Jürgen Petschull - Der letzte Tanz im Paradies
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Nun bestaunt sie ehrfürchtig eine ähnliche Idylle. Diesmal ragen Palmenzweige in die gewaltige Sonne, die mit atemberaubendem Tempo im schwarzblauen Pazifik eintaucht, als wäre es für immer.
Der Widerschein färbt die Fassaden der Gebäude an der Hauptstraße von Herbertshöhe glutrot. Anna kennt bereits die Polizeistation, das Postamt, die Kolonialverwaltung, die Faktoreigebäude der Hamburger Handelshäuser Hernsheim und Godeffroy sowie kleinere Niederlassungen australischer Firmen. Über den deutschen Häusern hängen die schwarz-weiß-roten Fahnen schlaff an ihren Masten. Ein paar Menschen spazieren am Strand entlang. Fröhliches Kindergeschrei ist zu hören.
Zu ihrer Linken sind im Hintergrund die Silhouetten der drei Vulkane zu sehen. Bei völliger Windstille steigt aus dem größeren Kegel eine dünne Rauchfahne senkrecht in den dunkelblauen Himmel.
Anna sucht nach einem passenden Gebet, mit dem sie dem Schöpfer für den unvergesslichen Eindruck, für diesen Moment des Glücks danken könnte. Spontan fällt ihr stattdessen nur ein Lied ein »Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt ...« Gott hat ihr diese Gunst erwiesen. Ihre Enttäuschung, weil sie vergeblich auf ihren Verlobten gewartet hat, verblasst in diesen Momenten gegen das Glücksgefühl, das sie in sich aufsteigen fühlt.
Anna hat ihre Haare hochgesteckt. Eine schlichte Perlenkette betont ihren schlanken Hals. Sie trägt ein cremefarbenes, tailliertes Seidenkostüm mit kleinem Stehkragen, das ein wenig zu groß für sie ist, denn die bald geschiedene Frau von Theobald Kolber, aus deren Bestand das maßgeschneiderte gute Stück ausgeliehen ist, hat wohl eine vollschlankere Figur. Einige Herren in den Ausgehuniformen der kaiserlichen Marine sehen von der Hotelterrasse aus bewundernd zu ihr herüber.
Endlich kommt die Kutsche. Theobald Kolber steigt aus und hilft ihr galant in den Wagen. Sebastian Kleine starrt Anna an, als sehe er sie zum ersten Mal. Er will etwas Charmantes sagen.
»Sie sehen ja wie eine richtige Dame aus, Fräulein Anna, man mag gar nicht glauben, dass Sie nur eine Missionsschwester sind.«
»In dem weißen Tropenanzug hätte ich sie auch kaum wiedererkannt«, sagt Anna schnippisch zu Kleine, der neben Kolber in der Kutsche sitzt.
»Sehr liebenswürdige Komplimente machen sich die jungen Herrschaften«, sagt Theodor Kolber und lacht.
Eine halbe Stunde dauert die Fahrt über die sandige Küstenstraße. Die letzten Häuser liegen bald hinter ihnen. Die brütende Hitze bleibt zurück. Ein angenehmer Wind weht vom Meer. Im Schritttempo passieren sie das Nachbardorf Kokopo. Auf dem großen Platz sitzen die Eingeborenen um ein offenes Feuer herum. Es riecht nach versengten Federn und nach angebranntem Fleisch. Flammen flackern über dunkle Gesichter, in denen das Weiß der Augäpfel aufleuchtet.
Nach einer halben Stunde erreichen sie den Plantagenort Ralum und kurz darauf die breite Einfahrt von Gunantambu. Hier sind bereits zwei Dutzend Kutschen abgestellt. Nach ihnen treffen immer noch neue Gäste ein.
Die Herren grüßen Kolber stets zuerst, die meisten mit kaum getarnter Unterwürfigkeit, andere so jovial, dass ihre Selbstsicherheit aufgesetzt erscheint. Kein Zweifel, so fällt Sebastian Kleine auf, der Repräsentant des Hauses Godeffroy für die Südsee ist eine Autorität, eine Respektsperson. Der Eindruck verstärkt sich noch, als ein Mann aus dem Halbdunkel hervortritt und eilig auf sie zukommt. Genauer gesagt: Ein gewaltiger, hochgezwirbelter Schnauzbart erscheint, gefolgt von einem eher unscheinbar wirkenden Herrn, der allerdings eine auffallende Tropenuniform trägt, mit Schulterklappen und einem Dutzend Orden am Jackett.
»Mein lieber, verehrter Herr Kolber, schön, Sie endlich zu sehen. Ich habe schon von Ihrer Rückkehr gehört und leider vergeblich auf Ihren Besuch in unserem neuen Verwaltungsgebäude gehofft«, sagt er und streckt seine Hand weit aus.
»Sie hätten ja auch in mein Kontor kommen können, Herr Gouverneur«, antwortet Kolber trocken, »wo Sie mich allerdings über einen Haufen Arbeit gebeugt angetroffen hätten.« Auch er freue sich, den Vertreter des großen deutschen Kaisers bei guter Gesundheit und in bester Laune vorzufinden. Er suche hiermit schon einmal um eine Audienz für einen der nächsten Tage nach. Er müsse ihn in einer dringenden und vertraulichen Angelegenheit sprechen.
»Darf ich Ihnen meine beiden Begleiter vorstellen«, sagt Kolber und wendet sich an Sebastian Kleine und Anna Scharnhorst: »Dies ist Dr. Albert Hahl, der Gouverneur von Deutsch-Neuguinea, der beste, den wir bisher hatten – und das zu sagen fällt mir eingedenk seiner beiden unfähigen Amtsvorgänger nicht sehr schwer.«
Hahl lächelt geschmeichelt über die undiplomatische Anzüglichkeit hinweg. Mit wichtiger Miene berichtet er von den jüngsten politischen Nachrichten, die er gerade aus Berlin erfahren habe: Aus den Reichstagswahlen seien die Sozialdemokraten mit großem Abstand als die stärkste Fraktion hervorgegangen. Mit mehr als 27 Prozent hätten sie fast so viele Stimmen erhalten wie die konservativen Nationalliberalen und die Zentrumspartei zusammen.
»Bismarcks Sozialistengesetze haben der SPD immer mehr Sympathisanten und Wähler zugetrieben, vor allem natürlich unter der Arbeiterschaft, das war eine völlig falsche politische Entscheidung, und die Aufhebung dieser Gesetze hat die Wogen bis heute nicht glätten können«, sagt Kolber.
»Die Sozialdemokraten haben ja mit Bebel und Liebknecht leider hervorragende Redner und zugleich üble Demagogen, die wettern im Reichstag gegen jedwede deutsche Kolonialbestrebung, die sägen an dem Ast, auf dem wir in den Kolonien sitzen«, sagt Hahl und schüttelt den Kopf. Seit die Regierung Anfang März mit den Chinesen einen über 99 Jahre laufenden Pachtvertrag für die Marinestation Kiautschou abgeschlossen habe, würden die Mittel für die anderen Kolonien noch mehr gekürzt.
»Und was gibt es Neues in unserer deutschen Südsee? Habe ich während meiner Abwesenheit etwas Wesentliches verpasst?« Kolber beugt sich vertraulich zu Hahl vor, als erwarte er besondere Informationen.
»Das wissen Sie doch besser als ich, lieber Kolber, die Geschäfte in den Faktoreien laufen zufriedenstellend, und die Geschäftsleute sind wie immer unzufrieden.«
Ob es denn stimme, dass einige australische Goldsucher in Deutsch-Neuguinea Land von Eingeborenen gekauft hätten?
»Diese Glücksritter haben ja kein Gold gefunden, wie man hört. Und im Übrigen sollen sie ihr von Stammeshäuptlingen erworbenes oder erschwindeltes Land inzwischen an deutsche Bürger verkauft haben.« Genaues wisse er noch nicht.
»Würden Sie mir freundlicherweise sagen, wie diese Sache steht, aus grundsätzlichem Interesse?«
Der Gouverneur ist offensichtlich froh, als Sebastian Kleine das Thema wechselt und das Gespräch von der Politik auf die Gastgeberin des Abends lenkt.
»Unsere Queen Emma ist wahrhaftig eine ganz außergewöhnliche Person.«
Wie er sich ihren Aufstieg erkläre, fragt Kleine.
»Nun ja, abgesehen von ihrer hervorragenden kaufmännischen Ausbildung in den Vereinigten Staaten ist sie in der hiesigen Geschäftswelt wahrhaftig eine einmalige Erscheinung«, sagt Hahl. Sie verbinde deutsche Tüchtigkeit und Disziplin mit südländischer List und Leichtigkeit und kombiniere diese Gaben auch noch mit dem Charme und der weiblichen Schönheit ihrer Heimat Samoa.
»Das haben Sie aber sehr charmant und ziemlich zutreffend ausgedrückt«, sagt Kolber und klopft dem Vertreter des Kaisers und der Reichsregierung jovial auf die Schulter.
Theobald Kolber hat sich verändert, seit wir an Land gegangen sind, denkt Sebastian Kleine. Obwohl Godeffroys Mann für die deutsche Südsee nicht sonderlich groß ist, scheint er jetzt auf andere herabzublicken. Auf Leute, die seinen auch zur Selbstironie neigenden Humor nicht kennen, wird er kühl und hochmütig wirken. Offenbar will er diesen Eindruck auch erwecken, als er über den Kiesweg zur höher gelegenen Residenz von Queen Emma vorangeht. Nein, Kolber geht nicht, er schreitet.
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