Jürgen Petschull - Der letzte Tanz im Paradies
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Jetzt drängen sich die meisten Passagiere an der Backbordseite. Angehörige und Freunde und Abordnungen ihrer Heimatorte stehen unten auf den Landungsbrücken, rufen und lachen und winken und weinen.
Sebastian Kleine wedelt mit einer zusammengerollten Zeitung ziellos in die Menge, denn niemand ist da, der ihm persönlich Abschied bereitet. Dennoch ist er bester Stimmung. Schließlich hat er sich lange genug auf diesen Moment gefreut, an dem das große Abenteuer seines Lebens beginnen soll.
Neben ihm schiebt ein Mann mittleren Alters einen Pfeifenstil in seinen sorgsam gestutzten Bart und pafft blaugraue Wölkchen, die nach Backpflaumen riechen, in die Hamburger Morgenluft. Beide beobachten den Kapitän der Emily Godeffroy , der für die Ausfahrt offenbar seine beste Uniform mit goldglänzenden Schulterstücken angelegt hat und der nun mit wichtigen Gesten und lauten Rufen seine Leute dirigiert.
Der Mann mit der Pfeife grinst zu Sebastian Kleine herüber, zeigt auf den Kapitän und sagt: »Kennen Sie diese Geschichte? Neulich kommt so ein uniformierter Kapitän aus dem Atlantik-Hotel. ›Rufen Sie mir sofort eine Droschke‹, grölt ein betrunkener Hotelgast. – ›Hören Sie mal, ich bin nicht der Portier, ich bin ein Kapitän‹, sagt der Kapitän. – ›Auch gut‹, sagt der Trunkenbold, ›dann holen Sie mir eben ein Schiff ...‹ Der Pfeifenraucher und Sebastian Kleine lachen gemeinsam so laut, bis der Kapitän der Emily Godeffroy zu ihnen herübersieht.
Eine hübsche junge Dame mit großen Augen und blondem Haar, das unter einer kleinen Kappe hervorquillt, geht mit schwingenden Schritten an ihnen vorbei, rutscht auf den feuchten Deckplanken aus, hält sich gerade noch an der Reling fest und lässt dabei zwei Bücher fallen, die sie unter den Arm geklemmt hatte.
Die beiden Männer bücken sich gleichzeitig. »Sieh an, die Heilige Schrift«, sagt der Pfeifenraucher und reicht ihr das Neue Testament mit schwarzem Einband und goldenem Kreuz zurück. »Es kann nicht schaden, wenn Sie bei dem Herrn da oben ein gutes Wort für uns und unsere Reise einlegen.«
Sebastian Kleine wirft einen Blick auf den Titel des zweiten Buches. »Effi Briest« und »Theodor Fontane« liest er auf dem mit Jugendstil-Ornamenten verzierten Umschlag. »Sie sind aber recht vielseitig interessiert«, sagt er, »ist das nicht dieser tragische Liebesroman über eine unglückliche junge Dame, der in der preußischen Gesellschaft Aufsehen erregt hat?« Die junge Frau errötet, bedankt sich und geht mit ihren Büchern zum Heck des Schiffes, offenbar liegt dort ihre Kabine.
Ein Offizier brüllt Kommandos. Acht Jungmatrosen klettern die Wanten hoch auf die quer an den Masten befestigten Rahen – mehr eine Demonstration ihres Könnens für die Passagiere an Bord und für die Zuschauer an Land, die das Spektakel bestaunen. Tatsächlich werden die Großsegel erst viel später gesetzt, in der Elbmündung bei Cuxhaven, kurz vor Erreichen der offenen Nordsee. Jetzt verbinden noch armdicke Taue den Bug des Seglers mit den Duckdalben im Elbstrom und den Pollern am Ufer. Auf den Landungsbrücken sind eine Feuerwehrkapelle und ein Shantychor angetreten. Musikanten und Sänger versuchen, sich gegenseitig zu übertönen.
Als gehe sie das alles nichts an, laden Elbfischer und Gemüsehändler aus dem Alten Land ihre Waren von Fischkuttern und Hafenbarkassen auf zweirädrige Karren und machen sich auf den Weg zu den Märkten der Hansestadt. Unter einem schwarzen Tuch stellt ein Fotograf dieses geschäftige Postkartenmotiv scharf, das auf der abgedunkelten, handgroßen Mattscheibe auf dem Kopf steht: die prächtige Emily Godeffroy und davor die winkenden Menschen, die Musikanten, die Fischer und Händler – die noch tief stehende Sonne taucht die Szene in kontrastreiches Seitenlicht. Der Fotograf stellt eine kleine Blende ein und eine Belichtungszeit von drei Sekunden. Dann drückt er vorsichtig auf den Drahtauslöser seiner auf einem Holzstativ festgeschraubten Plattenkamera. Ausgerechnet während der Belichtungszeit rollt eine zweispännige Kutsche in schneller Fahrt durch das Bild. Das wird einen unscharfen großen Streifen hinterlassen. Laut fluchend, taucht der Fotograf unter seinem Tuch auf und beschimpft den Kutscher. Ob er denn keine Augen im Kopf habe? Die teure, mit Bromsilber beschichtete Glasplatte könne er nun wegwerfen!
Der Kutscher kümmert sich nicht um den Lichtbildner. Er springt eilfertig von seinem Bock und hält die Tür der vornehmen Kalesche auf. Ein Herr klettert heraus und geht mit schnellen Schritten zur Gangway, die gerade von einigen Matrosen an Bord gezogen wird.
»Zu spät ist zu spät!«, ruft einer der Männer und lacht schadenfroh. Das Lachen vergeht ihm, als der Kapitän erscheint und ihn lauthals zusammenstaucht.
»Wissen Sie nicht, wen Sie vor sich haben, Mann ...? Da kommt Herr Godeffroy! Unser Reeder!«
Eilig wird die Gangway wieder ausgefahren. Der Kapitän geht seinem Arbeitgeber mit ausgestreckter Hand entgegen.
»Wann wollen Sie auslaufen?«, fragt Godeffroy freundlich, aber kurz angebunden.
»In einer Stunde, wenn das Wasser kippt und in die Nordsee abläuft«.
»Bedaure, aber Sie müssen das Auslaufen wohl ein wenig verschieben, Kapitän«, sagt Godeffroy, und erklärt, er benötige die Kapitänssuite für ein dringendes vertrauliches Geschäftsgespräch mit zwei Herren, die bereits an Bord seien. Ein, zwei Stunden könne das schon dauern. Ach ja, und ein kräftiger Morgenkaffee für drei Personen wäre eine sehr gute Idee.
»Es ist Ihr Schiff und Ihr Geld«, sagt der Kapitän, »aber zwei Stunden, das ist zu viel, sonst muss uns ein Schlepper gegen die auflaufende Flut bis nach Cuxhaven ziehen. Das wird teuer.«
»Zeit und Geld sind immer gute Argumente«, sagt Godeffroy. »Wenn Sie nichts dagegen haben, bleibe ich bis Blankenese an Bord. Dort können Sie mich an Land rudern lassen, und dann bin ich ja gleich in meinen Haus am Süllberg.«
»Kein Problem, das lässt sich machen, Herr Godeffroy!«
Der Kapitän knallt die Hacken zusammen. Die herumstehenden Matrosen salutieren stramm, als wären sie auf einem Kriegsschiff. Fehlt nur noch, dass die beiden kleinen Signalkanonen abgefeuert werden, denkt Sebastian Kleine, der nur wenige Meter entfernt inmitten der anderen Passagiere vom etwas erhöhten Achterdeck aus diese Szene beobachtet. Er zuckt zusammen, als er seinen Namen hört. Der Kapitän, so teilt Godeffroy lautstark mit, möge zwei Passagiere, zwei wichtige Mitarbeiter des Hauses Godeffroy, unverzüglich in seine Kajüte bitten lassen, und zwar die Herren Kolber und Kleine.
Tagebuch Sebastian Kleine, Freitag, 4. März 1898
Diese erste Eintragung meines Tagebuches schreibe ich an meinem ersten Abend an Bord der Emily Godeffroy , nachdem wir die offene Nordsee erreicht haben und die Lichter von Cuxhaven am nachtdunklen Horizont erloschen sind. Ich sitze in meiner kleinen Kabine. Die See ist ruhig. Das Licht einer an die Wand montierten Petroleumlampe fällt auf eine kleine Schreibplatte und auf dieses noch weiße Blatt Papier. Da ich wohl noch lange keinen Schlaf finden kann, will ich die Zeit nutzen und auf die Ereignisse des heutigen Tages und ein wenig weiter zurückblicken.
Zu Beginn meiner Aufzeichnungen möchte ich späteren Lesern jedoch auch das Folgende mitteilen: Da meine Mutter kürzlich verstorben ist und ich mich mit meinem Vater unheilvoll zerstritten habe, widme ich dieses Tagebuch dem Mann, der mir die Möglichkeit gegeben hat, meinen Traum von einem neuen Leben in der fernen Inselwelt der Südsee zu verwirklichen, Herrn Johan Cesar Godeffroy.
Einerseits kann diese Agenda als Tätigkeitsnachweis für die Firma Godeffroy & Sohn dienen, andererseits gebe ich mich der Hoffnung hin, dass meine kommenden Erlebnisse, Entdeckungen und Abenteuer eines Tages auch einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden können. Dieses Tagebuch kann dann als Grundlage für Artikel im Journal des Museums Godeffroy oder sogar für ein Buch dienen. Auch deshalb erlaube ich mir, einige Anmerkungen über meinen bisherigen Lebenslauf voranzustellen:
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