Bente Clod - Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung

Здесь есть возможность читать онлайн «Bente Clod - Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Sieben Sinne" erzählt die Geschichte verschiedener starken aus diversen Alterskategorien und befasst sich mit widersprüchlichen Erfahrungen im Kontext der Frauenbewegung. Im Zentrum der Erzählung steht die Geschichte einer feministischen Schriftstellerin, die durch ihre politische Arbeit immer wieder an ihre Grenzen gerät: Enttäuschung und Erfolg prallen immer wieder aufeinander, doch trotze allem soll der Zukunftstraum einer «Fraueninsel» nicht aufgebogen werden… – Ein humorvolle und eindrückliche Geschichte über die Frauenbewegung. Lesenswert!Die dänische Schriftstellerin Bente Clod, geboren 1946, macht sich mit ihren Werken nicht nur für die Verbreitung der frauenorientierten Kultur stark, sondern rief während den 1970er Jahren zusammen mit anderen Akteurinnen den kollektiven Selbstverlag «Kvindetryk» ins Leben. Bente Clod hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und ist in Skandinavien eine bekannte Autorin. -

Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Anne war vollauf mit dem Bierverkauf beschäftigt. Charlotte hielt sich an den Büchertisch. Sie hatte zur Feier des Tages einen neuen Hosenanzug an, der ihr gut stand. Sie hätte am liebsten die ganze Zeit das Buch im Arm gehalten. Daß sie das erleben würde, zusammen mit Charlie ein Buch herauszugeben! Mirjam schloß die Augen, einen Moment lang drehte sich alles. Die letzten Monate mit den Tonbandaufnahmen, dem Fotografieren, Lay-outen, die Diskussionen, wie sie ihr Buch herausgeben wollten: das Drucken, der Vertrieb, die Pressemitteilungen – das war ein solcher Streß, daß man fast nicht glauben konnte, daß es jetzt vorbei war.

Ida machte Anstalten zu singen, es zeigte sich, daß alle sie hören konnten. Sie schüttelte die Locken aus dem Gesicht. Die runde Metallbrille glänzte im Licht, und die schwarzen Chinaschuhe Größe 36 standen fest auf dem Tisch des Frauencafes. Sie fing mit einem bekannten Frauenlied in neuem Arrangement an. Der Beifall war mehr als wohlwollend, ihre eigene Begeisterung darüber, zu singen und zu spielen, brachte den Raum zum Vibrieren.

Sie sang einige der Gedichte aus dem Buch, die sie vertont hatte. Alle hörten aufmerksam zu. Das eine war von Jette, sie hatte es in einer finsteren Nacht geschrieben, als sie zum 117. Mal darüber nachdachte, ob sie in Noras Fußstapfen treten sollte oder nicht. Nach dem Lied war es einen Moment lang still, und Mirjam schielte zu Franz hinüber. Dann ging Ida über zu einer fröhlichen irischen Ballade, von dem Mädchen, das vor dem Altar nein sagte. Die Leute lachten und klatschten, die Fotografen knipsten wie wild: ”sie ist eine echte Entdekkung!“. Mirjam dachte berauscht an ihre Inselfrauen, einen Moment lang schwebte sie ganz hoch oben und sah ihre Insel aus der Vogelperspektive mit Tante Adas kleinem Haus und der Schafherde in der Bucht. So würde es auf ihrer Insel sein, wenn sie Feste feierten, genau diese chaotische Freude über etwas, was gelungen ist. Sie suchte Anne und entdeckte sie, sie hatte den Arm um Sonya gelegt.

Anne. Buchprüfer-Anne, ich-schaffe-es-schon-Anne, Fünfundfünfzig-Kilo-Anne mit einem rotblonden Zopf auf dem Rücken. Anne, Anne. In ihrer Wohnung am Vodroffsvej, an einem Herbsttag im Park, mit Regen im Haar, an einem Frühlingstag im Sommerhaus hinter Abrechnungen. Anne und Sonya acht Jahre lang, Anne und Sonya und der Scheidungshund Vimmer, Anne und Mirjam seit fast zwei Jahren. Anne und Mirjam und die Sieben-Sinne-Gruppe. Anne, die letzte Woche vierundvierzig geworden ist, Anne, die von allen gemocht wird und alle mag. Ohne Hintergedanken oder Probleme, ohne –

Mirjam verspürte plötzlich ein ungeheures Bedürfnis, von hier zu verschwinden. So viel war in der letzten Zeit übergangen worden, so viel zwischen ihr und Anne war nicht gründlich geklärt worden. Genau zehn Minuten lang versuchte sie, sich zu beherrschen, aber es half nichts. Sie zog ihren Arm aus Ases und schlängelte sich zu Anne durch.

– Ich geh ein bißchen weg.

– Jetzt?

– ... Who knows more about your story

about your struggles in the world

who cares more to bless your weary shoulders

if not

the woman in your life ... sang Ida.

– Ich bin bald wieder zurück, flüsterte Mirjam. – Zum Aufräumen bin ich wieder da. Sie drängte sich durch die Menge vor Ida, machte so leise wie möglich die Tür auf und lief los.

Sie saß schließlich auf einer Bank auf dem Ratshausplatz. Es hatte ein bißchen geregnet, der September war bald vorbei, die ersten gelben Blätter lagen in den Wasserpfützen.

Anne Seidenhaar. Anne SuperCarla.

Irgendetwas stimmte nicht. Schon lange.

Vor zwei Jahren begann die Kleingruppe Sieben Sinne. Ursprünglich waren es sieben Frauen, die miteinander über ihre Sexualität reden wollten. Nach den ersten Sitzungen war die Gruppe für ein Wochenende in Annes Sommerhaus gefahren, um sich besser kennenzulernen.

Mirjam und Anne haben bei dieser Gelegenheit die anderen nicht sehr gut kennengelernt, dafür aber einander. Sie machten einen Abendspaziergang.

Anne! Der Maiabend war warm und still. Wir gingen in dem sumpfigen Gelände am Meer entlang, und auch in mir war es warm und still. Wie der Schierling, durch den wir stapften, leuchtete die Schleife in deinem Zopf wie ein Freudenpunkt im Dunkeln. Das Schilf stand so dicht, daß wir das Wasser nur flüchtig sehen konnten. Die Gefühle waren so unter der Haut angestaut, daß wir uns nur flüchtig ansahen. Ich spürte, wie du schon einen Faden um mein Herz gesponnen und die Farben des Abends um uns zusammengezogen hattest. Du gingst vor, sorgfältig darauf achtend, wohin du die Füße setztest. Ich konnte dir nur folgen.

Ich bilde mir ein, daß um deinen ganzen hellbraunen Körper in dem allten Pullover eine spezielle Aura war, eine Aura, die die ganze Welt versprach; aber es war wohl mein eigener Blutdruck, der wie in Wellen durch meinen Körper strömte. Wir gingen auf jeden Fall weiter, in einen anderen Zustand hinein, und waren uns plötzlich darüber klar, daß es mehr war als ein Abendspaziergang am Meer, es war eine Reise in einander hinein, die lange dauern würde. Unsere Gefühle waren der Kompaß, an das Ziel wagten wir nicht zu denken, es war zu nahe. Du und ich. Schilf und Schierling. Die Welt schlief (oder hielt sie den Atem an?), und wir konnten auf der Erde gehen, ohne müde zu werden.

Es war dunstig. Es war mondhell. Es war alles so, wie es sein sollte. Und wir hatten es nicht eilig.

Wir kamen über eine Wiese, auf der die Kühe wie dunkle Bauklötze auf einem Spielzeugplatz umherliefen und mit den Zungen Gras abrissen. Sie blieben stehen und unterbrachen ihren Verdauungsprozeß für einen Moment, und ich dachte, daß diese dunkelbraunen, süß riechenden Kühe mit den Araberaugen die schönsten Zeuginnen waren, die wir für das, was gleich geschehen würde, finden konnten. Du gingst, fest verankert in deinem Körper, und ich bemühte mich, nicht so Hals über Kopf auf dich zu fallen, wie ich innerlich schon gefallen war.

Ich gebe gerne zu, ich dachte an deine Brüste und hatte es ein bißchen sehr eilig mit ihnen. Es stand in der Nacht geschrieben, daß jede, die sie kennenlernen würde, ein besserer Mensch werden würde. Kann sein, daß meine Gedanken in dieser Richtung schuld daran waren, daß ich ein paar Mal daneben trat. Auf jeden Fall fielen wir uns zu Tode erschrocken in die Arme, als ein Vogel lärmend aus dem Schilf aufflog und riefen wie aus einem Mund: – Nein schau doch! Ein Vogel!!

Man braucht keine Kuh zu sein, um zu wissen, was danach geschah.

Doch wir fanden eine trockene Stelle.

Das Gelände neigte sich zum Meer hinunter, ein bißchen weiter oben stand eine Hecke aus alten Weißdornsträuchern und schrie mit ihren weißen Blüten in die Sommernacht. Halb fielen, halb trugen wir uns gegenseitig da hinauf. Es gibt nichts Komischeres als zwei erwachsene Menschen, die vor lauter Ungeduld fast nicht auf den Beinen stehen können, aber wir lachten überhaupt nicht. Wir legten uns zwischen die Stämme. Draußen über der Bucht strichen die Vögel dicht über das Wasser. Ihre Schreie vermischten sich mit dem Dunkel gegen deine Haut, die Laute schmolzen mit deinem Haar zusammen.

Du warst keine Frau, in die man hinein- und hinabsinkt, du warst Willen und Muskeln, Stärke und Puls.

– Du bist so weich, hast du ein bißchen später geflüstert. – Warm und weich. Wie eine offene Wunde.

So etwas darf man nicht zu einer Dichterin sagen, wenn man sie schnell wieder loswerden will.

Vielleicht ist die Art und Weise, wie wir uns in dieser Welt aufhalten, unsere politischste Handlung. Wir können reden, uns entwickeln, eine Meinung haben und weitermachen. Aber wenn es darum geht, andere zu beeinflussen, dann glaube ich an nicht viel anderes als an Taten. Lebensweisen. Beispiele. Etwas zu machen, was ein bißchen anders ist als das, was die anderen jeden Tag machen. Deine Bemerkung über Wärme und Wunde liegt über unserer ersten Zeit. Du sagst selten so etwas, gibst den Gefühlen sonst keine Worte. Du fühlst. Redest nicht davon, was gemacht werden müßte, du machst es. Du bist. Du sagst, meinst, tust. Das ist deine Stärke, das bist du.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung»

Обсуждение, отзывы о книге «Sieben Sinne. Der Roman aus der Frauenbewegung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x