Pavel Kohout - Die Schlinge

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Eine Frau zwischen zwei Männern. Ein Mann zwischen Ideologie und Leidenschaft. Ein Land zwischen Freiheit und Diktatur. Pavel Kohout erzählt in seinem lange erwarteten neuen Roman eine so spannende wie dramatische Geschichte von Liebe, Illusion und Verrat.Im Frühjahr 1948 versucht die Kommunistische Partei die politische Macht in der Tschechoslowakei endgültig an sich zu reißen. Einzig im Weg stehen ihr noch die Sozialdemokraten, an ihrer Spitze der charismatische Parlamentsabgeordnete Fischer, der sich gegen die Auflösung seiner Partei wehrt. Vor diesem realen Hintergrund entspinnt sich die Handlung des Romans. Im Zentrum stehen Felix Fischer, seine Frau, die SchauspielerinKamila Nostitzová, und der junge Dichter Jan Soukup. Letzterer, ein glühender Kommunist, ist leidenschaftlich in die Frau seines Freundes verliebt. Eine Dreiecksgeschichte, deren Ursprünge bis in die Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkriegzurückreichen. Als der tschechische Geheimdienst versucht, Soukup anzuwerben, muss dieser sich entscheiden: Zwischen seinen Idealen und seiner Loyalität, zwischen Liebe und Freundschaft.-

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Schon schien es ihm, aus dem Gröbsten heraus zu sein, als von Kamila ein Schreiben mit einer Kinokarte zu ihm nach Hause kam.

5

Das Gebäude des Tschechoslowakischen Rundfunks in der großen Straße, während der ersten Republik nach dem General Foch, unter den Deutschen nach dem Marschall Schwerin benannt, und die man jetzt für alle Ewigkeit zu Ehren des Generalissimus Stalin umgetauft hatte, wurde bisher von streng bewaffneten Milizionären, selbstverständlich Kommunisten, bewacht. Der Ausweis von ›Rudé právo‹ verschaffte ihm sowohl Ansehen als auch Zutritt zur Halle, wo sich ein beißender Geruch von frischem Putz verbreitete.

Gerade wurden die Narben beseitigt, die der Lufttorpedo hinterlassen hatte, mit dem ein deutsches Turbinenflugzeug im Mai 1945 die Zentrale des Prager Aufstands getroffen hatte. Eine Delegation junger und älterer Männer in Militärkleidung wartete dort bereits auf ihn. Stolz führten sie ihm zwei nagelneue Uniformen vor, deren Aufschläge ein Hundekopf zierte.

Jan wurde in eine Sendung des Armeerundfunks eingeladen, die der Entstehung einer neuen Militäreinheit, dem Grenzschutz, gewidmet war. Sie belehrten ihn im Voraus, dass diese Verbände den Eid der vormaligen Choden, der sogenannten Hundsköpfe, leisten würden, die jahrhundertelang die tschechische Grenze vor Eindringlingen geschützt hatten. Ohne ein Honorar zu beanspruchen, versprach er, einige Verse zu schreiben, welche die Rekruten für ihre Zugehörigkeit zu solch berühmten Vorgängern mit Stolz erfüllen sollten. In Begleitung von Offizieren der politischen Hauptverwaltung, die sich ihm wie einem General gegenüber verhielten, wurde er in ein Studio geführt, während sich die übrigen neugierig in einen kleinen Regieraum zwängten, der durch dickes Glas abgetrennt war.

Der leitende Redakteur, ein junger Leutnant, gestand Jan schon auf dem Weg dahin, wie sehr er ihn als Dichter schätzte. Jan begriff, dass er über die Sammlung ›Ohne dich‹ sprach. Er freute sich, dass ihn sein Bewunderer nun auch anders, nicht nur als Autor von Liebeslyrik kennenlernen sollte. Man setzte ihn vor ein Mikrofon, und kaum war nach der Aufschrift Ruhedas rote Lämpchen angegangen und die schrille Erkennungsmelodie der Sendung zu Ende, ergriff der Gastgeber das Wort.

»Ehre der Arbeit! Zu Ihnen spricht der tschechoslowakische Rundfunk, unsere Armeeredaktion. Genossen Soldaten, Unteroffiziere, Offiziere und Generäle, die heutige Übertragung, die eine neue Gattung unserer Streitkräfte begrüßen und sozusagen auch taufen soll, wollen wir feierlich mit Poesie einleiten. Am Mikrofon ist Genosse Jan Soukup, das jüngste Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und ein Redaktionsmitglied ihres Presseorgans, den die Bewunderer seiner Gedichte zu Recht als Roten Mácha bezeichnen. Genosse Soukup, sei uns herzlich willkommen hier und ergreife bitte das Wort.«

Jan entfaltete währenddessen ein Blatt Papier mit Gedichten, das er aus seiner Hemdtasche zog, aber die erwartungsvollen Gesichter hinter dem Regieglas legten ihm nahe, auch ein paar kurze Worte zu sagen.

»Genossen, die ihr für die Republik Waffendienst leistet, wenn ich irgendetwas in meinem Leben bedauere, dann das, dass mir der Münchner Verrat es nicht vergönnt hat, für die Freiheit des Landes in den Reihen unserer Armee zu kämpfen. Danach erlaubte es mir das Alter nicht mehr, aber umso eher fühle ich mich verpflichtet, euch wenigstens mit Versen in eurem anspruchsvollen Dienst beizustehen. Die folgenden seien gerade denjenigen unter euch gewidmet, die ihr das historische Abzeichen der ersten Beschützer unserer Souveränität, den Hundskopf, an euren Aufschlägen tragt.«

Daraufhin rezitierte er schon auswendig. Er bemühte sich, seine Kampfstrophen immer flott zu schreiben, nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil er wollte, dass sie nicht gekünstelt wirkten und dieselbe Energie in sich trugen, mit der er geladen war, wenn er sie schuf. Auch dieses Gedicht beinhaltete absichtlich Stellen, die sich an die primären Sinnesorgane richteten, mit welchen die Mehrheit der einfachen Wehrpflichtigen vom Lande und aus den Proletariervierteln ausgestattet war. Unter diesen war Jan aufgewachsen, und er wusste, dass Lyrik ihnen meilenweit fernlag. Dabei wollte er nicht Majakowskijs Form nachahmen, sondern dessen sparsame und einfache Schlagkraft übernehmen.

Es folgten neue und wieder neue Bilder, sehr konkrete und sehr mannigfaltige, um eine möglichst hohe Anzahl unsichtbarer Zuhörer zu erreichen, die er beim Schreiben jedoch unmittelbar physisch wahrzunehmen versuchte. Er pflegte authentische menschliche Gesichter für sie einzusetzen, die er bei Dichterlesungen mit seinen Lesern traf. Jetzt fand er den lebenden Widerhall in den Gesichtern hinter dem Glas, derer sich sichtliche Ergriffenheit bemächtigte. Dem Mädchen am Regiepult sagte er die letzte Strophe direkt in die Augen.

Er kam zum Ende. Die Offiziere und die Tontechnikerin klatschten hinter dem Regieglas wie aus einem seltsamen Aquarium heraus lautlos Beifall. Um so mehr fiel Jan auf, dass ihm der Leutnant, wohl selbst ein Dichter in den Anfängen, eher verlegen dankte. Aber er nahm es ihm nicht übel. Der Mann war fünf Jahre jünger, und sein Bewusstwerdungsprozess würde im Sozialismus sicherlich schneller vonstatten gehen als Jans eigener während des bürgerlichen Regimes. Er lud ihn freundlich zur kommenden Sitzung des Kulturkaders ein.

Die Straßenbahn fuhr ihm vor der Nase weg, deshalb kam er in die Redaktionsbesprechung fünf Minuten zu spät, was er bei anderen und bei sich schon gar nicht ausstehen konnte. Die Pünktlichkeit war ihm angeboren, seine Eltern lachten immer wieder über ihn, er würde anstelle des Herzens einen Wecker in sich tragen. Der Chefredakteur Hudeček unterbrach seine Entschuldigung mit der nie entbehrlichen Pfeife im Mund.

»Du brauchst dich nicht ... Honza, wir haben dich hier bei uns angehört.«

Er zeigte auf einen großen Rundfunkempfänger unter dem Emblem von ›Rudé právo‹ und applaudierte ihm kurz Beifall. Die übrigen schlossen sich an. Sie mochten Jan, da er trotz seines Ruhmes kameradschaftlich und aufopferungsvoll geblieben war. Der Chef lehnte sich in seinen Sessel zurück und fuhr fort.

»Falls der historische Zusammenschluss der Linken noch im Juni dieses Revolutionsjahres stattfinden soll, wie es der Genosse Gottwald vorhat, muss die politische Verlobung binnen vierzehn Tagen erfolgen, um sich darauf noch verantwortungsvoll vorbereiten zu können. Während unsere Partei sie wie ein Mann befürwortet, sind die Sozialdemokraten immer noch zwiegespalten. Es sieht so aus, als hätte Genosse Fierlinger die Mehrheit hinter sich, aber das Zünglein an der Waage ist Professor Fischer, allen hierzulande aus dem Londoner Rundfunk und als rechte Hand von Präsident Beneš wohlbekannt. Also, Genossen, ich verbiete euch Ressortleitern ausdrücklich jegliche Art von Provokationen, Invektiven und Schlägen unter die Gürtellinie! Die würden sich nur gegen uns selbst richten! Verstanden?«

Zu ihrem bejahenden Brummen fügte er mit einem bedeutsamen Lächeln hinzu:

»Echte Kerle wissen sich die Ordnung in der Familie doch nach der Hochzeit zu verschaffen!«

Alle Beteiligten lachten verschwörerisch. Der Chef hatte gerade verständlich die Parteistrategie ausgelegt.

Jan hörte dies alles mit Anspannung. Es fiel ihm ein, dass er wenigstens Hudeček über das bevorstehende Treffen mit Felix Fischer informieren sollte. Rechtzeitig erinnerte er sich noch an Kamilas Wort ›diskret‹.

6

Das neoklassizistische Haus, am Kai zwischen dem Nationaltheater und dem Gebäude des Künstlervereins Mánes gelegen, gehörte zu den stolzen Patrizierbauten aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Der mit Edelholz verkleidete Fahrstuhl war nur ein wenig kleiner als Jans Zimmer in der Karlíner Wohnung. In der dritten Etage öffnete ihm eine ältere Hausdame in Schürze, als käme sie aus einem Singspiel der tschechischen Wiedergeburtsepoche. Sie ging leicht in die Knie und trippelte vor ihm in den Salon, wo sie ihn mit einem weiteren Knicks der anwesenden Gesellschaft übergab und verschwand.

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