Jürgen Petschull - Der letzte Tanz im Paradies
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Der stellvertretende Landeshauptmann, so habe sich später herausgestellt, sei mit einem gestohlenen deutschen Mausergewehr erschossen worden – von einem desertierten Eingeborenen-Soldaten namens Ranga.
Sebastian Kleine legt das Papier zur Seite. »Mein Gott, hier geht es ja ein bisschen brutaler zu als in meinem früheren Revier in St. Pauli«, sagt er, als Kolber ihn über seine Geschäftspapiere hinweg ansieht. »Lies nur weiter, es kommt noch besser«, sagt Kolber, »ich brauche noch eine Weile, bis ich dich in der Faktorei herumführen kann.«
Nach dem Tod des von Hagen, so heißt es im nächsten amtlichen Bericht, hätten die deutschen Strafverfolger mit Hilfe befreundeter Eingeborener den Täter im Dschungel gestellt. Der sei von zahlreichen Pfeilen und Speeren getroffen worden. »Ranga sprang noch in den nahen Fluss, um sich durch Tauchen und Schwimmen zu retten. Aber der Gegner waren zu viele und er schließlich zu sehr erschöpft. Sobald er aus dem Wasser herauskam, erlitt er eine weitere schwere Wunde am Kopf. Noch lebend wurde er an Land gezogen. 23 Pfeile und Speere sollen in seinem Körper gesteckt haben ...«
Rangas Leichnam und der eines Mittäters wurden vor dem nächsten Gefängnis aufgehängt. »Allen Plantagenarbeitern und allen aufrührerischen Eingeborenen als warnendes Beispiel, und um allen zu zeigen, dass von Hagens Tod angemessen gesühnt worden sei.«
Kleine schüttelt den Kopf. »Dass es hier so schlimm zugeht, habe ich nicht gewusst.«
»Wir sind in einem wilden Land und es sind wilde Zeiten – zugleich kann es aber auch das Paradies sein«, sagt Theobald Kolber. »Himmel und Hölle liegen hier nah beieinander.« Einen Blick auf die paradiesische Seite werde man morgen Abend bekommen, beim Empfangsfest von Queen Emma.
Er müsse deshalb noch einen Brief formulieren. Kleine bleibt im Büro, als Kolber seinen Sekretär Pellworm zum Diktat ruft. Dazu setzt sich der Generalbevollmächtigte des Hauses Godeffroy wie immer ans Fenster in einen mit braunem Kuhfell ausgelegten Schaukelstuhl. Er blickt über den großen Platz vor den Lagerschuppen, auf dem sich quietschend ein kleiner, rostiger Kran dreht, der Kisten und Säcke vom Boden aufnimmt und ächzend auf ein Pferdefuhrwerk hebt. Dahinter ist ein breiter Ausschnitt der Blanchebai zu sehen. Hinter den Kanus der eingeborenen Fischer und der auf Reede liegenden Emily Godeffroy schiebt sich der Schattenriss eines großen Schiffes ins Bild. Die Segel des Dreimasters sind gerefft. In der Schiffsmitte stößt ein Schornstein schwarze Wolken aus. »Das müsste der Kreuzer SMS Cormoran sein«, sagt Sekretär Pellworm. »Das Kriegschiff Seiner Majestät soll ein paar Tage hier bleiben und dann zusammen mit der Polizeitruppe wieder einmal zu einer Strafexpedition auslaufen, es geht diesmal gegen einen Stamm an der Nordwest-Küste, der einen deutschen Pflanzer und einen australischen Händler umgebracht hat.«
»Kehrt denn hier nie Ruhe und Frieden ein, verdammt noch mal! Morde, Blutrache, Strafexpeditionen, Auge um Auge, Zahn um Zahn.« Kolber wendet seinen Blick von der Bucht ab und dreht den Schaukelstuhl ins Zimmer.
»Haben Sie Papier und Bleistift, Pellworm? – Gut, dann schreiben Sie jetzt mal etwas Angenehmeres.«
»Sehr verehrte, gnädige Frau Emma Eliza Coe!«, beginnt Kolber sein Diktat. »Mit großer Freude habe ich nach meiner heutigen Ankunft noch auf der Reede von Herbertshöhe Ihre persönliche Einladung zu Ihrem Abendempfang am morgigen Dienstag auf Gunantambu in Empfang nehmen dürfen. Ihr geschätztes Einverständnis wie stets vorausgesetzt, werde ich mir erlauben, zwei äußerst sympathische, aufgeschlossene junge Menschen in meine Begleitung zu nehmen, deren Gesellschaft ich während der langen Überfahrt von Deutschland nach Neuguinea überaus schätzen gelernt habe ...«
Kolber stopft seine Pfeife und bläst eine Rauchwolke gezielt in Richtung eines mottenartigen Insekts, das immer wieder von innen gegen die Fensterscheibe anfliegt. Er schlägt mit einer zusammengefalteten alten Zeitung nach dem Flugobjekt und beobachtet, wie es zu Boden taumelt.
»Und weiter geht’s im Text, lieber Pellworm: ›Bei meinen jungen Freunden handelt es sich um Herrn Sebastian Kleine, einen aufstrebenden Mitarbeiter des renommierten Museums Godeffroy, und um Fräulein Anna Scharnhorst, Schwester der Rheinischen Missionsgesellschaft, die, wenn Sie mir den doppelsinnigen Ausdruck gestatten, sozusagen in besonderer Mission nach Neuguinea gekommen ist. Vielleicht wird sie Ihnen, gnädige Frau, bei passender Gelegenheit selbst ihre ebenso bewegende wie anrührende Geschichte berichten. Den beiden jungen Menschen stehen verantwortungsvolle und entbehrungsreiche Aufgaben in Deutsch-Neuguinea bevor. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass Sie die beiden jungen Leute mögen und dass diese von Ihnen und Ihrem glanzvollen Feste überaus beeindruckt sein werden.
Mit vorzüglicher Hochachtung verbleibe ich, wie stets
Ihr sehr ergebener ...‹«
Pellworm zieht einen Schlussstrich quer über die Seite seines Schreibblockes.
»War es das, Herr Kolber?«
»Nicht ganz, jetzt kommt erst die eigentlich wichtige Mitteilung. Bitte schreiben Sie Folgendes unter Postskriptum:
»Bitte gestatten Sie mir, sehr verehrte, gnädige Frau, bei dieser Gelegenheit auch im Auftrag und im Namen von Herrn Johan Cesar Godeffroy um einen baldigen geschäftlichen Gesprächstermin nachzusuchen. Dabei handelt es um eine äußerst bedeutsame Angelegenheit, die zukünftigen geschäftlichen Beziehungen unserer Firmen betreffend.«
Mit spitzen Fingern hebt Kolber das tote Insekt vom Boden auf und schnippt es aus dem Fenster.
»Was für eine Kurzschrift schreiben Sie eigentlich?«, fragt er und blickt auf das vollgekritzelte Blatt Papier.
»Ich arbeite nach der Methode Stolze«, sagt der Sekretär, »das ist der Schöpfer der modernsten Art der Stenografie.«
»Sehr schön machen Sie das, Pellworm. Würden Sie mir einen Gefallen tun und diesen Brief gleich noch persönlich im Kontor von Queen Emma abgeben, sobald ich die Reinschrift unterzeichnet habe.«
Schon am nächsten Vormittag bringt der Bürodiener die kurze und präzise Antwort. Queen Emma teilt auf weißem Seidenpapier mit:
»Verehrter Theobald Kolber. Selbstverständlich sind Ihre neuen Freunde gern gesehene Gäste auf meinem Fest. Was die geschäftliche Angelegenheit anbetrifft, muss ich Sie wegen einer Reise zu meinen Plantagen auf Mioko leider vertrösten: Ich erwarte Sie diesbezüglich in der kommenden Woche, am Freitag, den 10. Juni um 11 Uhr vormittags in meinem Kontor.
Es grüßt Sie recht herzlich
Ihre
Emma Eliza Coe
PS. Falls wir nach unserer geschäftlichen Unterredung noch weiterhin freundschaftlich verbunden sein sollten, könnten wir gemeinsam das Mittagessen einnehmen.«
12
In den Faktoreien der Handelsfirmen und in der Kolonialverwaltung, in den besseren Wohnhäusern der Gazelle-Halbinsel, auf den Schiffen, die in der Blanchebai ankern, auch in der zentralen Missionsstation im Nachbarort Vunapope – überall bereiten sich die geladenen Gäste auf das Fest in Gunantambu vor, dem palastartigen Anwesen von Queen Emma in Ralum, einem Nachbarort von Herbertshöhe. Die Damen holen ihre schönsten, selten getragenen Kleider aus den Schränken. Die Herren lassen die Tropenanzüge aufbügeln. Sebastian Kleine und Anna Scharnhorst können ihre Vorfreude kaum verhehlen, während sie in den Tagen nach ihrer Ankunft den kleinen Ort Herbertshöhe und die nähere Umgebung erkunden. Theodor Kolber hat versprochen, sie mit seiner Kutsche abzuholen.
Anna Scharnhorst steht wartend im Eingang des Hotel Fürst Bismarck. Gebannt blickt sie die Straße hinunter auf die abendliche Blanchebai hinaus.
So einen Sonnenuntergang hat sie zuletzt als Schulkind vor Augen gehabt: Der Sonnenball hängt rot und riesig groß vor einem tiefblauen Himmel. Im Vordergrund plätschert dunkles Wasser, links und rechts ragen scherenschnittartige Weidenzweige in die Szenerie. Das Bild »Abendstimmung am Niederrhein« hatte sie mit farbigen Wachsstiften selbst gemalt, und Frau Töpfer, die Klassenlehrerin, hatte ihr die beste Note dafür gegeben. Sie war sehr stolz, denn das war die erste Eins in ihrer Schulzeit gewesen.
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