Louise Boije af Gennäs - Und eines Tages öffnet sich die Tür

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Und eines Tages öffnet sich die Tür: краткое содержание, описание и аннотация

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Poetisch und sanft erzählt Louise Boije af Gennäs die Geschickte der Stockholmerin Maja, deren Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Einerseits kümmert sich Maja mit viel Engagement um ihre bettlägerige Großmutter, die im Krankenhaus liegt und andererseits nimmt die Liebe zu Christos viel Platz in ihrem Leben ein. – Ein wunderschönes und facettenreiches Buch über das Erwachsenwerden.-

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Der Bus schlingerte und schaukelte, und ich trat ein Stück zur Seite, um die Spiegelung meines Gesichts hinter einem Wildledermantel und einem nach Wolle riechenden Schal zu verstecken. Statt dessen betrachtete ich die Leute um mich herum. Ihre Augen schienen leer und müde zu sein, irgendwie grau, aus Mangel an Licht. Wir befanden uns immer noch auf dem Weg in die dunkle Jahreszeit, obwohl es schon so lange her war, daß wir die helle Zeit hinter uns gelassen hatten, und es noch viel länger dauern würde, bis es um uns herum wieder heller würde. Wir sind ein Volk, das schnell vergißt, dachte ich. Glücklicherweise. Jedesmal wenn das Licht zurückkommt, vergessen wir, daß es jemals dunkel gewesen ist. Wir vergessen die unendlichen Nächte und die matschigen, dunklen Tage mit nur ein paar Stunden Atempause mittendrin, wie ein Loch im Eis, von unten gesehen. Wir vergessen die Grippewochen und den Lohnstopp und die ständig steigenden Lebensmittelpreise. Wenn das Licht zurückkehrt, sitzen wir an stillen Buchten in der Dämmerung, prosten uns mit Schnaps zu, braungebrannt und glücklich und voller Mückenstiche, und wir vergessen alles außer dem milden Licht, das uns umgibt und in uns ist, in unseren Augen und auch in den Augen all der anderen. Wir stoßen auf den Sommer an, das Licht und die Hochkonjunktur, und wir glauben, mit der Dunkelheit, falls sie jemals wiederkehren sollte, bestens fertig werden zu können, denn so stark lebt das Licht in dieser Zeit in uns, daß es durch alle Arten von Dunkelheit bis zur nächsten hellen Periode zu reichen scheint, und wenn sie auch noch so weit entfernt sein mag. So schnell vergessen wir. Und so schnell verschwindet auch das Licht in uns, jedesmal und immer wieder. Wir sind ein Volk, das schnell vergißt. Was für ein Glück.

Der Bus war an meiner Haltestelle angekommen. Ich schob mich durch die feuchte Wolke, vorbei an den vielen Körpern, den vielen Mänteln, den vielen ins Nichts gerichteten Blicken und kam an der Tür an, als sie sich gerade mit einem Zischen wieder schließen wollte. In allerletzter Sekunde stellte ich meinen Fuß in die Lichtschranke, und dann fiel ich fast in die erleuchtete Nachtdunkelheit hinaus. Die Tür schloß sich hinter mir, der Bus machte einen Knicks nach oben und rollte schwer davon, einen starken Geruch nach Äthanol zurücklassend. Auch der umgab mich wie eine Wolke, brachte meinen Magen wieder in Aufruhr und ließ erneut den Speichel rinnen.

Flüsse. Alpengipfel. Frische Luft. Licht.

*

Die Wohnungstür mit dem kaputten Briefschlitz schlug scheppernd hinter mir zu. Auf dem Dielenboden lagen zwei braune Kuverts und das Werbeblatt eines Lebensmittelladens. Wenn ich nachmittags nach Hause kam, hatte ich immer ein erwartungsvolles Kribbeln im Bauch, ein Gefühl, daß vielleicht heute was Besonderes mit der Post gekommen war. Ich wußte nicht genau, was das sein sollte. Vielleicht eine Einladung zu einer tollen, luxuriösen Party, von einer ganz besonderen Person. Nicht daß ich was zum Anziehen gehabt hätte, um auf eine solche Party zu gehen. Und irgendeine besondere Person kannte ich auch nicht.

Einmal hatte eine Ansichtskarte aus Italien auf dem Dielenteppich gelegen, eine wundervolle Ansichtskarte mit einem Bild vom Mittelmeer und einem lachenden Paar in einem Restaurant im Vordergrund. Sie kam von einem Italiener, und als ich, wie immer, als erstes nach dem Absender sah und begriff, daß sie wirklich von ihm, Sandro, kam, machte mein Herz einen Doppelsprung. Vor mehreren Jahren war ich ihm auf einer Sprachreise begegnet und hatte mich Hals über Kopf in ihn verknallt. Ungefähr einen halben Tag lang hatte er in Maßen mit mir geflirtet und sich dann Chiara gewidmet, dem schönen Mädchen mit den langen Beinen aus Florenz. Als ich die Karte zu lesen begann, spürte ich die Erwartung in mir, doch als ich am Ende angelangt war, war sie längst verschwunden. »Mit Chiara ist Schluß. Vielleicht komme ich nach Stockholm«, stand da in holprigem Englisch. »Love, Sandro.« Die Karte war an Marja adressiert, nicht an Maja, nicht an mich. Plötzlich sah ich Sandro vor mir, wie er in seinem erbosten, italienischen Hochmut und angetrieben von verletztem männlichen Stolz sein ganzes dickes Adreßbuch durchpflügte und danach Ansichtskarten an alle unbekannten Mädchen abfeuerte, mit denen er jemals Adressen gewechselt hatte. Vielleicht hatte eine unbekannte Marja in Finnland nun den Vornamen Maja erhalten. Ich wollte Sandro nicht wiedersehen, und er wollte mich nicht sehen. Er wollte nicht mich sehen.

Auch ich hatte Sandro natürlich nie richtig gesehen. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was für ein Mensch er eigentlich war; ich erinnerte mich nur an ein hübsches Profil und eine schlaksige Männergestalt. Vielleicht wollte Sandro gar nicht gesehen werden; vielleicht begnügte er sich damit, Mädchen aus anderen Ländern oberflächlich zu beeindrucken und dann ihre Sehnsucht mit Ansichtskarten vom Mittelmeer zu nähren. Ich aber wollte gesehen werden, von ihm oder einem anderen. Mehr als alles andere hatte ich schon immer gewollt, daß jemand mich sah. Mich sah.

Der Anrufbeantworter war Punkt zwei meiner Erwartung, wenn ich nach Hause kam. Ich hatte so einen Apparat vom Tele-Amt, einen kleinen billigen aus weißem Plastik, den mir mein Bruder Steffe überlassen hatte, als er sich ein größeres, eleganteres Modell angeschafft hatte. Manchmal ging der Apparat kaputt und mußte zur Reparatur, aber genausooft sprang er wieder an, wenn man ihn nur ein paarmal auf den Küchentisch schlug. Hatte ich keine schöne Post bekommen, konnte ich immer noch hoffen, daß irgend jemand Interessantes angerufen hatte. Auch in dem Fall wußte ich nicht genau, worauf ich hoffte; vielleicht, daß ein alter Schulfreund von sich hören ließ, etwa auf folgende Weise: »Maja! Hier ist Per. Erinnerst du dich an mich? Wir sind zusammen in die Penne gegangen. Ich habe dich gestern im Bus gesehen, und du hast unheimlich süß ausgesehen. Ich habe noch gerufen, aber die Türen gingen zu und du hast nichts gehört. Ich habe gleich, als ich nach Hause kam, im Telefonbuch nachgesehen, und da stand ja deine Nummer. Ich weiß nicht, ob du mit jemandem zusammen bist oder so, aber ... hast du vielleicht Lust, irgendwann mal ein Bier trinken zu gehen und über alte Zeiten zu reden? Ruf mich an unter 5691822!« Piep!

Meistens gab es keinerlei Nachrichten. Meistens leuchtete mir, wenn ich nach Hause kam, nur eine verdammte rote kleine Digitalnull aus dem Dunkel des Wohnzimmers entgegen. Zwei Dinge leuchteten in meinem Wohnzimmer: die Null und das Aquarium. Mein grünes Aquarium, das ich schon hatte, als ich noch zu Hause wohnte. Wenn ich auf die verdammte Null geschielt hatte, ging ich hin und legte die Hände aufs Glas, das sich lauwarm anfühlte, und blickte zu meinen Fischen hinein. Sie schienen mich nicht zu sehen, bewegten sich nur mit graziösen Schleierbewegungen durch das Wasser und schienen nicht im geringsten zu begreifen, daß ich sie mit dem Kescher herausholen und in Ei und Semmelbrösel braten konnte, wenn ich es nur wollte.

Fische waren keine guten Haustiere, besonders nicht, wenn man allein wohnte und die Null beinahe jeden Abend, wenn man nach Hause kam, ärgerlich rot leuchtete. Manchmal rief ich mich selbst von der Arbeit aus an, nur damit der Apparat eine Eins oder Zwei anzeigte. Dann ließ ich die Ziffer den ganzen Abend stehen. Einmal habe ich mehrere Tage hintereinander bei mir zu Hause angerufen, nur um wenigstens ein einziges Mal ein bißchen Gerede anhören zu können, und schließlich erinnerte ich mich nicht mehr, wie oft ich angerufen hatte. Als der Apparat eine Vierzehn anzeigte, rauschte ich eines Abends zur Tür herein, warf den Mantel ab, schlug die Beine übereinander und begann mit dem Stift in der Hand das Band abzuhören, als hätten im Laufe des Tages wirklich vierzehn Personen versucht, mich über diesen kleinen Apparat zu erreichen. Natürlich erwies sich, daß dreizehn Gespräche von mir kamen und eins von meiner Mutter, die ungefähr drei Tage zuvor angerufen hatte, und als ich zurückrief, klang sie wütend wie eine Hornisse und erkundigte sich, ob meine Universitätsstudien mich so hochnäsig gemacht hätten, daß ich keine Rücksicht mehr auf die Familie zu nehmen brauchte. In Wirklichkeit war sie es gewesen, die fast vier Wochen nichts hatte von sich hören lassen, und das schlechte Gewissen machte sie, wie üblich, aggressiv. Wie gewöhnlich rief ich sie also an und bat um Entschuldigung, und wie gewöhnlich sagte sie, es mache nichts.

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