Gerd Mjøen Brantenberg - In alle Winde

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerd Mjøen Brantenberg - In alle Winde» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

In alle Winde: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In alle Winde»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

'In alle Winde' ist ein spannendes und witziges Roman über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens im Norwegen der sechziger Jahre. Über die Vergangenheit wird geschwiegen, ganz besonders, wenn die Eltern Nazikollaborateure waren; von Sexualität spricht niemand, schon gar nicht, wenn es um Homosexualität und Lesbisch sein geht. Inger Holm aus Fredrikstad sucht ihren Weg aus der Enge heraus findet ihn – trotz des Tabus, die um sie aufgestellt sind. Nach der Schule arbeitet sie ein Jahr als Au-pair-Mädchen in Edinburgh, danach geht sie auf die Universität in Oslo. Allmählich wird ihr bewusst, dass sie Frauen liebt; aber auch, daß sie zumindest ihrer Mutter mitteilen möchte, von welcher Art ihr Leben sein wird. Ein Bild der sechziger Jahre, verknüpft mit einer Coming-out-Geschichte. AUTORENPORTRÄT Gerd Brantenberg, geboren 1941 in Oslo, wuchs in der norwegischen Kleinstadt Fredrikstad auf. Sie studierte Englisch, Geschichte und Staatswissenschaft und arbeitete ab 1971 als Lehrerin. Von Anfang an beteiligte sie sich aktiv an der neuen Frauenbewegung in Oslo und Kopenhagen, rief die lesbische Bewegung Norwegens ins Leben, was Mitbegründerin des Krisenzentrums für misshandelte Frauen in Oslo und einer homosexuellen LehrerInnengruppe. 1978 gründete sie ein literarisches Frauenforum, das Frauen zum schreiben und Veröffentlichen ermunterte. 1986 war sie Mitorganisatorin der Zweiten Internationalen Frauenbuchmesse in Oslo. TEXTAUSZUG "Die Welt war voller Frauen. Dicke, dünne, breitschultrige und schmächtige, Frauen mit genau der richtigen modischen Frisur, Frauen mit hochgestecktem Haar und Frauen mit wilden Locken, die unbedingt geschüttelt werden wollten. Manche waren so schön, dass Inger sie nicht ansehen konnte. Deshalb machte sie es, immer wieder, und wurde geblendet. Viele riefen und zogen sich zurück, und andere waren ganz grau und taten so, als wären sie gar nicht vorhanden, und wenn sie sich so einer Frau näherte und etwas Lustiges sagte, dann konnte auch so eine Frau plötzlich aufleuchten und schön werden. Es gab keine, die nicht schön werden konnte, wenn sie mit ihr sprach. Denn etwas wohnte in allen Frauen, das nur darauf wartete, zu seinem Recht zu kommen.'

In alle Winde — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In alle Winde», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Das Taxi fährt einen Hang hinauf und aus dem Bahnhof heraus und befindet sich sofort mitten in der Stadt. Eine in Nebel gehüllte Burg ragt vor ihnen auf. Sie biegen nach rechts und fahren durch ein Gewimmel von burgunderroten Bussen, alle auf der falschen Straßenseite. „Das ist Princes Street!“ Mrs. Mayfield sagt das, als handle es sich um die berühmteste Straße der Welt. „Das ist The Scott Monument.“ Mrs. Mayfield zeigt auf eine Art düsteren Eiffelturm, der vor ihnen emporragt. „Hattest du eine gute Überfahrt?“

„No“, antwortet Inger. „I was... I was...“

„Were you sea-sick?“

Es ist entsetzlich. Der Mund will nicht. Und die Arbeiter in den Bergwerken während the industrial revolution im Anglo-American Reader I, II und III waren nie seekrank gewesen. Die waren the Iron Law of Wages unterworfen. That wages tend to fall to the lowest level which the most desperate man will accept. Ob sie das sagen sollte?

Sie fahren hangauf und hangab durch schnurgerade Straßen, die Häuser werden immer kleiner, sie liegen in endlosen Reihen da, paarweise, und alle Türen stehen offen. Sie sind grün. Und darüber befindet sich eine Zahl. Sie halten vor einem Haus mit der Zahl „6“. Mrs. Mayfield nimmt ihre Tasche und marschiert voraus über den kleinen Gartenweg. Inger hat noch nie ein tristeres Haus gesehen.

Ein kühler, leicht süßlicher Geruch schlägt ihr entgegen, als sie das Haus betritt. Sie blickt durch einen langen Flur auf eine Treppe. Mrs. Mayfield bleibt am Ende des Flurs stehen. Inger folgt ihr. „Inger. This is your room.“ Und sie steht da und starrt in ein Kabuff.

Hier gibt es eine schmale, dunkelbraune Kommode, zwei Holzstühle, ein Bett mit graugrüner Überdecke und eine Margarinekiste als Nachttisch. Durch das Fenster sieht sie auf eine Mauer, vor der zwei graue Tonnen stehen. Das Land der Träume, das Edinburgh der Phantasie verschwindet in der Tiefe ihrer Seele. Ein Jahr! denkt sie.

Sie wird hinter einen Berg Kartoffelpüree gesetzt. Jetzt wird „Lunch“ gegessen. Mit kurzem a. Lansch. Mitten in einem Geruch, den sie noch nie in der Nase gehabt hat. Die Familie sitzt rund um den Küchentisch. Sheila sitzt ihr gegenüber und macht große Augen wie die Hunde im Märchen vom „Feuerzeug“. Sie gestikuliert mit der Gabel und schnattert mit ihrer Mutter. „Bt wht kn ju du?“ fragt sie. Da hat Inger in all den Jahren gelernt, daß „but“ „batt“ ausgesprochen wird und nicht „böt“, und jetzt heißt es einfach nur „bt“.

Von all dem Seltsamen, das sie in der letzten Zeit gesehen hat, ist Sheila das Seltsamste. Sie hat einen vorstehenden roten Mund, kleine Sommersprossen auf einer an der Wurzel etwas flachen Nase, und sie sieht absolut nicht aus wie irgendeine von denen, die auf der Phönixtreppe gestanden haben.

Adam ist klein und stochert in seinem Essen herum, und Sheila macht sich über ihn lustig. Glen ist groß und mager, trägt ein militärfarbenes Hemd und ißt wortlos. Der Geruch kommt von ihm. „Iß auf, Adam!“ ruft Mrs. Mayfield. „Warte nur, wenn dein Vater kommt!“ Der Vater und der, der Duncan heißt, sind nämlich nicht anwesend. Sie sind im Büro bzw. in der Schule. Mrs. Mayfield redet zu ihrem kleinen Sohn nur in Drohungen. Was mit ihm passieren wird, wenn sein Vater nach Hause kommt, ist offensichtlich entsetzlich. Trotzdem stochert er weiter. „Mummy?“ sagt er. „This meat is rotten.“ Sein kleiner Mund steckt offenbar voller Phantasie. Mrs. Mayfield explodiert. „Adam!“ brüllt sie. „Was soll Inger denn von dir denken?“

„Die ißt doch selber nicht“, antwortet Adam. Ingers Kartoffelpüree zieht nun die Aufmerksamkeit aller auf sich. Vernichtet starrt sie in die Püreelandschaft. Die Nordsee durchwogt sie jetzt, obwohl sie, zum erstenmal seit zwei Tagen, nicht in Bewegung ist. Seit Rakel Jonassens Blutpudding in der siebten Klasse hat sie sich nicht mehr so verloren gefühlt.

Eine Schande. Da kommt sie in ein fremdes Haus und ist achtzehn Jahre alt. Und als erstes ißt sie ihr Kartoffelpüree nicht auf. Aber als Alternative müßte sie ihre neue Familie bespukken. Mrs. Mayfield entfernt das Püree mit einer Mißfallensäußerung. „H!“ ist deutlich zu vernehmen. Glen legt mit Stakkatobewegungen Fahrradklemmen an. „Cheerio!“ ruft er, als er das Haus verläßt. Das ist das erste, was er gesagt hat. Sheila setzt sich einen Sturzhelm auf. Dann verschwindet sie mit demselben merkwürdigen Abschiedsgruß auf ihrem Moped. Zur Edinburgh University. Sie wirft Inger einen raschen Blick zu, ehe sie verschwindet. Vielleicht kann sie mich nicht ausstehen, denkt Inger plötzlich. Sowas kann ja vorkommen. Du siehst ein Gesicht eine halbe Sekunde lang, und schon weißt du, daß du es nicht ausstehen kannst.

Als erstes brennt Inger bei ihrer neuen Arbeit als Hausgehilfin ein Loch in ein Paar Gummihandschuhe. Die muß sie nämlich sofort anziehen, um einen glühendheißen Rost aus dem Küchenherd zu entfernen, damit alte Glut herausgeschaufelt und Koks nachgefüllt werden kann. Das soll mit dem Poker gemacht werden, nicht mit den Händen. Aber wer hat denn je von The Poker gehört? Inger weiß nicht einmal, wie das auf Norwegisch heißt, und es interessiert sie auch nicht. Aber es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß es sich beim Poker um einen Schürhaken handelt. Jedenfalls brennt sie dieses Loch, und ihr Zeigefinger tut zum Jaulen weh. Mrs. Mayfield starrt auf die Bescherung. „Die waren noch ganz neu!“ ruft sie. Die Brandwunde interessiert sie nicht. „Weißt du was?“ fährt sie triumphierend fort. „Wir haben acht Mädchen hier im Haus gehabt, und keine davon hat im Laufe eines Jahres mehr als drei Gegenstände kaputtgemacht. Wie soll das denn bei dir gehen, wenn du schon am ersten Tag damit anfängst? Wenn du mehr als drei Dinge kaputtmachst, mußt du selber bezahlen.“

Kaputtmachen heißt break. Was Salbe heißt, weiß sie nicht. Ihr Finger tut einfach weiter weh.

Abends um sechs soll Supper im Wohnzimmer eingenommen werden. Das liegt zur Straße, und durch die Fenster sind all die anderen grauen Häuser zu sehen, paarweise seitenverkehrt, genau wie dieses hier. Die Leute, die Wand an Wand wohnen, kann Mrs. Mayfield nicht ausstehen. Die haben Hunde.

Der Abendbrottisch ist gedeckt, groß, dunkelbraun und spiegelblank – und daneben stehen kleingeblümte Tassen und Untertassen auf einem Teewagen. The trolley. „Inger, komm her!“ Mrs. Mayfield zeigt ihr, wie sie anderthalb Teelöffel Zucker in die Teetassen auf the trolley, in Daddys Tasse jedoch drei geben soll. Daddys Tasse ist doppelt so groß wie die anderen und runder. Inger blickt sie mit dem Neid und der Gereiztheit an, die sie verdient. „Wieviel ißt du abends?“ fragt Mrs. Mayfield. Ich esse, bis ich satt bin. Fünf Knäckebrote mit Käse bitte. Und jeden Käse eß ich auch nicht. Und eine Cola. „Äh... I... mäh... what?“ antwortet sie. „Well. Sheila und ich essen drei halbe Scheiben Toast zum Abendbrot und zwei halbe Scheiben zum Frühstück.“ Für Inger hört sich das nach viel zuwenig an. „I will... eat... yes... that... thank you, yes, too“, sagt sie. „Und du darfst nur auf ein Stück Butter streichen und Margarine auf die anderen, und wenn du Marmelade ißt, darfst du darunter keine Butter nehmen“, erklärt Mrs. Mayfield. „Aha“, sagt Inger. „Aha ist hierzulande ein sehr schlechter Ausdruck, Inger.“ – „Aha?... I mean... is it that?“ – „It certainly is.“ – „But, but.“ – „Aber du willst doch sicher ordentlich sprechen lernen?“ – „Yes“, antwortet Inger und vermißt „doch“. Es entsteht gewissermaßen ein „Doch-Loch“. Jetzt muß sie lernen, durch dieses Loch hindurch „yes“ zu sagen.

Mrs. Mayfield verteilt an ihrem Tischende gebratene Wurstzipfel und Speck und läßt die Teller weiterreichen. Daddy verhört seine Familie der Reihe nach. Was haben sie den ganzen Tag gemacht? Sie sagen nur etwas, wenn er sich direkt an sie wendet.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «In alle Winde»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In alle Winde» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «In alle Winde»

Обсуждение, отзывы о книге «In alle Winde» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x