Louise Boije af Gennäs - Und eines Tages öffnet sich die Tür

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Und eines Tages öffnet sich die Tür: краткое содержание, описание и аннотация

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Poetisch und sanft erzählt Louise Boije af Gennäs die Geschickte der Stockholmerin Maja, deren Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Einerseits kümmert sich Maja mit viel Engagement um ihre bettlägerige Großmutter, die im Krankenhaus liegt und andererseits nimmt die Liebe zu Christos viel Platz in ihrem Leben ein. – Ein wunderschönes und facettenreiches Buch über das Erwachsenwerden.-

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Der nächste Tag war ein Mittwoch, und ich sollte eigentlich zwischen zehn und achtzehn Uhr im Ica-Laden sein, aber ich hatte mit Lotta getauscht, um lernen zu können. Wir hatten am Montag Prüfung in Angewandter Methodik, das hieß also, es ging um das ganze Fach, und ich saß den ganzen Morgen wie festgenagelt vor den Büchern, Datenblättern und Gruppenuntersuchungen an meinem Schreibtisch. Dann am Nachmittag war ich gezwungen, in die Geriatrische Klinik von Sabbatsberg zu gehen, um Großmutter einen Besuch abzustatten. Der Schneematsch war fast weggetaut, aber es wehte ein ziemlich scharfer Wind, der Regen ankündigte. Mit recht gemischten Gefühlen kämpfte ich mich im Gegenwind über das Krankenhausgelände, folgte den Schildern, die zur Geriatrie wiesen. Ich hatte in den vergangenen acht, neun Jahren nicht gerade oft an Großmutter gedacht.

Als ich klein war, hatten wir uns ziemlich häufig gesehen, denn da wohnte Großmutter in einem Häuschen in Äppelviken, und Mama pflegte meinen Bruder und mich dort abzusetzen, wenn sie etwas zu erledigen hatte. Ich erinnerte mich an lange, träge Tage bei Großmutter, in denen die Zeit anders war, irgendwie stiller als zu Hause, und in denen man unter ihrer geduldigen Aufsicht in der Küche Sirupbonbons kochen durfte, ohne daß es viel ausmachte, wenn man kleckerte und schmierte. Großmutter hatte Zeit. Sie lebte irgendwie mitten in der Zeit, so daß diese stillzustehen schien, wenn man sich bei ihr befand, und doch flog sie offenbar dahin, denn plötzlich war Mama wieder da, und es hieß schnell, schnell, und man sollte los, und wo hatte man seinen einen Schuh gelassen und die Schultasche, und Ebba möge entschuldigen, aber wir müssen wirklich los ... Großmutter protestierte nie, sie lächelte Mama nur freundlich an und nickte voller Verständnis, und dann schaute sie dich mit ihren klugen Großmutteraugen an, und man wußte, sie wußte es, daß man selbst es wußte, daß sie mitten in der Zeit lebte und daß es okay war, wenn man ein anderes Mal wiederkam, um mit ihr in dieser Zeit zu leben.

Dann wurden wir älter, schließlich Teenager und verloren jedes Interesse an Großmutter, und Mama brauchte uns nie mehr irgendwo abzusetzen, denn wir konnten allein überallhin gehen. Und dann kam es zum Zerwürfnis zwischen Papa und seinem Bruder, und Großmutter nahm irgendwie Partei für Onkel Anders, oder jedenfalls glaubte Papa das, und mehrere Jahre lang besuchte keiner von uns weder Onkel Anders und seine Familie noch Großmutter. Und dann war Großmutter plötzlich alt und in eine Wohnung mitten in der Stadt gezogen, und Papa vertrug sich mit Onkel Anders oder jedenfalls einigermaßen, und wir redeten ab und zu davon, Großmutter besuchen zu müssen, aber es kam immer so viel anderes dazwischen. Großmutter hatte immer Zeit, das wußten wir ja, und darum war das mit Großmutter nicht so wichtig; sie konnte warten, bis auch wir etwas Zeit finden würden, wir, die wir immer so beschäftigt waren. Mama machte einen Besuch, und Papa fuhr auch irgendwann mal hin, und jedesmal schien damit das gemeinsame schlechte Gewissen der Familie erleichtert zu sein, so daß man für mehrere Wochen überhaupt keinen Gedanken daran verschwenden mußte. Und die Eltern lagen uns Kindern ein bißchen in den Ohren, sagten, ihr begreift ja wohl, daß Großmutter ihre Enkel sehen will, aber jedesmal, wenn Mama das sagte, entgegnete Papa, er finde, Onkel Anders’ Familie könne sich auch mal um sie kümmern, und jedesmal, wenn Papa das sagte, entgegnete Mama, sie hätte die Male, wo sie Großmutter besucht habe, auch nicht gerade bemerkt, daß sich Onkel Anders’ Kinder dort drängelten. Und wir sagten gar nichts, sondern pflichteten dem vorhergehenden Redner nur still bei, das war ja wirklich das Letzte, daß unsere Cousins und Cousinen so wenig für Großmutter übrig hatten, schlürften unsere Suppe oder kauten schweigend unsere Blutpastete, und dann wechselte jemand das Gesprächsthema, und die Sache war wieder aus der Welt. Aus der Welt.

Aber jetzt hatte Mutter angerufen, und als ich am Dienstagabend zurückrief, machte sie mir klar, daß es nun an mir sei, die Sache zu übernehmen. Sie habe es satt, immer für alle anderen einspringen zu müssen, sagte sie, deutlich an Vater gerichtet, der im Hintergrund saß und Nachrichten schaute. Und ich sagte, sicher könne ich Großmutter besuchen. Ich dachte, das sei eine ziemlich einfache Angelegenheit, erledigt in höchstens vierzig Minuten, und ich konnte ja ein Bund Bananen mitnehmen und eine Illustrierte mit einem Kreuzworträtsel, denn das hatte sie immer gern gemocht. Und bald würde sie sicher wieder gesund und zurück in ihrer Wohnung sein, und dann brauchte ich mir nicht länger den Kopf zu zerbrechen.

Großmutter war nach Sabbatsberg gekommen, weil jemand von ihren Nachbarn Alarm geschlagen hatte. Post und immer mehr Zeitungen hatten aus Großmutters Briefkasten geragt, und das, obwohl sie doch wußten, daß Großmutter zu Hause war – schließlich war sie das immer. Großmutter wohnte nicht sehr weit von mir entfernt, in der Kungstensgata, in einem alten Mehrfamilienhaus, von dem Vater behauptete, es sei überhaupt vollgepfropft mit Senioren. Laut Vater, wenn er in der entsprechenden Stimmung war, lebten wir alle wie Bienen im Korb, jeder in seinem eigenen kleinen Bereich, trotzdem aber als Teil eines großen Ganzen. Das sei ein ausgezeichnetes Beispiel für den sozialdemokratischen Zeitgeist und seine großartigen Projekte, sagte er, vor allem, um Mutter zu ärgern, die bei der Landesorganisation der Gewerkschaft angestellt war. Drohnen rechts, Weibchen links, sagte Papa. Kinder in die Kita, Alte in die Seniorenwohnung oder ins Heim, und dann keinen Kontakt zwischen den Gruppen.

Vermutlich war es Großmutters Glück, daß die Krise sie gerade in diesem Haus erwischt hatte, in dem die Senioren sich heimlich beäugten. Wer weiß, wie lange sie sonst in ihrem Schaukelstuhl gesessen hätte. Vermutlich sechs, sieben Monate lang, und man mußte ja dankbar sein, daß sie so viel Geschmack besessen hatte, sich nicht auf den Balkon zu setzen, wie es irgendeine selbstsüchtige, halbtote Alte vor ein paar Jahren getan hatte. Man hatte sie erst gefunden, als Leichenwürmer in die Blumenkästen des Nachbarn krochen und dicke Spinnennetze über den leeren Augenhöhlen der Toten gelegen hatten. Großmutter fand man jedoch noch immer ganz lebendig in ihrem Schaukelstuhl sitzen. Der Hausmeister hatte ein paar Sanitäter mit dem Schlüssel in die Wohnung geschickt, und als sie Großmutter gefunden hatten, maßen und wogen sie die Kranke und stellten fest, daß sie an Austrocknung litt und eine Zeitlang im Krankenhaus behandelt werden müßte. Austrocknung, so lautete die Diagnose. Daß Großmutter nicht reden wollte, darüber stand kein Wort im Bericht. Einige Tage oder vielleicht Wochen in Sabbatsberg würden alles in Ordnung bringen, und danach konnte man Großmutter nach Hause in ihre Wohnung entlassen, frischgewässert und wieder aufgeblüht wie eine beschnittene Rose.

Großmutter hatte vier Wochen in Sabbatsberg gelegen, ohne einen einzigen Ton von sich zu geben. Anfangs hatte sie ein wenig gegessen, und sie hatte am Tropf gehangen, aber jetzt war es auch mit dem Appetit vorbei. Schließlich hatte der Chefarzt Mutter angerufen und gesagt, jemand aus der Familie müsse etwas tun. Nicht einen einzigen Besuch hatte Großmutter bekommen, seit sie eingeliefert worden war. Und jetzt, das konnte Mutter der Stimme des Chefarztes entnehmen, war das Personal schon leicht irritiert. Über wen und weshalb ging nicht daraus hervor. Jedenfalls sei es nun an der Zeit, daß ich hinging.

Der November in Schweden ist ein scheußlicher Monat. Die Bäume sehen so nackt aus, fast desperat, wenn sie ihre Zweige zum Himmel recken, der sich niemals öffnet, der sich nicht einmal zu erinnern scheint, was Sonnenschein ist oder wie dieses massive Grau jemals hatte durchbrochen werden können. In meinen dunkleren Stunden erinnerte mich der November an meine eigene Seele, oder wie ich meine innere Landschaft nun nennen wollte. Er war genauso karg, düster und trostlos.

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