Karl Friedrich Kurz - Die Zerrütteten

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Die fest verschlossenen Türen ohne Klinke, die vergitterten Fenster, die Beobachtung durch die Wärter: Das Irrenhaus, in das der Hauptmann, begleitet von seinem Gefangenenwart, eingeliefert wird, unterscheidet sich nicht sehr von dem Gefängnis, aus dem er überführt wird. Die krankenhausähnliche Aufnahme ist lästig. Die Irren auf den Gängen begegnen dem Neuen voller Aggression und Neugier, der Oberarzt, der die Akte kennt, bleibt unterkühlt reserviert. Für den Hauptmann aber, der seine Söhne und seine junge Frau zurücklassen musste, liegt der wesentliche Unterschied zu seiner Verhaftung und dem Gefängnis in dem «Idiotenparagraphen»: Der soll ihn, ohne Verhandlung, von der Schuld, einen Menschen getötet haben, freisprechen. Ein Geheimbericht der Regierung, für die er arbeitete, verhindert ein Verfahren und sorgt stattdessen für die Unterbringung in der Irrenanstalt: denn ein Narr ist ungefährlich. Was er sagt, hat kein Gewicht. Doch der unbändige Wille des Hauptmanns, seine Unschuld zu beweisen und sich nicht brechen zu lassen, beeindruckt. Sein kalter Morphiumentzug, lebensgefährlich in wenigen Tagen durchgezogen, wird zum Wettstreit mit dem Oberarzt, der ihm immer wieder eine Spritze anbietet. Mit dem Sieg gegen die Sucht gewinnt er nicht nur die zurückhaltende Bewunderung der Wärter. Mit jeder Visite lässt sich der Oberarzt, der das Gutachten pro oder kontra schreiben muss, weiter aus dem Leben des Mannes erzählen, der unbeirrbar seinen Weg in die Freiheit verfolgt.Die unheimliche Geschichte eines unschuldigen Mörders, dem es gelingt, mit äußerster Geistes- und Willenskraft sein kafkaeskes Gefängnis aufzubrechen – grausam und spannend erzählt!Karl Friedrich Kurz (1878–1962) war ein deutscher Schriftsteller, der vorwiegend Erzählungen, Romane und Reisebeschreibungen schrieb. Geboren in Bremgarten (heute Ortsteil von Hartheim am Rhein, südlich von Freiburg im Breisgau), ist er noch als Kind mit seinen Eltern nach Basel gezogen. Nach der Schule wollte er Maler werden und schrieb sich an der Akademie in Karlsruhe ein; doch die Umstände ließen ihn zum Schriftsteller werden. Er vagabundierte durch viele Gegenden der Welt (etwa durch Ostasien, insbesondere Japan), bis er sich schließlich in Norwegen niederließ, wo er zunächst in der Gegend von Solund, dann nahe Vadheim im Sognefjord lebte. In Norwegen schrieb er Erzählungen in deutscher Sprache, beeinflusst vom großen norwegischen Romancier Knut Hamsun sowie von Natur und Leben der Bevölkerung in den Fjorden von Sogn und Sunnfjord. Seine Bücher erreichten hohe Verkaufszahlen. 1934 wurde ihm der Große Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung Zürich verliehen. 1924 zog er nach Vårdal (Dalsfjorden) im Sunnfjord, wo er bis 1950 wohnte, als er seine Familie verließ und sich in Nessjøen (Sotra) im Hordaland ansiedelte. Dort lebte er bis zu seinem Tode. Seine nachgelassenen Schriften sind weitgehend verschollen.-

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Plötzlich und unvermittelt fragte der Geheimrat mit scharfer Stimme:

„Schuldig?“

„Nein,“ antwortete der Häftling.

Noch eindringlicher stellte der Geheimrat die zweite Frage:

„Notwehr?“

„Ja!“

Scharf und hell, rasch, Wort auf Wort fiel Frage und Antwort, gleich wie zwei Schwertklingen aufeinander klingen.

Der Ernst verlor sich aus des Geheimrats Antlitz, freundlich schaute er eine Weile in des Häftlings Gesicht, dann fragte er:

„Woher haben Sie ihre schwarzen Haare und den Abruzzen-Bart, mal eine Grossmutter aus Italien gehabt, da von jenseits der Alpen?“

„Nein, Herr Geheimrat, meine Grossmutter hat Italien nie gestreift,“ antwortete der Häftling. Da reichte ihm der Geheimrat rasch, ganz gegen seine Gewohnheit, die Hand zum Abschied und wandte sich; er ging eilig in den Saal hinaus.

Der Häftling hörte, wie er im Weggehen zum Oberarzt sagte: „Er gefällt mir, er muss ganz gesund werden, Herr Doktor!“

Da entkleidete sich der Häftling langsam, er reichte Stück für Stück von seinen Kleidern dem Wärter hin, und als er das letzte gegeben, schlüpfte er unter die Decke und sagte:

„Wärter, verstauen Sie nun nach Ihrer Hausordnung die Kleider, und geben Sie Obacht, dass ich nicht durch das Schlüsselloch verschwinde.“

Der Wärter aber nahm hurtig die Kleider und Schuhe zusammen, trat unter die Saaltür und rief einem kleinen, schnauzbärtigen, älteren Wächter zu:

„Becherer, hier sind endlich die Kleider des Neuen, tragen Sie sie auf die Kammer!“

Der Häftling lag dieweil im Bett, die Hände unter dem Kopf, und schaute an die Decke hinauf, er murmelte vor sich hin:

„Jetzt kann der Tanz beginnen.“

Da erscholl vom anderen Bett her ein Lachen, als ob der Kranke bersten wollte, es schüttelte ihn vor Vergnügen. Freundlich fragte der pastorale Wärter:

„Na, Goldschmied, warum lachst du denn?“

Ächzend vor verhaltenem Lachen antwortete der Irre:

„Ach, Schätzle, ich freue mich ja so!“

Dann schmetterte er wieder sein Lachen hinaus, bis er keuchend, vor Zwerchfellerschütterung stöhnend, Atem schöpfen musste.

„Worauf freust du dich denn, kleines Goldschmiedchen?“ fragte Schätzle und lachte leise mit.

„Aufs Essen!“ sagte langsam und lachend Goldschmied.

Im Nebenzimmer aber hatte das Lachen den andern Kranken wieder aufgerüttelt, er schrie:

„Ho, ho, Mörder, vielfacher Mörder, Familienmörder!“ Dabei schlug er sich mit der Faust auf die Brust, dass es dröhnte. Durch die angelehnte Saaltür schob sich langsam und vorsichtig ein kugelrunder Schädel mit Augen wie Funken, brandrotem Schopfhaar und äugte nach dem Schreienden hin. Als der im Bette immer wieder sein stossendes „Ho ho“ schrie, verzog der rote Schädel unter der Türspalte grinsend seinen vollippigen Mund und sagte:

„Bei welchem Empfange ist denn nun der dabei, dass er so in einem fort ‚Hoch‘ schreien muss!“

Wieder grinste der Rote. Der Wärter Schätzle aber ging rasch unter die Tür:

„Geht ihr hinaus oder nicht, ich will euch!“ sagte er leise, nahm den rotborstigen Schädel und schob ihn sachte zur Tür hinaus. Dann drückte er leise die Tür zum Saal ins Schloss.

„So,“ sagte er und setzte sich auf seinen Stuhl zwischen der Türe der beiden Zimmer, dass er alle vier Betten seiner Station überblicken konnte. Da er sah, dass alle stille lagen, zog er ein Gebetbuch aus der Tasche, las darin und schaute dann sinnend vor sich hin. Dann sagte er halblaut, in Gedanken versunken, wie ein Stossgebet:

„Lass sie gesund werden, oder nimm sie weg, guter Gott, nur lass keinen hier lange liegen!“

Der Häftling hatte die Zeit über mit abgewandtem Gesicht, als schliefe er, gelegen. Beim Stossseufzer des Wärters wandte er mit einem Ruck den Kopf und sagte heftig und verbittert:

„Ja, und wenn Gott nicht will, dann soll’s der Teufel holen, mein Lieber!“

Drittes Kapitel

Doch hast du einmal den Schritt erfasst,

Dann heisst es wacker tanzen,

Denn allzuleicht ist’s Glück verpasst.

Träge, langsam gingen die Stunden des grauen Wintertages vorbei. Der Häftling lag in seinem Bette, scheinbar still und ruhig. Der erfahrene Wärter Schätzle sah aber, dass sich die schweren Folgen des Entzuges des Morphiums einstellten. Der alte Wärter liebte die Morphinisten nicht, sie waren nach seiner Praxis alle Schwächlinge ohne Willen und Ziel. Darum wartete er, bis der Häftling endlich nach der ersten Spritze flehte; immer wieder glitt sein Blick über dessen Bett. Der aber lag stille mit geschlossenen Augen. Sein Atem fing an rasch und stossartig zu gehen, für kurze Augenblicke bebte das Bett wie bei einer Erschütterung. Da fragte der Wärter plötzlich leise:

„Schlafen Sie, Herr?“

„Nein!“ antwortete der Häftling kurz.

Der Wärter Schätzle stand auf und trat an das Bett, fasste das Handgelenk und fühlte den Puls.

„Er ist unregelmässig, Wärter, ich höre jeden Pulsschlag in den Ohren,“ sagte der Häftling.

„Ach, es ist nicht so schlimm,“ antwortete der Wärter. Dann trat er langsam an die Saaltür und rief:

„Krayer, kommen Sie einmal hierher, lösen Sie mich ein wenig ab!“ Und im Vorbeigehen flüsterte er: „Geben Sie auf den Neuen gut Obacht, es geht dem schlecht.“

Der Wärter Schätzle ging langsam durch den grossen Saal und verschwand durch eine schmale Tür. Dann begann er rasch durch den Flur zu eilen, von Tür zu Tür, die eine nach der andern hinter ihm wieder zuflogen. Der Wärter Schätzle ging ins Doktorzimmer, der Oberarzt war weg und kein Unterarzt zur Stelle. Da rannte der alte Wärter hinauf ins obere Stockwerk, er ging in die Wohnung des Oberwärters und schnellte die Tür zu dessen Arbeitszimmer auf.

„Oho, Schätzle, was ist denn los?“ fragte der Oberwärter verwundert; denn seit einem Jahr war es das erstemal, das Schätzle auf sein Büro kam.

„Herr Oberwärter, mit dem Neuen steht es schlecht!“ entgegnete Schätzle hastig.

„Die verfluchten Morphinisten, was hat man doch mit diesen für Geschichten!“ sagte der Oberwärter verdriesslich.

„Nein, nein!“ wehrte Schätzle, „der Mann liegt still in seinem Bett und sagt nichts, er verlangt auch keine Spritze; aber das Herz setzt aus, und es ist kein Arzt da!“

Da sprang der Oberwärter rasch auf und eilte mit dem Wärter Schätzle ins Erdgeschoss; das wollte er schon machen, er hatte ja Erfahrung. Er ging, ehe er in den Saal trat, zum Medizinschrank, der in der Abwaschküche stand, schloss auf und nahm eilig die Spritze heraus, steckte das Koffein zu sich und nahm die Dose Morphium mit, die der Oberarzt verordnet hatte. Dann ging er gemächlich, wie zufällig, durch den grossen Saal und trat an das Bett des Häftlings.

„Guten Abend, Herr, wie geht’s, wie geht’s?“

„Danke, gut!“ antwortete der Häftling. Der Oberwärter liess da sein Lächeln, das er immer bei sich herumtrug, so aus Gewohnheit, stecken. Er fühlte nach dem Puls des Häftlings, dann sagte er rasch:

„Jetzt wollen wir eine Einspritzung machen, Herr!“

Der Häftling schaute den Oberwärter an und schüttelte verneinend den Kopf; denn er sah in der andern Hand die Spritze.

„Nun, also, Herr, der Mann mit der Spritze ist da!“ sagte der Oberwärter; doch wollte ihm diesmal sein alter, lustiger Ton nicht recht gelingen.

„Ich bin doch nicht dazu hier, sondern dass Sie mir keine Spritze geben sollen!“ entgegnete der Häftling schier heftig.

Da liess der Oberwärter die Hand mit der Spritze Koffein sinken. „Ja, gewiss, gewiss, Sie haben recht,“ sagte er unsicher und ging rasch zur Tür hinaus in den Flur. Dann eilte er zum Pförtner am Toreingang: „Wohin ist der Herr Oberarzt gegangen?“ fragte er.

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