Louise Boije af Gennäs - Und eines Tages öffnet sich die Tür
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Wie üblich wimmelte es dort draußen von Leuten, und man hatte mehr das Gefühl, es gehe um ein gesellschaftliches Ereignis als um Wissensvermittlung. Die häßlichen, weißblauen Hochhäuser ragten wie sechs klobige Finger in den heller werdenden Winterhimmel. So sollte eine Universität nicht aussehen, das war meine feste Überzeugung. Eine Universität sollte alt und ehrwürdig sein, ein bißchen gotisch im Stil, und in einer Art nachdenklicher Stille ruhen. Kluge ältere Männer und Frauen in schwarzer Kleidung sollten murmelnd miteinander konversieren, während sie zwischen den Gewölben hin- und hereilten. Die Luft sollte so voller Weisheit sein, daß man sie mit dem Messer schneiden konnte. Das einzige, was hier draußen in der Luft lag, war dicker Rauch im Gemeinschaftshaus und im Café Sexan, angereichert mit einer ständigen sozialen Angst.
Auch der Klausursaal war voller Angst. Die Leute saßen schon in den Bänken, starrten vor sich hin oder zur Decke, während sie nervös mit Stift und Radiergummi spielten. Ich selbst war absolut ruhig. Die Sache würde natürlich schiefgehen; es gab keinen Grund zur Aufregung. Ich nickte Eva zu, die ganz hinten saß und tiefe Augenringe hatte. Dann klemmte ich mich auf einen Platz, gerade als der Dozent mit den Klausurblättern hereinkam.
Als ich mein Blatt erhalten hatte, las ich die Fragen rasch durch, um zu sehen, was zu tun war. Bei der ersten Frage bestand eine Möglichkeit zu antworten. Vielleicht. Bei der zweiten auch. Die dritte war ein absolutes Mysterium. Die vierte, fünfte und sechste Frage ließen mich zweifeln, ob ich denselben Kurs wie die anderen im Saal belegt hatte.
Ich nahm meinen Stift und begann die Antworten niederzuschreiben. Für die Klausur waren drei Stunden festgelegt, also hatte ich genügend Zeit. Sorgfältig erläuterte ich die wenigen Kenntnisse, die ich besaß, um möglichst noch ein paar Extrapunkte herauszuschlagen. Als ich alles aufgeschrieben hatte, was ich wußte, und einige Wahrheiten sicherheitshalber ein paarmal wiederholt hatte, schaute ich auf die Uhr. Fünfundvierzig Minuten waren vergangen. Um mich herum schrieben die Leute, was das Zeug hielt, oder wenigstens schien es so.
Weitere zehn Minuten ging ich meine Antworten durch und zog sie ein wenig in die Länge. Dann war die Grenze erreicht, sowohl die meiner Geduld, als vermutlich auch die des Dozenten, wenn er meine Arbeit durchsah. Deshalb stand ich auf, so leise wie möglich, und schlich aus dem Saal. Drei, vier Personen starrten mir hinterher, als ich die Tür zuzog. Idiotin oder Genie, fragten sie sich vielleicht; weshalb geht sie schon? Ich lief den Korridor hinunter bis zum Kiosk im A-Haus, wo ich mir einen Schokoladenriegel kaufte, das Papier sofort mit den Zähnen aufriß und ihn zu essen begann. Noch ehe ich die Bushaltestelle erreicht hatte, war er schon alle. Die Klausur war vorbei, und ich hatte versagt. Wieder einmal.
*
Am Nachmittag ging ich zu Großmutter, um einen zweiten und letzten Besuch abzustatten. Derselbe trostlose Eingang, dieselben öden Treppen, derselbe Versuch, schon im voraus Weihnachtsfreude zu genießen. Bonjour Tristesse. Jetzt wußte ich, wo sie lag, und ging zielbewußt direkt zu Großmutter hinein.
»Hallo, Großmutter«, sagte ich und packte aus, was ich mitgebracht hatte.
Einen Joghurt mit Walderdbeergeschmack. Einen Löffel. Eine Banane. Eine Keksschokolade. Einen Roman von Ivar Lo-Johansson »Gute Nacht, Erde«, den ich selbst vor langer Zeit gelesen und gut gefunden hatte und von dem ich annahm, Großmutter würde sich vielleicht ein bißchen darin wiedererkennen – irgendwie war sie doch auf dem Land aufgewachsen oder so. Irgendwas mußte ich schließlich tun, während ich dasaß.
Großmutter sah genauso aus wie beim letzten Mal, obwohl sie jetzt ein weißes Krankenhausnachthemd mit blauem Aufdruck anhatte. Ihr Blick ruhte noch immer irgendwo draußen vor dem Fenster oder richtiger jenseits des Fensters. Ich wartete dieses Mal nicht, ob sie reagierte, sondern umfaßte ihr Gesicht und zwang sie, den Blick in meine Richtung zu lenken. Ich steckte den Löffel in den Joghurt und stopfte ihn ihr in den Mund. »Walderdbeerjoghurt«, sagte ich.
»Du gibst nicht so schnell auf, was?« sagte eine Stimme hinter mir.
Ich tat, als hörte ich nichts. Großmutters Mund stand halb offen und blieb völlig reglos. Der Löffelstiel ragte heraus. Vorsichtig schob ich den Unterkiefer nach oben und zog den Löffel wieder heraus, so daß wenigstens ein bißchen Joghurt drinblieb. Großmutter lag regungslos. Es war absolut unmöglich zu sagen, ob sie etwas bei sich behalten hatte. Ich steckte den Löffel in den Joghurt und schlug das Buch auf.
»Dann fangen wir an«, sagte ich und begann laut zu lesen.
Es war ein guter Roman. Die Handlung packte einen sofort. Man geriet mitten hinein in den traumähnlichen Wachzustand des Kindes, wo alles passieren konnte, wo die Angst davor, neben den Rand des Flickenteppichs zu treten, gleichwertig war mit der starken, unausgesprochenen Furcht im Erwachsenenalter, in den Abgrund des Todes zu stürzen. Die Geschichte fesselte mich selbst stark, und ich las ein paar Seiten, ohne an die Zeit zu denken. Als Michael sich den Älteren gegenüber im Lügen zu üben begann, machte ich eine Pause und sah Großmutter an. Sie lag noch immer reglos da, ohne jeden Ausdruck im Gesicht.
»Großmutter, willst du ein Stückchen Banane?« Ich wußte, daß sie nicht antworten würde, aber es war ein irgendwie blödes Gefühl, einen erwachsenen Menschen zum Essen zu zwingen, ohne wenigstens zuerst um Erlaubnis gefragt zu haben. Ich schälte die Banane, brach einen Brocken ab und schob ihn ihr in den Mund. »Versuch mal ein bißchen, Großmutter«, sagte ich. »Mach schon.«
Ich schlug das Buch wieder auf und las weiter. Michael log und schreckte seine Mutter auf, die müde Landarbeiterfrau, gerade als sie sich ein bißchen ausruhen oder »zurücklehnen« wollte. Als ich eine halbe Seite gelesen hatte, blickte ich auf. Das Bananenstück war Großmutter aus dem Mund gefallen. Es war mit Joghurt beschmiert. Ich steckte die Keksschokolade wieder in meine Tasche, holte tief Luft und las weiter. Ein Drittel des ersten Kapitels war nach fünf Seiten zu Ende. Jetzt konnte ich mit gutem Gewissen gehen. Das nächste Mal durfte Mutter wahrhaftig selber herkommen.
*
Unterwegs nach draußen sah ich plötzlich das Schild »Chefarzt«, und mir fiel ein, daß ich hineingehen und einer Sekretärin erzählen konnte, daß ich letzten Freitag krank war oder so was. Er selbst war garantiert nicht da. Irgendwo unterwegs. Hier eine Visite, da eine Visite. Typisch für Ärzte – jeder war der wichtigste. Die Tür zum Büro stand offen, und zu meiner Verwunderung saß er persönlich in seinem weißen Kittel auf der Schreibtischkante und las in einer Krankengeschichte. Wenn ich nur die Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich kehrtgemacht und wäre wieder gegangen, aber er sah mich und sagte sofort: »Komm herein. Womit kann ich dienen?«
Ich ging ins Zimmer, verlegen und wütend zugleich.
»Meine Großmutter liegt hier«, sagte ich. »Ebba Ljunggren.«
»Ja, richtig«, erwiderte er. »Warst du das, die am Freitag nicht gekommen ist?«
»Tut mir wirklich leid«, sagte ich. »Ich lag mit Fieber im Bett, eine Erkältung, daher habe ich vergessen anzurufen.«
Hinter seiner Brille blitzte es.
»Ach so«, antwortete er. »Deine Mutter hat angerufen und gesagt, du kommst nicht, weil du übers Wochenende nach Mora gefahren bist.«
Sie redet so manches« murmelte ich und wurde rot.
»Ja«, sagte er. »Eine äußerst redselige Dame. Im Unterschied zu deiner Großmutter. Willst du nicht Platz nehmen?«
Ich setzte mich auf einen niedrigen, durchgesessenen Stuhl, dessen Ledersitz unter mir quietschte.
»Es ist folgendermaßen«, sagte er, »wenn es deiner Großmutter nicht bald besser geht, müssen wir sie ins Pflegeheim bringen. Hier können wir Patienten, die weder essen noch reden, nicht länger behalten. Wir haben nicht die richtigen Voraussetzungen für ihre Pflege.«
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