Karl Friedrich Kurz - Die Zerrütteten

Здесь есть возможность читать онлайн «Karl Friedrich Kurz - Die Zerrütteten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Zerrütteten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Zerrütteten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die fest verschlossenen Türen ohne Klinke, die vergitterten Fenster, die Beobachtung durch die Wärter: Das Irrenhaus, in das der Hauptmann, begleitet von seinem Gefangenenwart, eingeliefert wird, unterscheidet sich nicht sehr von dem Gefängnis, aus dem er überführt wird. Die krankenhausähnliche Aufnahme ist lästig. Die Irren auf den Gängen begegnen dem Neuen voller Aggression und Neugier, der Oberarzt, der die Akte kennt, bleibt unterkühlt reserviert. Für den Hauptmann aber, der seine Söhne und seine junge Frau zurücklassen musste, liegt der wesentliche Unterschied zu seiner Verhaftung und dem Gefängnis in dem «Idiotenparagraphen»: Der soll ihn, ohne Verhandlung, von der Schuld, einen Menschen getötet haben, freisprechen. Ein Geheimbericht der Regierung, für die er arbeitete, verhindert ein Verfahren und sorgt stattdessen für die Unterbringung in der Irrenanstalt: denn ein Narr ist ungefährlich. Was er sagt, hat kein Gewicht. Doch der unbändige Wille des Hauptmanns, seine Unschuld zu beweisen und sich nicht brechen zu lassen, beeindruckt. Sein kalter Morphiumentzug, lebensgefährlich in wenigen Tagen durchgezogen, wird zum Wettstreit mit dem Oberarzt, der ihm immer wieder eine Spritze anbietet. Mit dem Sieg gegen die Sucht gewinnt er nicht nur die zurückhaltende Bewunderung der Wärter. Mit jeder Visite lässt sich der Oberarzt, der das Gutachten pro oder kontra schreiben muss, weiter aus dem Leben des Mannes erzählen, der unbeirrbar seinen Weg in die Freiheit verfolgt.Die unheimliche Geschichte eines unschuldigen Mörders, dem es gelingt, mit äußerster Geistes- und Willenskraft sein kafkaeskes Gefängnis aufzubrechen – grausam und spannend erzählt!Karl Friedrich Kurz (1878–1962) war ein deutscher Schriftsteller, der vorwiegend Erzählungen, Romane und Reisebeschreibungen schrieb. Geboren in Bremgarten (heute Ortsteil von Hartheim am Rhein, südlich von Freiburg im Breisgau), ist er noch als Kind mit seinen Eltern nach Basel gezogen. Nach der Schule wollte er Maler werden und schrieb sich an der Akademie in Karlsruhe ein; doch die Umstände ließen ihn zum Schriftsteller werden. Er vagabundierte durch viele Gegenden der Welt (etwa durch Ostasien, insbesondere Japan), bis er sich schließlich in Norwegen niederließ, wo er zunächst in der Gegend von Solund, dann nahe Vadheim im Sognefjord lebte. In Norwegen schrieb er Erzählungen in deutscher Sprache, beeinflusst vom großen norwegischen Romancier Knut Hamsun sowie von Natur und Leben der Bevölkerung in den Fjorden von Sogn und Sunnfjord. Seine Bücher erreichten hohe Verkaufszahlen. 1934 wurde ihm der Große Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung Zürich verliehen. 1924 zog er nach Vårdal (Dalsfjorden) im Sunnfjord, wo er bis 1950 wohnte, als er seine Familie verließ und sich in Nessjøen (Sotra) im Hordaland ansiedelte. Dort lebte er bis zu seinem Tode. Seine nachgelassenen Schriften sind weitgehend verschollen.-

Die Zerrütteten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Zerrütteten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Wärter, Wärter!“

Rasch wandte sich der Wärter Krayer zu des Kranken Bett: „Was soll’s, Herr Lehmann?“ fragte er.

„Wasser, Wasser, Wärter, Wasser!“ sagte Lehmann hastig.

Krayer ging rasch durch den Saal, um Wasser zu holen. Da richtete sich draussen im Saale, dessen eine Längsseite von dem Bette des Häftlings zu überblicken war, der Irre Roser rasch auf. Er schlüpfte unter der Decke hervor und sprang mit grossen, geräuschlosen Schritten nach dem Zimmer. Unter der Tür blieb er stehen, lief dann von Bett zu Bett, schaute den darin liegenden genau an und stellte sich zuletzt vor den Häftling hin:

„Zigeuner, Zigeuner!“ stammelte er mit zuckenden Händen, „du musst hin sein, ganz hin!“

Seine Arme zuckten auf und streckten sich nach dem Häftling und sanken dann wieder schlaff zur Seite herab. Der kleine Goldschmied richtete sich in seinem Bette auf und schaute mit grossen, runden Augen, dann kicherte er und rutschte langsam über sein Lager hinunter. Er kam mit breitspurigen, wiegenden Schritten näher, voll Spannung. Der Roser aber beachtete ihn nicht. Für ihn war nur noch der Häftling auf der Welt, gebannt hingen seine Augen an diesem, er murmelte immer wieder: „Kaput machen, hin muss er sein!“ Dann streckte er langsam seine Hände aus, um den Häftling zu erwürgen. Da kam der Wärter Krayer mit einem Wasserbecher in der Hand durch den Saal. Er sah den Roser vor dem Bett im Zimmer stehen.

„Kommt!“ rief er und stellte im Vorübereilen den Wasserbecher auf das Fenstergesimse. Als der Roser den Häftling um den Hals fassen wollte, mit kralligen Fingern, packte der Wärter ihn von hinten um die Handgelenke und zog, mit einem Ruck, dem Roser die Arme auf den Rücken. Der Irre brüllte wie ein reissendes Tier und riss mit unbändiger Kraft seine Arme aus Krayers Händen. Währenddem war die Tür zum Flur aufgegangen, der Oberwärter kam mit zwei Wärtern ins Zimmer gestürzt. Durch die offene Tür zum Saal herein liefen, wie aus dem Boden gestampft, einige Wärter heran. Der Roser rannte nun gegen den Oberwärter, und ehe er gefasst werden konnte, nahm er diesen an den Oberarmen und hob ihn, wild schreiend, in die Höhe. Dann warf er ihn, jauchzend vor Freude, gegen die Flurtür, dass diese in den Fugen krachte und der Oberwärter sich am Boden wälzte und vor Schmerzen laut aufschrie. Dann packte Roser den kleinen Goldschmied und drückte den in sein Bett. Da griffen die herbeigeeilten Wärter zu. Sie rissen ihm die Arme zurück, einer fasste ihn oberhalb des Fusses und zog ihm den vom Boden weg. Zwei andere brachten die Decken und wickelten ihn hinein. Ein Wärter kam mit der Spritze in der Hand und jagte ihm die Nadel durch die Decken ins Fleisch. Roser schrie, als wäre die Hölle über ihm. Der kleine Goldschmied weinte und zitterte vor Furcht. Roser aber wehrte sich, er riss sich los und lief den Wärter Krayer an. Doch wieder packten ihn die Wärter und rissen ihn zu Boden, wo sie ihn niederhielten. Der Oberwärter war ächzend aufgestanden, er hielt sich die Seiten und stöhnte:

„Ich glaube, der Mensch hat mir die Rippen gebrochen!“

Roser schrie gellend und wälzte sich auf dem Boden, die Wärter lagen über ihm und drückten ihn nieder.

„Noch eine Spritze, und dann legt ihn, in einen kalten Wickel, in die Decken gewickelt, ins Bett,“ befahl der Oberwärter. Wieder stach ihm ein Wärter die Spritze, durch die Decken, ins Fleisch und jagte ihm Scopolamin in den Leib. Dann trugen sie den sich Windenden in den Saal hinaus in sein Bett. Der Oberwärter, der der Nachtwache Bescheid wegen des Häftlings sagen wollte, hinkte stöhnend zur Flurtür hinaus.

Da kehrte Krayer zur Zimmerstation zurück.

„Der Kerl hat Kräfte wie ein Bär,“ sagte er schweratmend, „der macht einen ordentlich müde!“

Da schlug es draussen vom Domturm acht Uhr. Die Nachtwache kam ins Zimmer.

„Du kannst gehen, Krayer, der Hirsch muss hier Reserve schlafen und im Flur draussen der Brändle!“ sagte der Wärter Morlock, ein grosser Mann mit guten, hellen Augen im geröteten Gesicht. Er hatte die Verantwortung für die Nachtwache zu tragen.

„Wünsch’ eine ruhige Nacht und ein gutes Neujahr, Herr Hauptmann!“ sagte der Wärter Krayer und ging neben dem grossen, starken Morlock in den Saal hinaus. Morlock aber wandte sich zum Medizinschrank und nahm Flaschen und Pulver heraus. Er rüstete die vorgeschriebenen Schlafmittel, die er, wie ein Bringer des tiefsten Schlafes, jedem Kranken darreichte. Von Bett zu Bett ging er, gab die schweren Schlafmittel und hatte für jeden ein gutes Wort. Auch dem kleinen Goldschmied brachte er einen vollen Becher. Der junge Paralytiker, der am grünen Holz die Sünden des Vaters trug und büsste, sog gierig in langen Zügen das betäubende Getränk. Dann atmete er lang und schwer; ein starker Hauch wie von Äther strömte sogleich durch das Zimmer. Zuletzt kam der Wärter Morlock an das Bett des Häftlings, er reichte ihm in einem Löffel ein Pulver und eine Tasse warmen Tee.

„Was ist das?“ fragte der Häftling, als er das Gereichte nahm.

„Nur Veronal, Herr, es wird Ihnen sicher gut tun. Wenn Sie eine schlechte Nacht haben, dann rufen Sie mich bitte; ich komme zwar sowieso alle Viertelstunde ins Zimmer, nach sehen, Herr!“ sagte der Wärter Morlock.

Da nahm der Häftling das Pulver und trank langsam den warmen Tee. Der Wärter ging gemächlich in den Saal hinaus und setzte sich auf einen Stuhl. Dann stach er zum erstenmal die Nachtwächteruhr; es gab ein knickendes Geräusch.

Roser verstummte mählich mit seinem Lallen, und bald hörte man nur noch die tiefen Atemzüge der Schlafenden und alle Viertelstunden das Knacken der Wachuhr, die der Wärter Morlock stechen musste. Dann machte er auf leisen Socken seine Runde.

So kam langsam das neue Jahr, für die Kranken unmerklich in ihrem tiefen Schlafe, heran. Die Uhren der Stadt schlugen zwölf, auf der Turmgallerie des Domes spielte ein Bläserchor, in den nahen Strassen liessen die festfrohen Menschen das Feuerwerk krachen. Der Häftling lag stille und wachend, er schaute mit grossen Augen zum Licht auf. Da kam der Wärter Morlock unhörbar und leise heran. Als er den Häftling wach liegen sah, fragte er:

„Sie können nicht schlafen, Herr?“

„Nein, Wärter, ich führe Gedanken spazieren,“ antwortete der Häftling.

„Sie denken wohl nach Hause; aber, Herr, Sie müssen denken, dass auf dies Neujahr ein neues kommt, jedes Jahr geht einmal zu Ende. Ich habe auch zwei vergehen lassen müssen, hinter dem Stacheldraht in englischer Gefangenschaft, und, wissen Sie, Herr, die beiden Jahre sind auch vergangen!“

„Ja, auch der längste, schwerste Tag geht herum, Wärter!“ sagte der Häftling; er klammerte sich an diesen Gedanken immer wieder.

Der Wärter ging leise durch den Saal, in die Abwaschküche hinaus. Nach einer Weile kehrte er zurück, in der einen Hand ein Stück Festkuchen und in der andern eine Tasse Tee. Schier verlegen sagte er:

„Ich würde Ihnen gerne mehr anbieten, aber — ich habe selbst nichts anderes, nehmen Sie es als gutes Neujahrsbrot.“ Er hielt den Kuchen und den Tee dem Häftling hin. Der nahm das Dargebotene, ass und trank langsam; dann sagte er:

„Ich will Ihnen diese Neujahrsgabe nie vergessen!“

Der Wärter Morlock stand vor dem Bette und schaute bedauernd auf den Häftling. Keiner von beiden sagte ein Wort. Von der Strasse her tönte schwach der fröhliche Gesang vorübergehender glücklicher Menschen.

Fünftes Kapitel

Und klappert der Tänzer um dich herum,

Oft ist Er recht possierlich.

Verstehst Ihn auch nicht, Er treibt alles im Handkehrum.

Der Häftling konnte nicht schlafen; der rasche Entzug des Morphiums führte in seinem Körper eine stürmische Krisis herbei. Von Viertelstunde zu Viertelstunde kam der Wärter Morlock, schier unhörbar auf seinen weichen Filzsocken, durch das Zimmer. Wenn er wieder gegangen war, huschten unter den Betten, äugend und schnuppernd, mit ihrem ruckartigen Laufen die Mäuse heran. Sie suchten jeden Winkel des Fussbodens ab, und wo sie Brosamen oder ein Restchen Speise, das irgendein Kranker verschüttet hatte, fanden, stahlen sie sich mit ihrem Raube davon.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Zerrütteten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Zerrütteten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Karl Friedrich Kurz - Herren vom Fjord
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Zijas Perlen
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Traum und Ziel
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Im Königreich Mjelvik
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Der ewige Berg
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Tyra, die Märcheninsel
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Haldor im Frühlingstal
Karl Friedrich Kurz
Karl Friedrich Kurz - Der Fischer am Fjord
Karl Friedrich Kurz
Отзывы о книге «Die Zerrütteten»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Zerrütteten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x