Louise Boije af Gennäs - Und eines Tages öffnet sich die Tür

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Poetisch und sanft erzählt Louise Boije af Gennäs die Geschickte der Stockholmerin Maja, deren Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Einerseits kümmert sich Maja mit viel Engagement um ihre bettlägerige Großmutter, die im Krankenhaus liegt und andererseits nimmt die Liebe zu Christos viel Platz in ihrem Leben ein. – Ein wunderschönes und facettenreiches Buch über das Erwachsenwerden.-

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An diesem Abend genoß ich die Vorfreude ein wenig. Ich ging nicht direkt von der Post zum Anrufbeantworter, sondern hängte erst meinen Mantel auf und sortierte meine Lehrbücher auf dem Schreibtisch vor dem Fenster. Ungewollt sah ich meine eigene, undeutliche Spiegelung in der Scheibe, und genau wie im Bus wich ich ihr mit dem Blick aus. Ich sah nicht so aus, wie man nach Romanen, Filmen und Werbetafeln auszusehen hatte, das hatte ich schon frühzeitig festgestellt. Auch wirkte ich nicht interessant, wie eine verkrachte Existenz zum Beispiel, nicht originell oder exzentrisch. In der Damensauna oder in einer Menschenmenge schauten mich die Leute zerstreut an, ehe sie den Blick weitergleiten ließen. Ich weckte keine Aufmerksamkeit, aber mein Anblick brachte auch niemanden dazu, den Blick abzuwenden. Man sah mich ganz einfach nicht. Ich war nur eine von vielen, völlig normal, genau so eine wie alle anderen. Im Café ›Ritorno‹, in dem ich oft einen Kaffee trank, hatten die Plunderstücke und Kuchen keine feinen französischen Namen wie anderswo, sondern auf den kleinen Schildchen standen normale, urschwedische Namen, die den Inhalt beschrieben oder die Bezeichnungen angaben, die die Kunden benutzten. Infolgedessen hieß die eine Sorte Plunderstücke »Ein Klebriges«, eine andere »Was Gutes«, eine dritte »So eins« und eine weitere Sorte »Genau so eins«. Ich hatte das Gefühl, wenn ich ein Plunderstück wäre, läge ich unter denen, die man »Genau so eins« nannte, gesprochen mit leiser Stimme vor dem Schaufenster des Cafés, im Hintergrund der schwedische Herbsthimmel.

Nachdem ich meine Sachen wegsortiert hatte, warf ich endlich einen Blick auf den Anrufbeantworter. Eine Zwei leuchtete in der Dunkelheit! Ich drückte sofort auf die Wiedergabetaste. Zwei Gespräche! Ich selbst hatte nicht angerufen. Und nur eins davon konnte schließlich falsch verbunden oder ein schrilles, falsch gelandetes Faxsignal oder auch Mutter sein, die mich an etwas erinnern wollte. Das Band lief surrend an. Erst erklang der Piepton und danach Karins Stimme. Karin war eine Freundin, die früher mit mir bei Ica gearbeitet hatte. Jetzt war sie Kellnerin im ›Hard Rock Café‹, und oft wies sie mich mit leiser Verachtung in der Stimme darauf hin, daß es an der Zeit wäre, mir einen Stoß zu geben und ebenfalls weiterzukommen. Sie meldete sich nicht mehr oft bei mir, doch wenn sie es tat, hörte sie sich an wie immer: »Hallo, ich bin es. Gott, es ist ja Ewigkeiten her. Wenn du Lust hast, kannst du morgen mit mir mitkommen. Ich will mich mit jemandem von der Arbeit im Wasahof treffen. Rufe mich heute noch an. Hier ist Karin, habe ich das überhaupt gesagt?«

Piiiep, sagte der Apparat. Dann nahm Mutters Stimme das Zimmer ein. Bei ihr war es nie der Fall, daß sie wie andere zu leise aus dem Apparat klang, so daß man vielleicht gezwungen war, das Band zurückzuspulen, um gewisse Einzelheiten zu erfassen; nein, Mutters Stimme war wirklich imstande, ein ganzes Zimmer zu füllen. Auch in der Kirche nahm Mutters Stimme den ganzen Raum ein, wenn sie bei den Liedern laut und klar mitsang. Sie war nicht etwa kirchlich, o nein. Mutter doch nicht. Religion war für sie beinahe so etwas wie Opium fürs Volk. Doch man mußte solidarisch sein und sich den jeweiligen Sitten und Gebräuchen anpassen; bei einer Hochzeit, Beerdigung oder Taufe ging man in die Kirche und füllte den Kirchenraum mit seiner Stimme. Man hatte den Willen anderer zu respektieren, und zugleich konnte man die Durchführung der Sache selbst ein wenig prägen. Als kleines Kind war ich überzeugt, daß Mama selbst Gott übertönen konnte.

»Hier ist Mama«, sagte sie jetzt, und ihre Stimme quoll zwischen Sofa und Tisch, rollte weit unter meinen Schreibtisch, wogte hinauf bis zur Decke und um die dunkle Lampe herum wie eine Flutwelle vibrierender Töne. »Bist du nicht zu Hause? Jetzt ist es halb sechs. Ich habe es auch schon bei deiner Arbeitsstelle versucht, aber Pelle hat gesagt, du kommst die ganze Woche nicht. Kannst du dir das wirklich leisten? Bist du schon wieder unterwegs? Ich hoffe wirklich, daß du diese Nachricht heute abend erhältst. Großmutter liegt in Sabbatsberg, und nun hat sie auch noch aufgehört zu essen. Ich begreife nicht, was mit ihr los ist, sie hat doch alles, was sie braucht. Jedenfalls wirst du einmal hingehen. Weder Papa noch ich schaffen es diese Woche, und von dir aus ist es ja nur ein Katzensprung. Kannst du doch machen, oder? Ruf uns an, wenn du nach Hause kommst.«

Piiiep.

Karin wollte mich mit in die Kneipe nehmen. Jemand von der Arbeit, wer konnte das sein? Einer aus dem ›Hard Rock‹, natürlich. Ein hübscher Typ mit großen Bizeps, auf den Karin scharf war. Oder so ein irres Girlie mit Lederjacke, halblangem Haar und lautem Lachen, von der Karin die abgelegten Sachen erbte. Ich war ihren Kollegen schon früher begegnet. Nicht, daß mir das etwas ausmachte. Ich war über jeden glücklich, den ich kennenlernen durfte, glücklich, überhaupt angerufen zu werden, glücklich über die Idee, mitten in der Woche auszugehen und zusammen mit Karin und ihrem unbekannten Freund oder ihrer Freundin im ›Wasahof‹ ein Bier zu trinken.

Ich ging zum Aquarium und drückte die Handflächen an das lauwarme Glas. Dort drinnen bewegten sich die Fische in ihrem graziösen Schleiertanz. Sie stiegen und sanken im unsichtbaren Wasser wie anmutige, träge Paradiesvögel in einer ganz anderen Atmosphäre als jene, die wir in unserem kläglichen Erdenleben zustandebrachten. Ich sah, wie sich meine Augen im Glas spiegelten, ganz schwach in der Dunkelheit, und ich sah, wie mir meine Zähne in dem lächelnden Mund entgegenschimmerten. Und es schien tatsächlich, als schwimme einer der kleinen Fische auf mich zu und betrachte mich mit seinen lidlosen Augen, sehe mich ausnahmsweise einmal direkt an, ohne den Blick abzuwenden. Dann legte er die Schleier zusammen, öffnete sie, legte sie zusammen und öffnete sie wieder, wendete und schwamm in eine andere Richtung davon.

*

Am nächsten Abend kam ich ungefähr zehn nach acht in den ›Wasahof‹, weil ich nicht die Erste sein wollte. Mir hatte es nie gefallen, in Kneipen allein an Bars herumzuhängen, denn ich wußte nie, ob ich etwas bestellen und allein trinken oder ob ich warten sollte und falls ich wartete, was ich in der Zwischenzeit machen sollte. Ich traute mich nicht zu rauchen, weil ich befürchtete, man könnte sehen, daß ich nur eine Sonntagsraucherin war und keine richtigen Lungenzüge machte, und lesen wollte ich auch nicht, obwohl ich beinahe immer ein Buch in der Tasche hatte, denn ich fand, das wirke zu gewollt. Ich war ganz einfach typisch für dieses Land. Immer besorgt, was andere sagen würden, immer in Angst, was andere denken könnten, obwohl alle anderen total mit sich beschäftigt waren und mich nicht einmal eines Blickes würdigten. Die Lösung des Problems sah ich darin, zu Verabredungen in Gaststätten und Bars ständig zu spät zu kommen. Ich war eigentlich ein ausgesprochen pünktlicher Typ, was die Sache ein wenig erschwerte, aber ich zog es stets vor, wie auch in diesem Fall, vier Runden um die Gustav-Vasa-Kirche zu drehen, statt rechtzeitig da zu sein und allein an der Bar herumzustehen.

Karin war nicht zu sehen. Ich ging ein paarmal durch die ganze Bar und das Speiserestaurant, die Brauen unschuldig erhoben und die Miene ausgesucht beschäftigt, als sei ich nur zufällig hierhergeraten auf dem Weg zu einer unerhört wichtigen Verabredung, und danach stellte ich mich mit einem tiefen Seufzer allein an die Bar. Ich schielte auf meine Armbanduhr. Fast Viertel nach acht. Hatte ich mich im Ort geirrt? War es nicht der ›Wasahof‹? Ich zog wieder ungeduldig die Augenbrauen in die Höhe, hob meine Schultertasche auf die Theke und zog den Kalender heraus. Diskret warf ich einen Blick hinein. Doch. »Karin Wasahof 20.00 Uhr« stand da mit rotem Stift. Und heute war Dienstag. Und das hier war der Wasahof.

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