Frank Willmann - Kassiber aus der Gummizelle

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Frank Willmanns Texte sind so wild und unberechenbar, wie es der Fußball sein sollte. Auf seinen Reisen durch Ostdeutschland nimmt er vor allem die Fans in den Blick. Bei Stahl Brandenburg erlebt er sie auf dem Gipfel der Verzweiflung, bei Dynamo Dresden zutiefst gespalten, und in den ostdeutschen Braunkohlerevieren erinnert er sich nostalgisch an den schwarzen Schnee, der hier einst auf die Fußballfelder rieselte. Weitere Adressen seiner Besuchsfahrten sind beispielsweise: ein Provinzverein in Lebus, Öko-Freunde des BFC Dynamo, sächsische Gründungsmitglieder eines Liverpool-Fanklubs und die eifrigen Jugendspieler von Borussia Pankow, aber auch Köln, Essen, Prag, São Paulo und Finnland. Voller Sarkasmus mosert Willmann gegen die Bayern, und mit munterer Ironie schildert er die letzten Abenteuer, die der Fußball zu bieten hat. Beispielsweise einen Trip zu den Fußballfeldern des Balkans, zu fünft in einem alten Passat Kombi.

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Mai 2014. Brandenburger Gespensterparade. Das Stahlwerk ist Geschichte. Von Brandenburgs einhundert Arbeiterkneipen sind zehn geblieben. Mit den Kneipenwirten verließ seit 1990 ein Viertel der Einwohner die Stadt.

Dem Fußball erging es nicht besser. Stahl Brandenburg als gefallener Engel. Nach der Wende wurde schnellstmöglich ein Manager aus dem Westen verpflichtet. Stahl wollte seinen Spitzenplatz in der blühenden gesamtdeutschen Fußballlandschaft festigen. Der gute Mann verstand sein Handwerk leider nicht so ganz. Er verpflichtete erst einen Handball-, später einen Leichtathletiktrainer für Stahl. Die Jungs mussten im Training Ballett tanzen, während im Stahlwerk nach und nach die Lichter ausgingen. Im Geldverbrennen war der Mann aus dem Westen immerhin top. Die Brandenburger Fußballfunktionäre hatten bei Karl Marx nicht nachgeschaut, wie Kapitalismus funktioniert. Sie steckten die Köpfe in den Sand. Und schauten dem Manager tatenlos zu. Die Spieler wollten endlich an das gute Westgeld rankommen. Managergestalten wie Calmund winkten mit dicken Scheinen. Da wird fast jeder schwach. Bei der ersten Gelegenheit liefen sie davon. Ein Jahr zweite Liga endete mit dem Abstieg, seitdem geht’s bergab. Stahl ging wie jeder Zonenclub mindestens einmal pleite nach der Wende. Zweimal unbenannt, erst in BSV Stahl Brandenburg, 1998 nach Konkurs und Neugründung in FC Stahl Brandenburg. Im Juni 2014 wird Stahl wohl aus der Verbandsliga Brandenburg noch tiefer rutschen. Wenn nicht ein Wunder geschieht. Wie in den letzten Jahren, als Stahl gerade so dem gnadenlosen Schnitter entwischte. Wenn’s gut geht, erscheinen heutzutage einhundert Fans zu den Heimspielen. Freunde des Fußballsports, so geht das Ende. Einsam, trist, bitterbös. Ihr könnt euch schon mal vorwärmen.

Die neunziger und die nuller Jahre erlebte der Musiker Torsten Gränzer als Fan. Später engagierte er sich im Verein, schrieb die Stahlhymne.

Stahl Feuer / Ich war noch ein Junge, als das Fieber über mich kam / Nichts war mir so heilig wie die wöchentliche Pilgerfahrt / Auf gesegnetem Gebiet, wie ein Brandenburger es verdient / Waren wir uns treu, die Südkurve und der Verein /…Du warst einst der Stolz in unserer Stahlwerkerstadt /…Oh FC Stahl – du blauweißer Traum, der in mir lebt / Oh FC Stahl – du Flamme in meinem Herzen, die niemals erlischt

In den neunziger Jahren hatte Stahl massive Probleme mit gewaltbereiten, rechtslastigen Fans. Das vertrieb eine Menge loyaler Brandenburger aus dem Stadion. Und hängt dem Club heute noch wie ein alter Furz in den Kleidern. Der Stadtrivale, umbenannt in Brandenburger SC Süd 05, ist längst an Stahl vorbeigezogen.

Süßwassermatrosen ahoi! Dort, wo die Havel durchs Brandenburgische mäandert, liegt das schöne Stahl-Stadion am Quenz, einst lag direkt daneben das Stahlwerk. Es ist konservierte DDR-Sportgeschichte. Mit den alten Flutlichtmasten und dem musealen Sprecherturm. Auf eine hübsche Art marode, so janz jenseits sprießender Landschaften. 1988 wurde bei Stahl mit der Errichtung einer Flutlichtanlage begonnen, acht Jahre später wurde sie fertiggestellt. Sie kam selten in Betrieb.

Ende der Achtziger war noch Europapokal angesagt, mit dem Stahlwerk und fußballkranken Bonzen im Rücken sollte Europa aufgemischt werden. Nun ist das Stahlwerk Geschichte, Ruine, Museum – wie der Club. Gegen Germania Schöneiche kamen Anfang Mai 2013 knapp siebzig Zuschauer. Das Spiel fand auf einem Nebenplatz statt, der Hauptplatz war gesperrt. Absenkung der Tartanbahn wurde als Grund gemunkelt. Vielleicht sah der Rasen zu schön aus. Sollte nicht von buckligen Fußballerlatschen zertrampelt werden. Auf dem krüppligen Nebenplatz flatterten ein paar Fanbanner. Ecki aus Friesack grüßte die Welt. Die Gesamtsituation war traurig und tat weh. »Der einst stolze Club komplett im Arsch«, sagte Olaf und lümmelte sich melancholisch auf der gesperrten Sitzplatztribüne. Ein mausgraues Erlebnis der Marke Fußball zum Weglaufen. Wir traten von einem Bein aufs andere. Natürlich verlor Brandenburg den schlimmen Kick. Nur einmal zuckte ein Lächeln um Olafs Mundwinkel. Als Stahl kurz vor Spielende auf 2:3 verkürzte, hob aus neun Kehlen ein heiseres »Stahl Feuer! Stahl Feuer! Stahl Feuer!« an. Es peitschte die müden Kicker nicht zum Sieg. »Die Gegentore hat doch der Maulwurf reingeboxt«, sagte Olaf mit einem letzten Blick auf das rumpelige Geläuf und wischte sich die Augen. Wir standen noch ein bisschen auf einem Parkplatz mit Schlackeuntergrund herum. Schlacke aus den Siemens-Martin-Öfen des verschwundenen Stahlwerks.

Immerhin: ein Groundhopper war an diesem Tag zu Gast. Er wird wiederkommen. Das liegt aber nicht am schönen Fußball. Sondern am gesperrten Hauptplatz im Stadion am Quenz. Weil das Spiel auf den Nebenplatz verlegt wurde, hat er keinen Punkt gewonnen. Ihm fehlt noch immer der Hauptplatz in seiner Groundhopperstatistik. Ich lächelte ihm aufmunternd zu.

Die Stahlspieler bekommen ein paar hundert Euro für ihre Anwesenheit, das Stadion gehört inzwischen der Stadt. Beim Abstieg wird das Team vermutlich aufgelöst. Dann wird ein neues, noch billigeres aufgebaut. »Südschwein verrecke« trug ein alter Kämpe auf seinem Kapuzenpullover. Wenigstens die Reflexe funktionierten. Seit Jahren liefern sich Süd und Stahl einen putzigen Kleinkrieg. Spleens unter starrsinnigen Vereinsmeiern. Einer kann den anderen nicht leiden. Und umgekehrt. Beide Vereine am Boden, dennoch sträubt sich die kleine Schar der übrig Gebliebenen, einen gemeinschaftlichen »Großclub« auf die Beine zu stellen. Manchmal ist es nicht förderlich, wenn man sich zu gut kennt. »Eigentlich hat die Stadt Potential«, sagte Stahlfan Ronny. Mindestens für die Regionalliga Nordost. Ronny ist einer, der nach vorn schaut. 2007 standen die Weichen schon mal auf Vereinigung. Hoffnung keimte. Brandenburg Süd war willig. Stahl bockte. Die neue Zeit scheiterte letztlich am Votum der Stahlmitglieder. Ronny möchte noch immer aus den zwei vor sich hin dümpelnden Brandenburger Clubs einen starken Verein machen. Er liebt den Fußball. Und er liebt seine Stadt. Wenn er aus Potsdam von der Arbeit kommt und in der Ferne den Turm der Friedenswarte sichtet, geht ihm das Herz auf. Er wird weiter für seinen Traum vom Spitzenfußball in Brandenburg kämpfen.

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