als ich in die Kapitänssuite zu einem folgenreichen Gespräch mit Herrn Godeffroy und Herrn Theobald Kolber gerufen wurde.

Von Herrn Kolber und seiner Arbeit hatte ich bereits viel Gutes und auch Abenteuerliches gehört. Ich wusste, dass er der Generalbevollmächtigte des Hauses Godeffroy für den gesamten Südseeraum ist, also einer der wichtigsten Leitenden Mitarbeiter meiner Firma. Einige Tage vor der Abreise hatte Herr Godeffroy mir erklärt, Herr Kolber sei während meiner Tätigkeit in der Südsee mein direkter Vorgesetzter, dem ich regelmäßig über meine Arbeit Rechenschaft abzulegen hätte. Ich würde Herrn Kolber erst an Bord der Emily Godeffroy kennenlernen, vorher habe er aus geschäftlichen und privaten Gründen leider keine Zeit zu einem Gespräch.

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