Frits Remar - Die zweite Leiche
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Wenn er oben auf einen Knopf drückt, klingelt hier unten eine Glocke, nur schwach. Dann setze ich den Aufzug in Bewegung.
Die fernen Töne von »Nun bringen wir den Leib zur Ruh« drangen zu mir herunter, und die Glocke bimmelte. Ich stand auf und setzte den Aufzug in Bewegung. Er war gut geölt und lautlos. Ganz langsam sank der Katafalk mit dem Sarg, Blumenschmuck und allem übrigen zu mir herab, bis der Aufzug automatisch stehenblieb. Der Sarg stand auf Rädern – winzig kleinen Rädern – auf dem Katafalk, und ich brauchte nicht viel Kraft anzuwenden, um ihn auf den Eisenschlitten zu schieben, der in den Ofen führte.
Danach ließ ich den Aufzug mit dem Katafalk wieder in die Höhe, damit sich das Loch im Boden der Kapelle schloß. Ich wartete eine Weile, bis ich ganz sicher war, daß die Leute die Kapelle verlassen hatten. Ich ging hinauf und half dem Küster, die Gesangbücher an ihren Platz zu legen und die übrigen Blumen und Kränze, die oben geblieben waren, auf den Friedhof zu tragen. Wir legten sie aufs Familiengrab, wo die Urne beigesetzt werden sollte. Der Küster ging mit einem Nicken.
»Auf Wiedersehen und vielen Dank für die Hilfe«, sagte ich.
Die Ironie erfaßte er gar nicht. Die Aufräumungsarbeiten in der Kapelle waren ja seine Sache, aber Larsen und ich hatten es uns angewöhnt, ihm dabei zur Hand zu gehen, damit wir rascher unter uns waren.
Ich war nun allein. Der Pfarrer war längst gegangen. Ich trank noch ein Bier, bevor ich mich im Ernst an die Arbeit machte. Ich nahm die Blumen vom Sarg und warf sie in den Ofen. Sie zischten nicht lange. Also wieder einmal nicht frisch. Hundert Kronen für den Gärtner Svendsen. Schenkt mir Blumen, während ich lebe. Wenn ich tot bin, freut sich nur der Blumenhändler. Ich nahm den großen Schraubenzieher zur Hand und schraubte den Sargdeckel ab. Er war verdammt schwer. Ich würde Qualen ausstehen, wenn ich den Sarg allein auf den Leichenwagen verladen mußte.
Sie sah sehr adrett aus, die Frau, die darin lag. Ein bißchen gelb im Gesicht, aber im übrigen so friedlich wie die meisten alten Leute. An der rechten Hand hatte sie einen schmalen Siegelring, den ich nicht anzurühren wagte. Aber an der linken saß ein Ring mit einem großen hellblauen Stein. Er schien mir wertvoll zu sein, deshalb wollte ich ihn haben. Da ich den Ring nicht abbekam, holte ich die Kneifzange. Der Reif interessierte mich nicht, um so mehr der Stein.‘
Ich beugte mich über den Sarg und hielt mit der linken Hand ihre kalten Finger fest. Ich brauchte mich nicht sehr weit vornüber zu bücken, denn sie lag erhöht im Sarg. Worauf eigentlich? Mit schnellem Zwacken durchtrennte ich den dünnen Goldreif, und da stieg mir das Herz in die Kehle, und mein Verstand rutschte in die Hose. Ja, vor Schrecken machte ich in die Hose. Während ich den Reif durchzwickte, glitt die Frau langsam auf mich zu und fiel zur Seite, als ob sie sich im Schlaf umdrehte. Das weiße Tuch unter ihr zog sie mit, und es kam ein langes, schlankes Bein in Nylonstrumpf zum Vorschein.
In dem Sarg lag noch eine Leiche.
Ich war ein paar Schritte zurückgetaumelt und starrte schwer atmend darauf. Die Kneifzange war in den Sarg gefallen, und den Ring hatte ich nicht abbekommen. Ich wurde von Panik erfaßt. Ich wollte schon den Deckel wieder auflegen, kam jedoch zur Besinnung. Das ging nicht. Der Leichenbitter erwartete mich mit einem Sarg. Viele Fragen müßte ich beantworten, wenn ich nicht käme. Im Lügen hatte ich mich nie ausgezeichnet. Die Wahrheit vertuschen, ja, das konnte ich, aber eine richtige Lügengeschichte erfinden, dazu war ich nicht imstande.
Ich legte den Deckel wieder hin und trat zum Sarg. Schnell nahm ich die Kneifzange an mich und eignete mir den Ring an. Er hinterließ einen Riß am Finger der Frau. Ich tat die Zange an ihren Platz und steckte den Ring ein. Dann führte ich mir ein Bier zu Gemüte. Was sollte ich bloß machen? Ich ging wieder zum Sarg. Ich mußte sehen, wer unter der alten Dame lag. Ich hob sie samt dem weißen Tuch heraus und legte sie zwischen die Schienen, die zum Ofen führten. Hierauf nahm ich den zweiten Leichnam in Augenschein.
Es war ein junges Mädchen. Ihr Rock war hinaufgerutscht, und irgend etwas veranlaßte mich, ihn hinunterzuziehen. Sie war wohlgestaltet und sah im ganzen reizend aus. Vielleicht hätte man sie nicht schön nennen können, aber attraktiv. Als ich mich über sie beugte, sah ich die blutunterlaufenen Stellen an ihrem Hals. Deutliche Spuren von Fingern und Händen. Sie war erwürgt worden.
Zuerst wunderte ich mich, daß ihr Gesicht nicht verfärbt und die Augen geschlossen waren. Doch als ich feststellte, daß die Würgespuren nur an den Seiten des Halses zu sehen waren, begriff ich, daß der Mörder sie nicht erstickt, sondern nur ein paar Minuten lang die Blutzufuhr zum Gehirn abgeschnitten hatte, bis sie tot war. Das erforderte nicht viel Kraft. Sie tat mir leid.
Ich mußte wieder die Polizei anrufen. Ja, natürlich, der Einbruch. Der Mörder war in die Kapelle eingebrochen, um die Leiche loszuwerden. Zum Schein hatte er die beiden Leuchter mitgenommen, um uns glauben zu machen, ein gewöhnlicher kleiner Kirchendieb sei eingedrungen. Ich war schon auf dem Weg zum Telefon, das in der Umkleidekammer des Pfarrers steht – sie dient auch sozusagen als Büro –, als mir plötzlich heiß und kalt wurde.
Warum hatte ich den Sarg geöffnet?
Das würde mich die Polizei als erstes fragen.
Ich ging die Treppe wieder hinunter.
Zum Glück war noch eine Flasche Bier da. Diesmal leerte ich sie langsam, wobei ich mich bemühte, mir eine Geschichte auszudenken. Ich überlegte verschiedene Möglichkeiten, aber nur eine fand ich einleuchtend.
Mir war ja aufgefallen, daß der Sarg ungewöhnlich schwer war, mochte er auch aus Eichenholz sein.
›Ausgezeichnet beobachtet, mein guter Mann. Das soll in unserer Mitteilung an die Presse erwähnt werden, als Beispiel dafür, wie der Bürger den Hütern des Gesetzes beistehen kann.‹
Konnte ich wirklich etwas gemerkt haben? Nein. Die Räder liefen ja in Präzisionskugellagern, so daß es kein nennenswerter Unterschied war, ob man 50 oder 125 Kilo zu schieben hatte. Aber das wußte die Polizei sicher nicht, und sie würde andere Dinge zu untersuchen haben.
Ich war schon auf halbem Weg die Treppe hinauf, als ich zufällig die Hand in die Tasche steckte und den Ring zu fassen bekam. Im ersten Augenblick wußte ich nicht, was ich da fühlte; doch als es mir aufging, trat ich den Rückweg an.
Nicht nur hatte die alte Dame einen Eindruck rings um den Finger, sondern ich hatte ihr beim Abstreifen auch einen Riß beigefügt.
Ich saß in der Patsche. Was sollte ich machen?
Ich bin gewiß kein leuchtendes Beispiel für die Ehrsamkeit hierzulande, aber bei Mord ziehe ich die Grenze. Andererseits stand mir allerlei bevor, wenn sich die Polizei einmischte. Ich würde mindestens ein Jahr Gefängnis bekommen und meine Stellung verlieren. Und was hat ein Mann anfangs der Fünfziger noch zu erwarten, wenn er aus dem Knast kommt? Außerdem wurden Larsen, der Leichenbestatter und der Goldschmied mit hineingerissen.
Es blieb mir keine Wahl.
Ich setzte mich und zündete mir eine Zigarette an. Ich mußte beide Leichen verbrennen und tun, als ob nichts geschehen wäre. Ein Glück, daß ich gerade an diesem Tag allein war. Larsen wäre zusammengeklappt. Er war wie so viele große Männer, die mit den Jahren verfetten, ein Waschlappen. Ich bin klein und mager. Zäh, seelisch zäh. Oder vielleicht gefühlskalt?
Ich fröstelte, aber das Bullern des Ofens sagte mir, daß es nicht an der Temperatur lag.
Sollte der Kerl, der ein so hübsches junges Mädchen ermordet hatte, wirklich ungestraft davonkommen? Wahrscheinlich hatte er sie vergewaltigt und sie dann in Panik umgebracht. Bis morgen zitterte er sicher, aber wenn in den Zeitungen nichts von dem Leichenfund stand, atmete er natürlich erleichtert auf. Selbstverständlich wurde das Mädchen früher oder später vermißt, aber das hatte nichts zu besagen, wenn sie spurlos verschwunden war.
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