Louise Boije af Gennäs - Und eines Tages öffnet sich die Tür

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Poetisch und sanft erzählt Louise Boije af Gennäs die Geschickte der Stockholmerin Maja, deren Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Einerseits kümmert sich Maja mit viel Engagement um ihre bettlägerige Großmutter, die im Krankenhaus liegt und andererseits nimmt die Liebe zu Christos viel Platz in ihrem Leben ein. – Ein wunderschönes und facettenreiches Buch über das Erwachsenwerden.-

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Louise Boije af Gennäs

Und eines Tages öffnet sich die Tür

Roman

Saga

Zur Erinnerung an Bojan, Stina,

Lalla, Louise und all die anderen

»No man is an island, entire of itself;

every man is a piece of the continent,

a part of the main. If a clod be washed

away by the sea, Europe is the less,

as well as if a promontory were,

as well as if a manor of thy friends

or of thine own were.«

John Donne

(1572–1631)

Meditation XVII,

Devotions upon Emergent Occasions

1

Der Geruch nasser Wolle umgab uns wie eine unsichtbare, feuchte Wolke. Der Eigengeruch des Busses nach altem scharfem Schweiß und Urin, der von den hintersten Sitzen aufstieg, mischte sich mit dem feuchten Wollgeruch, der sich von oben herabsenkte. Er rührte von Handschuhen und Schals her, irgendwo in Dachhöhe, wo wir uns krampfhaft an Haken und Stangen festhielten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, aneinanderzustoßen und so ungewünscht Körperkontakt zu haben. Augenbrauen wurden gerunzelt, wie um zu betonen, daß eine eventuelle Berührung nicht freiwillig erfolgte. Blicke richtete man unwirsch in die Ferne, ohne sie an einem bestimmten Ziel, ganz sicher aber nicht an einer bestimmten Person festzumachen. Wir schauten direkt durch die anderen hindurch, ohne das Geringste zu sehen, wie es sich eben gehörte, wenn man in der Öffentlichkeit allzu sehr in die Nähe fremder Menschen geriet.

Meine eigenen Handschuhe waren auch feucht und rochen unangenehm, das hatte ich vor dem Geldautomaten bemerkt, als ich den rechten mit den Zähnen auszog, um mit den steifgefrorenen Fingern die Karte in den schmalen Schlitz stecken zu können. Zweihundert Kronen hatte ich eingegeben; ich war überzeugt, so viel auf dem Konto zu haben. Aber ich mußte mir wieder einmal etwas falsch notiert haben, denn aus der Maschine ertönte nur ein peinlicher, langgezogener Pfeifton, gefolgt von einer grünleuchtenden Mitteilung auf dem Schirm, daß der Betrag nicht gedeckt sei.

Hinter mir in der langen Schlange traten entnervte, frierende Leute von einem Fuß auf den anderen, vielleicht mit dem gleichen Gefühl beißender Kälte in den Zehen wie ich, und einer seufzte so vernehmlich, als meine Karte wieder ausgespuckt wurde, daß ich keinen weiteren Versuch wagte. Glücklicherweise kam der Bus, so daß ich niemandem in die Augen sehen mußte, sondern einfach die Karte aus dem Automaten reißen und losrennen konnte. Spaghetti, konnte ich gerade noch denken. Ganz hinten in der Speisekammer hatte ich noch eine halbe Packung davon, und mit Margarine und französischen Kräutern zubereitet waren sie zu den Nachrichten völlig okay. Dann rutschte ich direkt vor dem Bus im Schneematsch aus, der Frankforth-Nachmias flog aus der Tasche und landete aufgeschlagen mit den Seiten nach unten in einer bräunlichen Pfütze, und ich selbst steckte mit dem Knie in einem Haufen Modder.

Die Nässe drang durch den Jeansstoff direkt bis auf die Haut und löste ein Gefühl des Unbehagens im ganzen Körper aus, wie damals, als man klein war und sich in die Hosen gemacht hatte, irgendwo auf einem unbekannten Kiesweg weit von zu Hause entfernt, auf dem man mit fremden Leuten spazierenging. Einen Augenblick glaubte ich, nun würde mir der Busfahrer auch noch die Tür vor der Nase zumachen, aber ausnahmsweise hatte ich einmal Glück. Er wartete geduldig, während ich mich hochrappelte, das Lehrbuch packte und meine Tasche jetzt mit festem Griff umfaßte. Mein Herz schlug heftig, irgendwo in Höhe der Halsgrube, als ich die glatten, grauen Busstufen hochstieg. Der Fahrer grinste mir zu, legte, noch während ich meine Karte hochhielt, den ersten Gang ein, und wir entfernten uns vom Bürgersteig. Buskarte! Wie schön; eine Sache, die unabhängig von den Geldmitteln im Portemonnaie oder auf dem Konto funktionierte. Mein Studienkredit war so gut wie aufgebraucht, obwohl wir erst November hatten, und bis zur nächsten Prüfung in einer Woche hatte ich auch nicht die Zeit, im Ica-Laden zu jobben. Ich war gezwungen, diese acht Punkte zu machen, sonst sah es mit dem Darlehen für das Frühjahrssemester ziemlich kitzlig aus.

Einen Sitzplatz bekam ich natürlich nicht, den bekam man um diese Zeit fast nie. Der Bus war brechend voll mit müden, gereizten, trübseligen, gleichgültigen Menschen. Ich wurde zwischen eine dicke Frau im verfilzten, braunmelierten Mantel und einen älteren Mann mit kaputten Zähnen gepreßt, der nach altem Tabak roch, und nur mit einer Kraftanstrengung gelang es mir, die glänzende Stange über meinem Kopf zu greifen. Schweratmend stand jemand hinter mir, der offenbar Knoblauch zu Mittag gegessen hatte. Ich kniff die Lippen zusammen, schluckte und versuchte mit den Schlingerbewegungen des Busses mitzugehen, ohne daß mir übel wurde. Vor meinem inneren Blick beschwor ich das Bild eines Wasserfalls – ein Wasserfall in den Alpen, so einer, wie man ihn auf ausländischen Schokoladenstückchen finden konnte, umgeben von hohen schneebedeckten Bergen und kleinen Kirchdörfern in der Ferne. Es war ein Trick, den ich oft benutzte, um der Übelkeit zu entgehen, wenn ich zu viel getrunken hatte oder eine Magengrippe im Anmarsch war. Ich dachte an einen sauberen Fluß, einen Wasserfall, ein Gewässer oben in den Bergen. Jede Menge frischer Luft. Grüne Wälder und hohe Berge.

Der Mann hinter mir unterdrückte ein Rülpsen und atmete dann mit offenem Mund aus. Ein stechender Knoblauchgeruch zog an meinem Gesicht vorbei und ließ den Speichel rinnen, während mein Magen sich gleichzeitig zusammenzog. Alpengipfel. Klares Wasser. Frische Luft. Kein Mensch in Sicht, nur ausgedehnte Wälder und große Weite.

Im Fenster, hinter dem Rücken der verfilzten Dame, entdeckte ich mein Gesicht, eingeklemmt zwischen dem Arm des älteren Mannes und dem Anorak eines jungen Burschen. Ich sah blaß und übellaunig aus, genauso übellaunig wie alle anderen. Ein ganz normales schwedisches Mädchen, Anfang Zwanzig, mit rattenfarbenem Haar und grauen Augen. Regelmäßigen Zügen, wie es in den Jungmädchenbüchern aus Mamas Kindheit hieß. Nicht schön, aber auch nicht gerade häßlich. Ich sah ganz einfach aus wie die Leute im allgemeinen aussehen, und schon das war erschreckend genug in einer Welt, in der man keine Chance mehr hatte, wenn man sich nicht abhob, nicht etwas Besonderes war, etwas ganz Spezielles.

Oft saß ich in der U-Bahn und erkannte mich in anderen Menschen wieder, egal wie alt sie waren. Manchmal sah ich ein kleines Mädchen mit einem Blick, der an meinen eigenen erinnerte, manchmal eine Dame mittleren Alters mit dem gleichen Gesichtsausdruck oder Profil, dann wieder eine ältere Frau, deren Körper auf die gleiche Weise zusammengesunken war, wie ich mir meinen eigenen in späteren Jahren vorstellte. Wir sind alle eine Rasse, dachte ich dann; die nordische Kartoffelzüchterrasse. Stille, nette, ängstliche Menschen, die ihre Gedanken für sich behalten und niemandem auf die Zehen treten wollen. Wir sind erzogen, der Obrigkeit, der Kirche, dem Adel, den Politikern, Lehrern, Journalisten, Gewerkschaftsbossen und Direktoren zu gehorchen. Wir sind eine leicht zu lenkende Rasse, die unter dem Begriff Demokratie koexistiert, weil das die ansprechendste und am leichtesten zu verkaufende Version der Machtausübung von oben nach unten ist. Es hat jedenfalls den Anschein, als ob wir alle mitbestimmen. Im Ausland hält man uns für ein modernes, freimütiges Volk. Doch im Grunde sind die meisten von uns dieselben Kartoffelzüchter und Schnapsbrenner geblieben, die wir immer gewesen sind, und wir haben überhaupt nichts zu sagen. Damals nicht, heute nicht und ganz gewiß nicht in der Zukunft. Um den Schmerz und die Gewißheit von unserer eigenen Bedeutungslosigkeit zu betäuben, brauchen wir in regelmäßigen Abständen ein ordentliches Besäufnis. Um irgendwann einmal richtig locker zu sein und eine Ansicht äußern zu können, müssen wir zum Schnaps greifen. So sind wir. So bin ich auch.

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