Jürgen Petschull - Der letzte Tanz im Paradies

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Unerforschte Urwälder, heimtückische Verbrechen, dramatische Liebe. Bestsellerautor Jürgen Petschull entführt die Leser seines opulenten historischen Romans an den wohl ungewöhnlichsten Tatort der deutschen Spannungsliteratur. Vom Hamburger Hafen reisen die Passagiere der «Emily Godeffroy» ins Herz der Kolonie Deutsch-Neuguinea. Nicht alle kehren lebend zuürck von diesem letzten Tanz im vermeintlichen Paradies.-

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Mit flüchtigem Gruß und quietschenden Schuhsohlen eilen die beiden Männer über den polierten Marmorfußboden aus dem Raum. Draußen, im Windfang des Kontorhauses, fällt die schwere Außentür krachend ins Schloss.

»Merkwürdige Leute, diese Wissenschaftler.« Godeffroy schüttelt den Kopf.

Er schweigt eine Weile und zieht dann einen Brief aus einem Papierstapel hervor. Ein Mitarbeiter der Handelsniederlassung in Apia auf Samoa bittet darin untertänigst um eine Erhöhung seiner Bezüge. Während Godeffroy sich Notizen für eine geharnischte Ablehnung macht, geht seine Frau mit klackenden Schritten die breite, in mattem Taubenblau gehaltene Treppe hinauf, die vom Kontorbereich in das erste und zweite Stockwerk führt, zu den Salons und den Privatgemächern. Auf dem ersten Treppenabsatz schlägt die mannshohe Standuhr der Manufaktur William Jourdain, London, sechsmal. Gleichzeitig sind die Turmuhren der Michaeliskirche, von St. Katharinen und St. Nikolai zu hören, deren Geläut sich zu jeder vollen Stunde in Hamburg zum Klang der Zeit vermischt,

Unkonzentriert wendet sich Godeffroy der Geschäftspost zu. Immer wieder kommt ihm der aufgeregte Gehilfe von Rudolf Virchow in den Sinn. Der berühmte Professor will ja nächste Woche selbst mit der Eisenbahn von Berlin nach Hamburg kommen und interessante neue Eingeborenenschädel und Skelette für seine Sammlungen und seine Forschungsprojekte in der Charité auswählen.

Was hat der junge Mann gesagt? Mit einem der Schädel stimmt etwas nicht?

Godeffroy zieht sich seinen englischen Gehrock über, ergreift seinen Spazierstock mit dem vergilbten Elfenbeinknauf und löscht die Petroleumlampe auf seinem Schreibtisch. Er wirft einen schnellen Blick in das vor seinem Arbeitszimmer liegende weitläufige Hauptkontor, in dem tagsüber zwei Dutzend Angestellte an hohen Stehpulten arbeiten, Prokuristen, Buchhalter und Commis. Auf den Regalen stapeln sich Warenproben. Es riecht nach Kaffee und Tee, nach Nelken und Gewürzen, nach Leinen und gegerbtem Leder. In einem Glasschrank liegt zwischen Sextanten, Chronometern und Logbüchern auch eine vom Salzwasser zerfressene Kapitäns-Bibel, die von einem in der Biskaya untergegangenen Schiff der Reederei Godeffroy gerettet worden ist. An den Wänden hängen Seekarten aus aller Welt. Nadeln mit bunten Köpfen markieren die letzten bekannten Positionen der Frachtsegler von Godeffroy & Sohn sowie die Handelsniederlassungen des Konzerns auf den Inseln im Pazifik.

Der Herr des Hauses schließt die Eingangstür hinter sich ab. Godeffroy spürt, wie immer im kalten Winter, schmerzhaft seine arthritischen Kniegelenke, als er sich am kalten Messing-Handlauf festhält und Schritt für Schritt den Treppenaufgang zur Straße hinuntergeht.

Das Haus Am Wandrahm No. 26 ist eines der größten und prächtigsten Bauwerke dieser Gegend: fünf Stockwerke hoch mit großen, weißen Sprossenfenstern, einer kunstvoll gemauerten Backsteinfront und einem geschwungenen, barocken Giebel. In der Nachbarschaft gehören ein halbes Dutzend zweihundert Jahre alte Speicher zum Unternehmen.

Ein paar Gehminuten in Richtung Westen beginnt eine neue Zeit: Seit Jahren ist Block für Block die moderne Speicherstadt des Hamburger Freihafens aus dem moorigen Boden gestampft worden. Sieben bis acht Stockwerke hohe Backsteinhäuser mit Aus- und Eingängen zu den Straßen und den Fleeten stehen auf Tausenden von Eichenpfählen. Bald werden auch die letzten, immer noch eindrucksvollen barocken Kontor- und Speicherhäuser am Alten Wandrahm »niedergelegt« werden, wie der Abbruch der alten Geschäfts- und Wohnquartiere von den Bauleuten genannt wird. Insgesamt müssen bei dieser größten Baumaßnahme Europas 20000 Menschen aus dem Hafengebiet in neue Wohngebiete am Stadtrand umgesiedelt werden. Wehmütig denkt Godeffroy an das baldige Ende des altehrwürdigen Stammsitzes.

Vor seinen Füßen glitzert das abgetretene Kopfsteinpflaster eisig im Laternenlicht. Ein halber Mond scheint jetzt durch eine dichter werdende Wolkenschicht. Vom nahen Hafen dröhnt ein Nebelhorn. Aus der offenen Tür einer Kellerkneipe kommen betrunkene Stimmen. Klatschend taucht eine Ratte unter den Bug einer Schute weg, die im schlammigen Fleet an der Rückseite des Museums Godeffroy festgemacht hat.

Im Erdgeschoss brennt noch Licht. Hinter den beschlagenen Fensterscheiben sind die Schatten von drei Männern zu sehen. Godeffroy klopft mit dem Knauf seines Gehstocks gegen die verschlossene Eingangstür. Die Schatten wenden sich gleichzeitig um.

Doktor Schmalz öffnet. Der Kustos des Museums erschrickt, als er Godeffroy im Gegenlicht der Gaslaterne erkennt. Zögernd lässt er ihn ein.

In der saalartigen Diele stapeln sich raumhoch an den Wänden entlang große Holzkisten, aus einigen quillt Verpackungsmaterial hervor, die meisten sind noch ungeöffnet. Der Boden ist zugestellt mit Kanistern, Eimern und mit Gläsern, in denen Fische und Schlangen, Frösche und Schnecken in Spiritus eingelegt sind und allerlei sonstiges Getier. An Fleischerhaken baumeln von der Decke die Karkassen von Affen und Dschungelkatzen. Godeffroys Blick bleibt an zwei Vögeln hängen, die mit ausgebreiteten Flügeln auf einer Art Bettlaken liegen, als wären sie gerade abgestürzt. Ein so farbenprächtiges, in allen Regenbogenfarben schillerndes Gefieder hat er noch nie gesehen. Die Körper sind kaum taubengroß, aber die Schwanzfedern scheinen einen Meter oder mehr zu messen. Auf den Köpfen sitzen gefiederte Kronen. Kreaturen wie aus einer fantastischen, anderen Welt.

»Das hier sind Paradiesvögel, die sind auch heute eingetroffen«, erklärt Schmalz. Solche Vögel seien noch niemals einem größeren Publikum gezeigt worden. »Wir werden sie sorgfältig präparieren und als erstes Museum in ganz Europa präsentieren.«

Seinen Leuten sei es gelungen, sie Eingeborenen abzuhandeln, die diese wunderbaren Vögel mit Giftpfeil und Bogen im Dschungel gejagt hätten. Dennoch, so kommt es Godeffroy vor, ist die Freude des Museumsleiters über diese Attraktion seltsam gedämpft.

Er wendet sich den beiden anderen Männern zu, die schweigend in der Diele des Museums vor einem vier oder fünf Meter langen, mit Zinkblech beschlagenen Tisch stehen, wie ihn auch Metzger oder Pathologen als Arbeitsunterlage benutzen. Als Godeffroy auf die offenbar verlegenen Männer zugeht, erkennt er, was hinter ihnen auf dem Tisch liegt: ein Dutzend Totenschädel. Die leeren Augenhöhlen sind gegen die Decke gerichtet, von der das Licht eines fünfarmigen Leuchters fällt.

Ein ekelerregender Geruch erfüllt den Raum, ein brandiger Gestank. Gegen die aufsteigende Übelkeit presst Godeffroy ein Taschentuch vor Mund und Nase.

Die drei Männer scheinen sich daran gewöhnt zu haben. Außer Schmalz ist noch der junge Assistent von Virchow da, den dritten Mann hat Godeffroy noch nie gesehen. Er ist groß und hager, in teures graues Tuch gekleidet, hält eine dünne, abgewinkelte Zange in der rechten Hand und einen kleinen, runden Spiegel mit langem Stiel in seiner Linken.

»Der junge Mann hat vorhin etwas von einem seltsamen Schädel gesagt, was hat es damit auf sich?«, fragt Godeffroy ohne Umschweife.

Die Männer schweigen.

»Kennen Sie Zahnarzt Dr. Krippenberg?«, fragt Museumskustos Schmalz schließlich. »Ich habe mir erlaubt, ihn noch zu später Stunde holen zu lassen. Wir benötigen dringend seinen fachlichen Rat.«

»Wenn ich es richtig sehe, haben diese Herrschaften hier keine Zahnschmerzen mehr.« Godeffroy betrachtet die Schädel.

»Das ist die neue Lieferung aus Neuguinea, die zum Teil für Professor Virchow bestimmt ist«, sagt Schmalz und deutet auf die Totenköpfe, die offenbar nach Herkunftsangaben und Stammeszugehörigkeit sortiert worden sind.

»Das sind Kannibalen, Angehörige des Baininger-Stammes aus den noch urwaldreichen Berggebieten von Neuguinea, die bringen ihre Feinde um, fressen sie auf und lassen nur die Köpfe übrig, als Trophäen und zur Beschwörung der bösen Geister.« Die Eingeborenen hätten ihre Beutestücke gereinigt und dann wie Schinken in den Rauch gehängt, um sie zu konservieren.

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